Gwyna, Im Dienste des Zauberers
Ausgezeichnet mit der Carnegie Medal 2008
Ein brillantes Abenteuer aus den dunklen Zeiten Britanniens
Bestes Abenteuer-Lesefutter
Packend, unterhaltsam, voller Action
Starke Heldin, die sich in jeder Lage behauptet
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Buch
4.95 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Gwyna, Im Dienste des Zauberers “
Ein brillantes Abenteuer aus den dunklen Zeiten Britanniens
Bestes Abenteuer-Lesefutter
Packend, unterhaltsam, voller Action
Starke Heldin, die sich in jeder Lage behauptet
Klappentext zu „Gwyna, Im Dienste des Zauberers “
Als ihr Hof von den Horden des Artus geplündert wird, rettet Gwyna sich mit einem Sprung in den Fluss. Der Zauberer Myrddin findet die Halberfrorene und nimmt sich ihrer an. Denn Myrddin will seinen Herrn Artus zum Herrscher über ganz England machen, und dabei kann das wandlungsfähige Mädchen ihm helfen. In seinem Auftrag schlüpft Gwyna in die verschiedensten Rollen: Sie reitet als Myrddins Bursche in den Krieg und gelangt als seine Spionin an den Hof der Königin. Als die Königin Opfer eines Verrats wird und bei Artus in Ungnade fällt, schwebt Gwyna als ihre Vertraute plötzlich in höchster Gefahr ... Bestes Abenteuer-Lesefutter Packend, unterhaltsam, voller Action Starke Heldin, die sich in jeder Lage behauptet
Lese-Probe zu „Gwyna, Im Dienste des Zauberers “
Sogar der Wald brennt. Ich renne am Stall vorbei, der wie eine Fackel lodert, und stürze mich in das schulterhohe Brombeergebüsch zwischen den Bäumen. Aber das Feuer ist sowohl vor mir als auch hinter mir. Die große Festung auf dem Hügel, wo ich Schutz suchen wollte, steht bereits in Flammen. Ich kann Männerstimmen hören, kläffend und bellend wie Hunde, die eine Fährte aufgespürt haben, und Pferdehufe, die auf der winterharten Erde wie Trommeln klingen. Ich sehe ihre Schatten, noch ehe die Reiter selbst in Sicht kommen. Finger aus Dunkelheit erstrecken sich von ihren zerfetzten Bannern, greifen durch den Rauch, der unter den Bäumen hängt. Ich ducke mich seitlich in eine Öffnung zwischen den Ranken und kauere mich tief ins Gestrüpp. Dornen zerren an meinem Kleid und verhaken sich in meinen Haaren. Der Boden ist gefroren, hart und kalt unter meinen Knien und Fingern. Die Angst presst kleine Laute aus mir heraus. Ich quietsche und wimmere wie ein gejagter Welpe.Aber die Reiter sind nicht hinter mir her. Ich bedeute ihnen nichts. Für sie bin ich nur ein einsames Kind, das am Rande ihres Krieges vorbeihuscht. Ohne mich zu sehen, donnern sie an mir vorüber. Das Licht des Feuers schimmert auf ihren Speeren und Schwertern, auf ihren Brustpanzern, den polierten Helmen, auf Schildbuckeln und Geschirrschnallen.
Ihre wilden Gesichter glühen wie Laternen. Der Anführer reitet auf einem weißen Pferd voran. Er ist groß. Schimmernd wie ein Fisch in seinem Kettenhemd aus silbernen Schuppen. Die Wangenschützer seines Helms blitzen im Feuerschein auf, ebenso seine Zähne, als er einen kriegerischen Schrei ausstößt.
Ihr habt von ihm gehört. Jeder hat schon von Artus gehört. Artorius Magnus; der Bär; der Dux Bellorum; der König, der war und sein wird. Aber ihr kennt nicht die Wahrheit. Noch nicht. Aber ich kannte ihn. Ich sah ihn, roch ihn, hörte ihn sprechen. Als ich ein Junge war, da ritt ich mit Artus' Bande von Nord nach Süd, quer durch die Welt, und ich war da, als alles
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anfing, als die Geschichte begann.
Aber das kam erst später. Im Augenblick bin ich ein rotznäsiges Mädchen, das sich in den Brombeerhecken versteckt und sich angesichts der donnernden Hufe und des Gestanks der Pferde zu Tode fürchtet. So stocksteif hocke ich da, dass man glauben könnte, ich wäre beim Anblick des Bären zu Stein erstarrt.
