Feuer / Lady-Thriller Bd.11
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Vier College-Studenten fackeln "zum Spaß" ein vermeintlich leerstehendes Haus ab: Ein Mädchen, das sich dort versteckt hielt, kommt ums Leben. Die Brandstifter, die sich unbeobachtet wähnten, werden jetzt von einem Unbekannten...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Feuer / Lady-Thriller Bd.11 “
Vier College-Studenten fackeln "zum Spaß" ein vermeintlich leerstehendes Haus ab: Ein Mädchen, das sich dort versteckt hielt, kommt ums Leben. Die Brandstifter, die sich unbeobachtet wähnten, werden jetzt von einem Unbekannten erpresst. Und der nächste Brand lässt nicht lange auf sich warten.
"Was Karen Rose anfasst, wird zu Thriller-Gold!"
A. DENGLER, DENGLERS-BUCHKRITIK.DE
Klappentext zu „Feuer / Lady-Thriller Bd.11 “
Aus Leichtsinn verursachen vier College-Studenten einen Großbrand in einem Apartmentkomplex, bei dem ein junges Mädchen qualvoll verbrennt. Was sie nicht wissen: Sie werden beobachtet. Wenig später erhalten sie ein Video und die unmissverständliche Anweisung, ein Warenhaus in Brand zu stecken. Sie haben keine Wahl und setzen ein Flammeninferno in Gang, das Feuerwehrmann Hunter und seine smarte Kollegin, Detective Olivia Sutherland, tagelang in Atem hält. Dann stirbt der erste der Freunde - bei einem Autounfall, angeblich. Als wenig später der nächste ums Leben kommt, entsteht Panik. Was für ein grausames Spiel spielt dieser Erpresser? Er muss zum Schweigen gebracht werden - für immer...
Lese-Probe zu „Feuer / Lady-Thriller Bd.11 “
Feuer von Karen RosePROLOG
Minneapolis, Minnesota
Montag, 20. September, 0.00 Uhr
Sie waren tatsächlich gekommen. Er musste zugeben, dass es ihn überraschte. So viel Mumm hätte er ihnen gar nicht zugetraut, am wenigsten dem Mädchen. Dass ausgerechnet sie die Sache bis zum Ende durchzog, hätte er nicht gedacht. Vier Kids vom College, alle in Schwarz gekleidet. Vier Kids vom College, die zu viel Zeit hatten. Zwei mit viel zu reichen Vätern. Wenn alles nach Plan lief, würde ein großer Teil von Daddys Geld bald ihm gehören. Regel Nummer eins in seinem Universum: Wer nicht erpresst werden wollte, durfte keinen Blödsinn machen. Regel Nummer zwei: Wer Blödsinn machte, musste wenigstens schlau genug sein, sich nicht erwischen zu lassen. Die vier vom College waren nicht besonders schlau.
Aus dem Schutz der Bäume, die mit großem Aufwand seitens der Baufi rma erhalten geblieben waren, fi lmte er, wie die vier näher kamen. Ihre Gesichter waren im Mondlicht kaum zu erkennen, und obwohl er das Geld ihrer reichen Daddys darauf verwettet hätte, dass sie glaubten, sich lautlos zu bewegen, hätten sie mit ihrem Lärm Tote wecken können. »Wartet.« Einer der vier blieb stehen. Er hieß Joel und war derjenige von den vieren, der den Plan am eifrigsten vorangetrieben hatte. »Lasst uns die Sache noch einmal genau durchdenken. «
Interessant. Konfl ikte machten das Ganze immer ein wenig spannender. Unbemerkt fi lmte er weiter.
»Keine Verzögerung«, sagte das Mädchen. Sie hieß Mary und war ein Miststück. »Wir waren uns einig, Joel. Diese Wohnanlage muss weg. Wir müssen ein Zeichen setzen.« »Sie hat recht.« Das kam von Eric, dem sogenannten Kopf der Truppe. Von wegen. »Das ist unsere Chance, unseren Teil zur Rettung dieses Feuchtbiotops beizutragen. Tun wir nichts, wird bald das
... mehr
ganze Seeufer mit solchen Wohnhäusern bebaut sein.« Er wandte sich zu dem Grobian hinter ihm um. »Der Wachmann macht in zwei Minuten seine Runde. Und er wird dort aus der Hintertür kommen. Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Kommt, Leute. Legen wir los.«
Der grobschlächtige Riese hieß Albert, das »t« wurde nicht mitgesprochen. Er war Frankokanadier und über ein Hockey- Stipendium am College aufgenommen worden. Rechtsaußen. Höllisch guter Checker. Nun setzte sich Albert gehorsam in Bewegung und verschwand um die Hausecke. Seine Recherchen hatten Alberts Jugendstrafregister ans Tageslicht gebracht. Bestimmt wusste der Bursche genau, was zu tun war. Gleich würde die Show beginnen. Schnell. Er nahm seine zweite Kamera aus dem Rucksack, drückte die Teleskopbeine des Stativs in den weichen Boden und richtete das Objektiv aus. Gerade rechtzeitig, bevor Mary, Eric und Joel das Ge bäude auf der Ostseite durch die Tür zum Treppenschacht betraten.
Die Tür wurde mit einem dicken Stein offen gehalten. Vermutlich hatte sich ein Bauarbeiter Zeit und Mühe sparen wollen. Das beste Sicherheitssystem der Welt taugte nichts, wenn man unachtsame Bauarbeiter hatte. Die vier vom College hatten offenbar ihre Hausaufgaben gemacht und wussten genau, welche Tür offen war. Chapeau!
Er ließ die Kamera auf dem Stativ laufen, machte sich auf denselben Weg wie Albert kurz zuvor und kam just in dem Augenblick an, als der Wachmann pünktlich ins Freie trat. Fünf Sekunden später lag er bewusstlos auf dem Boden, und ein zufriedener Albert schob den kleinen Schlagknüppel zurück in seine Tasche.
