Judas

Vielschichtig, fesselnd, erzählerisch brillant -„Judas“ von Amos Oz. Der mehrfach ausgezeichnete Bestseller-Autor verwebt eine fragile Liebesgeschichte, dunkle Familienverstrickungen und die politische Situation Israels in den fünfziger Jahren zu einem Roman, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Und in der sich wie ein roter Faden die Gestalt des „Judas“ immer wieder ihren Platz sucht.


„Judas“ - die Ambivalenz eines Verrats
„Jesus in der Perspektive der Juden“ ist das Thema von Schmuels Magisterarbeit. Während seiner Forschungen fasziniert den Studenten zunehmend die Figur des Judas Ischariot. War er wirklich ein Verräter, ein Gegner Jesu oder eigentlich dessen überzeugtester Jünger, der mit seiner Tat den Triumpf seines Meisters vorbereiten wollte oder sollte?


Schmuels Studien, ja sein ganzes Leben, geraten im Winter 1949 mit einem Mal ins Wanken, als ihn seine Freundin verlässt und die Eltern, von denen er finanziell abhängig ist, vor dem Ruin stehen. Ein dunkles altes Haus am Stadtrand von Jerusalem wird in dieser Zeit zum Lichtblick für Schmuel, denn dort bekommt er Kost und Logis. Die Gegenleistung: Er wird Gesellschafter des alten, behinderten Gerschom Wald, der einen intelligenten Gesprächspartner sucht.


Schmuel findet in ihm eine Vaterfigur. Und in Ataljia Abrabanel , der Hausherrin, eine Liebe, die ihn fast verzweifeln lässt. Ataljia ist schön, verführerisch, die Witwe von Gerschoms Sohn – und fast doppelt so alt wie der schüchterne Student. Sie lässt ihn in ihr Bett, aber nicht in ihr Herz. Schmuel darf sich nicht in Atalija verlieben, das ist die Bedingung für sein Bleiben.


Und er darf nicht über Geheimnisse seiner Gastgeber sprechen, auf die er nach und nach stößt. Denn auch hier begegnet Schmuel einem „Judas“ in der Gestalt von Atalijas totem Vater. Er war ein überzeugter Gegner der Politik Ben Gurions und deshalb in den Augen vieler Zionisten ein Verräter.


„Judas“ – die Ambivalenz des Lebens
Schmuel stellt sein bisheriges Leben immer mehr in Frage. Wird auch er nun zum „Judas“, zum Verräter seinen Eltern und Lehrern gegenüber? Eine Frage der Perspektive, wie bei der Beurteilung aller Figuren in Amos Oz’ Roman über eine exotische Wohngemeinschaft im Winter 1949/50 in Jerusalem. Drei Menschen - drei Generationen - leben zusammen unter einem Dach, kommen sich nahe und sind im Grunde doch gefangen in ihrer Einsamkeit.


Wie kein anderer zeigt Amos Oz mit seinen Figuren die Korrelation zwischen Mensch, Politik und Religion. Und die Ambivalenz des Lebens, die wir alle kennen, und die uns in „Judas“ von Anfang an fesselt und berührt. Bestellen Sie den Bestseller von Amos Oz gleich hier online.