Gute Arbeit Ausgabe 2015

Die Beschäftigten wollen Gute Arbeit, und das mit Recht. Aber da steht die Ökonomie der Maßlosigkeit dagegen: Die Leistungsschraube wird immer weiter angezogen, alle sollen extrem flexibel, fit bis ins hohe Alter und jederzeit verfügbar sein. Doch faire Bezahlung wird vielen vorenthalten.

Der Niedriglohnsektor floriert, Arbeit ist immer öfter unsicher und prekär. Notwendige Weiterbildung bleibt auf der Strecke. Gesundheit kommt unter die Räder. Bis zur Rente halten viele nicht durch. Zukunftsfähigkeit sieht anders aus.

Die Gewerkschaften streiten schon lange für Gute Arbeit. Faire Bezahlung, die zum Leben reicht, das ist die Bedingung, ohne die nichts geht. Aber seit Längerem mehren sich Ansätze, neben dem Entgelt auch andere Probleme tarifvertraglich zu regeln. Ohne deswegen die Politik aus der Verantwortung zu entlassen. Das betrifft etwa die berufliche Qualifizierung der Jüngeren und der Älteren. Oder den Wunsch der Beschäftigten nach mehr Zeitsouveränität. Und weniger Leistungsdruck. Zumal die Belegschaften immer älter werden. Arbeit muss in jeder Lebensphase so gestaltet sein, dass die Rente gesund erreicht werden kann. Und die rentennahen Jahrgänge brauchen flexible und sozialverträgliche Ausstiegsmodelle.

Qualitative Tarifpolitik, Arbeitsgestaltung, Qualifizierung - um diese Themen geht es in den Beiträgen dieses Buches.