Alles war auf Film gebannt. Alberts Familie war bettelarm, daher gab es im Moment von der Seite kein Geld zu holen, aber die Chancen, dass Albert einmal ein Sportprofi -Gehalt mit vielen Nullen bezog, standen gut. Ich kann warten. Erics und Joels Daddys waren beide reich genug, um sein Konto zu füllen. Und was Marys Vater anging ... Auf manchen Zahlungen musste kein Dollarzeichen stehen. Manches musste persönlich getilgt werden.
Kaum war eine weitere Minute vergangen, als Mary auch schon aus dem Seiteneingang trat und auf Albert zukam. Gemeinsam blickten sie zu den Fenstern hinauf und warteten.
Er wartete aus sicherer Entfernung mit ihnen. Dann sah er die ersten dünnen Rauchschwaden aus den oberen Stockwerken kommen. Mary hieb mit der Faust in die Luft und fl üsterte:
»Ja!«
Wenige Minuten später hatte sich der Rauch verdichtet, doch die Seitentür war noch nicht wieder aufgegangen. Der Triumph in Marys Miene war der Sorge gewichen, als sie nun einen Schritt nach vorn machte, doch Alberts Pranke hielt sie zurück.
»Sie sind da noch drin«, sagte sie und riss sich los. »Lass mich.« Albert schüttelte den Kopf. »Gib ihnen noch eine Minute.« Endlich fl og die Tür auf, und Eric und Joel stolperten keuchend heraus. Mary und Albert hasteten ihnen entgegen und zogen sie von dem Neubau fort.
»Du verdammter Vollidiot«, fauchte Eric, nach Atem ringend. »Deinetwegen wären wir fast draufgegangen!« Joel sank auf die Knie. Er hustete und schnappte krampfartig nach Luft, dann blickte er mit Entsetzen auf. »Aber sie wird sterben.«
Mary und Albert sahen einander schockiert an. »Wer wird sterben?«, fragte Albert. Joel kam wieder auf die Füße. »Ein Mädchen. Sie ist da drin gefangen. Wir müssen sie rausholen.« Er machte einen Satz auf das Gebäude zu. »Verdammt«, schrie er, als Eric und Albert ihn zurückhielten. »Lasst mich los!« Mary umfasste Joels Gesicht. »Da ist jemand drin?« Sie warf Eric panisch einen Seitenblick zu. »Ihr habt gesagt, dass niemand da drin sein würde. Dass es ganz sicher sei.« »Es darf auch niemand da drin sein«, presste Eric durch zusammengebissene Zähne hervor. »Joel hat gar nichts gesehen. Lasst uns abhauen, bevor jemand den Rauch bemerkt und die Feuerwehr ruft.«
»Sie ist da drin«, wiederholte Joel. Seine Stimme klang nun hysterisch. »Ich hab sie gesehen. Schaut doch!« Sie sahen hinauf, er folgte der Blickrichtung durch das Objektiv, und als die vier entsetzt aufkeuchten, sah er sie ebenfalls. Das Mädchen schlug mit den Fäusten gegen das Panoramafenster, das sich nicht öffnen ließ. Sie war jung, noch ein Teenie, und ihr Mund war zu einem Schrei aufgerissen, den niemand hören konnte. Noch während sie hinsahen, schien die Kraft des Mädchens zu erlahmen, und sie presste das Gesicht gegen die Scheibe. Dann glitten ihre Handfl ächen mit einem Mal an der Scheibe nach unten und außer Sicht.
Joel versuchte ein letztes Mal, sich loszureißen. »Sie wird da oben sterben. Ist euch das etwa egal? Es sollte niemand verletzt werden. Lasst mich los. Ich muss sie da rausholen!« Mary packte ihn am Haar. »Hör auf! Wenn du da reingehst, seid ihr beide tot.«
Joel hatte zu schluchzen begonnen. »Dann ruf die 911. Bitte! Verdammt, tu es!«
»Hör mir zu.« Marys Stimme klang eindringlich und leise. »Wenn wir die Feuerwehr rufen, gehen wir alle ins Gefängnis. Gefängnis, Joel. Das kommt nicht in Frage. Also hör jetzt auf.« Aber Joel wollte nicht hören. Er wehrte sich, trat nach den anderen und versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Hinter ihm nickte Eric mit grimmiger Miene Albert zu. Albert zog den Knüppel aus der Tasche, und kurz darauf sackte Joel in sich zusammen. Genau wie der Wachmann zuvor. »Verschwinden wir«, sagte Eric gepresst. Er und Albert hievten Joel hoch und trugen ihn durch die Bäume zu ihrem Wagen, den sie dort geparkt hatten.
Mary sah noch einmal hinauf zu dem Fenster, an dem niemand mehr zu sehen war. »Mist«, zischte sie, dann lief sie los, überholte die Jungen und zerrte den Maschendrahtzaun auseinander, in den sie ein Loch geschnitten hatten. »Schnell. Schiebt ihn durch.«
Na, so was. Er senkte die Kamera und sah den Rücklichtern des Autos hinterher. Das war weit aufregender gewesen, als er gedacht hatte. Einfache Brandstiftung hätte ihm auf Jahre hinaus viel Erpresserspaß beschert. Aber ein Mord übertraf Brandstiftung und so gut wie alles andere auch. Er hatte einige Klienten, die dem zustimmen würden.
Rasch packte er die erste Kamera und das Stativ ein. Rauch stieg auf, und er hörte das Bersten der ersten Scheiben. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Feuerwehr eintraf. Aber dann bin ich schon weg. Er schulterte seinen Rucksack und war schon im Begriff, um das Gebäude herum zum See zu laufen, wo er sein Boot am Steg befestigt hatte.
