Länger leben, länger lieben
Das Lebensgefühl der Generation Silver Sex
Das Alter ist abgeschafft, die 50jährigen von heute fühlen sich jünger als je zuvor. Der große Lebensstilreport der Trend- und Zukunftsforscher Wippermann und Langwieser über den Wandel in einer Gesellschaft, die länger leben und länger lieben wird.
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Produktinformationen zu „Länger leben, länger lieben “
Das Alter ist abgeschafft, die 50jährigen von heute fühlen sich jünger als je zuvor. Der große Lebensstilreport der Trend- und Zukunftsforscher Wippermann und Langwieser über den Wandel in einer Gesellschaft, die länger leben und länger lieben wird.
Klappentext zu „Länger leben, länger lieben “
Die, die heute 50 sind und aufwärts, definieren gerade das Alter neu. Für die meisten gilt das gefühlte Alter, also gelebtes Alter minus 15 Jahre. Sie sind die neuen 35jährigen, stehen voll im Berufsleben oder reisen um die Welt, werden frühe Großeltern oder späte Eltern. Sie machen mehr aus ihrem Leben, gehen aus, konsumieren, treiben Sport, haben Sex. Ihre Vorlieben und Bedürfnisse bestimmen, wie wir leben werden. Angetrieben von der Sehnsucht, jung zu bleiben, wird der eigene Körper, seine Belastbarkeit, Gesundheit und vor allem Schönheit zum Mittelpunkt allen Denkens und Handelns. Dauerjugendlichkeit prägt das Lebensgefühl, die klassische Abfolge Kindheit, Erwachsensein, Alter löst sich auf. Ein enormer Wettbewerb beginnt: Wer bleibt länger jung?
Lese-Probe zu „Länger leben, länger lieben “
Wir werden länger leben als jemals Menschen vor uns, aber wir wissen noch nicht, wie. Wir freuen uns nicht darüber, wir haben Angst davor. Was uns fehlt, sind neue Lebensmodelle. Laut Statistik können wir uns alle vier Jahre auf ein weiteres Lebensjahr einstellen. Das schafft neue, nie gekannte persönliche Chancen. Ein Altersbeben erfasst unsere Vorstellungen vom Leben. Das Alter wird neu definiert. Das gefühlte Alter, Geburtsdatum minus 15 Jahre, bestimmt die eigene Weltwahrnehmung. Die 50-Jährigen sind die neuen 35-Jährigen. Wenn schon die Gesellschaft älter wird, wollen wir auf jeden Fall jung bleiben. Damit prägt das gefühlte Alter den Wertewandel. Die zweite Pubertät bestimmt das künftige Denken und Handeln.Das Alter wird zunehmend als Krankheit angesehen. Viagra & Co sowie der boomende Anti-Aging-Markt lassen keine Zweifel mehr zu. Die Erfinder des Jugendkultes sind selbst in die Jahre gekommen. Die heute 45- bis 65-Jährigen sind dabei, sich auf eine permanente Erotisierung des Alltags einzurichten. Die Dauerjugendlichen ergreifen die Macht. "Mein Bauch gehört mir!", war ihre Unabhängigkeitserklärung von den Normen der damaligen Gesellschaft. Mit der sexuellen Revolution wurde der eigene Körper zum Mittelpunkt der Welt erklärt. Die Weltverbesserer von einst brachten vieles ins Rollen: die Umweltbewegung, die Friedensbewegung, die Solidarisierung mit der Dritten Welt, vor allem aber ein neues Selbstverständnis von Frauen und Männern. Sie haben das Liebesleben individualisiert und zum Maßstab des eigenen Glücks gemacht. Die Herausforderung des längeren Lebens heißt für sie auch, länger zu lieben.
Ob getönt oder gefärbt, silberne Haare sind ihr Erkennungszeichen. Die fitten und selbstbestimmten der neuen Alten sind heute schon die größte Gruppe in der Gesellschaft. Durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit sind sie in der Lage, Meinungen und Märkte nachhaltig zu verändern. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Entwicklung liegt im neuen Selbstverständnis der
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Frauen. Aufgewachsen mit der Emanzipationsbewegung, haben sie gelernt, Sex mit Freiheit gleichzusetzen. Jetzt haben diese Frauen damit begonnen, neue Ansprüche an ihr eigenes Auftreten und Aussehen im Alter zu stellen. Mit diesen neuen Maßstäben bewerten sie auch ihre gleichaltrigen Partner. Damit geraten die Männer unter Druck. Heute schwindet das Glück für jeden, der die Versportung des Alters nicht akzeptieren will. Deshalb lassen die gemeinsamen Aktivitäten im Alter nicht nach, sondern nehmen, im Gegenteil, zu. Die Mitglieder dieser Altersgruppe reisen gern, sie gehen gern aus, sie konsumieren gern, sie treiben Sport - und sie haben Sex. Ihr neues Lebensgefühl heißt: Silver Sex.
