Hurra, wir lieben noch!
Der Beziehungsbegleiter für Unerschrockene
Eine Schnecke stellt niemals die Frage: »Zu mir oder zu dir?«. Ein Opossum wartet nach einem Date nicht sehnsüchtig auf einen Anruf. Nur wir Menschen versuchen mit unerschütterlicher Ausdauer, gemeinsam Probleme zu lösen, die wir alleine nie...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Hurra, wir lieben noch! “
Eine Schnecke stellt niemals die Frage: »Zu mir oder zu dir?«. Ein Opossum wartet nach einem Date nicht sehnsüchtig auf einen Anruf. Nur wir Menschen versuchen mit unerschütterlicher Ausdauer, gemeinsam Probleme zu lösen, die wir alleine nie bekommen hätten. Violetta Simon verrät, warum das so ist. Scharfsinnig, witzig und schonungslos realistisch führt sie uns durch alle Phasen einer Beziehung - von den Schmetterlingen im Bauch bis zu den alten Socken im Flur.
Klappentext zu „Hurra, wir lieben noch! “
Eine Schnecke stellt niemals die Frage: »Zu mir oder zu dir?«. Ein Opossum wartet nach einem Date nicht sehnsüchtig auf einen Anruf. Nur wir Menschen versuchen mit unerschütterlicher Ausdauer, gemeinsam Probleme zu lösen, die wir alleine nie bekommen hätten. Violetta Simon verrät, warum das so ist. Scharfsinnig, witzig und schonungslos realistisch führt sie uns durch alle Phasen einer Beziehung - von den Schmetterlingen im Bauch bis zu den alten Socken im Flur.
Lese-Probe zu „Hurra, wir lieben noch! “
Hurra, wir lieben noch! von Violetta Simon PrologWoody Allen hat über Männer und Frauen einmal gesagt: In einer Ehe kann man zu zweit jene Probleme lösen, die man alleine nie gehabt hätte. Der bekennende Pessimist und Neurotiker wusste, wovon er sprach: Schließlich sind die meisten seiner Filme dem Kampf der Geschlechter gewidmet. Und natürlich hatte er recht.
Wer hat sich nicht im Laufe einer Beziehung schon einmal die Frage gestellt: Warum tue ich mir das an, ginge es mir allein nicht viel besser? Wenn wir dann aber – freiwillig oder nicht – die Gelegenheit hatten, das Alleinsein auszuprobieren, wussten wir wieder, warum wir uns doch jedes Mal aufs Neue kopfüber in die nächste Beziehung stürzen. Die vermeintliche Diktatur der Zweisamkeit, sie ist unsere Bestimmung.
Machen wir uns also nichts vor. Der Schöpfer hat Frau und Mann nur aus einem Grund erschaffen: damit sie sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben. Warum sonst hätte er Adam ein Geschöpf an die Seite geben sollen, das dieser von Anfang an nicht begreifen konnte? Da standen sie nun und beäugten sich gegenseitig. Und während er noch hoffte, sie möge bleiben, wie sie ist, überlegte sie bereits, was sie alles an ihm ändern würde.
... mehr
Dass Eva anders aussah als er, fand Adam überaus begrüßenswert. Nur dass ihr Inneres ihm so fremd war, machte ihm zu schaffen. Was sollte er mit einem Wesen anfangen, das nie auf Bäume kletterte, ständig beleidigt war und sich den ganzen Tag von Obst und Grünzeug ernährte? Doch ein Blick auf die Hüften, die Brüste, das lange Haar sagte ihm: Das kriegen wir schon hin.
Eva hingegen zeigte sich von seinem Äußeren weniger beeindruckt. Zudem nervte es sie unheimlich, dass ihr Begleiter den ganzen Tag vor sich hin schwieg, zwischen den Zehen popelte und anschließend an seinen Fingern roch. Auch dass er ihr ständig auf den Busen starrte, konnte sie keinesfalls durchgehen lassen. Den hinzukriegen, das sah nach einem Haufen Arbeit aus.