»Sie da! Anhalten!« Die Stimme war dünn und kraftlos, aber er hörte sie. Er wirbelte herum und fand sich dem Wachmann gegenüber, der benommen auf ihn zuwankte. Blut sickerte aus einer Wunde an seinem Schädel. Albert hatte offenbar nicht fest genug zugeschlagen. Der Mann hielt ein Funkgerät in der einen, eine Pistole in der anderen Hand. »Stehen bleiben, oder ich schieße. Ich tu's wirklich.«
Heute nicht mehr, Opa. Gelassen zog er seine eigene Waffe und feuerte. Ungläubig öffnete der Wachmann den Mund.
Dann sank er auf die Knie und brach zum zweiten Mal an diesem Abend zusammen.
»Du wärst besser liegen geblieben«, murmelte er. Er lief zu seinem Boot und warf den Rucksack hinein. Der Motor erwachte schnurrend zum Leben. Er streifte die Skimaske ab. Falls ihn jemand nun sah, könnte er behaupten, er habe den Rauch gesehen und angelegt, um zu helfen. Aber niemand sah ihn. Nie sah ihn jemand.
Wodurch es viel leichter war, ihren Geheimnissen zu lauschen. Er tätschelte den Rucksack mit den Kameras darin. Wodurch es noch viel leichter war, ihr Geld zu kassieren. Ich liebe meinen Job.
Oh, mein Gott. Oh, mein Gott. Austin Dent spähte an dem Stamm des Baums vorbei, hinter dem er sich verborgen hatte, und presste die Hände auf den Mund. Der Wachmann war tot. Der andere Mann hatte ihn erschossen. Tot!
Und man wird glauben, dass ich es war. Ich muss abhauen. Er wich ein paar Schritte zurück und blickte erneut zu dem brennenden Gebäude hinauf. Tracey. Sie war hinter ihm gewesen, als er aus dem Haus gerannt war. Doch draußen war sie plötzlich nicht mehr da gewesen. Als er zurückkehren wollte, hatte er nur noch Rauch gesehen. Ein angstvolles Schluchzen stieg in seiner Kehle auf. Tracey. In der Ferne blitzten Lichter auf. Da kamen sie schon. Die Polizei war unterwegs. Die verhaften mich. Sperren mich wieder ein. Nein. Nicht wieder. Das ertrage ich nicht noch einmal. Er taumelte zurück, wirbelte herum und begann zu rennen.
1. KAPITEL
Minneapolis, Minnesota
Montag, 20. September, 0.40 Uhr
Höher, Zell!«, rief David Hunter ins Funkgerät. Seine Stimme klang gedämpft durch die Atemmaske. Er stellte sich gegen den Wind, der den beißenden Qualm in den Nachthimmel blies. Der Korb, in dem er stand, befand sich auf Höhe der dritten Etage. Ein Gurt sicherte ihn, dennoch spannte er instinktiv die Beine an.
»Rauf geht's.« Jeff Zoellner, sein Partner, betätigte den Korb vom Fuß der Leiter aus. David richtete den Winkel der Düse aus, die am Korb installiert war, während er langsam aufwärtfuhr, so dass sie auf die Flammen zielte, die bereits die unteren zwei Etagen vernichtet hatten, bevor sie eingetroffen waren. Keiner von ihnen war hineingegangen - zu gefährlich. Sie konnten nur versuchen, das Feuer einzudämmen, bevor es auf die Bäume übersprang. Das hier hätte ein fünf Stockwerke hohes Gebäude mit Luxusapartments werden sollen. Zum Glück ist es noch nicht fertig. In wenigen Wochen hätten sich viele Menschen darin aufgehalten. Und jetzt vielleicht einer. Der Wachmann wurde vermisst. Falls er in einem der unteren Stockwerke gewesen war, konnte er nicht mehr am Leben sein. Falls er nach oben gelaufen war, bestand vielleicht noch eine Chance, ihn zu retten. Brandstiftung. David presste die Kiefer zusammen, während der Korb langsam weiter in die Höhe stieg. Damit kannte er sich aus, es hatte ihn einmal sogar persönlich betroffen. Der Wind drehte wieder, und er fuhr instinktiv zurück, als ihm die Flammen entgegenschlugen. Für einen Sekundenbruchteil verlor er das Gleichgewicht. Konzentriere dich, Junge. Bring dich nicht in Gefahr.
»David?« Jeffs Stimme klang eindringlich. »Alles okay bei dir?« »Ja.« Wieder stieg die Plattform mit dem Korb ein Stück in die Höhe, so dass er in eines der Panoramafenster blicken konnte. Alle Wohnungen hier oben waren mit diesen Fenstern ausgestattet. Er sah keine Flammen, aber Rauch quoll aus den kleineren Fenstern, die bereits geborsten waren. Die Panoramafenster waren ausnahmslos intakt. Sie bestanden aus Sicherheitsglas und konnten nicht platzen. Außerdem ließen sie sich nicht öffnen. Sie waren für eine schöne Aussicht gedacht, nicht als Fluchtweg.
