Hand im Spiel
"Hand im Spiel" ist ein echtes Verwirrspiel - um eine herrenlose Tasche, einen vergeßlichen alten Mann, der nach dem Zigarettenkauf nicht mehr in sein Altenheim zurückfindet, einen Bankangestellten, der vom großen Geld träumt, ein Liebespaar, das sich ohne...
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Produktinformationen zu „Hand im Spiel “
"Hand im Spiel" ist ein echtes Verwirrspiel - um eine herrenlose Tasche, einen vergeßlichen alten Mann, der nach dem Zigarettenkauf nicht mehr in sein Altenheim zurückfindet, einen Bankangestellten, der vom großen Geld träumt, ein Liebespaar, das sich ohne Kleider wiederfindet, ein philippinisches Hausmädchen, das seinen Arbeitgeber verliert, einen Künstler, der eine Leiche entdeckt - kurz, ein unterhaltsamer Roman über die UNO-Stadt am Genfer See und die Menschen, die dort leben.
Lese-Probe zu „Hand im Spiel “
"Rues Basses: Mit Hochdruck spritzt das Wasser aus der langen, querstehenden Brause, dicke Bürstenkreisel laufen am Bauch des Waschwagens gegeneinander, kratzen die Bordsteinkante blank, schleudern Zigarettenstummel, Dosen und verdreckte Papierservietten in die Tonne. Der orangene Wagen fährt langsam, mit jener gewissenhaften Genauigkeit der Rolex-Uhren, die hinter den Fenstern aufgebahrt sind. Die Strasse ist menschenleer. Ein feiner Glanz liegt über den Glasfassaden. Die ersten Sonnenstrahlen dringen über die Dächer, fallen auf das nassglänzende Pflaster, blitzen an verschlossenen Türen und Fenstern, treffen auf starre Puppengesichter, auf Preisschilder und Ladenöffnungszeiten. Das Wasser rauscht über den Boden, die Luft vibriert vom Brummen des dahinschleichenden Staubsaugers, der knapp an der Schaufensterscheibe vorbeischnurrt und um die Ecke verschwindet. Ein alter Mann geht über das frisch gewaschene Trottoir. Geneigter, buckliger Rücken, eine Zigarette in der Hand. Er nimmt ein en letzten Zug, wirft die Zigarette zur Seite und verschwindet in einer Gasse. Der glimmende Stummel erlischt im Wasser des Waschwagens, der um die Ecke zurückkommt und weiter durch die leere Strasse an den Auslegevitrinen, Eingangsportalen und Werbeplakaten entlang fährt wie durch eine verlassene Welt. Nicht weit davon, im nahen Park, räkelt sich derweil ein grosser, schwerer Körper unter Zeitungen, kältestarre Arme und Beine, schmerzende Gelenke, der unwiderstehliche Drang zu pinkeln, das Beissen am Kinn, die rissige Hand, die über die Bartstoppeln fährt. Das Knistern und Rascheln der Zeitunugen und Plastiktüten, ein Griff an die Seite - noch alles da. Zwei Rucksäcke liegen neben ihm, die Flöte steckt in der Seitentasche. Blick über den Jardin Anglais, Blumenreihen, wie mit der Schnur gezogen, die niedrigen Zäune, die messerscharf nachgezogenen Rasenborde, das Geländer vorne am Steg. Der See ist ruhig heute. Ein leichtes Schimmern auf der glatten Oberfläche des weiten, sich bis na ch
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Lausanne, Montreux, bis an die Mündung des Wallis hinaufziehenden Lac Leman. Die Häuserzeile auf der anderen Hafenseite, Schriftzüge von Banken, Versicherungen und Getränken, die rotweisse Fahne auf einem Dach.Vereinzelt ein Auto, das über den Pont du Mont Blanc rast, ein Bus. Bald wird der Verkehr einsetzen.In der Ferne geht der Alte an einem Stock. Leicht hinkend schlendert er über das Trottoir an den Geschäften entlang. Er redet vor sich hin, bleibt stehen, betrachtet die Auslagen in den Vitrinen. Er weiss, dass er der erste ist. Das Cafe ist noch geschlossen, aber in wenigen Minuten wird es öffnen. Noch ein paar Schritte, nicht zu hastig gehen.Schlüssel klirren, die Tür geht auf. Ein grosser, dickbäuchiger Mann tritt auf die Strasse hinaus, steckt sich eine Zigarette in den Mund, schaut nach links und nach rechts, verschwindet im Eingang, um gleich darauf mit Stühlen wieder auf dem Trottoir zu erscheinen, holt noch mehr Stühle, dann einen Tisch ..."
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Autoren-Porträt von Urs Richle
Urs Richle, geb. 1965 im Toggenburg, lebt mit seiner Familie in Genf. Er studierte Philosophie und Soziologie und veröffentlichte eine Reihe von Romanen, die in mehrere Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet wurden. Neben dem Schreiben arbeitet Urs Richle als Medieningenieur in Forschungsprojekten an der Universität Genf und als Dozent am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel.
Bibliographische Angaben
- Autor: Urs Richle
- 1998, 292 Seiten, Maße: 12,4 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821806575
- ISBN-13: 9783821806570
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