Hotel der Träume
Roman
Romantik, Sehnsucht, Verwicklungen - vor der atemberaubenden Kulisse der kanarischen Trauminsel!
Sonne, Meer, Strand - und die Flucht aus dem grauen Alltag: All dies bietet das paradiesische "Hotel der Träume" auf Teneriffa. Menschen mit den...
Sonne, Meer, Strand - und die Flucht aus dem grauen Alltag: All dies bietet das paradiesische "Hotel der Träume" auf Teneriffa. Menschen mit den...
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Produktinformationen zu „Hotel der Träume “
Romantik, Sehnsucht, Verwicklungen - vor der atemberaubenden Kulisse der kanarischen Trauminsel!
Sonne, Meer, Strand - und die Flucht aus dem grauen Alltag: All dies bietet das paradiesische "Hotel der Träume" auf Teneriffa. Menschen mit den verschiedensten Hoffnungen, Geschichten und Wünschen treffen hier zusammen. Freundschaften werden geschlossen, Entscheidungen gefällt und Liebeshunger gestillt - die schicksalhaften Begegnungen im Hotel der Träume werden für immer die Leben aller verändern...
Sonne, Meer, Strand - und die Flucht aus dem grauen Alltag: All dies bietet das paradiesische "Hotel der Träume" auf Teneriffa. Menschen mit den verschiedensten Hoffnungen, Geschichten und Wünschen treffen hier zusammen. Freundschaften werden geschlossen, Entscheidungen gefällt und Liebeshunger gestillt - die schicksalhaften Begegnungen im Hotel der Träume werden für immer die Leben aller verändern...
Klappentext zu „Hotel der Träume “
Romantik, Sehnsucht, Verwicklungen - vor der atemberaubenden Kulisse der kanarischen Trauminsel!Sonne, Meer, Strand - und die Flucht aus dem grauen Alltag: All dies bietet das paradiesische "Hotel der Träume" auf Teneriffa. Menschen mit den verschiedensten Hoffnungen, Geschichten und Wünschen treffen hier zusammen. Freundschaften werden geschlossen, Entscheidungen gefällt und Liebeshunger gestillt - die schicksalhaften Begegnungen im Hotel der Träume werden für immer die Leben aller verändern ...Ein wunderbarer Roman über die eine große Chance im Leben!
Sonne, Meer, Strand - und die Flucht aus dem grauen Alltag: All dies bietet das paradiesische 'Hotel der Träume' auf Teneriffa. Menschen mit den verschiedensten Hoffnungen, Geschichten und Wünschen treffen hier zusammen. Freundschaften werden geschlossen, Entscheidungen gefällt und Liebeshunger gestillt - die schicksalhaften Begegnungen im Hotel der Träume werden für immer die Leben aller verändern ...
Ein wunderbarer Roman über die eine große Chance im Leben!
Ein wunderbarer Roman über die eine große Chance im Leben!
Lese-Probe zu „Hotel der Träume “
Jede Frau, die schon einmal von einem Mann fallengelassen worden war, h tte tiefes Mitgef hl f r Trish Blake aufgebracht. Just an diesem Morgen hatte Henry Doran, der seit zehn Monaten ihr Liebhaber war, sie angerufen, um ihr mitzuteilen, dass er die Beziehung zu beenden gedenke. "Einen klaren Schlussstrich ziehen" war der Ausdruck, den er gebraucht hatte - typisch f r Henry Doran, der keine Gelegenheit auslie , mit Schlagworten um sich zu werfen, die er auf seinen Fortbildungsseminaren aufgeschnappt hatte. Das war ein Teil seines sorgf ltig kultivierten Images; genau wie seine Ma anz ge, der teure Haarschnitt, das Armani-Rasierwasser, der Aktenkoffer aus feinstem Leder, die Kreditkartensammlung, die an Arroganz grenzende Selbstsicherheit, die er ausstrahlte, sowie das st ndige Prahlen mit seinen lukrativen Gesch ftsabschl ssen.F r Trish kam der Bruch mit Henry weder g nzlich unerwartet, noch war er das Schlimmste, was ihr je widerfahren war. Was nicht hie , dass ihr Stolz keinen empfindlichen Schlag erlitten hatte. Er hatte sie genau zwei Minuten vor zw lf angerufen, wohl wissend, dass Punkt zw lf ihre w chentliche Firmenbesprechung begann. Zuerst versicherte er ihr, wie sehr er ihre Aff re genossen habe, dass der Sex wundervoll gewesen sei und er sie nie vergessen w rde, dann beteuerte er wortreich, seine Frau w rde allm hlich Verdacht sch pfen, er m sse auch an seine Kinder denken, und ... nun ja, sie seien ja von Anfang an bereingekommen, dass die Sache nicht von Dauer sein k nne.
Trish h rte mit zusammengebissenen Z hnen zu, wie er auf das unvermeidliche gro e Finale zusteuerte. Zu ihrem Verdruss musste sie bei sich zugeben, dass die K lte und Schroffheit dieses Gespr chs sie verletzte. Was f r eine Art, eine Beziehung zu beenden! Er hatte noch nicht einmal den Anstand, sie zum Essen einzuladen und ihr auf eine etwas schonendere Weise beizubringen, dass es zwischen ihnen aus war. Warum hatte er nicht einfach eine E-Mail geschickt? Eine Gummiente hatte
... mehr
mehr R ckgrat als dieser elende Wurm!
Aber sie hatte ihn weder unterbrochen noch versucht, ihm eine Szene zu machen. Irgendwo hatte sie einmal gelesen, dass man einen Mann in solchen Situationen schmoren lassen sollte. Und sie hatte bei der Vorstellung eines schwitzenden, sich windenden, verzweifelt nach Ausreden suchenden Henry Doran eine gewisse sadistische Befriedigung empfunden.
