Kinetographien
Schrift notiert Bewegung. Schrift bewegt sich. Schrift ist ein Effekt von Bewegung, und Schrift bewirkt Bewegung. Will sich eine Theorie der Schrift nicht auf die kulturhistorisch zementierte Rolle der Schrift als Speichermedium beschränken, so muss sie...
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Produktinformationen zu „Kinetographien “
Klappentext zu „Kinetographien “
Schrift notiert Bewegung. Schrift bewegt sich. Schrift ist ein Effekt von Bewegung, und Schrift bewirkt Bewegung. Will sich eine Theorie der Schrift nicht auf die kulturhistorisch zementierte Rolle der Schrift als Speichermedium beschränken, so muss sie eine Kinesis der Schrift thematisieren. Einem solchen Anspruch verdankt sich ein erweiterter Begriff der Kinetographie, der ursprünglich eine Methode der choreographischen Notation von Körperbewegung bezeichnet.Kinetographische Phänomene sind vielfältig. Das Spektrum der in diesem Band versammelten Beiträge eröffnet und vernetzt historische und systematische Perspektiven auf mobile Schriftlichkeit: performative Vor-Schriften programmieren Maschinen- und Menschenordnungen, dynamisierte Kommunikations- und Transporttechniken überfordern die Wahrnehmungsraster des Menschen und kinetische Einschreibungen versetzen Sprachordnungen in schwindelerregende oder auch traumatische Unruhe. Im Licht kinetographischer Verfahren ist auch das Feld der bewegten Bilder neu zu entdecken. Kinetographien präparieren hier erst den Schriftcharakter des Filmischen als Schlüsselbegriff des Kinematographischen heraus.
Inhaltsverzeichnis zu „Kinetographien “
VorwortProgrammeStefan Rieger (Köln/Konstanz): Einstellung und Rückkopplung. Zur einer Theorie der menschlichen BewegungInke Arns (Berlin): Texte, die (sich) bewegen: zur Performativität von Programmiercodes in Netzkunst und Software ArtAage A. Hansen-Löve (München): Von der Bewegung zur Ruhe mit Kazimir MalevicAnke Hennig (Berlin): Das kontinuierliche Dauern der Veränderung. Jeremija Joffes synthetisches KunstkonzeptVladimir Paperny (Los Angeles): The "Dvizhenie" Group: Art, Movement, Life-BuildingFigurenBettine Menke (Erfurt): Aufgezeichnete Bewegung: Schall-Figur, Bewegungs-BildSusanne Strätling (Berlin): Mobile Monumente. Romantische Bewegungsfiguren aus Stein und Schrift (Aleksandr Puskin)Erno Kulcsár-Szabó (Berlin/Budapest): Wie (un)zugänglich sind literarische "Bewegungsbilder"? Zur Lesbarkeit kinetographischer Techniken in der Lyrik zwischen Avantgarde und SpätmodernePeter Zajac (Berlin): Labile Balancen. Bewegungsfiguren in der LyrikMirjam Goller (Berlin): Flüssige Körper. Verortungen und Verformungen des Anthropomorphen (exemplarisch in Literatur und Theorie der letzten Jahrzehnte)Verena Olejniczak Lobsien (Berlin): Bewegung im Stillstand. Spielarten 'translativer' Imagination in Texten der Frühen Neuzeit und der ModerneKinographieNatascha Drubek-Meyer (München): Kino?GraphienWinfried Pauleit (Bremen): Ein Flugzeug für Malevic. Die Bildexperimente John Baldessaris und ihr Beitrag für die Kunst- und FilmtheorieBarbara Wurm (Wien): Kine(to)-mano-grafie. Animationsfilme von Evgenij Kondrat'ev und Boris KazakovCornelia Soldat (Berlin): Schriftfilme. Zur imaginativen Kinesis in Tytus Czyzewskis Gedicht Flamme und BrunnenBeschleunigungGeorg Witte (Berlin): Bewegte und bewegende Briefe. Schriftbeschleunigung als Imaginationstechnik der EmpfindsamenGudrun Heidemann (Bielefeld): Bremsen, Kuppeln, Gasgeben: Boris Pasternaks semantisches Schalten mit Schriftzügen in seinem SchutzbriefSabine Hänsgen (Bielefeld): Visualisierung der Bewegung - Zirkulation in einem Land.
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Zum Motiv der Eisenbahn im sowjetischen Film der zwanziger und dreißiger JahreHarro Segeberg (Hamburg): Kinematographische Kinetographien. Der Action-Thriller Speed (1994) im Kontext moderner GeschwindigkeitsdebattenintransitivMichail Ryklin (Moskau): Kinesis in no man's land. Deutschland in den russischen Romanen NabokovsStefan Hesper (Fröndenberg): "Jedes Ereignis befindet sich sozusagen in der Zeit, in der nichts passiert." Das Ereignis als Wunde im Gewebe der Zeit bei Jorge Semprun und Gilles DeleuzeBrigitte Obermayr (Berlin): Trips: Zu Theorien und Praktiken des Kurz-Mal-Weg (mit Stoff aus Texten von V. Narbikova, V. Pelevin, N. Sadur und Vl. Sorokin)Thomas Schestag (Frankfurt a.M.): "Mort à jamais?" Zur Beweglichkeit im Wort - mort - zwischen Proust und AdornoAbbildungsnachweise
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Bibliographische Angaben
- 2004, 1., Aufl., 602 Seiten, 30 Schwarz-Weiß-Abbildungen, mit Abbildungen, Maße: 14,6 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben:Witte, Georg; Arns, Inke; Goller, Mirjam; Strätling, Susanne;Mitarbeit:Schestag, Thomas; Drubke-Meyer, Natascha; Hänsgen, Sabine; Segeberg, Harro; Heidemann, Gudrun; Menke, Bettine
- Herausgegeben: Inke Arns, Mirijam Coller, Susanne Strätling, Georg Witte
- Verlag: Aisthesis
- ISBN-10: 3895284726
- ISBN-13: 9783895284724
- Erscheinungsdatum: 29.06.2004
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