Kirchenasyl
Ein Handbuch
Mehrere Jahrzehnte besteht die Kirchenasyl-Bewegung in Deutschland bereits. Doch die Ursprünge dieser Tradition, Hilfesuchenden Schutz zu gewähren, sind Jahrtausende alt. Dieses bewährte Praxis-Handbuch mit einem Vorwort von Bischof Huber gibt einen...
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Produktinformationen zu „Kirchenasyl “
Mehrere Jahrzehnte besteht die Kirchenasyl-Bewegung in Deutschland bereits. Doch die Ursprünge dieser Tradition, Hilfesuchenden Schutz zu gewähren, sind Jahrtausende alt. Dieses bewährte Praxis-Handbuch mit einem Vorwort von Bischof Huber gibt einen umfassenden Überblick über Geschichte, Grundlagen, Hintergründe, Möglichkeiten und praktische Auswirkungen des Kirchenasyls. Dargestellt werden die theologischen und spirituellen Grundlagen, aber auch rechtsethische und rechtspraktische Probleme des Asyls in der Kirche. Auf der Grundlage neuer empirischer Studien wird Erfolg und Misserfolg von Kirchenasyl erläutert. Zahlreiche Berichte aus der Gemeindepraxis sowie Tipps, Ratschläge und Hinweise für betroffene Gemeinden und alle, die am Kirchenasyl interessiert sind, ergänzen den Band. Zu den Autoren gehören u. a. Heribert Prantl, Rainer Krockauer, Wolf-Dieter Just, Jürgen Quandt, Beate Sträter und viele andere.
Klappentext zu „Kirchenasyl “
Mehrere Jahrzehnte besteht die Kirchenasyl-Bewegung in Deutschland bereits. Doch die Ursprünge dieser Tradition, Hilfesuchenden Schutz zu gewähren, sind Jahrtausende alt. Dieses bewährte Praxis-Handbuch mit einem Vorwort von Bischof Huber gibt einen umfassenden Überblick über Geschichte, Grundlagen, Hintergründe, Möglichkeiten und praktische Auswirkungen des Kirchenasyls. Dargestellt werden die theologischen und spirituellen Grundlagen, aber auch rechtsethische und rechtspraktische Probleme des Asyls in der Kirche. Auf der Grundlage neuer empirischer Studien wird Erfolg und Misserfolg von Kirchenasyl erläutert. Zahlreiche Berichte aus der Gemeindepraxis sowie Tipps, Ratschläge und Hinweise für betroffene Gemeinden und alle, die am Kirchenasyl interessiert sind, ergänzen den Band. Zu den Autoren gehören u. a. Heribert Prantl, Rainer Krockauer, Wolf-Dieter Just, Jürgen Quandt, Beate Sträter und viele andere.
Lese-Probe zu „Kirchenasyl “
VORWORTDR. WOLFGANG HUBERDie Zeiten des Kirchenasyls als eines von der staatlichen Rechtsordnung unabhängi-gen Rechtsinstituts sind vorbei. Nur aus der Not heraus ist ein Kirchenasyl, das ich lieber "Gemeindeasyl" nenne, in den letzten beiden Jahrzehnten wieder aktuell ge-worden. Dessen Notwendigkeit wird in den Kirchen derzeit mit einer Einhelligkeit anerkannt, die mich immer wieder erstaunt. Insbesondere ist in diesem Feld das Maß der Übereinstimmung zwischen evangelischen und katholischen Positionen bemer-kenswert. Der weitgehende Konsens beider Kirchen zeigt sich bereits in der gemein-samen Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Ka-tholischen Bischofskonferenz vom 26. November 1992. Sie beschreibt für mich in einleuchtender Form die Basis, auf der alles kirchliche Engagement im Bereich der Asyl- und Flüchtlingssituation beruht:"Die Bibel bezeugt die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem Volk, zu einer Kultur und zu einer Religion. Sie er¬zählt viele Geschichten von Menschen, die auf der Flucht und ohne Heimat sind. Heimatlosigkeit ist immer wieder das Los Israels gewesen. Verfolgung und Vertrei-bung haben bis heute das Schicksal vieler Menschen geprägt. Darum ist und bleibt es Ausdruck und Gebot unseres christlichen Glaubens, für Fremde zu sorgen und Gastfreundschaft zu gewähren. ´Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen´, sagt Christus.Die Aufnahme von Flüchtlingen ist zugleich eine moralisch verpflichtende Aufgabe, ohne deren Übernahme ein Gemeinwesen die Grundlagen eines humanen Zusam-menlebens verliert. Diese Verpflichtung hat ihren rechtlichen Niederschlag unter anderem in den völkerrechtlichen Vereinbarungen der Genfer Flüchtlingskonventi-on und der Europäischen Menschenrechtskonvention gefunden, die unser Land übernommen hat. Sie findet ihren Ausdruck vor allem aber auch im Grundgesetz. Das dort verankerte Asylrecht sichert politisch Verfolgten ein individuelles Recht auf
