Angriff aus dem All / Justice League - Die Liga der Gerechten Bd.1
Sie sind die stärksten Superhelden der Welt und kämpfen Tag für Tag gegen das Böse. Aber manche Bedrohungen sind zu groß für einen einzelnen Helden. Als finstere Aliens die Erde angreifen, müssen sich Superman, Batman, Green Lantern, The Flash, Wonder...
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Produktinformationen zu „Angriff aus dem All / Justice League - Die Liga der Gerechten Bd.1 “
Klappentext zu „Angriff aus dem All / Justice League - Die Liga der Gerechten Bd.1 “
Sie sind die stärksten Superhelden der Welt und kämpfen Tag für Tag gegen das Böse. Aber manche Bedrohungen sind zu groß für einen einzelnen Helden. Als finstere Aliens die Erde angreifen, müssen sich Superman, Batman, Green Lantern, The Flash, Wonder Woman, Hawkgirl und der Martian Manhunter zusammentun, um unsere Welt zu beschützen. Sie bilden die Justice League, die Liga der Gerechten. Aber wird es ihnen gelingen, die übermächtige Alien-Armada zu stoppen?
Lese-Probe zu „Angriff aus dem All / Justice League - Die Liga der Gerechten Bd.1 “
Justice League von Michael Teitelbaum Kapitel 1
Zwei Jahre später ...
Am Stadtrand von Metropolis lag das ausgedehnte, mehrere Hektar große Firmengelände der Wayne-Tech-Radar-Nebenstelle. Das auffälligste daran war die riesige, schüsselförmige Antenne, die den Mittelpunkt der ganzen Anlage bildete. Sie stand auf einer Plattform, an die sich ein niedriges Flachdachgebäude anschloss. Dort waren die Büros und Kontrollräume, die Computerzentrale mit den gewaltigen Hauptrechnern sowie hochwertige radar- und Satellitentechnologie auf dem allerneuesten Stand untergebracht.
Das Gelände wurde von einem Maschendrahtzaun umschlossen, an dessen oberer Kante zusätzlich noch ein rasiermesserscharfer Stacheldraht verlief. Die Anlage war eines der Kronjuwelen in Bruce Waynes Hightech-imperium. aber schon seit einigen Monaten war es immer wieder vorgekommen, dass Unbefugte in das Netzwerk der Weltraumüberwachung eingedrungen waren.
Wayne Enterprises betrieb diese Station im staatlichen Auftrag. eine offizielle Untersuchung der Vorfälle, das wusste Bruce, wäre monatelang von irgendwelchen bürokratischen genehmigungsverfahren aufgehalten worden. also hatte der Besitzer und Vorstandsvorsitzende von Wayne Enterprises beschlossen, die Untersuchung selbst in die Hand zu nehmen.
Aber nicht als Bruce Wayne.
Eine Gestalt mit Umhang huschte lautlos über das Dach des einstöckigen Bürogebäudes. nachdem er sich hastig nach beiden Seiten umgesehen hatte und sicher war, dass ihn niemand beobachtete, packte Batman mit beiden Händen ein Gitter über einem offenen Luftschacht. er riss es aus der Verankerung und huschte wie ein Schatten ins Innere des Gebäudes.
... mehr
Akrobatisch schwang er sich aus dem Schacht und landete lautlos auf einem Deckenbalken über der Schaltzentrale des Firmenkomplexes. Batman kauerte im Dunkeln und blickte auf die vier Menschen hinab, die sich in dem Raum unter ihm befanden.
Die Techniker in ihren weißen Laborkitteln warfen prüfende Blicke auf die Monitore, trugen Zahlen und Werte in ihre Formulare ein und bereiteten sich langsam auf den Feierabend vor. ein großgewachsener, dürrer Mann mit strähnigen blonden Haaren und einer großen runden Brille stieg gerade die Metalltreppe Richtung Ausgang hinauf.
»Okay, ich mache dann mal Feierabend«, sagte der dürre Techniker, als er am oberen Ende der Treppe noch einmal stehen blieb. »Wieder eine Woche geschafft. ach ja, al, Lee und Cynthia, bevor ich's vergesse: am Samstagabend wird gegrillt, bei mir im Garten. ihr seid alle eingeladen. Die Venus geht früh auf, und ihr wisst ja, was das zu bedeuten hat! Da kommt eine wilde Party auf euch zu. garantiert!«
Seine Kollegen wandten sich zu dem jungen Mann um und sahen ihn strahlend an.
