Kamasutra im Management
Inspirationen und Weisheiten aus Indien
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Kamasutra im Management “
Klappentext zu „Kamasutra im Management “
Das Kamasutra im Westen ausschließlich als reines Erotikwerk bekannt zählt neben der Bhagavad Gita, den Veden und den Upanishaden zu den klassischen indischen Schriften zur Philosophie,Weisheit und Lebensführung. Gerade in unserer heutigen Geschäftswelt fehlt es oftmals an neuen Perspektiven und Visionen. In diesem Buch finden moderne Manager und Führungskräfte eine Fülle an Inspirationen für mehr Gelassenheit und Klarheit im Umgang mit den wesentlichen Herausforderungen ihres Alltags.
Das Kamasutra - im Westen ausschließlich als reines Erotikwerk bekannt - zählt neben der Bhagavad Gita, den Veden und den Upanishaden zu den klassischen indischen Schriften zur Philosophie,Weisheit und Lebensführung. Gerade in unserer heutigen Geschäftswelt fehlt es oftmals an neuen Perspektiven und Visionen. In diesem Buch finden moderne Manager und Führungskräfte eine Fülle an Inspirationen für mehr Gelassenheit und Klarheit im Umgang mit den wesentlichen Herausforderungen ihres Alltags.
Lese-Probe zu „Kamasutra im Management “
Vorwort"Wer Schranken denkend setzt,
die wirklich nicht vorhanden,
und dann hinweg sie denkt,
der hat die Welt verstanden."
Die Weisheit des Brahmanen
Vor fast drei Jahrzehnten, im Sommer 1980, stand ich auf dem Flachdach des Green Hotel in Old Delhi. Die kleine, außen wie innen blaugrün und türkis gestrichene Herberge wurde von den Männern einer Hindu-Großfamilie geführt. Einem von ihnen leistete ich gerade Gesellschaft, während er einen Drachen steigen ließ.
Es war die Saison der Papierdrachen, die sich an langen Schnüren von vielen Dächern emporhoben, um unruhig im Wind zu flattern. Der Wettbewerb mit der Nachbarschaft war in vollem Gang: Welcher Drache erreicht die weiteste Entfernung und kann sich am längsten oben halten?
Zum vierten Mal wohnte ich für ein paar Wochen in diesem sonst nur von Einheimischen frequentierten Haus, als einziger Stammgast aus der Ferne mit etwas Familienanschluss. Immer wieder zog es mich auf das Dach. In heißen Nächten brachte man mein Bett aus der Kammer hier hoch, wo ich dann neben den Hoteliers mitten in der Stadt unter freiem Himmel schlief. Am Abend verbrachte ich gern einige Zeit da oben, um Notizen durchzusehen oder Briefe zu schreiben, während man von den Straßen die ferne Betriebsamkeit des nie ruhenden Verkehrs hörte.
An jenem Tag konnte ich den Blick kaum von unserem Drachen lassen, der ein paar Straßenzüge weiter über einem Haus zitterte. Es war, als fürchte er sich vor einem etwas kleineren Artgenossen, den der Nachbarn, bedrohlich näherkommen ließ. Dieser Mann, so hatte man mir gesagt, tränkte seine Schnüre in Leim und ließ sie durch zu Pulver geriebenes Glas gleiten. Auf diese Weise werden sie zu scharfen Sägen, mit denen er die Schnüre der Konkurrenten durchtrennte. Schon mancher Drache meines Hoteliers trat darum eine Reise ohne Wiederkehr an.
Während dieser sich nun bemühte, den Angriffen des Nachbarn auszuweichen, erkundigte er sich nach meinem Tag. Gerade beschäftigte ich mich mit dem Denken
... mehr
der Jainas, einer wohl drei Jahrtausende alten Richtung indischer Philosophie. Darum hatte ich die vergangenen Stunden in der Bibliothek eines Tempels verbracht. Ich berichtete kurz, dass ich heute über die jainistischen Lehren vom Karma las: Ausnahmslos jede Tat, ob absichtlich oder unabsichtlich, wirkt sich - sogar wenn sie unbewusst bleibt - auf die Qualität des künftigen Lebens aus.
