Haltlos | Im Kosmos der Propagandakompanie
Historischer Roman
Lassen Sie sich entführen in eine Zeit, die längst Geschichte ist, und in ein Land, das es nicht mehr gibt. Zwar lebt noch ganze eine Reihe von Zeitzeugen, doch sie werden immer knapper. "Die Erinnerungen verblassen, und nach dreißig Jahren erzählen dir...
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Produktinformationen zu „Haltlos | Im Kosmos der Propagandakompanie “
Lassen Sie sich entführen in eine Zeit, die längst Geschichte ist, und in ein Land, das es nicht mehr gibt. Zwar lebt noch ganze eine Reihe von Zeitzeugen, doch sie werden immer knapper. "Die Erinnerungen verblassen, und nach dreißig Jahren erzählen dir dreißig Leute, die bei ein und der selben Aktion dabei gewesen sind, dreißig verschiedene Geschichten. Das ist wirklich menschlich", sagt Paul. Vieles wird nämlich verklärt, und immer seltener offenbart sich die wirkliche Schizophrenie, die dieser Zeit innewohnte - die quälende innere Zerrissenheit, der sich nicht nur die Protagonisten dieses Buches ausgesetzt wähnten. Als Nachkriegsgeborener ist Lukas auf der Suche nach dem Guten, das ihm schon in der Wiege versprochen wurde. Er glaubt fest daran und landet in einer Spezialeinheit der Nationalen Volksarmee. Doch das Gute ist nur selten da, wo er sich gerade befindet. Der Autor lässt seine frei erfundenen Romanfiguren durch frei erfundene Episoden, aber auch durch eine historisch verbürgte Kulisse wandeln. Erinnerungen und Interviews mit Zeitzeugen dienten als Inspiration für die Geschichte.
Klappentext zu „Haltlos | Im Kosmos der Propagandakompanie “
Sarin und Napalm in der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) +++ Lautsprecherkanonen Richtung Westberlin +++ Frivole Kneipentour beim größten Manöver der Warschauer-Vertragsstaaten +++ Sowjetsoldat überlegt, in die DDR zu flüchten +++ NVA-Generälen dürstet es nach Westfernsehen +++ Dieser Roman versucht, die Schizophrenie einzufangen, die jener Zeit innewohnte und die nicht unwesentlich dazu beitrug, dass sich viele Ostbiografien "zwischen Liebe und Zorn" (Titel eines Songs der DDR-Rock-Formation "Klaus Renft Combo") so entwickelten - wie sie sich halt entwickelten. Er führt uns zudem in einen bisher wenig beleuchteten Winkel deutscher Geschichte. Der Roman "Haltlos | Im Kosmos der Propagandakompanie" erzählt die Geschichte des Lukas R. Heine und skizziert dabei die 1970er Jahre in der DDR, betrachtet aus einem ganz besonderen Kosmos - dem eines orientierungsverunsicherten Teenagers, der sich schließlich als Berufsunteroffizier in einer Propagandakompanie der Nationalen Volksarmee wiederfindet. Zwischen Tonstudios, Kinoanlagen und Druckmaschinen. Zwischen Fernsehmechanikern, potenziellen Frontberichterstattern und selbsternannten Militärökonomen, die ihren NVA-Wirkungsbereich gern auch als Selbstbedienungsladen betrachten. Der Autor Robert Lukas Heine leiht dem Romanhelden seinen Namen. Die Episoden, die er erzählt, sind zum Teil so absurd, dass sie nur schwer zu glauben sind. "Ob der Leser das alles für bare Münze - oder doch eher für ausgedacht hält, ist am Ende egal", sagt Heine. "Tatsache ist aber: Die Kulisse, in der das alles spielt, ist gesellschaftliche Wirklichkeit von damals. Das meiste tatsächlich so geschehen. So - oder zumindest so ähnlich. Die Namen der Figuren sind allesamt ausgedacht - bis auf ein paar sogenannte öffentliche Personen, die weiter so heißen, wie sie halt hießen oder noch heißen." Der Begriff Propagandakompanie wird meist mit einer Spezialeinheit der Wehrmacht assoziiert. Propagandakompanien schuf aber auch die Nationale Volksarmee in den
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1970er Jahren. Zunächst auf dem Papier - konzeptionell für den Mobilmachungsfall. In der Volksmarine später real, durch Zusammenschluss des Propaganda- und Versorgungszuges mit der Mot.-Druckerei, zweier mobiler technischer Strukturelemente. Ein unterhaltsamer historischer Roman, der uns in einen bisher wenig beleuchteten Winkel deutscher Geschichte entführt.