»Ich komme, Howie«, sagte al, ein untersetzter Mann mit Glatze. er war der Älteste der gruppe. »Das will ich auf keinen Fall verpassen.«
»Hört sich gut an«, fuhr Cynthia fort. Sie war mittleren Alters, ziemlich dick und schaute ihn über den Rand ihrer Lesebrille hinweg an.
»Danke«, sagte auch Lee, ein schlanker, dunkelhaariger Techniker und der Jüngste im Raum. »Wir sehen uns dann.«
Howie blieb beim Ausgang stehen und drehte sich noch einmal um. »ihr seid ja richtige Feierbiester«, schnaubte er kichernd, dann zwinkerte er ihnen zu und streckte den Daumen nach oben. »Gute Nacht!«
Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, sahen die drei anderen einander in stummer Erleichterung an. Das eingefrorene Lächeln verschwand von ihren Gesichtern.
Batman sah aufmerksam zu, als Al sich erhob.
»H'i chalt eed 'vaird go!«, kreischte er mit schriller, nichtmenschlicher Stimme und nickte in Richtung Ausgang. Dann fügte er, an Lee gewandt, hinzu: »Gy! Na'chrona tote!«
Der dünne junge Mann nickte und ging mit schnellen Schritten zur hinteren Wand, vor der eine ganze Reihe von Großrechnern stand.
Die Gedanken in Batmans Kopf überschlugen sich. er war schon überall auf der Welt gewesen, hatte hunderte verschiedener Sprachen gehört, aber diese hier war ihm vollkommen fremd. Er veränderte seine Position ein wenig, um besser sehen zu können. Warum hatten diese Leute, kaum dass Howie den Raum verlassen hatte, angefangen, sich in einer fremden Sprache zu unterhalten?
Lee packte einen der riesigen, an die drei Meter hohen Computertürme und hob ihn mit einer Leichtigkeit hoch, als wäre es ein leerer Schuhkarton.
Dann stellte sich Cynthia an die Stelle, wo der Großrechner eben noch gestanden hatte, hob die rechte Hand und schlug mit der bloßen Faust ein großes Loch in die dicke Steinmauer. Sie schob ihren arm in das Loch und holte ein seltsames technisches Gerät hervor. Es war ungefähr so groß wie eine Bratpfanne, aber sehr ungleichmäßig geformt und mit roten, schwarzen und grauen wirbelförmigen Punkten übersät.
»Reeg ear a' chat«, sagte sie und schloss das Ding behutsam in die Arme.
Lee stellte den Großrechner wieder zurück an seinen alten Platz. Dann ging er hinter den anderen her durch eine Seitentür, die auf die Plattform mit der mächtigen Radarantenne führte.
Mit finsterer Miene kletterte Batman über die Dachbalken und den Schacht zurück auf das Dach.
Die Plattform besaß vier lange, schmale Metallfüße, die wie stählerne Spinnenbeine von der Antennenschüssel bis zum Boden führten. Bei der Antenne angekommen, legten die Techniker das Gerät, das sie mitgebracht hatten, auf die Sendeanlage der Antenne. Scheinbar aus eigenem Antrieb teilte sich das Gerät plötzlich in vier gleich große Teile auf und schlüpfte, als wäre es ein lebendiges Wesen, in die vier Öffnungen der Sendeanlage, wo es in den Tiefen des komplizierten radar-Überwachungssystems verschwand.
Zufrieden wandten sich die drei Kollegen zum Gehen.
»Ich fürchte, diese Modifikation ist nicht genehmigt «, sagte da eine tiefe, klare Stimme in ihrem Rücken.
Völlig fassungslos drehten die drei sich um und sahen Batman am Ende der antennenplattform stehen.
In Lichtgeschwindigkeit, so schnell, dass die drei Techniker keine Gelegenheit hatten zu reagieren, ließ Batman ein dünnes, langes Seil durch die Luft sausen. Als es sein Ziel erreicht hatte, wickelte es sich dank der beiden schweren Stahlkugeln um Al und Lee und fesselte die beiden Männer fest aneinander.
