Knietief im Osten
Reise durch ein fremdes Land
Der andere Blick nach Osten<br /><br />Genug der Gedenktage und Jubiläen! Wie sieht es in Ostdeutschland wirklich aus? Judith Borowski, die schon früh vom »besseren Osten« träumte, ist praktizierende und überzeugte »Wossi«....
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Produktinformationen zu „Knietief im Osten “
Der andere Blick nach Osten<br />
<br />Genug der Gedenktage und Jubiläen! Wie sieht es in Ostdeutschland wirklich aus? Judith Borowski, die schon früh vom »besseren Osten« träumte, ist praktizierende und überzeugte »Wossi«. Trotzdem fragt sie sich: Wie steht es zwanzig Jahre nach dem Mauerfall um Architektur, Essen, Mode, Kultur, Reisen, Konsum oder Medien? Auf ihrer Reise durch den deutschen Osten stellt die Autorin fest: Das einst gelobte Land zeichnet sich vor allem durch die Allgegenwart von schlechter Qualität und Anspruchslosigkeit aus ... Ein wütender und zugleich humorvoller Blick auf verblühende Landschaften.<br />
<br />Der notwendige Kontrapunkt zu den Jubelfeiern.<br />
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Klappentext zu „Knietief im Osten “
Genug der Gedenktage und Jubiläen! Wie sieht es in Ostdeutschland wirklich aus? Judith Borowski, die schon früh vom »besseren Osten« träumte, ist praktizierende und überzeugte »Wossi«. Trotzdem fragt sie sich: Wie steht es zwanzig Jahre nach dem Mauerfall um Architektur, Essen, Mode, Kultur, Reisen, Konsum oder Medien? Auf ihrer Reise durch den deutschen Osten stellt die Autorin fest: Das einst gelobte Land zeichnet sich vor allem durch die Allgegenwart von schlechter Qualität und Anspruchslosigkeit aus - Ein wütender und zugleich humorvoller Blick auf verblühende Landschaften.
Der andere Blick nach Osten
Genug der Gedenktage und Jubiläen! Wie sieht es in Ostdeutschland wirklich aus? Judith Borowski, die schon früh vom "besseren Osten" träumte, ist praktizierende und überzeugte "Wossi". Trotzdem fragt sie sich: Wie steht es zwanzig Jahre nach dem Mauerfall um Architektur, Essen, Mode, Kultur, Reisen, Konsum oder Medien? Auf ihrer Reise durch den deutschen Osten stellt die Autorin fest: Das einst gelobte Land zeichnet sich vor allem durch die Allgegenwart von schlechter Qualität und Anspruchslosigkeit aus ... Ein wütender und zugleich humorvoller Blick auf verblühende Landschaften.
Der notwendige Kontrapunkt zu den Jubelfeiern.
Genug der Gedenktage und Jubiläen! Wie sieht es in Ostdeutschland wirklich aus? Judith Borowski, die schon früh vom "besseren Osten" träumte, ist praktizierende und überzeugte "Wossi". Trotzdem fragt sie sich: Wie steht es zwanzig Jahre nach dem Mauerfall um Architektur, Essen, Mode, Kultur, Reisen, Konsum oder Medien? Auf ihrer Reise durch den deutschen Osten stellt die Autorin fest: Das einst gelobte Land zeichnet sich vor allem durch die Allgegenwart von schlechter Qualität und Anspruchslosigkeit aus ... Ein wütender und zugleich humorvoller Blick auf verblühende Landschaften.
Der notwendige Kontrapunkt zu den Jubelfeiern.
Lese-Probe zu „Knietief im Osten “
Sieht man aus der Ferne klarer, oder lügt der Blick aus der Luft? Von oben schaue ich auf ein Land, das aussieht, als sei es von Märklin - oder, denn unter uns liegt schließlich der Osten, von Faller: die Kunstlandschaft einer Spielzeugeisenbahn. Weite Wälder, riesige Felder, einige rapsgelb, und zartgrün die Hügel. Windräder, rote Dächer wie hingestreut zwischen die vielen Seen, Flüsse und Kanäle, auf denen weiße Schiffchen schwimmen. Von oben sehen selbst Autobahnen und Bundesstraßen hübsch aus. Ich entdecke Dörfer mit Kirchtürmen um Löschteiche gruppiert und sehr fern die Spielzeugbahn, die durch die Felder rollt, in Richtung Meer. Im Anflug auf Tegel schaue ich auf das Land und finde: Es sieht ziemlich schön aus dort unten. Um die Hauptstadt herum ist es weiter, leerer, grüner als im Westen, es gibt schlicht mehr Platz. Es scheint idyllisch und so, als existiere dort genau jene Mischung aus Wasser, Wiesen, Wäldern und Hügeln, wie ich sie gern leiden mag. Am liebsten würde ichnoch ein wenig oben bleiben. Denn wehe, wenn man näher kommt.Berlin, Checkpoint Charlie: Blick zurück nach vorn
Vierzig Jahre hat die DDR existiert, halb so viele Jahre zählt die Einheit. Doch zwei Jahrzehnte nach der erstaunlich friedlichen Revolution blinzelt das Glück nur noch selten von hüben nach drüben. Die Situation in Ostdeutschland ist ein einziges großes "Naja". Wenn überhaupt.
