Körpersprache der Liebe
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Körpersprache der Liebe von David Givens
LESEPROBE
Vorwort
MARIANNE: Ach, hören Sie schon auf,Professor. Das sind ganz normale amerikanische Jugendliche. PROFESSOR: Amerikanisch,ja - normal, nein. Was Sie da sehen Marianne, ist eine echte Subkultur!
(Beach Party, 1963)
In dem Musical Beach Party spieltRobert Cummings den Anthropologen Robert Sutwell, der das Flirtverhalten von südkalifornischenSurfern erforscht und mit dem Balzverhalten des nordamerikanischenSchreikranichs vergleicht. Wenn er nicht gerade durch sein Fernglas schaut,wendet er die Methode der partizipierenden Beobachtung an und wirbt experimentellum die weibliche Hauptfigur Dolores, gespielt von Annette Funicello.Sein Ziel ist es, herauszufinden, wie die männliche Hauptfigur, Frankie Avalon, darauf reagiert.
Das Musical beginnt damit, dassDolores und Frankie zu einem vermeintlichromantischen Strandurlaub aufbrechen. Aus Angst vor möglichen Konsequenzen hatDolores jedoch sicherheitshalber auch ihre Surferfreunde eingeladen. Frankie fühlt sich hintergangen und flirtet mit eineranderen Frau, um Dolores eifersüchtig zu machen. Als Dolores sich rächt, indemsie mit Professor Sutwell anbandelt, geht FrankiesPlan nach hinten los.
Beach Party war nur einer von vielen Filmen, diean kalifornischen Stränden spielen und Kleidung, Frisuren, Sprachgebrauch,Musik sowie die wilden Tänze der dortigen Surferszene zeigen. Der Film waralles andere als wissenschaftlich und in erster Linie eine Komödie.
Als Student am San Diego StateCollege im ersten Semester wusste ich damals natürlich noch nicht, dass ichmich eines Ta-ges als Anthropologe mit der Körpersprache der Verführung beschäftigenwürde. Nie hätte ich gedacht, dass so vieles aus dem Film Beach Party wirklichstimmt: Der Vergleich, den der Professor zwischen Surfern und Schreikranichenzieht, beruht durchaus auf biologischen Fakten. Vieles an unserem Flirtverhaltenhat seine Wurzeln in der Evolution der Wirbeltiere. Um einen Partner zufinden, verwenden wir Bewegungen, Gesten und Körperhaltungen, die auch vonReptilien, Säugetieren und Vögeln benutzt werden.
Nehmen wir nur mal das Tanzen:Schreikraniche umwerben die Weibchen, indem sie mit den Flügeln schlagen, denKopf senken und in die Luft springen. Das Männchen stolziert vor dem Weibchenauf und ab, stampft mit den Füßen, schüttelt den Kopf und rauft sich dieFedern, wie um zu sagen, »Alle mal hersehen!« Eininteressiertes Weibchen ahmt seine Bewegungen nach, tanzt mit ihm, senkt denKopf, wenn er den Kopf senkt, und wirft mit ihrem Schnabel einen Zweig in dieLuft. Wenn es dunkel wird, tanzen auch die Surfer am Strand, schwingen synchrondie Arme schütteln die Köpfe und stampfen mit den Füßen. Sie vollführenrhythmische Bewegungen mit dem Oberkörper, um ihrem Wunsch nach körperlicherNähe Ausdruck zu verleihen.
Auf der nonverbalen Ebene gibt esdeutliche Parallelen zwischen dem tierischen und dem menschlichen»Balzverhalten«. Mensch und Tier senden und empfangen Körpersignale, die esihnen erlauben, sich näher zu kommen. Beim Menschen nennen wir diese Gesten,Körperhaltungen, Gesichtsausdrücke und Kleidungsbotschaften »Liebessignale«.