"Was f r ein Tag", murmelte sie, w hrend sie ihre Unterlagen zusammensuchte und sich auf den Weg zum Konferenzraum machte. Sie war ohnehin schon gut zehn Minuten zu sp t dran.
Warum hatte sie ihm nichts von der anderen Neuigkeit erz hlt, die sie an diesem Morgen erfahren hatte? N mlich dass sie schwanger war? Weil sie tief in ihrem Inneren gewusst hatte, dass das nichts ge ndert h tte. Wenn berhaupt, w re er lediglich in Panik geraten und h tte sich mit noch lahmeren Ausfl chten aus der Aff re zu ziehen versucht. Sie m sste alleine damit fertigwerden, sie m sste sich eine glaubhafte Erkl rung ausdenken. Genau hier lag allerdings das Problem, denn Trish hatte seit fast einem Jahr nicht mehr mit ihrem Mann geschlafen.
Sie erinnerte sich an die kribbelnde Erregung, die sie bei den ersten Anzeichen einer m glichen Schwangerschaft durchstr mt hatte. Sie war siebenunddrei ig Jahre alt, und in letzter Zeit war ihr bewusst geworden, dass ihre biologische Uhr immer lauter zu ticken begann. Seit f nfzehn Jahren war sie verheiratet, und trotz der fast mechanischen sexuellen Begegnungen mit ihrem Mann Adrian, die im Laufe der Zeit allerdings immer seltener geworden waren, war nie etwas passiert, noch nicht einmal ihre Periode hatte auch nur ein einziges Mal versp tet eingesetzt. Sie war schon drauf und dran gewesen, Adrian aufzufordern, sich einem Spermatest zu unterziehen, als sie Henry Doran begegnet war.
Henry war Handelsvertreter einer Computerfirma, die mit der Firma zusammenarbeitete, bei der Trish besch ftigt war. Sie lernten sich kennen, als sie nach einem Gesch ftsabschluss ihren Lunch in einem angesagten Restaurant in Temple Bar einnahmen, wo Portionen serviert wurden, von denen noch nicht einmal eine W stenmaus satt geworden w re. Er sa neben ihr und bestritt die Unterhaltung am Tisch fast ganz allein, w hrend der Weinkellner ihre Gl ser mit eisgek hltem Chardonnay f llte.
Henry war hoch gewachsen, breitschultrig, hatte gl hende braune Augen und ein anziehendes Gr bchen in der Mitte des Kinns. Mitte Drei ig, sch tzte Trish. Aus irgendeinem Grund wurde ihr Blick wie magisch von dem goldenen Ring am dritten Finger seiner linken Hand angezogen. Sie hatte es schon geahnt. Es war wie das Gesetz der Erdanziehungskraft. Gut aussehende M nner wie Henry waren immer verheiratet.
Gegen halb drei waren die meisten ihrer Kollegen wieder an ihre Arbeitspl tze zur ckgekehrt, nur Trish und Henry sa en noch am Tisch. Er schenkte ihnen den Rest des Weines ein, und sie stie en miteinander an.
"Netter Laden." Henry streckte seine langen Beine aus und lockerte seine Krawatte. "Schon mal hier gewesen?"
"Ein oder zwei Mal", erwiderte Trish. Sie wollte nicht zugeben, dass sie dieses Lokal mit den hochn sigen Kellnern, den berzogenen Preisen und den Miniporti nchen, nach denen man unweigerlich Hei hunger auf einen Hamburger bekam, zutiefst verabscheute.
"Mein Boss wird sich freuen. Das ist schon der zweite Vertragsabschluss in dieser Woche."
"Sie arbeiten auf Provisionsbasis?", wollte Trish wissen.
"Ach, die Provisionen sind zweitrangig", winkte Henry l ssig ab. "Was z hlt, ist der Ruf, den man in dieser Branche genie t. Wenn sich herumspricht, wie viel Ware ich umsetze, wird die Konkurrenz bald ihre Meute auf mich ansetzen."
"J ger?" Trish musste unwillk rlich an Bluthunde denken.
"Kopfj ger. Sie werden Schlange stehen, um mir Jobs anzubieten. Heutzutage kann man in diesem Gesch ft nur berleben, wenn man sich schnell einen Namen macht."
"Verstehe", nickte Trish.
Henry grinste wie ein zufriedener Schuljunge und leerte sein Glas. "M ssen Sie nicht in die Firma zur ck?"
Trish sah auf ihre Uhr. Nach all dem Wein f hlte sie sich locker und gel st. "Das lohnt sich jetzt nicht mehr.
Was heute liegen bleibt, kann ich morgen fr h aufarbeiten."
Henrys Augen begannen zu glitzern. "Wie w re es dann, wenn wir diese gastliche St tte verlassen und irgendwo einen Drink nehmen?" Er beugte sich n her zu ihr und l chelte verf hrerisch. "Nur Sie und ich."
Warum nicht, dachte Trish. Er ist ein angenehmerer Gesellschafter als der, der mich zu Hause erwartet. Mir steht ja doch nur ein einsamer, langweiliger Abend vor dem Fernseher bevor, w hrend Adrian sich in seinem Arbeitszimmer verschanzt und zum hundertsten Mal seinen verdammten Roman berarbeitet, der schon von zwanzig Verlagen abgelehnt worden ist.
"Okay", willigte sie ein. "Wo gehen wir hin?"
Sie entschieden sich f r die Octagon-Bar im Clarence Hotel, wo Henry Doran Wodka mit Tonic bestellte.
"Sie sind eine sehr attraktive Frau", sagte er, nachdem der Kellner die Drinks gebracht hatte.
"Danke. Sie sehen auch nicht schlecht aus."