Damals wusste ich weder, wer er war, noch, warum er diese wilden, glänzenden Reiter anführte, die mein Zuhause niederbrannten. Alles, was ich wusste, war, dass es unnatürlich war. So falsch, als würde im Sommer Schnee fallen oder die Sonne um Mitternacht scheinen. Der Krieg gehört in den Herbst, nachdem die Ernte eingebracht ist und bevor der Regen die Straßen in Schlammflüsse verwandelt. Wenn man Männer erübrigen kann, die ins Land des Nachbarn einfallen und dessen Korn und Vieh rauben. Was wollen diese Reiter hier im Dunkel des Winters, da die Bäume kahl sind und die Heuschober halb leer und die Eiszapfen an den Dächern hängen und in die Pfützen fallen, durch die sie mit ihren Pferden reiten? Sind es überhaupt Menschen? Für mich sehen sie aus wie die Dämonen der Wilden Jagd oder wie die apokalyptischen Reiter, die das Ende der Welt ankündigen, von denen ich die Mönche in Lord Bans Halle habe reden hören. Obwohl es mehr sind als nur vier. Fünf, sieben, zehn, mehr als ich zählen kann, und alle wälzen sie auf einem Meer aus Pferdemuskeln den Hügel hinauf.
Hinauf, an mir vorbei, und davon. Ihre wilden Stimmen mischen sich unter das Knacken des brennenden Unterholzes und das beständige Brüllen des verängstigten Viehs in den Ställen. Ich bewege mich wieder; der Rauch lässt mich niesen. Ich rutsche über die Flanke des Hügels, über knorrige Baumwurzeln, über Granitbrocken, die mit pelzigem Moos besetzt sind, durch Senken mit totem Laub. Fragt mich nicht, wohin ich fliehe. Weg von dem Feuer. Weg von den wilden Reitern. Nur weg, das muss im Augenblick reichen.
Aber dann stoße ich auf die Straße, unten an der Brücke, die den Fluss überspannt, und dort kommt mir einer der Plünderer entgegen. Sein Pferd ist im tiefen, zertrampelten Schlamm am Ende der Brücke stecken geblieben und der Kampf hat ihn zurückgelassen. Er ist abgestiegen, zornbebend, und schlägt mit der flachen Klinge des Schwertes auf sein Pferd ein. Er ist jung, sein weißes Gesicht wird von Schwingen aus rotgoldenem Haar eingerahmt, und ein dünner Bart klammert sich an sein Kinn wie Fusseln, die der Wind dorthin geweht hat. In seinen Augen stehen wütende Tränen und der verzweifelte Hunger nach Blut. Sogar nach dem Blut eines halbwüchsigen Mädchens, denke ich, als ich aus dem dornigen Gestrüpp gerutscht komme und schwer auf dem Pfad direkt vor seinen Füßen aufschlage. Er vergisst das Pferd und stürzt sich auf mich. Mit dem Schwert vor mir, dem steilen Abhang und dem Brand hinter mir, drehe ich mich hierhin und dorthin, auf der Suche nach einem Ausweg.
Nach Auswegen suche ich schon den ganzen Abend lang, seit ich im Haus meines Herrn erwachte und das Dach in Flammen stehen sah. Ich hörte die Frauen kreischen und sah, wie die Männer schlaftrunken nach Knüppeln, Speeren und Sicheln tasteten. Ich erinnere mich, wie die Schatten der Reiter vor dem Türrahmen dahineilten. Wie mein Herr schreiend nach draußen rannte, wie ein Schwert niedersauste und ihm den Schädel spaltete, woraufhin die Frauen nur noch lauter kreischten. Wie ich zwischen den wirbelnden Beinen der Pferde hindurchkrabbelte und über einen Zaun stolperte, den die Schweine in ihrer Panik niedergetrampelt hatten. Gwyna, die Maus, nennen mich alle, und wie eine Maus weiß ich stets, wann es Zeit ist, sich ein Loch zu suchen.
Aber all meine Wendigkeit und mein Geschick haben zu nichts geführt, denn hier stehe ich, in einer Sackgasse, und mein Fluchtweg wird mir von einem brüllenden Jungen versperrt.
Und - seltsam, aber wahr - ausnahmsweise bin ich eher wütend als verängstigt. Wütend auf mich selbst, weil ich ausgerechnet hier entlanggerannt bin, und wütend auf ihn und seine Kumpane wegen ihrer widersinnigen Tat, die nicht in diese Jahreszeit gehört.
Aber das kam erst später. Im Augenblick bin ich ein rotznäsiges Mädchen, das sich in den Brombeerhecken versteckt und sich angesichts der donnernden Hufe und des Gestanks der Pferde zu Tode fürchtet. So stocksteif hocke ich da, dass man glauben könnte, ich wäre beim Anblick des Bären zu Stein erstarrt.