»Shriiii!«, kreischten die beiden. Die Laute klangen schrill und nicht menschlich.
»Ihr hättet lieber bei euren Schreibtischjobs bleiben sollen«, meinte Batman und jagte nun auf Cynthia zu, die ihm wütend und mit trotziger Miene entgegenstarrte.
Er wollte Cynthia packen, zuckte aber zurück, als die Faust der Frau ihm verblüffend hart und schnell entgegenflog. Batman wich ihr aus und konterte mit einem ebenfalls sehr kräftigen Schlag.
Aber Cynthia verfügte über außerordentliche Kräfte. Sie blockte Batmans Schlag einfach mit der Hand ab, packte sein Handgelenk, hob Batman hoch und warf ihn wie eine leblose Stoffpuppe beiseite.
Batman reagierte instinktiv, verlagerte noch im Flug sein Gewicht, schwang die Beine herum und landete wieder auf der kleinen Stahlplattform, gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie mit Al und Lee eine seltsame Verwandlung geschah.
Die beiden Techniker waren durch das Seil zwar eng aneinandergefesselt, aber jetzt veränderten sie ihre Körperform, verlagerten immer mehr Masse nach oben in ihre größer werdenden Köpfe, so dass das Seil mit einem Mal schlaff zu Boden fiel. anschließend nahmen sie ihre normalen menschlichen Formen wieder an.
»Ga' raim!«, kreischte al und deutete auf Batman.
Wutentbrannt stürmte Cynthia auf den Dunklenritter zu. Dieser sprang rückwärts in die Luft und zog gleichzeitig einen Batarang aus seinem Gürtel.
immer noch in der Luft schwebend, schleuderte Batman die fledermausförmige Waffe auf Cynthia. Doch dann wurden seine Augen groß vor Staunen. Der Batarang traf zwar mit voller Wucht ihre Stirn, doch danach plumpste er einfach zu Boden, ohne den geringsten Schaden anzurichten.
Batman landete wieder auf der Plattform. Doch kaum hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden, rannte Lee auf ihn zu wie ein zorniges Nashorn. er stieß mit dem Dunklen Ritter zusammen, so heftig, dass dieser von der schmalen Plattform geschleudert wurde und dem fast zweihundert Meter tiefer liegenden Erdboden entgegenfiel.
Konzentriert und gelassen schoss Batman im Fallen eine enterhakenleine aus seinem Gürtel ab. Der Haken erwischte den Rand der Plattform, und Batman zog sich wieder hinauf.
Da schwebte plötzlich ein Paar roter Stiefel von oben in sein Blickfeld. Sie blieben direkt vor Batmans Nase in der Luft stehen.
»Ein bisschen Hilfe gefällig?«, sagte eine ihm altbekannte Stimme.
»Danke«, gab Batman zurück, ohne den Blick von seinen drei regungslos dastehenden Gegnern abzuwenden. »Aber mit denen werde ich schon alleine fertig.«
Nach einer sanften Landung stellte sich Superman neben seinen langjährigen Freund und Verbündeten. Die beiden Superhelden hatten schon viele Schlachten gemeinsam geschlagen und es dabei mit den verschiedensten Gegnern und Kreaturen aus zahlreichen Welten aufgenommen. Superman hatte bei einem Patrouillenflug über Metropolis das Handgemenge hier auf dem Gelände bemerkt und beschlossen, nach dem Rechten zu sehen.
»Ga' raiii!«, kreischte Al, als er den Mann aus Stahl bemerkt hatte. Dann drehten die drei Techniker sich um und rannten davon. Batman nahm sofort die Verfolgung auf.
»So kräftig sehen die aber gar nicht aus«, sagte der Mann aus Stahl und lächelte. »Zwei ältere, übergewichtige Wissenschaftler und ein mageres Bürschchen dürften eigentlich doch kein Problem für den Dunklen Ritter aus gGotham sein.«
Superman wollte sich gerade wieder auf den Rückweg machen, als er urplötzlich stechende Kopfschmerzen bekam. er griff sich mit beiden Händen an die Schläfen, zuckte zusammen und konnte sich nur noch mühsam in der Luft halten. Sein Gehirn wurde von einer Flut undeutlicher, verzerrter Bilder überschwemmt, ein Überfall auf seinen Geist, gegen den er sich nicht zur Wehr setzen konnte.