"Ich tue ja auch alles, um mich fit zu halten", erwiderte Henry selbstgef llig. "Gehe mehrmals die Woche ins Fitnessstudio, stemme Gewichte und so weiter. Fr her habe ich Rugby gespielt."
"Wirklich?" Trish bem hte sich, Interesse zu heucheln.
"Old Belvedere. Meine Freunde meinen, ich h tte es bis in die Nationalmannschaft schaffen k nnen. Aber ich war beruflich zu eingespannt, um regelm ig trainieren zu k nnen."
"So?" Trish h rte selbst, wie geistlos sie klang.
Sie trank einen Schluck Wodka und sp rte, wie er in ihrem Magen eine wohlige W rme verbreitete. Jetzt, da sie wusste, worauf dieses Treffen hinauslaufen sollte, f hlte sie eine merkw rdige Leichtigkeit in sich aufsteigen. Sie w nschte nur, er w rde schnell zur Sache kommen, damit sie rechtzeitig nach Hause kam, um Adrian sein Essen zu machen.
"Was macht Ihr Mann beruflich?", erkundigte sich Henry.
"Er ist Lehrer. Aber er hat den Ehrgeiz, Schriftsteller zu werden. Er arbeitet an einem Roman."
"Das ist ja interessant."
"Er hat nur noch keinen Verleger gefunden. Und wie steht es mit Ihnen? Was macht Ihre Frau?"
Henry senkte pl tzlich den Kopf. Sein Gesicht wurde ernst. "Sie ist todkrank. Das gro e K."
Trish h tte beinahe ihren Drink versch ttet. Ihr Herz machte einen kleinen Satz. Das meinte er doch sicher nicht ernst? "Wie furchtbar. Die rmste. Kann man nichts f r sie tun?"
"Leider nein. Sie war bei allen m glichen Spezialisten. Sie sagen, sie ist ein hoffnungsloser Fall. Es ist nur noch eine Frage der Zeit."
"Haben Sie denn Kinder?"
"Einen Jungen und ein M dchen."
"Wie traurig. Das tut mir aufrichtig leid f r Sie."
"Es ist schwer", gab Henry zu. "Wir f hren schon lange keine richtige Ehe mehr. Sex findet nicht mehr statt, wie Sie sich sicher denken k nnen." Er richtete seine Glutaugen auf Trish. "Deswegen w re ich auch bergl cklich, wenn Sie mit mir schlafen w rden. Man k nnte es als Gnadenakt betrachten."
Sie nahmen sich ein Zimmer im Hotel. Henry zahlte mit Kreditkarte und bestellte beim Zimmerservice eine Flasche Champagner.
Trish ging unter die Dusche, und als sie aus dem Bad kam, trug Henry nur noch seine Hugo-Boss-Boxershorts. Ihr erster Eindruck hatte sie nicht getrogen. Er hatte einen sch nen K rper: kr ftige Muskeln, flacher Bauch, strammer Hintern. Und Haare. Sie waren berall; bedeckten seine Arme und Beine und kr uselten sich wie Stacheldraht auf seiner Brust. Trish sp rte, wie ihre Knie weich wurden.
Er reichte ihr ein Glas Champagner, dann beugte er sich zu ihr und fl sterte: "Du ahnst gar nicht, was das f r mich bedeutet."
Trish lief ein Schauer ber den R cken, als er sie in die Arme schloss und zum Bett f hrte.
Der Sex war gro artig. Henry erwies sich als einf hlsamer, erfahrener Liebhaber. Von der dr ngenden Begierde, die sie erwartet hatte, war nichts zu sp ren. Stattdessen ging er behutsam und geduldig vor und lie sich viel Zeit. Er verf gte zudem ber eine erstaunliche Ausdauer. Als sie endlich ausgepumpt und ersch pft nebeneinander auf dem zerw hlten Bett lagen, war Trishs ganzer K rper von warmer Glut erf llt.
Henry fuhr mit einem Finger ber ihre Brust und spielte mit einer Brustwarze. "Danke", murmelte er. "Du warst umwerfend. Eine echte Offenbarung."
Wovon redet er blo , dachte Trish, ehe sie die Augen schloss.
Er rief sie eine Woche sp ter in der Firma an und lud sie zu einem Drink ein. Trish hatte mit seinem Anruf gerechnet und jeden Morgen frische Unterw sche in ihre Tasche gepackt, um f r alle Eventualit ten ger stet zu sein. Sie trafen sich in einem kleinen Pub unweit der Grafton Street.
Henry berreichte ihr eine rote Rose und k sste sie leicht auf die Wange.
"Du hast mir gefehlt", sagte er. "Ich habe andauernd an dich gedacht."
"Ich habe dich auch vermisst", erwiderte Trish. Sie berlegte, ob sie sich nach dem Befinden seiner Frau erkundigen sollte, entschied sich aber dagegen. Es h tte ihnen nur die Stimmung verdorben.
Henry bestellte die Drinks, dann nahm er wie beil ufig ihre Hand und legte sie zwischen seine Beine.
"Um Himmels willen!", zischte Trish. "Nicht hier in aller ffentlichkeit!"
Aber sie konnte nicht leugnen, dass die Ber hrung sie erregt hatte. Das Blut rauschte mit einem Mal hei durch ihre Adern.
"Ich bin so wild nach dir, ich k nnte dich bei lebendigem Leib auffressen", raunte Henry ihr zu.
"Darf ich erst noch austrinken?" Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
Diesmal gingen sie in ein Apartment am Charlotte Quay, das einem Freund von ihm geh rte. Es bot einen atemberaubenden Blick ber die Bucht von Dublin, und in der Ferne konnten sie die gr ne Nase des Howth Head in der Abendsonne schimmern sehen. Henry schlug ein gemeinsames Bad vor.