Damals wusste ich weder, wer er war, noch, warum er diese wilden, glänzenden Reiter anführte, die mein Zuhause niederbrannten. Alles, was ich wusste, war, dass es unnatürlich war. So falsch, als würde im Sommer Schnee fallen oder die Sonne um Mitternacht scheinen. Der Krieg gehört in den Herbst, nachdem die Ernte eingebracht ist und bevor der Regen die Straßen in Schlammflüsse verwandelt. Wenn man Männer erübrigen kann, die ins Land des Nachbarn einfallen und dessen Korn und Vieh rauben. Was wollen diese Reiter hier im Dunkel des Winters, da die Bäume kahl sind und die Heuschober halb leer und die Eiszapfen an den Dächern hängen und in die Pfützen fallen, durch die sie mit ihren Pferden reiten? Sind es überhaupt Menschen? Für mich sehen sie aus wie die Dämonen der Wilden Jagd oder wie die apokalyptischen Reiter, die das Ende der Welt ankündigen, von denen ich die Mönche in Lord Bans Halle habe reden hören. Obwohl es mehr sind als nur vier. Fünf, sieben, zehn, mehr als ich zählen kann, und alle wälzen sie auf einem Meer aus Pferdemuskeln den Hügel hinauf.
Hinauf, an mir vorbei, und davon. Ihre wilden Stimmen mischen sich unter das Knacken des brennenden Unterholzes und das beständige Brüllen des verängstigten Viehs in den Ställen. Ich bewege mich wieder; der Rauch lässt mich niesen. Ich rutsche über die Flanke des Hügels, über knorrige Baumwurzeln, über Granitbrocken, die mit pelzigem Moos besetzt sind, durch Senken mit totem Laub. Fragt mich nicht, wohin ich fliehe. Weg von dem Feuer. Weg von den wilden Reitern. Nur weg, das muss im Augenblick reichen.
Aber dann stoße ich auf die Straße, unten an der Brücke, die den Fluss überspannt, und dort kommt mir einer der Plünderer entgegen. Sein Pferd ist im tiefen, zertrampelten Schlamm am Ende der Brücke stecken geblieben und der Kampf hat ihn zurückgelassen. Er ist abgestiegen, zornbebend, und schlägt mit der flachen Klinge des Schwertes auf sein Pferd ein. Er ist jung, sein weißes Gesicht wird von Schwingen aus rotgoldenem Haar eingerahmt, und ein dünner Bart klammert sich an sein Kinn wie Fusseln, die der Wind dorthin geweht hat. In seinen Augen stehen wütende Tränen und der verzweifelte Hunger nach Blut. Sogar nach dem Blut eines halbwüchsigen Mädchens, denke ich, als ich aus dem dornigen Gestrüpp gerutscht komme und schwer auf dem Pfad direkt vor seinen Füßen aufschlage. Er vergisst das Pferd und stürzt sich auf mich. Mit dem Schwert vor mir, dem steilen Abhang und dem Brand hinter mir, drehe ich mich hierhin und dorthin, auf der Suche nach einem Ausweg.
Nach Auswegen suche ich schon den ganzen Abend lang, seit ich im Haus meines Herrn erwachte und das Dach in Flammen stehen sah. Ich hörte die Frauen kreischen und sah, wie die Männer schlaftrunken nach Knüppeln, Speeren und Sicheln tasteten. Ich erinnere mich, wie die Schatten der Reiter vor dem Türrahmen dahineilten. Wie mein Herr schreiend nach draußen rannte, wie ein Schwert niedersauste und ihm den Schädel spaltete, woraufhin die Frauen nur noch lauter kreischten. Wie ich zwischen den wirbelnden Beinen der Pferde hindurchkrabbelte und über einen Zaun stolperte, den die Schweine in ihrer Panik niedergetrampelt hatten. Gwyna, die Maus, nennen mich alle, und wie eine Maus weiß ich stets, wann es Zeit ist, sich ein Loch zu suchen.
Aber all meine Wendigkeit und mein Geschick haben zu nichts geführt, denn hier stehe ich, in einer Sackgasse, und mein Fluchtweg wird mir von einem brüllenden Jungen versperrt.
Und - seltsam, aber wahr - ausnahmsweise bin ich eher wütend als verängstigt. Wütend auf mich selbst, weil ich ausgerechnet hier entlanggerannt bin, und wütend auf ihn und seine Kumpane wegen ihrer widersinnigen Tat, die nicht in diese Jahreszeit gehört.
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Autoren-Porträt von Philip Reeve
Philip Reeve wurde in Brighton geboren und wuchs dort auf. Er arbeitete in einem Buchladen, bevor er als Illustrator tätig wurde und schließlich zu schreiben begann. Für Großstadtjagd gewann er zahlreiche Preise. Philip Reeve lebt mit seiner Familie in Devon.
Bibliographische Angaben
- Autor: Philip Reeve
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2008, 1, 316 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Alexandra Ernst
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570134202
- ISBN-13: 9783570134207
Rezension zu „Gwyna, Im Dienste des Zauberers “
"Immer wenn Reeve etwas schreibt, werden seine Bücher sofort zum Bestseller. Dieses hier dürfte keine Ausnahme sein."
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