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Lese-Probe zu „Haltlos | Im Kosmos der Propagandakompanie “
Sarin und Napalm in der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) +++ Lautsprecherkanonen Richtung Westberlin +++ Vorwort und Danksagung: Ich bin ihnen allen begegnet. Der Bürgerrechtlerin vom Runden Tisch, an dem sie sich 1990 günstigste Immobilien sicherte. Dem einstigen Abteilungsleiter einer SED-Kreisleitung, dem aufgrund seines Insiderwissens mit der politischen Wende Ländereien und Grundstücke quasi wie gebratene Tauben zuflogen. Dem Großbauern-Sohn, der einst die Parteigruppe einer LPG anführte, und der 1990 seinen Hund auf verzweifelte landlose Genossenschaftsbauern hetzte und sie vom Hof jagte. Ich weiß von einer Kleinstadt, deren Gutbürger mindestens zwei ihrer Nachbarn aus dem Ort vertrieben, weil diese sich zuvor allzu offen sozialismusfreundlich gegeben hatten. Und von einem anderen Fall, in dem ein mutmaßlicher Denunziant durch frühere Kollegen in den Tod getrieben wurde. Der Verdacht erwies sich später als falsch. Ich traf auch den stellvertretenden Leiter einer SED-Bezirksschule, der einst Ortsführer der Hitlerjugend war. Und den Dozenten einer NVA-Hochschule, der dort Politoffiziere ausbildete, dann nach den politischen Veränderungen zum Aufklärer in Sachen dunkler DDR-Geschichte umsattelte.Was haben Michail Gorbatschow, Kim Jong-il und Dieter Bohlen gemeinsam? Sie sind oder waren Mitglied einer kommunistischen Partei. Niemand käme auf die Idee, die drei über einen Kamm scheren zu wollen. Manche Stempel und Aushängeschilder taugen einfach nicht, Menschen zu beschreiben. Und Menschen entwickeln sich. Die meisten von uns lernen im Laufe des Lebens halt dazu.Ich bin fast geneigt, mich an dieser Stelle bei allen, die es besser machten als ich, und bei den Zugezogenen - jenen ohne Verständnis für Ostbiografien - zu entschuldigen. Dafür, dass ich in der DDR geboren wurde und östlich der Elbe aufgewachsen bin. Dafür, dass ich mich in meiner Kindheit durchaus wohlbehütet fühlte und dass ich lange daran geglaubt habe, dass jener Staat von damals der bessere der
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beiden deutschen ist. Auch dafür, dass zu meinen Sehnsüchten nicht zählte, in den goldenen Westen abzuhauen. Und dass mein altes Weltbild erst mit der Gorbatschow-Ära begann zu wanken. Möglicherweise werden Sie diese Geschichte als einen Versuch deuten, die DDR schönzuschreiben; vielleicht meinen Sie, allein Ostalgie kann das Motiv für diese Arbeit gewesen sein. Ich widerspreche Ihnen nicht. Die Zeit erlaubt uns noch immer nicht, auch die Grautöne wahrzunehmen. Unser etabliertes Schwarzweiß-Sehen auf die knapp vierzig Jahre DDR lässt Nuancen einfach noch nicht zu.Lassen Sie sich also entführen in eine Zeit, deren Grautöne noch immer weitestgehend in einer Grauzone liegen. Zwar lebt noch eine Reihe von Zeitzeugen, doch sie werden immer knapper. "Die Erinnerungen verblassen, und nach dreißig Jahren erzählen dir dreißig Leute, die bei ein und derselben Aktion dabei gewesen waren, dreißig verschiedene Geschichten. Das ist wirklich menschlich", sagte Paul. Als ich mit dem Gedanken schwanger ging, dies alles in eine literarische Form zu gießen, rieten mir Weggefährten von damals und Kollegen, die ebenfalls publizieren, mich weniger an dem Erlebtem und Gesehenem, also an Episoden entlangzuhangeln, und stattdessen mehr den nüchternen Sachverhalten Raum zu geben. Sie rieten mir, Strukturen, Ausrüstungen und Aufgabenstellungen aufzuzählen und zu beschreiben. Ziele militärischer Übungen oder auch wirtschaftliche Zwänge. Ich sollte quasi lieber die Truppe, um die es geht, ganz nüchtern darstellen, mahnten sie. Allenfalls ergänzt durch Stellenpläne, Verwendungsmöglichkeiten von Personal und Technik - und so weiter. Das sei eher überlieferungswert. So eine nüchterne Auflistung derartiger Sachverhalte aber will ich eben nicht. Denn sie vermag es meiner Meinung nach nicht, die Schizophrenie darzustellen, die dieser Zeit innewohnte. Sie vermag es nicht, die Zerrissenheit aufzuzeigen, der sich nicht nur die Protagonisten dieses Buches ausgesetzt wähnten. Ich werde also versuchen
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Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Lukas Heine
- 2020, 260 Seiten, Maße: 13,1 x 19,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Treder
- ISBN-10: 3943642739
- ISBN-13: 9783943642735
- Erscheinungsdatum: 16.10.2020
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