Trish hielt das f r eine wundervolle Idee. Er lie Wasser ein, sie stiegen in die Wanne und nippten an ihren Wodkagl sern, w hrend sich der Raum mit Dampf f llte. Hinterher brachte er sie dazu, schwarze Seidenstr mpfe und ein knappes wei es Mieder anzuziehen, das er f r sie gekauft hatte. Trish fand all das ungemein erregend. Sie dachte an den langweiligen, fantasielosen Sex mit Adrian und fragte sich, ob sie nicht wom glich den falschen Mann geheiratet hatte.
Aus den fl chtigen Treffen wurde eine ernsthafte Aff re. Jeden Morgen, wenn sie ihren PC einschaltete, erwartete sie eine E-Mail von ihm. Manchmal waren sie witzig, manchmal leidenschaftlich, manchmal auch regelrecht obsz n, sodass sie sie hastig wieder l schte. Sie telefonierten jeden Tag miteinander. Sie a en in kleinen, abgelegenen Bistros zu Mittag, unternahmen Einkaufsbummel und fuhren auf die Nordseite hin ber, wo niemand sie kannte, um dort gemeinsam ins Kino zu gehen.
Ein Mal in der Woche zogen sie sich in das Apartment am Charlotte Quay zur ck, um sich wild und enthemmt zu lieben. Trish konnte gar nicht fassen, welch gl ckliche Wende ihr Leben genommen hatte. Sie kam sich um Jahre verj ngt vor, kicherte wie ein ausgelassenes Schulm dchen, err tete, wenn in einem Gespr ch Henrys Name fiel und erwachte jeden Morgen mit dem Gef hl, die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen.
Sogar dem nur mit seinem Roman besch ftigten Adrian fiel ihre Ver nderung auf. Als sie eines Morgens in der K che ihres Reihenhauses in Sandymount beim Fr hst ck sa en, starrte er sie ber den Tisch hinweg ungl ubig an. "Mein Gott, Trish", entfuhr es ihm. "Du siehst ja umwerfend aus. Was ist denn mit dir los?"
Sie l chelte schelmisch. "Mir ist einfach nur klar geworden, wie gl cklich ich bin."
Und dann h rten sie ein dumpfes Ger usch im Flur. Der Brieftr ger hatte die Post gebracht. Adrian stand auf und kam mit einer zerknitterten gef tterten Versandtasche in der Hand und Leichenbittermiene zur ck.
"Schlechte Nachrichten, Schatz?"
Adrian nahm wieder Platz und goss sich eine Tasse Tee ein. "Sie haben mein Buch schon wieder abgelehnt. Sie sagen, die Dialoge z nden nicht."
Der Moment der Intimit t - oder m glichen Intimit t - zwischen ihnen war verflogen.
Liebe war ein Wort, das zwischen Trish und ihrem neuen Liebhaber nie fiel. Gleich am Anfang hatte Henry zu ihr gesagt: "Du verstehst doch, dass ich Louise nicht verlassen kann? Nicht in dem Zustand, in dem sie sich befindet."
"Nat rlich verstehe ich das", beruhigte Trish ihn.
"Ich k me mir vor wie ein Schuft. Sie muss so viel durchmachen ..."
"Das darfst du ihr auf keinen Fall antun. Es w re ein zu schwerer Schlag f r sie."
"Es gibt ja keinen Grund, warum wir uns nicht trotzdem ab und an treffen, etwas miteinander unternehmen und ein bisschen Spa haben sollten. Immerhin sind wir Menschen von Welt. Und wir leben im 21. Jahrhundert."
"Vollkommen richtig."
Ihre Zustimmung schien ihn zu freuen, er schmiegte sich enger an sie. "Zu schade, dass wir uns nicht schon viel fr her kennen gelernt haben. Wir passen so gut zusammen. Habe ich dir schon erz hlt, dass mir heute wieder ein dicker Fisch ins Netz gegangen ist? Der Monat l sst sich gut an."
Seine Bemerkung stimmte Trish nachdenklich. Wie w re ihr Leben wohl verlaufen, wenn sie Henry vor Adrian begegnet w re? Ob sie geheiratet h tten? Kinder gehabt h tten? Sie w nschte sich sehnlichst ein Kind. Je mehr sie sich der gro en Vier-Null n herte, wie Henry es nannte, desto heller loderte die kleine Flamme der Furcht in ihr auf, dass ihr Wunsch nicht in Erf llung gehen w rde.
Da sie keine Kinder hatte, gingen die Leute wie selbstverst ndlich davon aus, dass ihr ihre Karriere wichtiger war. Aber das stimmte nicht. Sie sehnte sich verzweifelt nach einem Baby. Sie hatte sogar einmal unter falschem Namen an die Kummerkastentante einer Sonntagszeitung geschrieben und um Rat gebeten. Die Kummerkastentante hatte geantwortet, dass sie mit siebenunddrei ig noch l ngst nicht zu alt f r ein Kind war. Viele Frauen bekamen in diesem Alter ihr erstes Baby. Sie gab ihr auch die Adresse einer Spezialklinik. Trish meldete sich dort an und unterzog sich einer Reihe von Tests. Der Arzt stellte fest, dass mit ihr alles in Ordnung war und kein Grund vorlag, warum sie nicht schwanger werden sollte. Was hie , dass Adrian die Ursache des Problems sein musste. Traurig dachte sie an ihren Mann. Was war nur mit ihm los? Warum hatte sich der flotte, forsche junge Bursche, den sie geheiratet hatte, in einen st ndig schlecht gelaunten Einsiedler mittleren Alters verwandelt, dessen einziges Interesse im Leben seinem vermaledeiten Roman galt.
