James Simon, Philanthrop und Kunstmäzen
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(Sprache: Englisch, Deutsch)
James Simon war ein überaus erfolgreicher Unternehmer und einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit. Im Lauf der Jahre trug er unzählige bedeutende Exponate zusammen. Seine enge Verbundenheit mit Wilhelm Bode, dem Generaldirektor der...
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Produktinformationen zu „James Simon, Philanthrop und Kunstmäzen “
James Simon war ein überaus erfolgreicher Unternehmer und einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit. Im Lauf der Jahre trug er unzählige bedeutende Exponate zusammen. Seine enge Verbundenheit mit Wilhelm Bode, dem Generaldirektor der Berliner Museen, führte dazu, dass er schließlich rund 1000 Gemälde und Skulpturen aus seiner Privatsammlung - unter anderem den Kopf der Nofretete - den Berliner Museen vermachte und diese so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden. Dieser kulturelle Verdienst wurd nun erstmalig und ausführlich in einer angemessenen Publikation gewürdigt - mit Beiträgen der Museumsdirektoren zu ihren "Sammlungszugängen".
Klappentext zu „James Simon, Philanthrop und Kunstmäzen “
James Simon war ein überaus erfolgreicher Unternehmer und einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit. Im Lauf der Jahre trug er unzählige bedeutende Exponate zusammen. Seine enge Verbundenheit mit Wilhelm Bode, dem Generaldirektor der Berliner Museen, führte dazu, dass er schließlich rund 1000 Gemälde und Skulpturen aus seiner Privatsammlung - unter anderem den Kopf der Nofretete - den Berliner Museen vermachte und diese so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden. Dieser kulturelle Verdienst wurd nun erstmalig und ausführlich in einer angemessenen Publikation gewürdigt - mit Beiträgen der Museumsdirektoren zu ihren "Sammlungszugängen".
James Simon war ein überaus erfolgreicher Unternehmer und einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit. Im Lauf der Jahre trug er unzählige herausragende Kunstwerke zusammen. Seine enge Verbundenheit mit Wilhelm Bode, dem Generaldirektor der Berliner Museen, führte dazu, dass er schließlich rund 1000 Gemälde und Skulpturen aus seiner Privatsammlung - unter anderem den Kopf der Nofretete - den Berliner Museen vermachte und diese so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden. Dieser kulturelle Verdienst wird nun erstmalig und ausführlich in einer angemessenen Publikation gewürdigt - mit Beiträgen der Museumsdirektoren zu ihren "Sammlungszugängen".BERND SCHULTZ,
Lese-Probe zu „James Simon, Philanthrop und Kunstmäzen “
Biographie eines Philanthropen und Mäzens Das Antlitz, das er der Welt geschenkt hat, kennt jeder. Fast dreieinhalbtausend Jahre war das Bildnis der Nofretete im ägyptischen Sand verborgen. Dann kam es 1912 zurück ans Tageslicht und wurde in einem Siegeszug Teil des Bildgedächtnisses der gesamten Welt. Doch den Mann, der dies ermöglichte, kennt so gut wie niemand. Sein Name ist auch den meisten Kulturinteressierten kein Begriff. James Simon, um den es hier geht, ist vielleicht der größte Mäzen, den Berlin je gehabt hat.
Wer waren die Simons? Die Familiengeschichte ist eine Erfolgsgeschichte aus dem Bilderbuch der jüdischen Emanzipationsepoche. In Hinterpommern beginnt der Großvater als Hausierer mit Textilien, gründet dann eine Firma in der Kleinstadt Pyritz. Sein Sohn Isaak wird Schneider in Prenzlau, hat Erfolg, heiratet die Tochter eines Rabbiners und geht zusammen mit seinem Bruder Louis 1838 nach Berlin. Inmitten des Gründungsbooms der expandierenden Großstadt etablieren sich die Simons sehr schnell als Textilhändler und gewinnen aufgrund kluger Strategien innerhalb kurzer Zeit eine marktbeherrschende Stellung. Den großen Sprung machten die Simons dank ihres globalen Denkens: Den amerikanischen Bürgerkrieg vorausahnend, hatten sie sich mit großen Mengen von Baumwollgeweben eingedeckt. Als der Krieg und mit ihm die Baumwollkrise kam, behaupteten sich die Gebrüder Simon glanzvoll auf dem Markt. Von da an wurde ausgedehnte Lagerhaltung ("Großer Umsatz bei niedrigen Preisen") das Geschäftsprinzip der Simons, die bald inoffiziell "Bankiers der Textilwirtschaft" genannt wurden. "Gebrüder Simon" stand in den späten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg an der Spitze des deutschen Baumwollhandels.