Und dann sah er es. Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Stopp!« Er beugte sich über den Rand des Korbs, so dass er näher ans Fenster gelangte. Das konnte doch nicht wahr sein. Eigentlich darf niemand da drin sein. Und doch war es so. »Was ist los?« Der Korb ruckte, als Jeff auf die Bremse trat. Handabdrücke. Die schwachen Umrisse kleiner Hände, die im Licht seines Scheinwerfers irgendwie ... leuchteten. Aber wieso? »Handabdrücke.« Und Spuren von Fingern, die an der Scheibe herabgeglitten waren, als jemand verzweifelt nach einem Fluchtweg gesucht hatte. »Da ist jemand drin! Wir müssen ihn rausholen!«
»Hunter?« Captain Tyson Caseys Stimme durchschnitt das statische Rauschen. »Können Sie jemanden erkennen?« Mit den Hebeln und Knöpfen, die im Korb angebracht waren, fuhr David näher heran, bis die Plattform gegen die Wand stieß. Angestrengt blickte er durch den Qualm, und ihm wurde bange ums Herz. »Ich sehe Arme.« Dünne, nackte Arme, ein schmaler Rücken. Langes, blondes Haar. Jedenfalls nicht der vermisste Wachmann, der Mitte fünfzig war. »Eine Frau. Scheint bewusstlos zu sein. Das Fenster ist schlagfest.« »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Casey. »Sheridan, drehen Sie die Düse ab. Zell kommt mit der Säge hoch.«
David spürte, wie der Druck im Schlauch nachließ, als am Boden der Hahn zugedreht wurde. Er blickte hinab und sah, wie Jeff mit geübten Bewegungen die Leiter hinaufkletterte. Beeil dich, hätte er ihm am liebsten zugerufen, aber er wusste sehr gut, dass Jeff es richtig machte, indem er kein Risiko einging. Einen Moment lang überlegte er, mit seiner Axt das Fenster einzuschlagen, aber er wusste, dass die Säge die Arbeit schneller und effektiver erledigen würde, also sparte er sich die Energie. Wieder sah er durch das Fenster zu der Frau. Sie hatte sich nicht geregt.
Wahrscheinlich war sie tot. Bitte nicht. Er spähte durch die Scheibe. War noch jemand da drin? Hatte sie vielleicht das Feuer gelegt?
Jeff stieg in den Korb, die Motorsäge in der Hand. David deutete auf den entferntesten Winkel des Fensters, so weit wie möglich weg von dem Opfer und den Handabdrücken. Gleichzeitig bemühte er sich, das Bild der verängstigten Frau zu verdrängen, die panisch zu entkommen versuchte. Ja, es war möglich, dass sie diesen Brand gelegt hatte. Er musste die Abdrücke für die polizeilichen Ermittlungen erhalten. Sein Sauerstoffvorrat war fast zu Ende, also wechselte er den Behälter aus, während Jeff die Säge durch das fast undurchdringliche Glas zwang, bis ein Loch entstanden war, durch das David einsteigen konnte.
Jeff packte ihn an der Schulter. »Vielleicht ist sie daran schuld«, rief er. »Pass auf dich auf.«
»Klar«, rief er zurück. Er stieg durch das Loch und hielt sich so dicht wie möglich an der Wand, denn es bestand die Gefahr, dass der Boden unter ihm nachgab. Langsam ging er in die Hocke und sah sich um. Aber es war sonst niemand zu sehen. Los, raus hier. Hol sie und nichts wie weg. Sie war leicht, ihr Gewicht kaum spürbar, als er sie sich auf die Schulter hievte. Am Fenster übergab er sie an Jeff, stieg dann wieder ins Freie und funkte Gabe Sheridan an, damit er sie herunterfuhr. Langsam glitt die Plattform von dem Neubau und den Flammen zurück, die im zweiten Stock noch immer loderten. Der Rettungssanitäter wartete unten, um das Opfer in Empfang zu nehmen.
David streifte die Maske ab, sobald seine Füße den Boden berührten. Jeff tat es ihm nach. Einen Moment lang schloss David die Augen und genoss die Brise auf seinem Gesicht. Die eigentlich kühle Nachtluft war noch immer aufgeheizt, aber verglichen mit der Hitze unter der Maske kam sie ihm vor wie angenehm klimatisiert. Nun blickte Scotty Schooner, der Arzt, grimmig auf.
Und David wusste Bescheid. »Ist sie tot?« Scotty nickte. Er spürte Jeffs Hand auf der Schulter. »Tut mir leid, Kumpel.« »Mir auch.« David fi elen wieder die Handabdrücke ein. »Sieh dir mal ihre Hände an.«
© 2010 Karen Rose Hafer
Für die deutschsprachige Ausgabe: © 2011 Knaur Taschenbuch.
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Der grobschlächtige Riese hieß Albert, das »t« wurde nicht mitgesprochen. Er war Frankokanadier und über ein Hockey- Stipendium am College aufgenommen worden. Rechtsaußen. Höllisch guter Checker. Nun setzte sich Albert gehorsam in Bewegung und verschwand um die Hausecke. Seine Recherchen hatten Alberts Jugendstrafregister ans Tageslicht gebracht. Bestimmt wusste der Bursche genau, was zu tun war. Gleich würde die Show beginnen. Schnell. Er nahm seine zweite Kamera aus dem Rucksack, drückte die Teleskopbeine des Stativs in den weichen Boden und richtete das Objektiv aus. Gerade rechtzeitig, bevor Mary, Eric und Joel das Ge bäude auf der Ostseite durch die Tür zum Treppenschacht betraten.
Die Tür wurde mit einem dicken Stein offen gehalten. Vermutlich hatte sich ein Bauarbeiter Zeit und Mühe sparen wollen. Das beste Sicherheitssystem der Welt taugte nichts, wenn man unachtsame Bauarbeiter hatte. Die vier vom College hatten offenbar ihre Hausaufgaben gemacht und wussten genau, welche Tür offen war. Chapeau!
Er ließ die Kamera auf dem Stativ laufen, machte sich auf denselben Weg wie Albert kurz zuvor und kam just in dem Augenblick an, als der Wachmann pünktlich ins Freie trat. Fünf Sekunden später lag er bewusstlos auf dem Boden, und ein zufriedener Albert schob den kleinen Schlagknüppel zurück in seine Tasche.