Die Situation war von Anfang an grotesk. Und sie endete auch so.
Dass Gott die beiden aus dem Paradies vertrieben haben soll, weil sie sich am Baum der Erkenntnis vergriffen hatten, ist ein Gerücht. Adam wäre niemals der Versuchung eines Apfels erlegen. Eine schöne Hirschsalami vielleicht. Aber Obst? Nein, nein. In Wirklichkeit verließ er den Garten Eden fluchtartig, weil Eva ihn zum wiederholten Male mit der Frucht verfolgte, immer wieder zeternd: »Jetzt iss doch mal was Gesundes!«
Hätte sie es nicht dabei belassen und die paradiesische Ruhe, die Ordnung, die gute Luft genießen können? Nein. Sie folgte ihm. So ist das eben: Frauen können einfach keine Minute allein sein. Dieser Eigenschaft haben wir es zu verdanken, dass die Menschheit nicht ausgestorben ist. Dass Männer und Frauen sich noch heute miteinander herumschlagen.
Danke, Eva, an dieser Stelle.
Zugegeben, das Niveau hat eine deutliche Entwicklung durchgemacht: Wir streiten uns nicht mehr um Feigenblätter, schließlich sind wir zivilisiert. Heute ermorden wir uns höchstens wegen einer nicht ordnungsgemäß verschlossenen Tube Zahnpasta oder keilen uns um die Fernbedienung. Den Männern und Frauen von heute geht es schon lange nicht mehr um das nackte Sein. Der Paarungsbegriff wurde inzwischen um die Frage erweitert, wer mit wem schlief. Und da beginnt das Problem. Der Mensch zeichnet sich durch zwei lästige Eigenschaften aus: die Fähigkeit zum Disput und das Bedürfnis, den Partner fürs Leben zu finden. Leider.
Tiere haben es in dieser Hinsicht einfacher. Ein Opossum würde niemals auf einen Anruf warten oder Interesse für Rilke heucheln. Und eine Schnecke muss nicht klären: zu dir oder zu mir? In ihr Haus wird auch niemand einziehen, der dann alte Socken darin verteilt oder während der Sportschau staubsaugt. Oder schauen wir uns die Seeelefanten an: Die Weibchen lassen sich zur Paarungszeit völlig entspannt an die kalifornische Küste spülen. Jede Seekuh entscheidet sich für den Bullen, der gerade an ihrem betreffenden Strandabschnitt herumhängt. Klingt nach einer vernünftigen Lösung.
Vielleicht liegt darin der Hund begraben – dass wir keine Seeelefanten sind, sondern stets auf der Suche nach dem perfekten Partner. Nicht zufrieden mit dem, was wir haben. Lieber was Neues suchen, als an dem Alten zu arbeiten. Uns aber weder für das eine noch für das andere Zeit nehmen. Der Speed-Dating-Boom ist keine Begleiterscheinung unserer Zeit – er ist ihr Ebenbild. Was kann ich in fünf Minuten über einen Menschen erfahren, das er mir nicht auch auf einen Zettel zusammenschreiben könnte? Letzten Endes kommen wir nicht darum herum, uns näher kennenzulernen. Und das Spiel beginnt von vorn.
Manche Frauen sind echte Profi s darin, sich immer wieder genau jenen Typ Mann herauszupicken, der bis eben noch ihr Leben zerstört hat. Man möchte ihnen die Lizenz zur freien Partnerwahl entziehen und sie dazu überreden, sich lieber zur Paarungszeit an Land spülen zu lassen. Doch auch die Männer leiden zuweilen an Realitätsverlust: Einige zum Beispiel wollen einfach nicht wahrhaben, dass eine Frau, die aussieht wie eine Göttin, das Gemüt einer ukrainischen Gefängnisaufseherin haben kann. Sie machen es wie Adam – beschränken sich auf die visuelle Wahrnehmung und blenden den Rest aus. Erst wenn auch das nicht mehr funktioniert, ergreifen sie die Flucht. Und was schleppen sie als Nächstes an? Genau.