James Simon, 1851 geboren, wuchs in eine Welt der Sicherheit und des Wohlstandes, aber auch der strengsten preußisch-jüdischen Pflichtethik hinein. Die Familie bewohnte eine prunkvolle Villa in der Tiergartenstraße. Im elitären Gymnasium zum
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Grauen Kloster, der Schule, die auch Bismarck besucht hatte, wurde James Simons Liebe zur Altphilologie und zur Kultur der Antike geweckt. Alle Träume von einem Wissenschaftlerleben verflogen aber; einen anderen Weg als die Nachfolge bei Gebrüder Simon duldete die Familie nicht. Mit 25 Jahren wurde er Teilhaber; er hatte den Baumwollhandel von der Pike auf in Deutschland und England erlernt. Der Aufstieg zur europäischen Geltung des Hauses ist auch sein Werk. Seine kulturellen Neigungen waren kein Hindernis bei einem engagierten und erfolgreichen Unternehmertum: 1911 stand James Simon an der sechsten Stelle der Berliner Jahreseinkommensliste.
Sobald der junge Simon über freie Mittel verfügen konnte, begann er Kunst zu sammeln. Er begann mit holländischen Gemälden: 1885 erwarb er seinen ersten Rembrandt. Seine Beschäftigung mit der Kunst, vielleicht zunächst so etwas wie ein nachgeholtes geisteswissenschaftliches Studium, stand jedoch nicht im Mittelpunkt. Das Interesse des jungen Simon galt insbesondere der Res publica, dem Gemeinwohl. Politisch selbst tätig zu werden, in den Reihen des Liberalismus, wie es gute jüdische Tradition seit der gescheiterten demokratischen Revolution von 1848 war, ließ er nach reiflicher Überlegung sein: Zu enttäuschend war das Schicksal der jüdischen Parlamentarier wie Ludwig Bamberger, der mit den Simons befreundet war. Bamberger, 1848 demokratischer Revolutionär, später einer der ganz großen Parlamentarier und Wirtschaftsreformer Deutschlands, scheiterte mit seinem lebenslangen Ringen um eine Demokratisierung des Deutschen Reiches - und blieb zeitlebens antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. James Simon half den Liberalen diskret, vor allem aber wurde er tätig im vorpolitischen Raum der Fachgremien und Berufsvertretungen. Aber seine ihm liebste Rolle fand der Pragmatiker in der Sozialpolitik auf jenen Problemfeldern, die der Staat, überfordert von den Wellen des sozialen Wandels, nicht wahrnehmen konnte oder wollte.
James Simon hatte Philanthropie zuerst durch das Beispiel seines Vaters und besonders seines Onkels Louis kennen gelernt, der sich für wohltätige Zwecke einsetzte: Louis Simon unterstützte das jüdische Krankenhaus, förderte Diakonissen-Stiftungen wie Armenprogramme des Berliner Magistrats.
James Simons soziales Engagement begann mit der Hilfe für die benachteiligten Berliner Großstadtkinder. Ab 1885 unterstützte er den Verein Mädchenhort, danach den Verein für Ferienkolonien, später Waisenhäuser. 1899 gründete er den Verein zum Schutz der Kinder vor Mißhandlung und Ausnutzung und stellte große Summen zum Ausbau von Heimen zur Verfügung. Charakteristisch für Simons Engagement war die Spontaneität. Wo er auf einen krassen Missstand traf, half er sofort. Simon war nicht an Selbstdarstellung interessiert. Darum hat er keine eigene Dach-Organisation gegründet, sondern sich in zahlreichen bestehenden Vereinen engagiert. Wo er mithalf, hat er darauf gedrungen, dass die Grundsätze rationalen betriebswirtschaftlichen Handelns auch im Sozialwesen angewendet würden. An wie vielen Hilfsvereinen Simon wirklich beteiligt war (man schätzt fast 60), wohin die vielen Hunderttausende (die heute Millionenbeträge wären) jährlich flossen, ist nicht mehr rekonstruierbar. Simon gab kontinuierlich etwa ein Drittel seines Einkommens allein für humanitäre Ziele aus.
Wie sehr ihm das Soziale am Herzen lag, lässt sich auch daran ablesen, dass seine Schenkungsfreude selbst im und nach dem Ersten Weltkrieg nicht nachließ, als es Gebrüder Simon schon sehr viel schlechter ging als in den guten Jahren der Friedenszeit. Neben der Hilfe für die Kinder galt Simons Engagement der Volksbildung. Sein 1892 gegründeter Verein für Volksunterhaltungen öffnete die bürgerlichen Kulturinstitutionen wie Theater, Philharmonie und Museum für die Berliner Arbeiterbevölkerung. Für die unterdrückte jüdische Bevölkerung Osteuropas setzte sich Simons 1901 gegründeter Hilfsverein der Deutschen Juden ein, der auch zielstrebig mit dem Aufbau von Bildungs- und Sozialeinrichtungen in Palästina begann, wohin sich zunehmend die Auswanderung von Juden aus Osteuropa richtete. So ist Simon auch zum Wegbereiter des Technikums in Haifa geworden. Sein Wunsch, dass dort in deutscher Sprache gelehrt würde, brachte Simon schnell in Konflikt mit dem jungen Zionismus. Die größte Herausforderung für den Verein war der Erste Weltkrieg, als es galt, großangelegte Hilfsmaßnahmen für die aus dem Osten flüchtenden Juden zu organisieren.