»Aaaaahh!«, brüllte Superman. Die Bilder ließen sich nicht stoppen. Zunächst war alles unscharf, doch dann brannten sich einzelne Szenen, die klar und deutlich zu erkennen waren, tief in sein Bewusstsein ein:
Die weiten, purpurroten ebenen des Mars.
Eine blühende Stadt auf dem roten Planeten, mit Häusern, fliegenden Fahrzeugen und Millionen von geschäftigen Bewohnern.
Dann wurde diese marsianische Stadt angegriffen, und Feuerstürme zerstörten viele der Hochhäuser.
Eine seltsame Kreatur, die irgendwie aussah wie ein großer Klumpen. Ihre Haut veränderte sich ununterbrochen, während darunter farbige Kreise umherwirbelten, und ihre wild umherpeitschenden Tentakeln knisterten vor Energie.
Ein flammender Asteroid am nächtlichen Himmel über einer Wüste, hier auf der Erde.
Ein glühendes orangefarbenes Augenpaar, das aus einem schemenhaften Gesicht hervorleuchtete.
All diese Bilder drängten sich innerhalb weniger Sekunden gewaltsam in Supermans geist.
Er war überwältigt und geriet vollkommen aus dem Gleichgewicht. Superman fiel zu Boden und blieb als verdrehtes, zuckendes Bündel auf der Plattform liegen.
Batman hatte den Schrei seines Freundes gehört und gespürt, wie die Plattform unter dem Aufprall von Supermans Körper ins Zittern geraten war. Er stellte die Verfolgung der drei Techniker ein und drehte sich um. »Superman!«, rief er und jagte zurück zu seinem gestürzten Gefährten.
Al erkannte als erster, dass Batman ihnen nicht mehr auf den Fersen war und dass auch Superman keine Bedrohung mehr darstellte. Er wandte sich an die beiden anderen. »Gow Hot!«, schrie er und holte gleichzeitig eine kleine Fernbedienung aus der Tasche seines Laborkittels. Er richtete sie auf die Radarantenne und drückte eine Taste.
KA-BUUUUMM!!
Tief im inneren der Sendeanlage explodierte das merkwürdige gerät, das sie dort eingeschleust hatten. Die Explosion riss ein gewaltiges Stück aus der Antenne. Die schwere Metallschüssel geriet aus dem Gleichgewicht.
Als die ersten Flammen aus der zerstörten Rradarantenne schlugen, spürte Batman, wie sich die Plattform langsam zur Seite neigte. Schon wenige Sekunden später war er bei dem immer noch bewusstlosen Superman. Er duckte sich, um nicht von umherfliegenden brennenden Trümmern getroffen zu werden, legte sich Supermans Arm um die Schulter und wuchtete den Mann aus Stahl auf die Füße. Als er noch einen schnellen Blick zurückwarf, sah er die drei Techniker - oder was immer sie sein mochten - von der einstürzenden Plattform springen. Es schien sie überhaupt nicht zu kümmern, dass es zweihundert Meter senkrecht in die Tiefe ging.
Copyright © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
Akrobatisch schwang er sich aus dem Schacht und landete lautlos auf einem Deckenbalken über der Schaltzentrale des Firmenkomplexes. Batman kauerte im Dunkeln und blickte auf die vier Menschen hinab, die sich in dem Raum unter ihm befanden.
Die Techniker in ihren weißen Laborkitteln warfen prüfende Blicke auf die Monitore, trugen Zahlen und Werte in ihre Formulare ein und bereiteten sich langsam auf den Feierabend vor. ein großgewachsener, dürrer Mann mit strähnigen blonden Haaren und einer großen runden Brille stieg gerade die Metalltreppe Richtung Ausgang hinauf.