Der Schlachtruf vergangener Tage - "Trau keinem über 30" - hat seine Aggressivität über die Jahrzehnte nicht verloren. Die Dauerjugendlichen fangen an, am eigenen Leib den Bumerang-Effekt ihrer Parole von damals zu spüren. Jugendlichkeit ist für sie von einer Selbstverständlichkeit zum Pflichtprogramm geworden. Die Mitglieder der Generation Silver Sex haben das Rebellieren nicht verlernt. Jetzt protestieren sie gegen ihren eigenen Körper. Sie wollten nicht erwachsen werden und schon gar nicht alt. Sie lassen sich nicht in Pflegebatterien wegsperren. Den selbst geschaffenen gesellschaftlichen Druck versuchen sie mit dem Zauberwort "gefühltes Alter" aus ihrem Leben wegzuerklären. Dafür sind sie bereit zu investieren. Ihre Erwartungshaltung spiegelt die Veränderungen in der Gesellschaft wider. Das langfristige Konjunkturprogramm für Kultur und Wirtschaft heißt: "Nie wieder alt!"
Die ehemalige Persönlichkeitswerdung wird jetzt mit Selbstdesign übersetzt. Während die elterlichen Vorbilder sorgsam darauf achten, ihre Persönlichkeit zu entfalten, wächst die Angst vor schlaffer Haut. Die gefürchtete Midlife-Crisis wurde vorverlegt und durch die zeitgemäßere Quarterlife-Crisis ersetzt. Schon die Heranwachsenden haben verstanden, dass Jugendlichkeit belohnt wird. Wenn soziale und kulturelle Erklärungsmuster unzureichend werden, scheinen biologische Argumente allemal plausibler. Die Oberflächenspannung der Haut beantwortet alle offenen Fragen, innere Werte zählen weniger als jugendliche Schönheit. Fremdanerkennung ist für das eigene Selbstbewusstsein wichtiger geworden als Selbstachtung. Die Parole des Wertewandels lautet: "Ästhetik statt Ideologie."
Was Sie in diesem Buch über die Entwicklung der Erotisierung einer älter werdenden Gesellschaft lesen werden, lässt Sie wahrscheinlich zwischen Wut und Selbstgefälligkeit hin- und herpendeln. Beide Reaktionen sind falsch. Wenn Sie als aufgeklärter Mensch wütend darüber sind, dass die Orientierung an inneren Werten, Emanzipation und Solidarität ein Auslaufmodell sein soll, so denken Sie an Ihre eigene Jugend. Der Aufstand der Jungen hat immer versucht, die Werte der Eltern in Frage zu stellen. Lange vorbei ist die Jugendzeit der Weltverbesserer, der heute 45- bis 65-Jährigen. Das wehleidige Klagelied der heute 25- bis 45-Jährigen, "Ich geh kaputt, kommst du mit?", ist inzwischen auch verstummt. Der gemeinsame Wunsch nach ästhetischer Eigenverantwortung und Selbstverbesserung wird zum Kampfplatz. Das Ziel ist klar: "Man kann 30 Jahre lang wie 40 aussehen."
Als die Kinder und Jugendlichen noch die Mehrheit stellten, protestierten sie gegen die Konsumgesellschaft und stellten Fragen nach dem Sinn des Lebens. Damals stand die Alterspyramide der Bevölkerung auf einem breiten und sicheren Fundament. Das ist lange her. Jetzt ist die Alterspyramide dabei, sich auf ihre wackelige Spitze zu stellen. Die Jugend stirbt aus. Kinder werden zugunsten der Karriere verschoben. Das Optimieren der eigenen Lebensplanung ist zur Selbstverständlichkeit geworden. In dieser Situation die Generationenfrage auf die Ästhetik zu reduzieren ist radikal. Wer heute in die Pubertät kommt, entdeckt den Körper als Spielfeld der Rebellion. Der Protest wird nicht mehr auf Transparente geschrieben oder in Songs formuliert, er hat sich auf den Körper zurückgezogen. Die neue visuelle Protestkultur wendet sich gegen Eltern, die nie erwachsen werden wollen. Der Erfolg dieses Aufstandes wird mit Aufmerksamkeit belohnt. Wenn im Kampf um ein jugendliches Erscheinungsbild die coolen Mamas zu Konkurrentinnen der eigenen Töchter werden, entscheidet im öffentlichen Schaukampf der freigelegte Bauchnabel über das wahre Alter.