Jede zweite Ehe geht wieder auseinander. Ein Paar, das vor den Traualtar tritt, ist also bereits zur Hälfte wieder geschieden. Kein vernünftiger Mensch würde eine Brücke betreten, auf der ein Schild warnt: »Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie abstürzen, liegt bei 50 Prozent«. Dennoch tun wir es. Immer wieder. Und das ist einfach wunderbar!
Wir sind Helden. So wie Eva, die das vermutlich komfortabelste Wellness-Resort aller Zeiten hinter sich ließ, um diesem komischen Kauz auf den Fersen zu bleiben. Und so wie Adam – wenn er gewollt hätte, hätte er das keifende Luder mit dem Vitamin-Spleen damals locker abhängen können.
Zugegeben, die beiden hatten im Vergleich zu uns weniger Alternativen. Doch genau darin lag vielleicht das Geheimnis: Sie mussten es miteinander versuchen – es war ja sonst keiner da. Inzwischen kann sich der Mensch jederzeit nach Ersatz umsehen. Manchmal tut er es zu früh. Das merkt er aber erst, wenn er mit dem Neuen wieder vor dem alten Problem steht.
Eine unerfreuliche Beziehung zu beenden, erfordert sicher Mut. Wahrhaft mutig jedoch ist es, sie nicht aufzugeben und dem anderen auf den Fersen zu bleiben.
Dieses Buch ist all jenen Unerschrockenen gewidmet, die zwar genug Grips haben, eine baufällige Brücke zu meiden. Aber genug Herz, um sie dennoch zu betreten, und zwar zu zweit. Einen anderen Weg nach drüben gibt es nun mal nicht. © Knaur Verlag
Eva hingegen zeigte sich von seinem Äußeren weniger beeindruckt. Zudem nervte es sie unheimlich, dass ihr Begleiter den ganzen Tag vor sich hin schwieg, zwischen den Zehen popelte und anschließend an seinen Fingern roch. Auch dass er ihr ständig auf den Busen starrte, konnte sie keinesfalls durchgehen lassen. Den hinzukriegen, das sah nach einem Haufen Arbeit aus.
Die Situation war von Anfang an grotesk. Und sie endete auch so.
Dass Gott die beiden aus dem Paradies vertrieben haben soll, weil sie sich am Baum der Erkenntnis vergriffen hatten, ist ein Gerücht. Adam wäre niemals der Versuchung eines Apfels erlegen. Eine schöne Hirschsalami vielleicht. Aber Obst? Nein, nein. In Wirklichkeit verließ er den Garten Eden fluchtartig, weil Eva ihn zum wiederholten Male mit der Frucht verfolgte, immer wieder zeternd: »Jetzt iss doch mal was Gesundes!«
Hätte sie es nicht dabei belassen und die paradiesische Ruhe, die Ordnung, die gute Luft genießen können? Nein. Sie folgte ihm. So ist das eben: Frauen können einfach keine Minute allein sein. Dieser Eigenschaft haben wir es zu verdanken, dass die Menschheit nicht ausgestorben ist. Dass Männer und Frauen sich noch heute miteinander herumschlagen.
Danke, Eva, an dieser Stelle.
Zugegeben, das Niveau hat eine deutliche Entwicklung durchgemacht: Wir streiten uns nicht mehr um Feigenblätter, schließlich sind wir zivilisiert. Heute ermorden wir uns höchstens wegen einer nicht ordnungsgemäß verschlossenen Tube Zahnpasta oder keilen uns um die Fernbedienung. Den Männern und Frauen von heute geht es schon lange nicht mehr um das nackte Sein. Der Paarungsbegriff wurde inzwischen um die Frage erweitert, wer mit wem schlief. Und da beginnt das Problem. Der Mensch zeichnet sich durch zwei lästige Eigenschaften aus: die Fähigkeit zum Disput und das Bedürfnis, den Partner fürs Leben zu finden. Leider.
