Im Schatten des Märtyrers

Der 30. Oktober 1995 ist ein schwarzer Tag in der Geschichte Nigerias. An diesem Tag wird Ken Saro-Wiwa, der erfolgreiche Schriftsteller und engagierte Bürgerrechtler, zum Tode verurteilt. Am 10. November 1995 stirbt er am Galgen. Erst jetzt findet sein erwachsener Sohn Ken die Kraft, sich mit seinem inzwischen zum Märtyrer erhobenen Vater auseinanderzusetzen.

Als Kind und Jugendlicher steht er nur im Schatten des übermächtigen Vaters. Er leidet unter dessen ständiger Abwesenheit und der mangelnden Beachtung, er kämpft um Anerkennung, doch erfolglos - Ken Saro-Wiwa trägt seine Schlachten an anderer Front aus. Der Preis, den der Bürgerrechtler für seine politische Macht bezahlte, war hoch, auch für seine Familie. Erst nach seinem tragischen Tod kann sein Sohn erkennen, wer sein Vater wirklich war: ein mutiger Vorkämpfer, ein Idealist, ein brillanter Satiriker. Das Werk ist die schonungslos offene Auseinandersetzung Ken Wiwas mit den zwei Gesichtern seines Vaters, dem Politiker und dem Privatmann. Ein ungewöhnliches Vater-Sohn-Buch über den hohen Preis der Macht und den verzweifelten Kampf um Anerkennung und Liebe.