Die Mitglieder der Generation Silver Sex denken gar nicht mehr daran, sich während der Blüte ihrer Jahre aus dem Leben zurückzuziehen. Es zeigt sich, dass der Wille zur Selbstgestaltung auch bei den Nachwachsenden schon heute selbstverständlich ist. Die Ansprüche an den eigenen Körper werden weiterwachsen. Man wird nicht nur länger leben wollen, sondern möchte auch noch mehr aus seinem Leben machen. Das Leben verändert sich schneller als das Selbstbild. Wenn Silver Sex zum Lifestyle wird, hat die Haltung "Natürlich altern" beste Chancen, eine neue Protestbewegung zu werden.
Länger zu leben heißt für jeden von uns, das eigene Leben länger gestalten zu können. Statt die persönlichen Chancen zu entdecken, konzentrieren wir uns auf die Diskussion der gesellschaftlichen Risiken. Denn das Altersbeben schafft neue Fakten: Wir werden länger alt als jung sein. Die Jugend wird zur Minderheit. Die Gesamtbevölkerung wird schrumpfen. Das Problem liegt in der Anpassungsträgheit von Werten und Normen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde man etwa 45 Jahre alt. Heute liegt die Lebenserwartung bei über 90 Jahren. Wer heute mit 60 in den Vorruhestand geht, hat ein Drittel seines Lebens noch vor sich. In den letzten 100 Jahren haben wir uns biologisch weiterentwickelt, sind aber mental stehen geblieben. Unsere Vorstellungen vom Alter haben sich kaum verändert. Die Orientierung an der dreiphasigen Lebensbiografie von Jugend, Erwachsensein und Alter hat endgültig ausgedient. Es fehlen neue Werte und Normen für ein Leben nach dem Altersbeben. Dieses Buch versucht eine Standortbestimmung und zudem Antworten zu geben auf den frustrierten Klageruf: "Warum können wir nicht so älter werden wie unsere Eltern?"
In der Altersfrage herrscht kein gesellschaftlicher Konsens mehr. In den letzten fünf Jahren gab es einen wahren Boom öffentlicher Diskussionen über die Probleme der Überalterung der Gesellschaft. Es ist Frank Schirrmacher zu danken, dass er die öffentliche Meinung mit seinem Manifest "Das Methusalem-Komplott" im Jahre 2004 so erregt hat, dass inzwischen eine Vielzahl von Büchern zum Thema erschienen ist. Die Alarmstimmung macht Sinn, solange das Alter als Krankheit angesehen wird. Ärzte, Naturwissenschaftler, Psychologen, Soziologen und in die Jahre gekommene Autoren und Autorinnen haben unabhängig voneinander eine Fülle von Schwierigkeiten erkannt und beschrieben. Zusammen ergibt sich ein bemerkenswert übereinstimmendes Bild. Es ist das Bild der kollektiven Ratlosigkeit: "Was bedeutet es heute, alt zu werden?"
Es gilt, mit gesellschaftlichen Mythen aufzuräumen: "Der Staat ist für das Alter verantwortlich." - "Kinder müssen für fremde Leute Rente zahlen." - "Mit 49 Jahren sterben die Konsumenten." Vor diesen Herausforderungen steht nicht nur Deutschland. Die Individualisierung erreicht jeden Lebensbereich. Die Frage der Altersplanung macht da keine Ausnahme. Für alle westlich orientierten Gesellschaften lauten die Zukunftsfragen gleich: Was kommt nach dem Modell der vertrauten und durch staatliche Garantien abgesicherten dreiteiligen Lebensbiografie? Wo bleibt das Recht aufs Alter? Die Schlüsselfrage aber heißt nicht: "Wer soll das bezahlen?", sondern: "Was wird aus der Liebe?"
Der Schlachtruf vergangener Tage - "Trau keinem über 30" - hat seine Aggressivität über die Jahrzehnte nicht verloren. Die Dauerjugendlichen fangen an, am eigenen Leib den Bumerang-Effekt ihrer Parole von damals zu spüren. Jugendlichkeit ist für sie von einer Selbstverständlichkeit zum Pflichtprogramm geworden. Die Mitglieder der Generation Silver Sex haben das Rebellieren nicht verlernt. Jetzt protestieren sie gegen ihren eigenen Körper. Sie wollten nicht erwachsen werden und schon gar nicht alt. Sie lassen sich nicht in Pflegebatterien wegsperren. Den selbst geschaffenen gesellschaftlichen Druck versuchen sie mit dem Zauberwort "gefühltes Alter" aus ihrem Leben wegzuerklären. Dafür sind sie bereit zu investieren. Ihre Erwartungshaltung spiegelt die Veränderungen in der Gesellschaft wider. Das langfristige Konjunkturprogramm für Kultur und Wirtschaft heißt: "Nie wieder alt!"