Es ist Ende September, und ich, zurück von einer langen Reihe kurzer Reisen, sitze im Café Sale e Tabacchi in der Rudi-Dutschke-Straße. Die Kochstraße und der Checkpoint Charlie spiegeln sich in den schwarz lackierten Tischen. Ein Hund hebt sein Bein an einem Hollandrad. "Sie verlassen den amerikanischen Sektor": Vis-à-vis, vor den alten Grenz-Schildern der GÜSt, wie es auf DDR-Deutsch hieß, Grenzübergangsstelle, knipsen sich Berlin-Touristen in praktischer Kleidung. Sie stehen sogar Schlange für das Motiv. Vor dem Nachbau der ersten Kontrollbaracke sind Säcke aufgestapelt. Heute jedoch sind siemit Beton
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statt mit Sand gefüllt, damit sie nicht zu Souvenirs werden. Trete ich vor das Café und schaue nach rechts, sehe ich das Axel-Springer-Hochhaus. Der Verlag verstand sich mit Bild und Welt einst als publizistische Speerspitze gegen die Teilung des Landes und schoss per Textlaufband an der Hochhausfassade West-Nachrichten gen Osten. DDR-Staatschef Ulbricht ließ als Sichtblende an der Leipziger Straße eine ganze Kette aus Hochhäusern errichten - nach Westen fensterlos. 1961 standen sich hier sowjetische und amerikanische Panzer gegenüber, hier war der Schauplatz spektakulärer Fluchten aus Ostberlin. Ein besonderer Ort, ein Hotspot des Kalten Krieges. Aber auch ein besonderer Tag: Vor genau zwanzig Jahren begann hier die Grenze, die die beiden Länder trennte, porös zu werden. Im Fernsehen konnte man die Gesichter der DDR-Bürger sehen, die in die Prager Botschaft geflohen waren. Sie sagten alle dasselbe: Die Menschen wollten raus, um jeden Preis. Am 30. September 1989, wenige Tage vor dem vierzigsten Geburtstag der DDR, hatte Hans-Dietrich Genscher, Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, den Botschaftsflüchtlingen verkündet, dass sie ausreisen dürften. Der Jubel war riesig, nicht nur im Botschaftsgarten. Dieser Tag riss ein wirklich großes Loch in die Mauer, ihm folgten die Sonderzüge der Ausreisewilligen, die Montagsdemonstrationen, die Runden Tische. Ich selbst - westdeutsch, blond und zwanzig Jahre alt - fand es zum ersten Mal ziemlich prima, Deutsche zu sein. Der schlimmen Geschichte meines Landes, derer ich mich zu schämen gelernt hatte, wurde etwas hinzugefügt, größer und schöner als all das, was bislang war. Ostdeutschland hätte das bessere, das andere Deutschland werden können. Hätte.
Waren früher nur wenige DDR-Bewohner mit den Zuständen in ihrem Land einverstanden, so sind dies posthum viele und immer mehr. Plötzlich finden irgendwie fast alle, dass es früher besser war und dass sie s
Waren früher nur wenige DDR-Bewohner mit den Zuständen in ihrem Land einverstanden, so sind dies posthum viele und immer mehr. Plötzlich finden irgendwie fast alle, dass es früher besser war und dass sie s
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Autoren-Porträt von Judith Borowski
Judith Borowski, Jahrgang 1969, hat an sehr unterschiedlichen Orten Politologie, Kriminologie und Kunstwissenschaften studiert, bevor sie in Hamburg die Journalistenschule besuchte. Sie hat in London, Leipzig und Dresden gearbeitet, war in Hamburg Redakteurin, u.a. beim NDR und bei Financial Times Deutschland. Seit acht Jahren arbeitet sie in Berlin, im Zentrum des Ostens, als Autorin für verschiedene Redaktionen und Verlage und leitet eine Agentur für Text und Design.
Bibliographische Angaben
- Autor: Judith Borowski
- 2010, 206 Seiten, mit farbigen Abbildungen, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 12 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453601408
- ISBN-13: 9783453601406
Rezension zu „Knietief im Osten “
"Das Elend ist multikausal."
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