Alles war auf Film gebannt. Alberts Familie war bettelarm, daher gab es im Moment von der Seite kein Geld zu holen, aber die Chancen, dass Albert einmal ein Sportprofi -Gehalt mit vielen Nullen bezog, standen gut. Ich kann warten. Erics und Joels Daddys waren beide reich genug, um sein Konto zu füllen. Und was Marys Vater anging ... Auf manchen Zahlungen musste kein Dollarzeichen stehen. Manches musste persönlich getilgt werden.
Kaum war eine weitere Minute vergangen, als Mary auch schon aus dem Seiteneingang trat und auf Albert zukam. Gemeinsam blickten sie zu den Fenstern hinauf und warteten.
Er wartete aus sicherer Entfernung mit ihnen. Dann sah er die ersten dünnen Rauchschwaden aus den oberen Stockwerken kommen. Mary hieb mit der Faust in die Luft und fl üsterte:
»Ja!«
Wenige Minuten später hatte sich der Rauch verdichtet, doch die Seitentür war noch nicht wieder aufgegangen. Der Triumph in Marys Miene war der Sorge gewichen, als sie nun einen Schritt nach vorn machte, doch Alberts Pranke hielt sie zurück.
»Sie sind da noch drin«, sagte sie und riss sich los. »Lass mich.« Albert schüttelte den Kopf. »Gib ihnen noch eine Minute.« Endlich fl og die Tür auf, und Eric und Joel stolperten keuchend heraus. Mary und Albert hasteten ihnen entgegen und zogen sie von dem Neubau fort.
»Du verdammter Vollidiot«, fauchte Eric, nach Atem ringend. »Deinetwegen wären wir fast draufgegangen!« Joel sank auf die Knie. Er hustete und schnappte krampfartig nach Luft, dann blickte er mit Entsetzen auf. »Aber sie wird sterben.«
Mary und Albert sahen einander schockiert an. »Wer wird sterben?«, fragte Albert. Joel kam wieder auf die Füße. »Ein Mädchen. Sie ist da drin gefangen. Wir müssen sie rausholen.« Er machte einen Satz auf das Gebäude zu. »Verdammt«, schrie er, als Eric und Albert ihn zurückhielten. »Lasst mich los!« Mary umfasste Joels Gesicht. »Da ist jemand drin?« Sie warf Eric panisch einen Seitenblick zu. »Ihr habt gesagt, dass niemand da drin sein würde. Dass es ganz sicher sei.« »Es darf auch niemand da drin sein«, presste Eric durch zusammengebissene Zähne hervor. »Joel hat gar nichts gesehen. Lasst uns abhauen, bevor jemand den Rauch bemerkt und die Feuerwehr ruft.«
»Sie ist da drin«, wiederholte Joel. Seine Stimme klang nun hysterisch. »Ich hab sie gesehen. Schaut doch!« Sie sahen hinauf, er folgte der Blickrichtung durch das Objektiv, und als die vier entsetzt aufkeuchten, sah er sie ebenfalls. Das Mädchen schlug mit den Fäusten gegen das Panoramafenster, das sich nicht öffnen ließ. Sie war jung, noch ein Teenie, und ihr Mund war zu einem Schrei aufgerissen, den niemand hören konnte. Noch während sie hinsahen, schien die Kraft des Mädchens zu erlahmen, und sie presste das Gesicht gegen die Scheibe. Dann glitten ihre Handfl ächen mit einem Mal an der Scheibe nach unten und außer Sicht.
Joel versuchte ein letztes Mal, sich loszureißen. »Sie wird da oben sterben. Ist euch das etwa egal? Es sollte niemand verletzt werden. Lasst mich los. Ich muss sie da rausholen!« Mary packte ihn am Haar. »Hör auf! Wenn du da reingehst, seid ihr beide tot.«
Joel hatte zu schluchzen begonnen. »Dann ruf die 911. Bitte! Verdammt, tu es!«
»Hör mir zu.« Marys Stimme klang eindringlich und leise. »Wenn wir die Feuerwehr rufen, gehen wir alle ins Gefängnis. Gefängnis, Joel. Das kommt nicht in Frage. Also hör jetzt auf.« Aber Joel wollte nicht hören. Er wehrte sich, trat nach den anderen und versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Hinter ihm nickte Eric mit grimmiger Miene Albert zu. Albert zog den Knüppel aus der Tasche, und kurz darauf sackte Joel in sich zusammen. Genau wie der Wachmann zuvor. »Verschwinden wir«, sagte Eric gepresst. Er und Albert hievten Joel hoch und trugen ihn durch die Bäume zu ihrem Wagen, den sie dort geparkt hatten.
Mary sah noch einmal hinauf zu dem Fenster, an dem niemand mehr zu sehen war. »Mist«, zischte sie, dann lief sie los, überholte die Jungen und zerrte den Maschendrahtzaun auseinander, in den sie ein Loch geschnitten hatten. »Schnell. Schiebt ihn durch.«
Na, so was. Er senkte die Kamera und sah den Rücklichtern des Autos hinterher. Das war weit aufregender gewesen, als er gedacht hatte. Einfache Brandstiftung hätte ihm auf Jahre hinaus viel Erpresserspaß beschert. Aber ein Mord übertraf Brandstiftung und so gut wie alles andere auch. Er hatte einige Klienten, die dem zustimmen würden.
Rasch packte er die erste Kamera und das Stativ ein. Rauch stieg auf, und er hörte das Bersten der ersten Scheiben. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Feuerwehr eintraf. Aber dann bin ich schon weg. Er schulterte seinen Rucksack und war schon im Begriff, um das Gebäude herum zum See zu laufen, wo er sein Boot am Steg befestigt hatte.
