Indiens Unberührbare

Der Blick auf die traditionelle indische Gesellschaft offenbart ein komplexes System zahlreicher, unterschiedlicher Kasten, deren Eigenschaften und Beziehungen zueinander zunächst das Bild einer geschlossenen und starren Struktur vermitteln. Unüberwindbare Grenzen zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen scheinen soziale Mobilität in allen Ausprägungen zu verhindern. Doch wie fügt sich dieses Bild in das des modernen Indiens? Bestimmt auch heute noch das schicksalhafte Los der Geburt über Reichtum oder Armut, Bildung oder Analphabetismus, Prestige oder Verachtung? Die Autorin nähert sich diesem Phänomen am Beispiel der Kasten Unberührbarer, die aufgrund ihrer umfassenden sozialen und darüber hinaus religiös legitimierten Deprivation noch immer eine Sonderrolle in der indischen Gesellschaft einnehmen. Neben der Diskussion theoretischer Ansätze zur wissenschaftlichen Mobilitätsanalyse in Indien und einer Betrachtung vorhandener Daten, vermittelt das Buch kulturelle sowie historische Grundlagen für das Verständnis der indischen Gesellschaft und bietet Anregungen zu weiteren Forschungen. Das Buch richtet sich daher an alle durch Beruf oder Neigung an Indien Interessierte.