Guillaume Bijl. Installations-Compositions

Das Buch versteht sich als Monografie und vereint in einem Werkverzeichnis die gleichermaßen aufwändigen wie hintergründigen Arbeiten des wohl bekanntesten belgischen Konzept-Künstlers. Aufsätze, ein Interview, aber auch ein Romanauszug (aus Georges Perecs "Die Dinge") sowie ein kurzes Theaterstück Bijls zeigen den schillernden Facettenreichtum der einzelnen Arbeiten und des dahinter stehenden Konzepts. Häufig baut Bijl Orte authentisch nach, die es gar nicht gibt. Dies führt zu einer komischen, aber auch verstörenden Wirkung auf den Betrachter. So wird eingehend Bijls Komponisten-Sterbezimmer besprochen, das er 1991 für den fiktiven Mahler-Zeitgenossen Johannes Vogl eingerichtet hat. Natürlich fehlt auch seine Installation Archäologische Stätte nicht, die 2007 bei den skulptur projekten münster Aufsehen erregte. Die Monografie gibt einen umfassenden Überblick, der sich gemäß Bijls eigenen, sprechenden Ordnungskriterien gliedert: Transformations-Installationen, Situations-Installationen, Sorry-Installationen, Kompositionen - sie alle schaffen ästhetische Situationen, die dem Betrachter kommentarlos vorführen, wie er sich vor allem von einem täuschen lässt: von der Realität.