»Sie da! Anhalten!« Die Stimme war dünn und kraftlos, aber er hörte sie. Er wirbelte herum und fand sich dem Wachmann gegenüber, der benommen auf ihn zuwankte. Blut sickerte aus einer Wunde an seinem Schädel. Albert hatte offenbar nicht fest genug zugeschlagen. Der Mann hielt ein Funkgerät in der einen, eine Pistole in der anderen Hand. »Stehen bleiben, oder ich schieße. Ich tu's wirklich.«
Heute nicht mehr, Opa. Gelassen zog er seine eigene Waffe und feuerte. Ungläubig öffnete der Wachmann den Mund.
Dann sank er auf die Knie und brach zum zweiten Mal an diesem Abend zusammen.
»Du wärst besser liegen geblieben«, murmelte er. Er lief zu seinem Boot und warf den Rucksack hinein. Der Motor erwachte schnurrend zum Leben. Er streifte die Skimaske ab. Falls ihn jemand nun sah, könnte er behaupten, er habe den Rauch gesehen und angelegt, um zu helfen. Aber niemand sah ihn. Nie sah ihn jemand.
Wodurch es viel leichter war, ihren Geheimnissen zu lauschen. Er tätschelte den Rucksack mit den Kameras darin. Wodurch es noch viel leichter war, ihr Geld zu kassieren. Ich liebe meinen Job.
Oh, mein Gott. Oh, mein Gott. Austin Dent spähte an dem Stamm des Baums vorbei, hinter dem er sich verborgen hatte, und presste die Hände auf den Mund. Der Wachmann war tot. Der andere Mann hatte ihn erschossen. Tot!
Und man wird glauben, dass ich es war. Ich muss abhauen. Er wich ein paar Schritte zurück und blickte erneut zu dem brennenden Gebäude hinauf. Tracey. Sie war hinter ihm gewesen, als er aus dem Haus gerannt war. Doch draußen war sie plötzlich nicht mehr da gewesen. Als er zurückkehren wollte, hatte er nur noch Rauch gesehen. Ein angstvolles Schluchzen stieg in seiner Kehle auf. Tracey. In der Ferne blitzten Lichter auf. Da kamen sie schon. Die Polizei war unterwegs. Die verhaften mich. Sperren mich wieder ein. Nein. Nicht wieder. Das ertrage ich nicht noch einmal. Er taumelte zurück, wirbelte herum und begann zu rennen.
1. KAPITEL
Minneapolis, Minnesota
Montag, 20. September, 0.40 Uhr
Höher, Zell!«, rief David Hunter ins Funkgerät. Seine Stimme klang gedämpft durch die Atemmaske. Er stellte sich gegen den Wind, der den beißenden Qualm in den Nachthimmel blies. Der Korb, in dem er stand, befand sich auf Höhe der dritten Etage. Ein Gurt sicherte ihn, dennoch spannte er instinktiv die Beine an.
»Rauf geht's.« Jeff Zoellner, sein Partner, betätigte den Korb vom Fuß der Leiter aus. David richtete den Winkel der Düse aus, die am Korb installiert war, während er langsam aufwärtfuhr, so dass sie auf die Flammen zielte, die bereits die unteren zwei Etagen vernichtet hatten, bevor sie eingetroffen waren. Keiner von ihnen war hineingegangen - zu gefährlich. Sie konnten nur versuchen, das Feuer einzudämmen, bevor es auf die Bäume übersprang. Das hier hätte ein fünf Stockwerke hohes Gebäude mit Luxusapartments werden sollen. Zum Glück ist es noch nicht fertig. In wenigen Wochen hätten sich viele Menschen darin aufgehalten. Und jetzt vielleicht einer. Der Wachmann wurde vermisst. Falls er in einem der unteren Stockwerke gewesen war, konnte er nicht mehr am Leben sein. Falls er nach oben gelaufen war, bestand vielleicht noch eine Chance, ihn zu retten. Brandstiftung. David presste die Kiefer zusammen, während der Korb langsam weiter in die Höhe stieg. Damit kannte er sich aus, es hatte ihn einmal sogar persönlich betroffen. Der Wind drehte wieder, und er fuhr instinktiv zurück, als ihm die Flammen entgegenschlugen. Für einen Sekundenbruchteil verlor er das Gleichgewicht. Konzentriere dich, Junge. Bring dich nicht in Gefahr.
»David?« Jeffs Stimme klang eindringlich. »Alles okay bei dir?« »Ja.« Wieder stieg die Plattform mit dem Korb ein Stück in die Höhe, so dass er in eines der Panoramafenster blicken konnte. Alle Wohnungen hier oben waren mit diesen Fenstern ausgestattet. Er sah keine Flammen, aber Rauch quoll aus den kleineren Fenstern, die bereits geborsten waren. Die Panoramafenster waren ausnahmslos intakt. Sie bestanden aus Sicherheitsglas und konnten nicht platzen. Außerdem ließen sie sich nicht öffnen. Sie waren für eine schöne Aussicht gedacht, nicht als Fluchtweg.