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Asyl zu. Diese Fassung des Asylrechts ist ein Vermächtnis aus den Erfahrungen unserer Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus und zugleich ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Menschenrechte. Es darf in seiner grundsätzlichen Gültigkeit nicht gefährdet oder gar preisgegeben werden; andererseits darf es nicht für eine allgemeine Zuwanderung in Anspruch genommen werden."Die Kirchen haben immer wieder die Geltung dieser Grundsätze in der aktuellen Gestaltung des Asylrechts und der Praxis seiner Anwendung angemahnt. Die Tatsa-che, dass Gemeinden sich dennoch genötigt sehen, Flüchtlinge in ihren Räumen zu schützen, verweist auf erhebliche Schutzlücken im gegenwärtigen Asylsystem. Auch hierin gibt es Konsens in beiden großen Kirchen. In ihrem "Gemeinsamen Wort zu den Herausforderungen durch Migration und Flucht" heißt es:"Es ist von ihrem Selbstverständnis her Aufgabe der Kirchen, immer dort mahnend einzugreifen, wo Rechte von Menschen verletzt sind und sich eine kirchliche Bei-standspflicht für bedrängte Menschen ergibt. Die Praxis des sogenannten ´Ki¬r¬chen¬asyls´ ist nicht zuletzt auch eine Anfrage an die Politik, ob die im Asyl- und Aus¬län¬derrecht getroffenen Regelungen in jedem Falle die Menschen, die zu uns gekommen sind, beschützen und vor Verfolgung, Folter oder gar Tod bewahren". Und aus eben diesem Grund bezeichnen es beide Kirchen als"verständlich und auch legitim, wenn Kirchengemeinden in bestimmten Einzelfällen nach gewissenhafter Prüfung zu dem Ergebnis gelangen, sich schützend vor einen Menschen stellen zu müssen, um zu vermeiden, dass ihm der ihm zustehende Grund-rechtsschutz versagt wird. Kirchengemeinden, die sich für die Verwirklichung dieser Menschen- und Grundrechte einsetzen, stellen daher nicht den Rechtsstaat in Frage, sondern leisten einen Beitrag zum Erhalt des Rechtsfriedens und der Grund-werte unserer Gesellschaft. Sie verdienen für ihr Eintreten für ethische Prinzipien, die zu den Grundlagen unseres Glaubens gehören, grundsätz
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Inhaltsverzeichnis zu „Kirchenasyl “
INHALTDr. Wolfgang Huber, Vorwort 7Wolf-Dieter Just/ Beate Sträter, Einleitung 14Heribert Prantl, Schutz für Flüchtlinge? Schutz vor Flüchtlingen!Über die Zukunft des Asylrechts in Deuschland und der Europäischen Union. 18Theologische Grundlagen 29Frank Crüsemann, Das Gottesvolk als Schutzraum für Fremde und FlüchtlingeZum biblischen Asyl- und Fremdenrecht und seinen religions¬ge¬schicht¬lichen Hintergründen 31Andreas Lob-Hüdepohl, Wer steht in der Pflicht?Theologisch-ethische Überlegungen zu Verantwortlichkeiten beim "Kirchenasyl" 50Wolf-Diete Just, Predigt anlässlich der Verleihung des Ossietzky-Preises 70Rainer Krockauer, Spiritualität und solidarisches Engagement im Kirchenasyl 74Rolf Heinrich, Hunger und Durst nach Gerechtigkeit und LiebeSpirituelle Erfahrungen und Reflexionen im Kirchenasyl - Eine Spurensuche 87Rechtliche Grundlagen 101Steffen Töppler, Rechtliche Aspekte des Kirchenasyls 103Hans-Richard Reuter, Subsidiärer MenschenrechtsschutzRechtsethische Bemerkungen zur kirchlichen Asylgewährung 126Kirchenasyl in Deutschland 139Wolf-Dieter Just, 20 Jahre Kirchenasylbewegung 141Beate Sträter, Über Erfolg und Misserfolg von Kirchenasyl 164Ralf Geisler, Dem Geist oder dem Buchstaben dienen?Perspektiven des Kirchenasyls in der evangelischen Kirche 178Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz - Kirchenamt der EKD". und der Fremdling, der in deinen Toren ist." - Gemeinsames Wort zu den Herausforderungen durch Migration und Flucht - Auszug - 184Der Rat der EKD 1994, Beistand ist nötig, nicht WiderstandThesen zum Kirchenasyl 186Berichte aus der Gemeindepraxis 189Dreßler-Kromminga, Wenn ein Kirchenasyl zur Wüstenwanderung wird 191Die BAG Asyl in der Kirche im Gespräch mit Almuth Berger, "Insgesamt ist eine positive Entwicklung und mehr Engagement in der Bevölkerung zu beobachten." 196Cordula und Friedrich Heilmann, Die Würde des Menschen ist antastbar. 199Ingrid Röseler/ Ines Stephanowsky, Ein Kirchenasyl in Thüringen und Sachsen 204Hildegard Grosse,Erfahrungen in
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der Begleitung Kirchenasyl gewährender Gemeinden 207Jürgen Quandt, Berliner Erfahrungen mit Menschen in der Illegalität Das Projekt Fluchtwohnung von Asyl in der Kirche Berlin 215Hermann Uihlein, Illegalität, Kirchenasyl und Sozialarbeit 225Dieter Endemann, Entstehung und Verlauf des "Wanderkirchenasyls" 234Hinweise für die Praxis 245Beate Sträter, Kirchenasyl - ein praktischer Wegweiser für Gemeinden 247Adressen, Information, Beratung, Unterstützung 253Literaturempfehlungen 263AutorInnen 267
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Bibliographische Angaben
- 2003, 272 Seiten, Maße: 15,4 x 21,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Wolf-Dieter Just, Beate Sträter
- Verlag: Loeper Literaturverlag
- ISBN-10: 3860594613
- ISBN-13: 9783860594612
- Erscheinungsdatum: 15.02.2003
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