»Okay, ich mache dann mal Feierabend«, sagte der dürre Techniker, als er am oberen Ende der Treppe noch einmal stehen blieb. »Wieder eine Woche geschafft. ach ja, al, Lee und Cynthia, bevor ich's vergesse: am Samstagabend wird gegrillt, bei mir im Garten. ihr seid alle eingeladen. Die Venus geht früh auf, und ihr wisst ja, was das zu bedeuten hat! Da kommt eine wilde Party auf euch zu. garantiert!«
Seine Kollegen wandten sich zu dem jungen Mann um und sahen ihn strahlend an.
»Ich komme, Howie«, sagte al, ein untersetzter Mann mit Glatze. er war der Älteste der gruppe. »Das will ich auf keinen Fall verpassen.«
»Hört sich gut an«, fuhr Cynthia fort. Sie war mittleren Alters, ziemlich dick und schaute ihn über den Rand ihrer Lesebrille hinweg an.
»Danke«, sagte auch Lee, ein schlanker, dunkelhaariger Techniker und der Jüngste im Raum. »Wir sehen uns dann.«
Howie blieb beim Ausgang stehen und drehte sich noch einmal um. »ihr seid ja richtige Feierbiester«, schnaubte er kichernd, dann zwinkerte er ihnen zu und streckte den Daumen nach oben. »Gute Nacht!«
Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, sahen die drei anderen einander in stummer Erleichterung an. Das eingefrorene Lächeln verschwand von ihren Gesichtern.
Batman sah aufmerksam zu, als Al sich erhob.
»H'i chalt eed 'vaird go!«, kreischte er mit schriller, nichtmenschlicher Stimme und nickte in Richtung Ausgang. Dann fügte er, an Lee gewandt, hinzu: »Gy! Na'chrona tote!«
Der dünne junge Mann nickte und ging mit schnellen Schritten zur hinteren Wand, vor der eine ganze Reihe von Großrechnern stand.
Die Gedanken in Batmans Kopf überschlugen sich. er war schon überall auf der Welt gewesen, hatte hunderte verschiedener Sprachen gehört, aber diese hier war ihm vollkommen fremd. Er veränderte seine Position ein wenig, um besser sehen zu können. Warum hatten diese Leute, kaum dass Howie den Raum verlassen hatte, angefangen, sich in einer fremden Sprache zu unterhalten?
Lee packte einen der riesigen, an die drei Meter hohen Computertürme und hob ihn mit einer Leichtigkeit hoch, als wäre es ein leerer Schuhkarton.
Dann stellte sich Cynthia an die Stelle, wo der Großrechner eben noch gestanden hatte, hob die rechte Hand und schlug mit der bloßen Faust ein großes Loch in die dicke Steinmauer. Sie schob ihren arm in das Loch und holte ein seltsames technisches Gerät hervor. Es war ungefähr so groß wie eine Bratpfanne, aber sehr ungleichmäßig geformt und mit roten, schwarzen und grauen wirbelförmigen Punkten übersät.
»Reeg ear a' chat«, sagte sie und schloss das Ding behutsam in die Arme.
Lee stellte den Großrechner wieder zurück an seinen alten Platz. Dann ging er hinter den anderen her durch eine Seitentür, die auf die Plattform mit der mächtigen Radarantenne führte.
Mit finsterer Miene kletterte Batman über die Dachbalken und den Schacht zurück auf das Dach.
Die Plattform besaß vier lange, schmale Metallfüße, die wie stählerne Spinnenbeine von der Antennenschüssel bis zum Boden führten. Bei der Antenne angekommen, legten die Techniker das Gerät, das sie mitgebracht hatten, auf die Sendeanlage der Antenne. Scheinbar aus eigenem Antrieb teilte sich das Gerät plötzlich in vier gleich große Teile auf und schlüpfte, als wäre es ein lebendiges Wesen, in die vier Öffnungen der Sendeanlage, wo es in den Tiefen des komplizierten radar-Überwachungssystems verschwand.
Zufrieden wandten sich die drei Kollegen zum Gehen.
»Ich fürchte, diese Modifikation ist nicht genehmigt «, sagte da eine tiefe, klare Stimme in ihrem Rücken.
Völlig fassungslos drehten die drei sich um und sahen Batman am Ende der antennenplattform stehen.
In Lichtgeschwindigkeit, so schnell, dass die drei Techniker keine Gelegenheit hatten zu reagieren, ließ Batman ein dünnes, langes Seil durch die Luft sausen. Als es sein Ziel erreicht hatte, wickelte es sich dank der beiden schweren Stahlkugeln um Al und Lee und fesselte die beiden Männer fest aneinander.