Sie hatten sich vor zwanzig Jahren auf dem College kennen gelernt, wo Adrian als Gasth rer einen Debattierclub besucht hatte. Er hatte in seinen Schlaghosen und mit seinem Schnurrbart so berw ltigend ausgesehen, dass sie sofort ihr Herz an ihn verlor. Nach dem Examen konnte sie es kaum abwarten, ihn zu heiraten. Adrian bekam einen Job als Englischlehrer an der St.-Ignatius-Gesamtschule und erkl rte seinen Freunden prompt, dass das selbstverst ndlich nur eine bergangsl sung sei, bis er entschieden habe, was er wirklich mit seinem Leben anfangen wolle. Trish wurde bei einer gro en Immobilienfirma als Volont rin eingestellt.
Am Anfang herrschte zwischen ihnen eitel Friede und Sonnenschein. Es war aufregend, ein neues Haus zu beziehen, von dessen Badezimmer aus man in der Ferne das Meer sehen konnte, und Dinnerparties f r andere Ehepaare zu veranstalten, die sie vom College her kannten. Sie verdienten genug Geld, um sich ein Mal im Jahr einen Auslandsurlaub leisten und ein Auto anschaffen zu k nnen, das Adrian schnell f r sich beanspruchte und Trish mit dem Bus zur Arbeit fahren lie .
Nachdem der erste Glanz verblasst war, musste sie feststellen, dass Adrian ein entsetzlicher Langeweiler war. Er hatte keinen Stil und keinen Geschmack in Kleiderfragen; er begann, nur noch in sackartigen Cordhosen, karierten Hemden, ausgetretenen Latschen und gepunkteten Krawatten herumzulaufen. Sie musste ihn sogar ermahnen, zum Friseur zu gehen. Im Bett war er au erdem eine absolute Niete. Er hatte keinen Funken Fantasie, und ihr Liebesspiel war oft schon vor ber, noch ehe es berhaupt begonnen hatte. Trish ertrug es, fand aber weder Vergn gen noch Befriedigung dabei. Adrian schien Sex als eine seiner allabendlichen Pflichten zu betrachten, so wie die Katze ins Freie zu lassen und die T ren abzuschlie en.Der Schulalltag zerm rbte ihn rasch. Oft sa er am K chentisch, korrigierte Aufs tze und st hnte immer wieder gequ lt auf, wenn er Fehler mit seinem Rotstift anstrich.
Aber sie hatte ihn weder unterbrochen noch versucht, ihm eine Szene zu machen. Irgendwo hatte sie einmal gelesen, dass man einen Mann in solchen Situationen schmoren lassen sollte. Und sie hatte bei der Vorstellung eines schwitzenden, sich windenden, verzweifelt nach Ausreden suchenden Henry Doran eine gewisse sadistische Befriedigung empfunden.
"Was f r ein Tag", murmelte sie, w hrend sie ihre Unterlagen zusammensuchte und sich auf den Weg zum Konferenzraum machte. Sie war ohnehin schon gut zehn Minuten zu sp t dran.
Warum hatte sie ihm nichts von der anderen Neuigkeit erz hlt, die sie an diesem Morgen erfahren hatte? N mlich dass sie schwanger war? Weil sie tief in ihrem Inneren gewusst hatte, dass das nichts ge ndert h tte. Wenn berhaupt, w re er lediglich in Panik geraten und h tte sich mit noch lahmeren Ausfl chten aus der Aff re zu ziehen versucht. Sie m sste alleine damit fertigwerden, sie m sste sich eine glaubhafte Erkl rung ausdenken. Genau hier lag allerdings das Problem, denn Trish hatte seit fast einem Jahr nicht mehr mit ihrem Mann geschlafen.
Sie erinnerte sich an die kribbelnde Erregung, die sie bei den ersten Anzeichen einer m glichen Schwangerschaft durchstr mt hatte. Sie war siebenunddrei ig Jahre alt, und in letzter Zeit war ihr bewusst geworden, dass ihre biologische Uhr immer lauter zu ticken begann. Seit f nfzehn Jahren war sie verheiratet, und trotz der fast mechanischen sexuellen Begegnungen mit ihrem Mann Adrian, die im Laufe der Zeit allerdings immer seltener geworden waren, war nie etwas passiert, noch nicht einmal ihre Periode hatte auch nur ein einziges Mal versp tet eingesetzt. Sie war schon drauf und dran gewesen, Adrian aufzufordern, sich einem Spermatest zu unterziehen, als sie Henry Doran begegnet war.
Henry war Handelsvertreter einer Computerfirma, die mit der Firma zusammenarbeitete, bei der Trish besch ftigt war. Sie lernten sich kennen, als sie nach einem Gesch ftsabschluss ihren Lunch in einem angesagten Restaurant in Temple Bar einnahmen, wo Portionen serviert wurden, von denen noch nicht einmal eine W stenmaus satt geworden w re. Er sa neben ihr und bestritt die Unterhaltung am Tisch fast ganz allein, w hrend der Weinkellner ihre Gl ser mit eisgek hltem Chardonnay f llte.
Henry war hoch gewachsen, breitschultrig, hatte gl hende braune Augen und ein anziehendes Gr bchen in der Mitte des Kinns. Mitte Drei ig, sch tzte Trish. Aus irgendeinem Grund wurde ihr Blick wie magisch von dem goldenen Ring am dritten Finger seiner linken Hand angezogen. Sie hatte es schon geahnt. Es war wie das Gesetz der Erdanziehungskraft. Gut aussehende M nner wie Henry waren immer verheiratet.
Gegen halb drei waren die meisten ihrer Kollegen wieder an ihre Arbeitspl tze zur ckgekehrt, nur Trish und Henry sa en noch am Tisch. Er schenkte ihnen den Rest des Weines ein, und sie stie en miteinander an.