Dem Hotelier gefiel, dass ich mich mit den klassischen Texten der indischen Traditionen auseinandersetzte. Wie fast täglich, betonte er, wie wichtig diese Texte wären, um bald bei einem Thema zu sein, auf das er bei unseren Gesprächen immer wieder zurückkam: Die in Europa wie Amerika in den 70er und 80er Jahren populären indischen Gurus und ihre ausländischen Anhänger erregten seinen Unmut. Besonders der später als Osho bekannte Sri Rajneesh, zu dem Prominente aus aller Welt nach Puna pilgerten, ärgerte ihn.
Im Einklang mit einem großen Teil der indischen Medien machte er sich Luft über Rajneeshs Betonung der Sexualität als Mittel geistigen Fortschritts. "Wer nur das hört, wird glauben, das Wichtigste in Indien wäre das Kâmasûtra", meinte der Hotelier. "So wird die Welt nie erfahren, was unsere Vergangenheit ihr wirklich zu bieten hat."
Während dieses pathetisch vorgetragenen Satzes wich er mit seinem Drachen erfolgreich der Schnur des Nachbarn aus, die sich bedrohlich genähert hatte. Dann meinte er leise, als wollte er ein Geheimnis mit mir teilen: "Indien wird schon bald wieder so groß, wie es oft in der Geschichte war. Unsere heiligen Bücher wie die Veden, die Upani?aden und die Bhagavadgîtâ machen das möglich. Mehr als diese Texte brauchen wir nicht, um eine führende Nation zu sein."
"Dem würden die meisten europäischen Gelehrten widersprechen", antwortete ich. "Zum Beispiel gilt ihnen die Lehre vom Karma als großes Hindernis des Fortschritts. Es macht passiv, sagen sie, wenn man sein gegenwärtiges Schicksal für vorbestimmt von den Taten früherer Leben hält."
Der Hotelier lachte. "Leider haben sie nicht viel verstanden, die Gelehrten außerhalb Indiens. Weil alles zwei Seiten hat, stimmt auch das Gegenteil: Wer weiß, dass das Schicksal des kommenden Lebens die Frucht der Taten dieses Daseins ist, wird heute besonders aktiv sein. Denn er will ja morgen viel ernten. Die Lehre vom Karma ist der Schlüssel zum Fortschritt."
Im diesem Augenblick griff der Nachbar erneut an. Die beiden Drachenschnüre kreuzten einander, um sich in den Wirbeln des Windes rasch zu verknoten. Nach wenigen Schrecksekunden, während beide Drachen gefangen und zum Absturz verdammt schienen, riss plötzlich die Schnur des Nachbarn und fiel schlaff nach unten. Offensichtlich hatte sich die mit Glasstaub bestrichene Schnur beim Kampf selbst angesägt.
Mein Hotelier wiegte leicht den Kopf, wie Inder es zur Bejahung tun: "Im ewigen Auf und Ab geschieht irgendwann sicher das Gegenteil vom Erwarteten. Man muss nur durchhalten."
Der freigelassene Drache schoss ruckartig in den Himmel, sank dann in einer unregelmäßigen Spirale einige Meter abwärts und flog rasch davon, um irgendwo über den Häusern Delhis außer Sichtweite zu geraten.
Dem Hotelier gefiel, dass ich mich mit den klassischen Texten der indischen Traditionen auseinandersetzte. Wie fast täglich, betonte er, wie wichtig diese Texte wären, um bald bei einem Thema zu sein, auf das er bei unseren Gesprächen immer wieder zurückkam: Die in Europa wie Amerika in den 70er und 80er Jahren populären indischen Gurus und ihre ausländischen Anhänger erregten seinen Unmut. Besonders der später als Osho bekannte Sri Rajneesh, zu dem Prominente aus aller Welt nach Puna pilgerten, ärgerte ihn.
