Kellermann, A: Halligballade

Das Wattenmeer um Hallig Hooge, 1634.Während der verheerenden Sturmflut verlieren der Kätner Haie Ockensen, seine Frau Enna und ihr Sohn Ocke von der Insel Strand fast ihr gesamtes Hab und Gut. Als Überlebende finden sie zusammen mit dem Waisenbaby Elke, das sie wie ein eigenes Kind annehmen, auf der neuentstandenen, winzig kleinen Haienshallig in Sichtweite der Hallig Hooge eine neue Heimat.
Hallig Hooge, 360 Jahre später
Unabhängig voneinander verbringen die seit Jahren in London lebende Hoogerin Anne Baudien und der Hamburger Heinrich Hansen die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf Hallig Hooge. Für beide ist dieser Aufenthalt eine kleine Flucht aus der scheinbaren Unveränderbarkeit ihrer bisherigen Leben und beide reflektieren in der Einsamkeit der Hallig kürzlich getroffene Entscheidungen. Nach einer zunächst eher zufälligen Begegnung kommen sich Anne und Heinrich näher und gemeinsam dringen sie immer tiefer in die Geheimnisse ihrer Familien und Vorfahren.
Der Autor verwebt in diesem Roman die zwei zeitlichen Erzählebenen zu einer spannenden Geschichte um die Suche nach den eigenen Wurzeln und nach Antworten auf existenzielle Fragen: Können Gefühle und Hoffnungen vererbt und über Generationen weitergegeben werden? Was hat es mit Gefühlen von Sehnsucht und Melancholie auf sich, von denen manche Menschen ein Leben lang wie eine Aura umgeben werden und die sie scheinbar immer auf etwas Unbestimmtes warten und hoffen lassen? Gibt es Zufälle im Leben - oder ist alles Schicksal, Bestimmung, Fügung und Vorsehung?