"Netter Laden." Henry streckte seine langen Beine aus und lockerte seine Krawatte. "Schon mal hier gewesen?"
"Ein oder zwei Mal", erwiderte Trish. Sie wollte nicht zugeben, dass sie dieses Lokal mit den hochn sigen Kellnern, den berzogenen Preisen und den Miniporti nchen, nach denen man unweigerlich Hei hunger auf einen Hamburger bekam, zutiefst verabscheute.
"Mein Boss wird sich freuen. Das ist schon der zweite Vertragsabschluss in dieser Woche."
"Sie arbeiten auf Provisionsbasis?", wollte Trish wissen.
"Ach, die Provisionen sind zweitrangig", winkte Henry l ssig ab. "Was z hlt, ist der Ruf, den man in dieser Branche genie t. Wenn sich herumspricht, wie viel Ware ich umsetze, wird die Konkurrenz bald ihre Meute auf mich ansetzen."
"J ger?" Trish musste unwillk rlich an Bluthunde denken.
"Kopfj ger. Sie werden Schlange stehen, um mir Jobs anzubieten. Heutzutage kann man in diesem Gesch ft nur berleben, wenn man sich schnell einen Namen macht."
"Verstehe", nickte Trish.
Henry grinste wie ein zufriedener Schuljunge und leerte sein Glas. "M ssen Sie nicht in die Firma zur ck?"
Trish sah auf ihre Uhr. Nach all dem Wein f hlte sie sich locker und gel st. "Das lohnt sich jetzt nicht mehr.
Was heute liegen bleibt, kann ich morgen fr h aufarbeiten."
Henrys Augen begannen zu glitzern. "Wie w re es dann, wenn wir diese gastliche St tte verlassen und irgendwo einen Drink nehmen?" Er beugte sich n her zu ihr und l chelte verf hrerisch. "Nur Sie und ich."
Warum nicht, dachte Trish. Er ist ein angenehmerer Gesellschafter als der, der mich zu Hause erwartet. Mir steht ja doch nur ein einsamer, langweiliger Abend vor dem Fernseher bevor, w hrend Adrian sich in seinem Arbeitszimmer verschanzt und zum hundertsten Mal seinen verdammten Roman berarbeitet, der schon von zwanzig Verlagen abgelehnt worden ist.
"Okay", willigte sie ein. "Wo gehen wir hin?"
Sie entschieden sich f r die Octagon-Bar im Clarence Hotel, wo Henry Doran Wodka mit Tonic bestellte.
"Sie sind eine sehr attraktive Frau", sagte er, nachdem der Kellner die Drinks gebracht hatte.
"Danke. Sie sehen auch nicht schlecht aus."
"Ich tue ja auch alles, um mich fit zu halten", erwiderte Henry selbstgef llig. "Gehe mehrmals die Woche ins Fitnessstudio, stemme Gewichte und so weiter. Fr her habe ich Rugby gespielt."
"Wirklich?" Trish bem hte sich, Interesse zu heucheln.
"Old Belvedere. Meine Freunde meinen, ich h tte es bis in die Nationalmannschaft schaffen k nnen. Aber ich war beruflich zu eingespannt, um regelm ig trainieren zu k nnen."
"So?" Trish h rte selbst, wie geistlos sie klang.
Sie trank einen Schluck Wodka und sp rte, wie er in ihrem Magen eine wohlige W rme verbreitete. Jetzt, da sie wusste, worauf dieses Treffen hinauslaufen sollte, f hlte sie eine merkw rdige Leichtigkeit in sich aufsteigen. Sie w nschte nur, er w rde schnell zur Sache kommen, damit sie rechtzeitig nach Hause kam, um Adrian sein Essen zu machen.
"Was macht Ihr Mann beruflich?", erkundigte sich Henry.
"Er ist Lehrer. Aber er hat den Ehrgeiz, Schriftsteller zu werden. Er arbeitet an einem Roman."
"Das ist ja interessant."
"Er hat nur noch keinen Verleger gefunden. Und wie steht es mit Ihnen? Was macht Ihre Frau?"
Henry senkte pl tzlich den Kopf. Sein Gesicht wurde ernst. "Sie ist todkrank. Das gro e K."
Trish h tte beinahe ihren Drink versch ttet. Ihr Herz machte einen kleinen Satz. Das meinte er doch sicher nicht ernst? "Wie furchtbar. Die rmste. Kann man nichts f r sie tun?"
"Leider nein. Sie war bei allen m glichen Spezialisten. Sie sagen, sie ist ein hoffnungsloser Fall. Es ist nur noch eine Frage der Zeit."
"Haben Sie denn Kinder?"
"Einen Jungen und ein M dchen."
"Wie traurig. Das tut mir aufrichtig leid f r Sie."
"Es ist schwer", gab Henry zu. "Wir f hren schon lange keine richtige Ehe mehr. Sex findet nicht mehr statt, wie Sie sich sicher denken k nnen." Er richtete seine Glutaugen auf Trish. "Deswegen w re ich auch bergl cklich, wenn Sie mit mir schlafen w rden. Man k nnte es als Gnadenakt betrachten."
Sie nahmen sich ein Zimmer im Hotel. Henry zahlte mit Kreditkarte und bestellte beim Zimmerservice eine Flasche Champagner.
Trish ging unter die Dusche, und als sie aus dem Bad kam, trug Henry nur noch seine Hugo-Boss-Boxershorts. Ihr erster Eindruck hatte sie nicht getrogen. Er hatte einen sch nen K rper: kr ftige Muskeln, flacher Bauch, strammer Hintern. Und Haare. Sie waren berall; bedeckten seine Arme und Beine und kr uselten sich wie Stacheldraht auf seiner Brust. Trish sp rte, wie ihre Knie weich wurden.
