Haben Fische Durst?
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HabenFische Durst? herausgegeben von Karl-Heinz Wellmann
LESEPROBE
Gab esdas @-Zeichen schon vor der E-Mail?
Diefrühesten Wurzeln des @-Zeichens sollen zurück in jene ferne Zeit reichen, da dieMauren Spanien beherrschten. Damals gab es in Spanien und Frankreich ein dem @höchst ähnliches Kaufmannszeichen, das soviel wie 1/4 bedeutete. Anhängerdieser Theorie haben allerdings Schwierigkeiten zu erklären, wie diesesarabische Zeichen auf moderne Tastaturen gelangt sein könnte - schließlich wares schon seit über 200 Jahren nicht mehr in Gebrauch.
Jürgen Kuri von der Computerzeitschrift c tfavorisiert eine andere Theorie: Es ist aller Wahrscheinlichkeit nach so, dasses aus dem kommerziellen Umfeld kommt, in den angelsächsischen Ländern. Eswird sogar in den 1920er-, 1930er- Jahren in den Lexikaerwähnt als sogenanntes commerciala mit der Bezeichnung zum Preis von oder für . Also zum Beispiel: 5 Stückzum Preis von 30 Dollar: 5 @ $ 30." Der kreisrunde Klammeraffe aus Amerika istalso vergleichbar mit dem in Deutschland bis vor kurzem verbreiteten, durcheine Schleife geschmückten großen U für Pfund und mit dem noch immer üblichen Kaufmanns-Und : & - ein Kürzel, das Anfang des 20.Jahrhunderts von US-amerikanischen Kaufleuten genutzt und deshalb auch aufSchreibmaschinen übertragen wurde, später aber weitgehend in Vergessenheitgeriet. Überraschend ist freilich, wie Ray Tomlinson - Internetforscher imAuftrage des amerikanischen Verteidigungsministeriums - das @ alsE-Mail-Zeichen entdeckte. Jürgen Kuri: Er wollteTexte an andere Rechner schicken und überlegte sich: Mein Rechner muss an einenbestimmten Namen, der an einem bestimmten Rechner erreichbar ist, etwasschicken - aber wie trennt man Na- me &Ziel-Rechner. Hierfür suchte er ein Zeichen. Er fand dann dieses @-Zeichen aufder Tastatur, von dem er nicht verstand, warum es überhaupt auf der Tastaturdrauf war. Das nutzte er, weil es sozusagen frei war, weil es mit keiner sinnvollenFunktion mehr belegt war."
Pragmatisch,wie der Amerikaner war, sprach er es gleich als at" aus, was bedeutet: an,auf, bei, für". Und so adressiert man seit den 1960er-Jahren bis auf denheutigen Tag seine E-Mails an einen bestimmten Namen at" einem bestimmten Computer,zum Beispiel: wissenschaft@hr-online.de. (jt)
HattenAdam und Eva einen Bauchnabel?
Es sollVölker geben, denen der Zusammenhang zwischen Sexhaben und Kinderkriegen nichtklar ist. Aber jeder wird wissen, dass der Bauchnabel ein Zeichen dafür ist,dass man einmal über eine Nabelschnur mit der eigenen Mutter verbunden war.Leider war außer dem lieben Gott niemand dabei, als Adam und Eva erschaffen wurden.So muss man sich heute mit Indizien begnügen, will man die Frage beantworten.Doch wo suchen?
Wenn jemandüber den Bauchnabel von Adam und Eva Bescheid wissen sollte, dann doch wohl dieKunsthistoriker. In Marburg gibt es mit dem Bildarchiv Foto Marburg dasweltweit größte Fotoarchiv zur Kunstgeschichte. Dessen Leiterin Brigitte Walbe war zunächst überrascht; eine solche Auskunft hattezuvor noch niemand erbeten. Rasch aber war sie neugierig und sagte: Diese Fragehat uns hier wirklich umgetrieben, denn ich habe sieallen, die mir irgendwo im Haus begegnet sind, allen Mitarbeitern gestellt, ichhabe Kolleginnen und Kollegen gefragt. Und die Reaktionen waren ganz einheitlich- nämlich Verblüffung, Ratlosigkeit, Schmunzeln und ungeheures Überlegen."
Schon imMittelalter zerstritten sich Theologen darüber, ob Adam und Eva einenBauchnabel hatten. Eine Recherche im Bildarchiv Foto Marburg ergab dann, dasssich die Frage heute eindeutig beantworten lässt. Brigitte Walbe: In der Kunstgeschichte, - da haben wir gewühlt und gesucht - und bei unseren1,5 Millionen Aufnahmen gibt es sehr viele Adams und Evas: Aber es gibt keineohne Bauchnabel!"
Zwei- oderdreimal schienen Adam und Eva zwar keinen Bauchnabel zu haben, aber das hatteandere Gründe. In einer Biblia pauperum,einer Darstellung der Bibel auf volkstümliche Weise, waren Adam und Eva soklein abgebildet, dass der Bauchnabel gar nicht mehr zu erkennen war. Brigitte Walbe: Dann haben wir ausgerechnet an einer derwichtigsten deutschen Kirchen, nämlich in Nürnberg, phantastische Skulpturenvon Adam und Eva gefunden, die auch keinen Bauchnabel hatten, aber da vermutenwir, dass der einfach nur etwas tiefer gerutscht ist, unter ein riesiges jeweiligesFeigenblatt."
Es bleibtalso dabei: Zumindest in der Kunstgeschichte hatten Adam und Eva immer einenBauchnabel. Schließlich fehlt bei Adam auch nie die Rippe, aus der Eva geformtworden ist. (utz)
© PiperVerlag
- 2007, 183 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,1 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Herausgegeben von Wellmann, Karl-Heinz
- Herausgegeben: Karl-Heinz Wellmann
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 3492249884
- ISBN-13: 9783492249881
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