»Shriiii!«, kreischten die beiden. Die Laute klangen schrill und nicht menschlich.
»Ihr hättet lieber bei euren Schreibtischjobs bleiben sollen«, meinte Batman und jagte nun auf Cynthia zu, die ihm wütend und mit trotziger Miene entgegenstarrte.
Er wollte Cynthia packen, zuckte aber zurück, als die Faust der Frau ihm verblüffend hart und schnell entgegenflog. Batman wich ihr aus und konterte mit einem ebenfalls sehr kräftigen Schlag.
Aber Cynthia verfügte über außerordentliche Kräfte. Sie blockte Batmans Schlag einfach mit der Hand ab, packte sein Handgelenk, hob Batman hoch und warf ihn wie eine leblose Stoffpuppe beiseite.
Batman reagierte instinktiv, verlagerte noch im Flug sein Gewicht, schwang die Beine herum und landete wieder auf der kleinen Stahlplattform, gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie mit Al und Lee eine seltsame Verwandlung geschah.
Die beiden Techniker waren durch das Seil zwar eng aneinandergefesselt, aber jetzt veränderten sie ihre Körperform, verlagerten immer mehr Masse nach oben in ihre größer werdenden Köpfe, so dass das Seil mit einem Mal schlaff zu Boden fiel. anschließend nahmen sie ihre normalen menschlichen Formen wieder an.
»Ga' raim!«, kreischte al und deutete auf Batman.
Wutentbrannt stürmte Cynthia auf den Dunklenritter zu. Dieser sprang rückwärts in die Luft und zog gleichzeitig einen Batarang aus seinem Gürtel.
immer noch in der Luft schwebend, schleuderte Batman die fledermausförmige Waffe auf Cynthia. Doch dann wurden seine Augen groß vor Staunen. Der Batarang traf zwar mit voller Wucht ihre Stirn, doch danach plumpste er einfach zu Boden, ohne den geringsten Schaden anzurichten.
Batman landete wieder auf der Plattform. Doch kaum hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden, rannte Lee auf ihn zu wie ein zorniges Nashorn. er stieß mit dem Dunklen Ritter zusammen, so heftig, dass dieser von der schmalen Plattform geschleudert wurde und dem fast zweihundert Meter tiefer liegenden Erdboden entgegenfiel.
Konzentriert und gelassen schoss Batman im Fallen eine enterhakenleine aus seinem Gürtel ab. Der Haken erwischte den Rand der Plattform, und Batman zog sich wieder hinauf.
Da schwebte plötzlich ein Paar roter Stiefel von oben in sein Blickfeld. Sie blieben direkt vor Batmans Nase in der Luft stehen.
»Ein bisschen Hilfe gefällig?«, sagte eine ihm altbekannte Stimme.
»Danke«, gab Batman zurück, ohne den Blick von seinen drei regungslos dastehenden Gegnern abzuwenden. »Aber mit denen werde ich schon alleine fertig.«
Nach einer sanften Landung stellte sich Superman neben seinen langjährigen Freund und Verbündeten. Die beiden Superhelden hatten schon viele Schlachten gemeinsam geschlagen und es dabei mit den verschiedensten Gegnern und Kreaturen aus zahlreichen Welten aufgenommen. Superman hatte bei einem Patrouillenflug über Metropolis das Handgemenge hier auf dem Gelände bemerkt und beschlossen, nach dem Rechten zu sehen.
»Ga' raiii!«, kreischte Al, als er den Mann aus Stahl bemerkt hatte. Dann drehten die drei Techniker sich um und rannten davon. Batman nahm sofort die Verfolgung auf.
»So kräftig sehen die aber gar nicht aus«, sagte der Mann aus Stahl und lächelte. »Zwei ältere, übergewichtige Wissenschaftler und ein mageres Bürschchen dürften eigentlich doch kein Problem für den Dunklen Ritter aus gGotham sein.«
Superman wollte sich gerade wieder auf den Rückweg machen, als er urplötzlich stechende Kopfschmerzen bekam. er griff sich mit beiden Händen an die Schläfen, zuckte zusammen und konnte sich nur noch mühsam in der Luft halten. Sein Gehirn wurde von einer Flut undeutlicher, verzerrter Bilder überschwemmt, ein Überfall auf seinen Geist, gegen den er sich nicht zur Wehr setzen konnte.