Und dann sah er es. Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Stopp!« Er beugte sich über den Rand des Korbs, so dass er näher ans Fenster gelangte. Das konnte doch nicht wahr sein. Eigentlich darf niemand da drin sein. Und doch war es so. »Was ist los?« Der Korb ruckte, als Jeff auf die Bremse trat. Handabdrücke. Die schwachen Umrisse kleiner Hände, die im Licht seines Scheinwerfers irgendwie ... leuchteten. Aber wieso? »Handabdrücke.« Und Spuren von Fingern, die an der Scheibe herabgeglitten waren, als jemand verzweifelt nach einem Fluchtweg gesucht hatte. »Da ist jemand drin! Wir müssen ihn rausholen!«
»Hunter?« Captain Tyson Caseys Stimme durchschnitt das statische Rauschen. »Können Sie jemanden erkennen?« Mit den Hebeln und Knöpfen, die im Korb angebracht waren, fuhr David näher heran, bis die Plattform gegen die Wand stieß. Angestrengt blickte er durch den Qualm, und ihm wurde bange ums Herz. »Ich sehe Arme.« Dünne, nackte Arme, ein schmaler Rücken. Langes, blondes Haar. Jedenfalls nicht der vermisste Wachmann, der Mitte fünfzig war. »Eine Frau. Scheint bewusstlos zu sein. Das Fenster ist schlagfest.« »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Casey. »Sheridan, drehen Sie die Düse ab. Zell kommt mit der Säge hoch.«
David spürte, wie der Druck im Schlauch nachließ, als am Boden der Hahn zugedreht wurde. Er blickte hinab und sah, wie Jeff mit geübten Bewegungen die Leiter hinaufkletterte. Beeil dich, hätte er ihm am liebsten zugerufen, aber er wusste sehr gut, dass Jeff es richtig machte, indem er kein Risiko einging. Einen Moment lang überlegte er, mit seiner Axt das Fenster einzuschlagen, aber er wusste, dass die Säge die Arbeit schneller und effektiver erledigen würde, also sparte er sich die Energie. Wieder sah er durch das Fenster zu der Frau. Sie hatte sich nicht geregt.
Wahrscheinlich war sie tot. Bitte nicht. Er spähte durch die Scheibe. War noch jemand da drin? Hatte sie vielleicht das Feuer gelegt?
Jeff stieg in den Korb, die Motorsäge in der Hand. David deutete auf den entferntesten Winkel des Fensters, so weit wie möglich weg von dem Opfer und den Handabdrücken. Gleichzeitig bemühte er sich, das Bild der verängstigten Frau zu verdrängen, die panisch zu entkommen versuchte. Ja, es war möglich, dass sie diesen Brand gelegt hatte. Er musste die Abdrücke für die polizeilichen Ermittlungen erhalten. Sein Sauerstoffvorrat war fast zu Ende, also wechselte er den Behälter aus, während Jeff die Säge durch das fast undurchdringliche Glas zwang, bis ein Loch entstanden war, durch das David einsteigen konnte.
Jeff packte ihn an der Schulter. »Vielleicht ist sie daran schuld«, rief er. »Pass auf dich auf.«
»Klar«, rief er zurück. Er stieg durch das Loch und hielt sich so dicht wie möglich an der Wand, denn es bestand die Gefahr, dass der Boden unter ihm nachgab. Langsam ging er in die Hocke und sah sich um. Aber es war sonst niemand zu sehen. Los, raus hier. Hol sie und nichts wie weg. Sie war leicht, ihr Gewicht kaum spürbar, als er sie sich auf die Schulter hievte. Am Fenster übergab er sie an Jeff, stieg dann wieder ins Freie und funkte Gabe Sheridan an, damit er sie herunterfuhr. Langsam glitt die Plattform von dem Neubau und den Flammen zurück, die im zweiten Stock noch immer loderten. Der Rettungssanitäter wartete unten, um das Opfer in Empfang zu nehmen.
David streifte die Maske ab, sobald seine Füße den Boden berührten. Jeff tat es ihm nach. Einen Moment lang schloss David die Augen und genoss die Brise auf seinem Gesicht. Die eigentlich kühle Nachtluft war noch immer aufgeheizt, aber verglichen mit der Hitze unter der Maske kam sie ihm vor wie angenehm klimatisiert. Nun blickte Scotty Schooner, der Arzt, grimmig auf.
Und David wusste Bescheid. »Ist sie tot?« Scotty nickte. Er spürte Jeffs Hand auf der Schulter. »Tut mir leid, Kumpel.« »Mir auch.« David fi elen wieder die Handabdrücke ein. »Sieh dir mal ihre Hände an.«
© 2010 Karen Rose Hafer
Für die deutschsprachige Ausgabe: © 2011 Knaur Taschenbuch.
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
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Autoren-Porträt von Karen Rose
Karen Rose, aufgewachsen in Washington, D.C., arbeitete viele Jahre als Lebensmittelingenieurin, bevor sie ihr Hobby Schreiben äußerst erfolgreich zum Beruf machte. Ihre Romane sind preisgekrönt. Das Lächeln deines Mörders wurde zum USA-Today-Bestseller. Karen Rose lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im US-Bundesstaat Florida.
Autoren-Interview mit Karen Rose
Was hat Sie daran gereizt, Ihr aktuelles Buch zu schreiben?Karen Rose: Eine wahre Begebenheit hat mich dazu inspiriert, nämlich dass ein 15-jähriges Mädchen nach ihrem Abschlussball von einer Gruppe junger Männer attackiert wurde. Während das Mädchen vergewaltigt und verprügelt wurde, hat sich eine Menschenansammlung gebildet, alle haben nur gegafft und keiner ist eingeschritten, um das Unfassbare zu stoppen oder wenigstens Hilfe zu holen. Ich habe mich gefragt, was für eine Art von Mensch einfach dabeistehen und zuschauen würde und was Jahre nach dem Vorfall in diesem Menschen vorgeht.
Wie darf man sich Ihren Arbeitsplatz vorstellen? Schreiben Sie mit der Hand, der Schreibmaschine, dem Computer?
Karen Rose: Ich arbeite zuhause an meinem Computer. Dort stehen einige Bücherregale und ein großer Schreibtisch, der mit allerlei Sachen vom Flohmarkt übersät ist und dort stehen außerdem hässliche, aber von mir heißgeliebte Figürchen.
Wie sieht Ihr Alltag als Autor aus?
