IDW Standard: Grundsätze ordnungsmäßiger Beurteilung von Verkaufsprospekten über öffentlich angebotene Vermögensanlagen (IDW S 4)

Um eine einheitliche Handhabung bei der Begutachtung von Verkaufsprospekten über öffentlich angebotene Vermögensanlagen Grundsätze zu sichern, hat das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) den IDW Standard IDW S 4 erarbeitet. Dieser regelt die Beurteilung von Verkaufsprospekten über im Inland öffentlich angebotene nicht in Wertpapieren verbriefte Anteile an Unternehmen nach § 8f Abs. 1 des Verkaufsprospektgesetzes (z.B. Anteile an einem geschlossenen Fonds in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft) sowie unmittelbare Anteile an einem Anlageobjekt (z.B. Erwerb einer Eigentumswohnung im Rahmen eines Bauträgermodells). Der nunmehr überarbeitete IDW S 4 basiert auf und konkretisiert Regelungen der 2005 in Kraft getretenen Vermögensanlagen-Verkaufsprospektverordnung. In Auslegung der Generalklausel der Verordnung geht IDW S 4 im Bereich der wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Angaben über die von dieser Verordnung geforderten Einzelangaben hinaus. Dementsprechend ist es die Aufgabe der Wirt-schaftsprüfer, in den Prospektgutachtung nach IDW S 4 Feststellungen zu treffen, die über diejenigen hinausgehen, die Gegenstand der Vollständigkeitsprüfung durch die BaFin gem. § 8i Verkaufsprospektgesetz sind. Der IDW S 4 ist mit einer Anlage versehen, die für die Prospektersteller von wesentlicher Bedeutung ist: Es ist dies ein allgemeiner Prospektinhaltskatalog, der Maßstab für den notwendigen Inhalt von Verkaufsprospekten ist, den Wirtschaftsprüfer nach ihrer Berufsübung im Rahmen ihrer Beurteilung verlangen müssen. In den weiteren Anlagen werden die generellen Anforderungen ergänzt um besondere Anforde-rungen an den Inhalt von Prospekte bei speziellen Vermögensanlagearten (z.B. Immobilienfonds, Schiffsfonds).