Jesuiten aus Mitteleuropa im kolonialen Mexiko

Die Missionen der Jesuiten im kolonialen Hispanoamerika genießen bis heute nahezu legendäre Berühmtheit. Eine der größten jesuitischen Missionsprovinzen bestand im Nordwesten Mexikos, wo der Orden mehr als hundert Missionen errichtete, und wo zwischen 1590 und 1767 tausende Ordensangehörige tätig waren. Die Reise in die Missionen war oft langwierig und beschwerlich, und die Verhältnisse, die die Missionare in ihren Wirkungsgebieten dann vorfanden, entsprachen oft nicht den Vorstellungen und Erwartungen. Nicht allen Missionaren gelang die Anpassung an das schwierige Leben an den Grenzen der europäischen Zivilisation, viele waren den Anforderungen psychisch oder physisch nicht gewachsen. Im Jahr 1767 fand die Geschichte der jesuitischen Mission in Amerika ein plötzliches Ende, als der spanische König Karl III. die Jesuiten aus allen Ländern seiner Krone auswies. Die zahlreichen Schriften der Missionare, die in diesem Buch aufgearbeitet werden, geben Auskunft über die Lebensverhältnisse in den Missionen und die frühe Geschichte der Neuen Welt und ihrer Bewohner. Der einleitende erste Teil des Bandes berichtet über die Identität der mitteleuropäischen Jesuiten, ihren Weg nach Mexiko, das Leben in den Missionen, das Verhältnis der mitteleuropäischen Juden zu den Spaniern und die Geschichte der Ausweisung der Jesuiten. Der bio-bibliographische Hauptteil des Bandes bildet ein wertvolles Nachschlagwerk zu den Schriften der Jesuiten, zahlreiche Anhänge und eine spanische Zusammenfassung ergänzen den Band.