Karen Rose: Ich verfalle in einen Schreibwahn, manchmal schreibe ich zwanzig Stunden am Tag bis das Buch fertig ist. Danach kümmere ich mich um all die Dinge, die ich während dieser Hochphase vernachlässigt habe. Und dann fange ich wieder von vorne an.
Welchen Ratschlag würden Sie noch unentdeckten Autoren mit auf den Weg geben?
Karen Rose: Ich würde sagen, sie sollten schreiben, weil sie ihre Figuren lieben, weil die Geschichte aus ihrem Innersten heraus möchte. Sie sollten nicht schreiben, weil sie unbedingt veröffentlich werden möchten.
Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Romane?
Karen Rose: Auf verschiedene Arten: manchmal fällt mir zuerst die Handlung ein, und
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ein anderes Mal entwickle ich zuerst die Charaktere. Einmal ist mir eine neue Idee gekommen, weil meine Tochter und ihre Freunde ein bestimmtes Videospiel gespielt haben.
Haben Sie schon Pläne für ihr nächstes Buch?
Karen Rose: Ich arbeite an einer Serie rund um Polizisten, Kommissare und Leichenbeschauer aus Baltimore, meiner Geburtsstadt.
Was ist für Sie der schwierigere Moment - den ersten Satz zu schreiben oder den letzten?
Karen Rose: Absolut eindeutig: der erste Satz!. Ich meditiere über den ersten Sätzen.
Haben Sie einen Lieblingsautor - und wenn ja: Wer ist es, und warum?
Karen Rose: Meine Lieblingsautoren hängen von meiner Laune ab. Im Moment habe ich so eine Nalini Singh Phase. Ich liebe die Welten, die sie erschafft! Außerdem mag ich CL Wilson, eine Fantasy-Autorin. Ich liebe Autoren, die in mir den Wunsch auslösen, in ihrer kreierten Welt leben zu wollen.
Welche Figur aus Ihrem neuen Roman/aus einem Ihrer Romane würden Sie gerne einmal treffen?
Karen Rose: Sophie Johannsen aus Todesschrei - Ich wäre schon immer gerne Archäologin gewesen und würde gerne fließend zehn Fremdsprachen sprechen. Außerdem kann Sophie sehr gut mit Schwertern um gehen. Wie cool ist das denn?
Und welcher Figur aus Ihrem neuen Roman/aus einem Ihrer Romane möchten Sie niemals begegnen?
Karen Rose: Sue Conway aus Der Rache süßer Klang. Sie war so abgrundtief böse und hat mir echt Angst eingejagt als ich das Buch geschrieben habe.
Wenn Sie mit einem Fingerschnipsen etwas in Ihrem Leben ändern könnten - was wäre es, und warum?
Karen Rose: Nichts.
Wenn Sie die berühmten drei Wünsche frei hätten - welche wären das?
Karen Rose: Dass böse Menschen in der Nacht leuchten, dann könnte man sie leichter einfangen, dass Schokolade nicht dick macht, und gelegentlich drei weitere Wünsche.
Ihr Lebensmotto?
Karen Rose: Vergesse niemals den Menschen, die du liebst, zu sagen, dass du sie liebst.
Haben Sie schon Pläne für ihr nächstes Buch?
Karen Rose: Ich arbeite an einer Serie rund um Polizisten, Kommissare und Leichenbeschauer aus Baltimore, meiner Geburtsstadt.
Was ist für Sie der schwierigere Moment - den ersten Satz zu schreiben oder den letzten?
Karen Rose: Absolut eindeutig: der erste Satz!. Ich meditiere über den ersten Sätzen.
Haben Sie einen Lieblingsautor - und wenn ja: Wer ist es, und warum?
Karen Rose: Meine Lieblingsautoren hängen von meiner Laune ab. Im Moment habe ich so eine Nalini Singh Phase. Ich liebe die Welten, die sie erschafft! Außerdem mag ich CL Wilson, eine Fantasy-Autorin. Ich liebe Autoren, die in mir den Wunsch auslösen, in ihrer kreierten Welt leben zu wollen.
Welche Figur aus Ihrem neuen Roman/aus einem Ihrer Romane würden Sie gerne einmal treffen?
Karen Rose: Sophie Johannsen aus Todesschrei - Ich wäre schon immer gerne Archäologin gewesen und würde gerne fließend zehn Fremdsprachen sprechen. Außerdem kann Sophie sehr gut mit Schwertern um gehen. Wie cool ist das denn?
Und welcher Figur aus Ihrem neuen Roman/aus einem Ihrer Romane möchten Sie niemals begegnen?
Karen Rose: Sue Conway aus Der Rache süßer Klang. Sie war so abgrundtief böse und hat mir echt Angst eingejagt als ich das Buch geschrieben habe.
Wenn Sie mit einem Fingerschnipsen etwas in Ihrem Leben ändern könnten - was wäre es, und warum?
Karen Rose: Nichts.
Wenn Sie die berühmten drei Wünsche frei hätten - welche wären das?
Karen Rose: Dass böse Menschen in der Nacht leuchten, dann könnte man sie leichter einfangen, dass Schokolade nicht dick macht, und gelegentlich drei weitere Wünsche.
Ihr Lebensmotto?
Karen Rose: Vergesse niemals den Menschen, die du liebst, zu sagen, dass du sie liebst.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Karen Rose
- 2011, 4. Aufl., 624 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Kerstin Winter
- Verlag: DROEMER KNAUR
- ISBN-10: 3426503018
- ISBN-13: 9783426503010
- Erscheinungsdatum: 23.09.2011
Rezension zu „Feuer / Lady-Thriller Bd.11 “
"Romantic Thrill vom Allerfeinsten!" Beates Lovely Books (Blog) 20140315
Pressezitat
"Romantic Thrill vom Allerfeinsten!" Beates Lovely Books (Blog) 201403
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