Er reichte ihr ein Glas Champagner, dann beugte er sich zu ihr und fl sterte: "Du ahnst gar nicht, was das f r mich bedeutet."
Trish lief ein Schauer ber den R cken, als er sie in die Arme schloss und zum Bett f hrte.
Der Sex war gro artig. Henry erwies sich als einf hlsamer, erfahrener Liebhaber. Von der dr ngenden Begierde, die sie erwartet hatte, war nichts zu sp ren. Stattdessen ging er behutsam und geduldig vor und lie sich viel Zeit. Er verf gte zudem ber eine erstaunliche Ausdauer. Als sie endlich ausgepumpt und ersch pft nebeneinander auf dem zerw hlten Bett lagen, war Trishs ganzer K rper von warmer Glut erf llt.
Henry fuhr mit einem Finger ber ihre Brust und spielte mit einer Brustwarze. "Danke", murmelte er. "Du warst umwerfend. Eine echte Offenbarung."
Wovon redet er blo , dachte Trish, ehe sie die Augen schloss.
Er rief sie eine Woche sp ter in der Firma an und lud sie zu einem Drink ein. Trish hatte mit seinem Anruf gerechnet und jeden Morgen frische Unterw sche in ihre Tasche gepackt, um f r alle Eventualit ten ger stet zu sein. Sie trafen sich in einem kleinen Pub unweit der Grafton Street.
Henry berreichte ihr eine rote Rose und k sste sie leicht auf die Wange.
"Du hast mir gefehlt", sagte er. "Ich habe andauernd an dich gedacht."
"Ich habe dich auch vermisst", erwiderte Trish. Sie berlegte, ob sie sich nach dem Befinden seiner Frau erkundigen sollte, entschied sich aber dagegen. Es h tte ihnen nur die Stimmung verdorben.
Henry bestellte die Drinks, dann nahm er wie beil ufig ihre Hand und legte sie zwischen seine Beine.
"Um Himmels willen!", zischte Trish. "Nicht hier in aller ffentlichkeit!"
Aber sie konnte nicht leugnen, dass die Ber hrung sie erregt hatte. Das Blut rauschte mit einem Mal hei durch ihre Adern.
"Ich bin so wild nach dir, ich k nnte dich bei lebendigem Leib auffressen", raunte Henry ihr zu.
"Darf ich erst noch austrinken?" Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
Diesmal gingen sie in ein Apartment am Charlotte Quay, das einem Freund von ihm geh rte. Es bot einen atemberaubenden Blick ber die Bucht von Dublin, und in der Ferne konnten sie die gr ne Nase des Howth Head in der Abendsonne schimmern sehen. Henry schlug ein gemeinsames Bad vor.
Trish hielt das f r eine wundervolle Idee. Er lie Wasser ein, sie stiegen in die Wanne und nippten an ihren Wodkagl sern, w hrend sich der Raum mit Dampf f llte. Hinterher brachte er sie dazu, schwarze Seidenstr mpfe und ein knappes wei es Mieder anzuziehen, das er f r sie gekauft hatte. Trish fand all das ungemein erregend. Sie dachte an den langweiligen, fantasielosen Sex mit Adrian und fragte sich, ob sie nicht wom glich den falschen Mann geheiratet hatte.
Aus den fl chtigen Treffen wurde eine ernsthafte Aff re. Jeden Morgen, wenn sie ihren PC einschaltete, erwartete sie eine E-Mail von ihm. Manchmal waren sie witzig, manchmal leidenschaftlich, manchmal auch regelrecht obsz n, sodass sie sie hastig wieder l schte. Sie telefonierten jeden Tag miteinander. Sie a en in kleinen, abgelegenen Bistros zu Mittag, unternahmen Einkaufsbummel und fuhren auf die Nordseite hin ber, wo niemand sie kannte, um dort gemeinsam ins Kino zu gehen.
Ein Mal in der Woche zogen sie sich in das Apartment am Charlotte Quay zur ck, um sich wild und enthemmt zu lieben. Trish konnte gar nicht fassen, welch gl ckliche Wende ihr Leben genommen hatte. Sie kam sich um Jahre verj ngt vor, kicherte wie ein ausgelassenes Schulm dchen, err tete, wenn in einem Gespr ch Henrys Name fiel und erwachte jeden Morgen mit dem Gef hl, die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen.
Sogar dem nur mit seinem Roman besch ftigten Adrian fiel ihre Ver nderung auf. Als sie eines Morgens in der K che ihres Reihenhauses in Sandymount beim Fr hst ck sa en, starrte er sie ber den Tisch hinweg ungl ubig an. "Mein Gott, Trish", entfuhr es ihm. "Du siehst ja umwerfend aus. Was ist denn mit dir los?"
Sie l chelte schelmisch. "Mir ist einfach nur klar geworden, wie gl cklich ich bin."
Und dann h rten sie ein dumpfes Ger usch im Flur. Der Brieftr ger hatte die Post gebracht. Adrian stand auf und kam mit einer zerknitterten gef tterten Versandtasche in der Hand und Leichenbittermiene zur ck.
"Schlechte Nachrichten, Schatz?"
Adrian nahm wieder Platz und goss sich eine Tasse Tee ein. "Sie haben mein Buch schon wieder abgelehnt. Sie sagen, die Dialoge z nden nicht."
Der Moment der Intimit t - oder m glichen Intimit t - zwischen ihnen war verflogen.
Liebe war ein Wort, das zwischen Trish und ihrem neuen Liebhaber nie fiel. Gleich am Anfang hatte Henry zu ihr gesagt: "Du verstehst doch, dass ich Louise nicht verlassen kann? Nicht in dem Zustand, in dem sie sich befindet."
"Nat rlich verstehe ich das", beruhigte Trish ihn.