»Aaaaahh!«, brüllte Superman. Die Bilder ließen sich nicht stoppen. Zunächst war alles unscharf, doch dann brannten sich einzelne Szenen, die klar und deutlich zu erkennen waren, tief in sein Bewusstsein ein:
Die weiten, purpurroten ebenen des Mars.
Eine blühende Stadt auf dem roten Planeten, mit Häusern, fliegenden Fahrzeugen und Millionen von geschäftigen Bewohnern.
Dann wurde diese marsianische Stadt angegriffen, und Feuerstürme zerstörten viele der Hochhäuser.
Eine seltsame Kreatur, die irgendwie aussah wie ein großer Klumpen. Ihre Haut veränderte sich ununterbrochen, während darunter farbige Kreise umherwirbelten, und ihre wild umherpeitschenden Tentakeln knisterten vor Energie.
Ein flammender Asteroid am nächtlichen Himmel über einer Wüste, hier auf der Erde.
Ein glühendes orangefarbenes Augenpaar, das aus einem schemenhaften Gesicht hervorleuchtete.
All diese Bilder drängten sich innerhalb weniger Sekunden gewaltsam in Supermans geist.
Er war überwältigt und geriet vollkommen aus dem Gleichgewicht. Superman fiel zu Boden und blieb als verdrehtes, zuckendes Bündel auf der Plattform liegen.
Batman hatte den Schrei seines Freundes gehört und gespürt, wie die Plattform unter dem Aufprall von Supermans Körper ins Zittern geraten war. Er stellte die Verfolgung der drei Techniker ein und drehte sich um. »Superman!«, rief er und jagte zurück zu seinem gestürzten Gefährten.
Al erkannte als erster, dass Batman ihnen nicht mehr auf den Fersen war und dass auch Superman keine Bedrohung mehr darstellte. Er wandte sich an die beiden anderen. »Gow Hot!«, schrie er und holte gleichzeitig eine kleine Fernbedienung aus der Tasche seines Laborkittels. Er richtete sie auf die Radarantenne und drückte eine Taste.
KA-BUUUUMM!!
Tief im inneren der Sendeanlage explodierte das merkwürdige gerät, das sie dort eingeschleust hatten. Die Explosion riss ein gewaltiges Stück aus der Antenne. Die schwere Metallschüssel geriet aus dem Gleichgewicht.
Als die ersten Flammen aus der zerstörten Rradarantenne schlugen, spürte Batman, wie sich die Plattform langsam zur Seite neigte. Schon wenige Sekunden später war er bei dem immer noch bewusstlosen Superman. Er duckte sich, um nicht von umherfliegenden brennenden Trümmern getroffen zu werden, legte sich Supermans Arm um die Schulter und wuchtete den Mann aus Stahl auf die Füße. Als er noch einen schnellen Blick zurückwarf, sah er die drei Techniker - oder was immer sie sein mochten - von der einstürzenden Plattform springen. Es schien sie überhaupt nicht zu kümmern, dass es zweihundert Meter senkrecht in die Tiefe ging.
Copyright © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
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Autoren-Porträt von Michael Teitelbaum
Michael Teitelbaum arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als Autor und Lektor von Kinderbüchern und Comics. Er lebt mit seiner Frau abwechselnd in New York und ihrem Haus auf dem Land.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Teitelbaum
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2014, 176 Seiten, Maße: 14,6 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Strohm, Leo H.
- Übersetzer: Leo H. Strohm
- Verlag: FISCHER KJB
- ISBN-10: 3596856221
- ISBN-13: 9783596856220
- Erscheinungsdatum: 20.02.2014
Rezension zu „Angriff aus dem All / Justice League - Die Liga der Gerechten Bd.1 “
Eine rasante, spannende Story. Andrea Eichenberger querlesen 1/2014, Juli 2014
Kommentar zu "Angriff aus dem All / Justice League - Die Liga der Gerechten Bd.1"
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