Kultur des Friedens

Eine Dekade nach dem Schwinden der unmittelbaren atomaren Bedrohung durch den Ost-West-Antagonismus und zu Beginn eines neuen Jahrtausends ist die Welt noch weit von einer Friedensgesellschaft entfernt. So hat die UNESCO das Jahr 2000 unter das Motto "Kultur des Friedens" gestellt - ein Motto, dessen sich die auch die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) angenommen hat. Sie veranstaltete im Dezember einen internationalen Kongress in Berlin, der als ein offizielles Projekt der Unesco im Rahmen des Unesco-Jahres stattfand. Die Internationalen Friedensärzte der IPPNW - 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet - werben dafür, dass nur unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen eine bessere Friedenssicherung erreicht werden kann. Gerade angesichts neuerer Kriege in vielen Teilen der Erde erfordert eine Kultur des Friedens die Globalisierung der Erkenntnis, dass alle auf alle anderen in dieser Welt angewiesen sind - dass e s also nur eine gemeinsame Sicherheit geben kann. Der Band dokumentiert die hochkarätigen Beiträge dieser Veranstaltung; namhafte Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Literatur, Politik und Wissenschaft - und hier insbesondere der Friedensforschung - diskursiv zu radikaler Aufklärung und Wiederbesinnung auf jene Kräfte bei, die vor nicht allzu langer Zeit entscheidend geholfen haben, einen drohenden Atomkrieg abzuwenden, und denen es ebenfalls gelingen kann, zu einer Weltkultur des Friedens wichtige Beiträge zu leisten. Das Buch bietet einen aktuellen Einblick in Analysen und Perspektiven gegenwärtiger Kriegs-, Friedens- und Konfliktsituationen in verschienenen Teilen der Welt. Im Speziellen beschäftigen sich die Autoren auch mit den Kosequenzen der Kriege in Jugoslawien und Tschetschenien sowie mit Modellen konstruktiver Friedens- und Versöhnungsarbeit, wie sie in jüngster Zeit in Afrika und dem Nahen Osten praktiziert wurden. Auch der jüngste Ausbruch der Gewalt zwischen Juden und