"Ich k me mir vor wie ein Schuft. Sie muss so viel durchmachen ..."
"Das darfst du ihr auf keinen Fall antun. Es w re ein zu schwerer Schlag f r sie."
"Es gibt ja keinen Grund, warum wir uns nicht trotzdem ab und an treffen, etwas miteinander unternehmen und ein bisschen Spa haben sollten. Immerhin sind wir Menschen von Welt. Und wir leben im 21. Jahrhundert."
"Vollkommen richtig."
Ihre Zustimmung schien ihn zu freuen, er schmiegte sich enger an sie. "Zu schade, dass wir uns nicht schon viel fr her kennen gelernt haben. Wir passen so gut zusammen. Habe ich dir schon erz hlt, dass mir heute wieder ein dicker Fisch ins Netz gegangen ist? Der Monat l sst sich gut an."
Seine Bemerkung stimmte Trish nachdenklich. Wie w re ihr Leben wohl verlaufen, wenn sie Henry vor Adrian begegnet w re? Ob sie geheiratet h tten? Kinder gehabt h tten? Sie w nschte sich sehnlichst ein Kind. Je mehr sie sich der gro en Vier-Null n herte, wie Henry es nannte, desto heller loderte die kleine Flamme der Furcht in ihr auf, dass ihr Wunsch nicht in Erf llung gehen w rde.
Da sie keine Kinder hatte, gingen die Leute wie selbstverst ndlich davon aus, dass ihr ihre Karriere wichtiger war. Aber das stimmte nicht. Sie sehnte sich verzweifelt nach einem Baby. Sie hatte sogar einmal unter falschem Namen an die Kummerkastentante einer Sonntagszeitung geschrieben und um Rat gebeten. Die Kummerkastentante hatte geantwortet, dass sie mit siebenunddrei ig noch l ngst nicht zu alt f r ein Kind war. Viele Frauen bekamen in diesem Alter ihr erstes Baby. Sie gab ihr auch die Adresse einer Spezialklinik. Trish meldete sich dort an und unterzog sich einer Reihe von Tests. Der Arzt stellte fest, dass mit ihr alles in Ordnung war und kein Grund vorlag, warum sie nicht schwanger werden sollte. Was hie , dass Adrian die Ursache des Problems sein musste. Traurig dachte sie an ihren Mann. Was war nur mit ihm los? Warum hatte sich der flotte, forsche junge Bursche, den sie geheiratet hatte, in einen st ndig schlecht gelaunten Einsiedler mittleren Alters verwandelt, dessen einziges Interesse im Leben seinem vermaledeiten Roman galt.
Sie hatten sich vor zwanzig Jahren auf dem College kennen gelernt, wo Adrian als Gasth rer einen Debattierclub besucht hatte. Er hatte in seinen Schlaghosen und mit seinem Schnurrbart so berw ltigend ausgesehen, dass sie sofort ihr Herz an ihn verlor. Nach dem Examen konnte sie es kaum abwarten, ihn zu heiraten. Adrian bekam einen Job als Englischlehrer an der St.-Ignatius-Gesamtschule und erkl rte seinen Freunden prompt, dass das selbstverst ndlich nur eine bergangsl sung sei, bis er entschieden habe, was er wirklich mit seinem Leben anfangen wolle. Trish wurde bei einer gro en Immobilienfirma als Volont rin eingestellt.
Am Anfang herrschte zwischen ihnen eitel Friede und Sonnenschein. Es war aufregend, ein neues Haus zu beziehen, von dessen Badezimmer aus man in der Ferne das Meer sehen konnte, und Dinnerparties f r andere Ehepaare zu veranstalten, die sie vom College her kannten. Sie verdienten genug Geld, um sich ein Mal im Jahr einen Auslandsurlaub leisten und ein Auto anschaffen zu k nnen, das Adrian schnell f r sich beanspruchte und Trish mit dem Bus zur Arbeit fahren lie .
Nachdem der erste Glanz verblasst war, musste sie feststellen, dass Adrian ein entsetzlicher Langeweiler war. Er hatte keinen Stil und keinen Geschmack in Kleiderfragen; er begann, nur noch in sackartigen Cordhosen, karierten Hemden, ausgetretenen Latschen und gepunkteten Krawatten herumzulaufen. Sie musste ihn sogar ermahnen, zum Friseur zu gehen. Im Bett war er au erdem eine absolute Niete. Er hatte keinen Funken Fantasie, und ihr Liebesspiel war oft schon vor ber, noch ehe es berhaupt begonnen hatte. Trish ertrug es, fand aber weder Vergn gen noch Befriedigung dabei. Adrian schien Sex als eine seiner allabendlichen Pflichten zu betrachten, so wie die Katze ins Freie zu lassen und die T ren abzuschlie en.Der Schulalltag zerm rbte ihn rasch. Oft sa er am K chentisch, korrigierte Aufs tze und st hnte immer wieder gequ lt auf, wenn er Fehler mit seinem Rotstift anstrich.
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Autoren-Porträt von Kate Mccabe
Kate McCabe wei wovon sie schreibt: Die gebtige Irin zlt neben lesen und kochen das Reisen und Spazierengehen am Strand zu ihren liebsten Hobbys. So ist es keine erraschung, dass ihr erster Roman "Hotel der Trme" auf Teneriffa spielt. Zu Hause ist sie allerdings in Howth, in der Ne von Dublin
Bibliographische Angaben
- Autor: Kate Mccabe
- 2007, 470 Seiten, Maße: 11,8 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Dtsch. v. Nina Bader
- Übersetzer: Nina Bader
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442367255
- ISBN-13: 9783442367252
Rezension zu „Hotel der Träume “
"Gleichzeitig amüsant und ergreifend. Unbedingt lesen!" Ireland on Sunday
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