Sobald der junge Simon über freie Mittel verfügen konnte, begann er Kunst zu sammeln. Er begann mit holländischen Gemälden: 1885 erwarb er seinen ersten Rembrandt. Seine Beschäftigung mit der Kunst, vielleicht zunächst so etwas wie ein nachgeholtes geisteswissenschaftliches Studium, stand jedoch nicht im Mittelpunkt. Das Interesse des jungen Simon galt insbesondere der Res publica, dem Gemeinwohl. Politisch selbst tätig zu werden, in den Reihen des Liberalismus, wie es gute jüdische Tradition seit der gescheiterten demokratischen Revolution von 1848 war, ließ er nach reiflicher Überlegung sein: Zu enttäuschend war das Schicksal der jüdischen Parlamentarier wie Ludwig Bamberger, der mit den Simons befreundet war. Bamberger, 1848 demokratischer Revolutionär, später einer der ganz großen Parlamentarier und Wirtschaftsreformer Deutschlands, scheiterte mit seinem lebenslangen Ringen um eine Demokratisierung des Deutschen Reiches - und blieb zeitlebens antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. James Simon half den Liberalen diskret, vor allem aber wurde er tätig im vorpolitischen Raum der Fachgremien und Berufsvertretungen. Aber seine ihm liebste Rolle fand der Pragmatiker in der Sozialpolitik auf jenen Problemfeldern, die der Staat, überfordert von den Wellen des sozialen Wandels, nicht wahrnehmen konnte oder wollte.
James Simon hatte Philanthropie zuerst durch das Beispiel seines Vaters und besonders seines Onkels Louis kennen gelernt, der sich für wohltätige Zwecke einsetzte: Louis Simon unterstützte das jüdische Krankenhaus, förderte Diakonissen-Stiftungen wie Armenprogramme des Berliner Magistrats.
James Simons soziales Engagement begann mit der Hilfe für die benachteiligten Berliner Großstadtkinder. Ab 1885 unterstützte er den Verein Mädchenhort, danach den Verein für Ferienkolonien, später Waisenhäuser. 1899 gründete er den Verein zum Schutz der Kinder vor Mißhandlung und Ausnutzung und stellte große Summen zum Ausbau von Heimen zur Verfügung. Charakteristisch für Simons Engagement war die Spontaneität. Wo er auf einen krassen Missstand traf, half er sofort. Simon war nicht an Selbstdarstellung interessiert. Darum hat er keine eigene Dach-Organisation gegründet, sondern sich in zahlreichen bestehenden Vereinen engagiert. Wo er mithalf, hat er darauf gedrungen, dass die Grundsätze rationalen betriebswirtschaftlichen Handelns auch im Sozialwesen angewendet würden. An wie vielen Hilfsvereinen Simon wirklich beteiligt war (man schätzt fast 60), wohin die vielen Hunderttausende (die heute Millionenbeträge wären) jährlich flossen, ist nicht mehr rekonstruierbar. Simon gab kontinuierlich etwa ein Drittel seines Einkommens allein für humanitäre Ziele aus.
Wie sehr ihm das Soziale am Herzen lag, lässt sich auch daran ablesen, dass seine Schenkungsfreude selbst im und nach dem Ersten Weltkrieg nicht nachließ, als es Gebrüder Simon schon sehr viel schlechter ging als in den guten Jahren der Friedenszeit. Neben der Hilfe für die Kinder galt Simons Engagement der Volksbildung. Sein 1892 gegründeter Verein für Volksunterhaltungen öffnete die bürgerlichen Kulturinstitutionen wie Theater, Philharmonie und Museum für die Berliner Arbeiterbevölkerung. Für die unterdrückte jüdische Bevölkerung Osteuropas setzte sich Simons 1901 gegründeter Hilfsverein der Deutschen Juden ein, der auch zielstrebig mit dem Aufbau von Bildungs- und Sozialeinrichtungen in Palästina begann, wohin sich zunehmend die Auswanderung von Juden aus Osteuropa richtete. So ist Simon auch zum Wegbereiter des Technikums in Haifa geworden. Sein Wunsch, dass dort in deutscher Sprache gelehrt würde, brachte Simon schnell in Konflikt mit dem jungen Zionismus. Die größte Herausforderung für den Verein war der Erste Weltkrieg, als es galt, großangelegte Hilfsmaßnahmen für die aus dem Osten flüchtenden Juden zu organisieren.
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Autoren-Porträt
Berndt Schulz, geboren 1942 in Berlin, arbeitet seit 1980 als freier Autor und Publizist. Unter seinen rund 70 Veröffentlichungen finden sich neben mehreren historischen Romanen und Krimis Biografien und Sachbücher. Berndt Schulz lebt in Frankfurt a. M. und in Nordhessen.
Bibliographische Angaben
- 2007, 2., überarb. Aufl., 158 Seiten, 139 farbige Abbildungen, 36 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 24 x 30,7 cm, Gebunden, Englisch/Deutsch
- Hrsg. v. Bernd Schultz
- Herausgegeben: Bernd Schultz
- Übersetzer: Dayna Sadow
- Verlag: Prestel
- ISBN-10: 3791337599
- ISBN-13: 9783791337593
Sprache:
Englisch, Deutsch
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