Tiere haben es in dieser Hinsicht einfacher. Ein Opossum würde niemals auf einen Anruf warten oder Interesse für Rilke heucheln. Und eine Schnecke muss nicht klären: zu dir oder zu mir? In ihr Haus wird auch niemand einziehen, der dann alte Socken darin verteilt oder während der Sportschau staubsaugt. Oder schauen wir uns die Seeelefanten an: Die Weibchen lassen sich zur Paarungszeit völlig entspannt an die kalifornische Küste spülen. Jede Seekuh entscheidet sich für den Bullen, der gerade an ihrem betreffenden Strandabschnitt herumhängt. Klingt nach einer vernünftigen Lösung.
Vielleicht liegt darin der Hund begraben – dass wir keine Seeelefanten sind, sondern stets auf der Suche nach dem perfekten Partner. Nicht zufrieden mit dem, was wir haben. Lieber was Neues suchen, als an dem Alten zu arbeiten. Uns aber weder für das eine noch für das andere Zeit nehmen. Der Speed-Dating-Boom ist keine Begleiterscheinung unserer Zeit – er ist ihr Ebenbild. Was kann ich in fünf Minuten über einen Menschen erfahren, das er mir nicht auch auf einen Zettel zusammenschreiben könnte? Letzten Endes kommen wir nicht darum herum, uns näher kennenzulernen. Und das Spiel beginnt von vorn.
Manche Frauen sind echte Profi s darin, sich immer wieder genau jenen Typ Mann herauszupicken, der bis eben noch ihr Leben zerstört hat. Man möchte ihnen die Lizenz zur freien Partnerwahl entziehen und sie dazu überreden, sich lieber zur Paarungszeit an Land spülen zu lassen. Doch auch die Männer leiden zuweilen an Realitätsverlust: Einige zum Beispiel wollen einfach nicht wahrhaben, dass eine Frau, die aussieht wie eine Göttin, das Gemüt einer ukrainischen Gefängnisaufseherin haben kann. Sie machen es wie Adam – beschränken sich auf die visuelle Wahrnehmung und blenden den Rest aus. Erst wenn auch das nicht mehr funktioniert, ergreifen sie die Flucht. Und was schleppen sie als Nächstes an? Genau.
Jede zweite Ehe geht wieder auseinander. Ein Paar, das vor den Traualtar tritt, ist also bereits zur Hälfte wieder geschieden. Kein vernünftiger Mensch würde eine Brücke betreten, auf der ein Schild warnt: »Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie abstürzen, liegt bei 50 Prozent«. Dennoch tun wir es. Immer wieder. Und das ist einfach wunderbar!
Wir sind Helden. So wie Eva, die das vermutlich komfortabelste Wellness-Resort aller Zeiten hinter sich ließ, um diesem komischen Kauz auf den Fersen zu bleiben. Und so wie Adam – wenn er gewollt hätte, hätte er das keifende Luder mit dem Vitamin-Spleen damals locker abhängen können.
Zugegeben, die beiden hatten im Vergleich zu uns weniger Alternativen. Doch genau darin lag vielleicht das Geheimnis: Sie mussten es miteinander versuchen – es war ja sonst keiner da. Inzwischen kann sich der Mensch jederzeit nach Ersatz umsehen. Manchmal tut er es zu früh. Das merkt er aber erst, wenn er mit dem Neuen wieder vor dem alten Problem steht.
Eine unerfreuliche Beziehung zu beenden, erfordert sicher Mut. Wahrhaft mutig jedoch ist es, sie nicht aufzugeben und dem anderen auf den Fersen zu bleiben.
Dieses Buch ist all jenen Unerschrockenen gewidmet, die zwar genug Grips haben, eine baufällige Brücke zu meiden. Aber genug Herz, um sie dennoch zu betreten, und zwar zu zweit. Einen anderen Weg nach drüben gibt es nun mal nicht. © Knaur Verlag
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Bibliographische Angaben
- Autor: Violetta Simon
- 2009, 208 Seiten, Maße: 13 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Knaur
- ISBN-10: 3426654571
- ISBN-13: 9783426654576
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