Jahrbuch für kritische Medizin und Gesundheitswissenschaften

Das Massenphänomen erzwungener Nicht-Arbeit ist zweifellos das zentrale sozialpolitische Problem der Gegenwart und wird öffentlich auch als solches wahrgenommen. Gleichwohl besitzt die Frage, wie sich die Bedingungen der Erwerbsarbeit auf die Gesundheit derer auswirken, die sie leisten, eine unverminderte Aktualität. Dies gilt um so mehr, als die Arbeitsbedingungen im flexiblen Kapitalismus einem tiefgehenden Umwälzungsprozess unterworfen sind, dessen - auch gesundheitliche - Folgen z.T. erst konturhaft erkennbar sind. Zwar wurden in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Modernisierung des Systems arbeitsweltbezogener Prävention unternommen (Arbeitsschutzreform, Reetablierung der betrieblichen Gesundheitsförderung), jedoch stellt sich die Frage, ob diese ausreichen, um die Veränderungsdynamik der Arbeitsbedingungen künftig im Sinne einer wirksamen Sicherung und Förderung der Beschäftigtengesundheit "beherrschen" zu können. Der vorliegende Band versammelt Aufsätze, die einen Einblick in zentrale Aspekte des Strukturwandels im Problemfeld "Arbeit und Gesundheit" geben.