Liebessignale
Am Anfang dieses Buches stehen diefünf Phasen des Liebeswerbens. In Phase eins, dem Erregen von Aufmerksamkeit,zeigen wir körperlich Präsenz und betonen unsere Weiblich- bzw. Männlichkeitsowie unsere Bereitschaft, Kontakt aufzunehmen. In Phase zwei, in der wir unsgegenseitig wahrnehmen, überprüfen wir, wie die anderen auf unser Angebot zurKontaktaufnahme reagieren. Ist das Feedback positiv, folgt Phase drei, dieKonversation. Während des Sprechens gehen weitere nonverbale Signale hin undher, die, wenn alles gut geht, noch mehr Nähe ermöglichen und zu Phase vierüberleiten. In der Berührungsphase kommunizieren wir nicht mehr nur verbal,sondern auf eine wesentlich archaischere, sinnlichere Art und Weise. Hatte dasLiebeswerben Erfolg, folgt in Phase fünf eine sexuelle Begegnung: Man »machtLiebe«. Dieses Buch geht detailliert auf die nonverbalen Signale ein, die wirin jeder dieser fünf Phasen aussenden und empfangen.
Danach zeige ich, welch wichtigeRolle die Mimik bei der Werbung um einen Partner spielt. Sie werden lernen, wieSie sich am besten in Szene setzen können. Anschließend entschlüssele ich IhreKörpersprache und beschreibe die geheimen Signale, die Schultern, Hals, Arme,Hände, Taille, Waden, Knöchel, Füße und Zehen aussenden. Da wir normalerweisebekleidet sind, darf auch eine Analyse von Schnitt, Farben und sonstigen Detailsunserer Garderobe nicht fehlen. Dann machen wir uns noch gemeinsam Gedankenüber das richtige Ambiente, denn eine bestimmte Umgebung kann das Kennenlernen begünstigen oder erschweren. Chemische Signaleaus Düften, Geschmäckern, Steroiden, Sterinen und Hormonen haben großen Einfluss auf die Gefühledes Partners, sodass wir diese unsichtbaren Botschaften ebenfalls näherbetrachten.
Vieles, was in diesem Buch steht,sind empirische Erkenntnisse aus der Feldforschung. Nachdem ich an derUniversity of Washington meinen Doktor in Anthropologie gemacht hatte, bewegteich mich in Single-Kreisen und beobachtete, wie Männer und Frauen auf Partys,in Cafes und in Bars verzweifelt versuchten, sich näher zu kommen. Im Schutzeiner Topfpalme wurde ich das, was der französische Anthropologe ClaudeLevi-Strauss einen »unbeteiligten Augenzeugen« genannt hat. Dabei entdeckte ichein universelles Verhaltensmuster, mit dem die Paare nonverbal Kontaktaufnahmen. Egal, ob wir in Neu-Delhi, New York oder Hamburg leben - wenn wir umeinen Partner werben, verwenden wir alle dieselbe Körpersprache. Dasvorliegende Buch fasst meine Forschungsergebnisse zusammen.
Die Körpersprache ist heutewissenschaftlich sehr viel besser erforscht als früher. In den 1960er-Jahrenwar die nonverbale Kommunikation nur ein untergeordneter Zweig der Phrenologie (griech. phrenos = Geist, Gemüt). Fortschritte imBereich der Neurowissenschaften, der Evolutionsbiologie und derGefühlsforschung haben die Körpersprache zu einem seriösenForschungsgegenstand werden lassen. Wissenschaftler haben inzwischen dieNervenbahnen identifiziert, die nonverbale Signale mit dem Nervensystemverbinden. Für die Partnersuche bedeutet das, dass wir verborgene Motive,Emotionen und Gefühle heute viel klarer und deutlicher erkennen können.
Das vorliegendBuch ist aber vor allem auch ein praktischer Ratgeber. Es schildert die kleinenFlirt-Rituale in Aufzügen, in der U-Bahn und am Arbeitsplatz, gibt Tipps fürverführerische Blicke, hilft, in den Augen des Partners zu lesen, und verrätuns alles über die richtige Art zu sitzen, zu stehen, zu laufen, sich zukleiden, ja sogar sich zuzuprosten. Es macht uns fit für das faszinierendeAbenteuer, einen Partner zu finden, zu verführen - und zu halten. Wer diegeheime Körpersprache der Liebe kennt, ist dabei deutlich im Vorteil. MitHilfe dieses Buches lernen Sie, die wahren Motive und Gefühle Ihres Gegenübersverlässlich zu entschlüsseln. Und je besser Sie die geheime Sprache derVerführung beherrschen, desto leichter finden Sie einen liebevollen, treuenPartner. Viel Spaß bei diesem besonderen Sprachkurs und viel Erfolg bei derPartnersuche!
© Goldmann Verlag
Übersetzung: Christiane Burkhardt
- Autor: David Givens
- 2006, 336 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442167922
- ISBN-13: 9783442167920
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