Im Einklang mit einem großen Teil der indischen Medien machte er sich Luft über Rajneeshs Betonung der Sexualität als Mittel geistigen Fortschritts. "Wer nur das hört, wird glauben, das Wichtigste in Indien wäre das Kâmasûtra", meinte der Hotelier. "So wird die Welt nie erfahren, was unsere Vergangenheit ihr wirklich zu bieten hat."
Während dieses pathetisch vorgetragenen Satzes wich er mit seinem Drachen erfolgreich der Schnur des Nachbarn aus, die sich bedrohlich genähert hatte. Dann meinte er leise, als wollte er ein Geheimnis mit mir teilen: "Indien wird schon bald wieder so groß, wie es oft in der Geschichte war. Unsere heiligen Bücher wie die Veden, die Upani?aden und die Bhagavadgîtâ machen das möglich. Mehr als diese Texte brauchen wir nicht, um eine führende Nation zu sein."
"Dem würden die meisten europäischen Gelehrten widersprechen", antwortete ich. "Zum Beispiel gilt ihnen die Lehre vom Karma als großes Hindernis des Fortschritts. Es macht passiv, sagen sie, wenn man sein gegenwärtiges Schicksal für vorbestimmt von den Taten früherer Leben hält."
Der Hotelier lachte. "Leider haben sie nicht viel verstanden, die Gelehrten außerhalb Indiens. Weil alles zwei Seiten hat, stimmt auch das Gegenteil: Wer weiß, dass das Schicksal des kommenden Lebens die Frucht der Taten dieses Daseins ist, wird heute besonders aktiv sein. Denn er will ja morgen viel ernten. Die Lehre vom Karma ist der Schlüssel zum Fortschritt."
Im diesem Augenblick griff der Nachbar erneut an. Die beiden Drachenschnüre kreuzten einander, um sich in den Wirbeln des Windes rasch zu verknoten. Nach wenigen Schrecksekunden, während beide Drachen gefangen und zum Absturz verdammt schienen, riss plötzlich die Schnur des Nachbarn und fiel schlaff nach unten. Offensichtlich hatte sich die mit Glasstaub bestrichene Schnur beim Kampf selbst angesägt.
Mein Hotelier wiegte leicht den Kopf, wie Inder es zur Bejahung tun: "Im ewigen Auf und Ab geschieht irgendwann sicher das Gegenteil vom Erwarteten. Man muss nur durchhalten."
Der freigelassene Drache schoss ruckartig in den Himmel, sank dann in einer unregelmäßigen Spirale einige Meter abwärts und flog rasch davon, um irgendwo über den Häusern Delhis außer Sichtweite zu geraten.
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Inhaltsverzeichnis zu „Kamasutra im Management “
Inhalt- Vorwort
- EinleitungInterkulturelle BereicherungGlobalisierung als Chance 19
- Interkulturelles Lernen 21Von Indien lernen?Die Mär vom Pessimismus 22
- Überzogene Erwartungen 24 ·Die indischen Klassiker 26
- Die Veden: Besser komplett alskonsistent 27
- Upani?aden: Das Geheimnis der Person 27
- Epenund Mythen: Was tun? 28
- Texte des Yoga, der Jainas undBuddhisten: Wacher werden 29
- Dichter und Philosophen:Weisheit und Wahrheit 29
- Klassische Ratgeber 30
- WeitereQuellen 30
- Praktische Fragestellung 31Zum Aufbau dieses BuchsZusammenfassung1K
masûtra im ManagementDie Systematik des K
masûtraEin verkanntes Buch 35
- Widersprüche annehmen 37
- Kulturelle -Denkstile 39Ganzheit des LebensNichts ausklammern 42
- Drei Lebensziele 44Chronologie und PotenzialAlles hat seine Zeit 46
- Der Plan 48
- Potenziale und Beschränkung 51ZusammenfassungFragestellungen für die PraxisZiele und Wege benennen 55
- Vollständigkeit und Widerspruch 56
- Das Scheitern einplanen 572SelbstmanagementWer bin ich?Selbsterkenntnis 59
- Das Menschenbild 62Im KreislaufDas Ungenügen 64
- Im Zyklus 67In der TretmühleDie Vergangenheit loslassen 70
- Typen im Kreislauf 73
- Ausgewogenes Menschsein 78ZusammenfassungFragestellungen für die PraxisWer bin ich? 82
- Mein Kreisen 84
- Nur Bewusstsein 853Wege des ErwachensWachsein ist alles!Das Pañcatantra 87
- Der Tagträumer 88
- Aufwachen! 91Vom WegAspekte des Weges 93
- Grundlagen der Disziplin 95SelbstverwirklichungVon der Haltung 101KonzentrationDer Prototyp des ErwachtenKriterien des UrteilsZusammenfassungFragestellungen für die PraxisZeitweiliger Verzicht 112
- Die Körperhaltung 1134Von der WahrheitBallast abwerfenInnere SicherheitDie Kraft der WahrheitSatyagraha - an der Wahrheit festhaltenWas ist Wahrheit?ZusammenfassungFragestellungen für die PraxisErfahrung und Autorität 146
- Den Pfeil herausziehen 146
- Wasverleiht Sicherheit? 147
- Wahrheit und Täuschung 147
- Festhaltenam Wahren 148
- Pluralität der
... mehr
Wahrheiten 1485Aus der Ruhe wirkenDer Weg in die MitteRaum für mich schaffenMich selbst erfahrenEinfach nur still seinIm Atem seinGefühl und GedankenZusammenfassungFragestellungen für die PraxisAchtsamkeit in allen Sinnen 176
- Achtsamkeit im Atem 1776Pflicht und FreiheitGrenzen und MöglichkeitenDie Versuchung des Fatalismus 180
- Die Pflicht 183Die HindernisseProjektionen 185
- Der Ego-Trip 189Der SpielraumHandeln ohne Haften 191
- Hart erobern - mild besitzen 193
- Leichtigkeit im Tun 195ZusammenfassungFragestellungen für die PraxisPflichten erforschen 198
- Projektionen entlarven 198
- Handelnohne Anhaften 199Zum AusklangBibliografieZu den HintergründenKlassische Texte
- Achtsamkeit im Atem 1776Pflicht und FreiheitGrenzen und MöglichkeitenDie Versuchung des Fatalismus 180
- Die Pflicht 183Die HindernisseProjektionen 185
- Der Ego-Trip 189Der SpielraumHandeln ohne Haften 191
- Hart erobern - mild besitzen 193
- Leichtigkeit im Tun 195ZusammenfassungFragestellungen für die PraxisPflichten erforschen 198
- Projektionen entlarven 198
- Handelnohne Anhaften 199Zum AusklangBibliografieZu den HintergründenKlassische Texte
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Autoren-Porträt von Volker Zotz
Volker Zotz, promovierter Philosoph und Kulturwissenschaftler, lehrte unter anderem an Universitäten in Wien, Kyoto, Tokio und Luxemburg. Der Asienexperte lebte viele Jahre in Indien und anderen asiatischen Ländern und hat zahlreiche Bücher zum Thema asiatische Philosophien und Buddhismus veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm »Die neue Wirtschaftsmacht am Ganges« (2006) und »Konfuzius für den Westen« (2007).
Bibliographische Angaben
- Autor: Volker Zotz
- 2008, 203 Seiten, Maße: 14,9 x 22,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593385155
- ISBN-13: 9783593385150
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