Die ehemalige Persönlichkeitswerdung wird jetzt mit Selbstdesign übersetzt. Während die elterlichen Vorbilder sorgsam darauf achten, ihre Persönlichkeit zu entfalten, wächst die Angst vor schlaffer Haut. Die gefürchtete Midlife-Crisis wurde vorverlegt und durch die zeitgemäßere Quarterlife-Crisis ersetzt. Schon die Heranwachsenden haben verstanden, dass Jugendlichkeit belohnt wird. Wenn soziale und kulturelle Erklärungsmuster unzureichend werden, scheinen biologische Argumente allemal plausibler. Die Oberflächenspannung der Haut beantwortet alle offenen Fragen, innere Werte zählen weniger als jugendliche Schönheit. Fremdanerkennung ist für das eigene Selbstbewusstsein wichtiger geworden als Selbstachtung. Die Parole des Wertewandels lautet: "Ästhetik statt Ideologie."
Was Sie in diesem Buch über die Entwicklung der Erotisierung einer älter werdenden Gesellschaft lesen werden, lässt Sie wahrscheinlich zwischen Wut und Selbstgefälligkeit hin- und herpendeln. Beide Reaktionen sind falsch. Wenn Sie als aufgeklärter Mensch wütend darüber sind, dass die Orientierung an inneren Werten, Emanzipation und Solidarität ein Auslaufmodell sein soll, so denken Sie an Ihre eigene Jugend. Der Aufstand der Jungen hat immer versucht, die Werte der Eltern in Frage zu stellen. Lange vorbei ist die Jugendzeit der Weltverbesserer, der heute 45- bis 65-Jährigen. Das wehleidige Klagelied der heute 25- bis 45-Jährigen, "Ich geh kaputt, kommst du mit?", ist inzwischen auch verstummt. Der gemeinsame Wunsch nach ästhetischer Eigenverantwortung und Selbstverbesserung wird zum Kampfplatz. Das Ziel ist klar: "Man kann 30 Jahre lang wie 40 aussehen."
Als die Kinder und Jugendlichen noch die Mehrheit stellten, protestierten sie gegen die Konsumgesellschaft und stellten Fragen nach dem Sinn des Lebens. Damals stand die Alterspyramide der Bevölkerung auf einem breiten und sicheren Fundament. Das ist lange her. Jetzt ist die Alterspyramide dabei, sich auf ihre wackelige Spitze zu stellen. Die Jugend stirbt aus. Kinder werden zugunsten der Karriere verschoben. Das Optimieren der eigenen Lebensplanung ist zur Selbstverständlichkeit geworden. In dieser Situation die Generationenfrage auf die Ästhetik zu reduzieren ist radikal. Wer heute in die Pubertät kommt, entdeckt den Körper als Spielfeld der Rebellion. Der Protest wird nicht mehr auf Transparente geschrieben oder in Songs formuliert, er hat sich auf den Körper zurückgezogen. Die neue visuelle Protestkultur wendet sich gegen Eltern, die nie erwachsen werden wollen. Der Erfolg dieses Aufstandes wird mit Aufmerksamkeit belohnt. Wenn im Kampf um ein jugendliches Erscheinungsbild die coolen Mamas zu Konkurrentinnen der eigenen Töchter werden, entscheidet im öffentlichen Schaukampf der freigelegte Bauchnabel über das wahre Alter.
Die Mitglieder der Generation Silver Sex denken gar nicht mehr daran, sich während der Blüte ihrer Jahre aus dem Leben zurückzuziehen. Es zeigt sich, dass der Wille zur Selbstgestaltung auch bei den Nachwachsenden schon heute selbstverständlich ist. Die Ansprüche an den eigenen Körper werden weiterwachsen. Man wird nicht nur länger leben wollen, sondern möchte auch noch mehr aus seinem Leben machen. Das Leben verändert sich schneller als das Selbstbild. Wenn Silver Sex zum Lifestyle wird, hat die Haltung "Natürlich altern" beste Chancen, eine neue Protestbewegung zu werden.
Länger zu leben heißt für jeden von uns, das eigene Leben länger gestalten zu können. Statt die persönlichen Chancen zu entdecken, konzentrieren wir uns auf die Diskussion der gesellschaftlichen Risiken. Denn das Altersbeben schafft neue Fakten: Wir werden länger alt als jung sein. Die Jugend wird zur Minderheit. Die Gesamtbevölkerung wird schrumpfen. Das Problem liegt in der Anpassungsträgheit von Werten und Normen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde man etwa 45 Jahre alt. Heute liegt die Lebenserwartung bei über 90 Jahren. Wer heute mit 60 in den Vorruhestand geht, hat ein Drittel seines Lebens noch vor sich. In den letzten 100 Jahren haben wir uns biologisch weiterentwickelt, sind aber mental stehen geblieben. Unsere Vorstellungen vom Alter haben sich kaum verändert. Die Orientierung an der dreiphasigen Lebensbiografie von Jugend, Erwachsensein und Alter hat endgültig ausgedient. Es fehlen neue Werte und Normen für ein Leben nach dem Altersbeben. Dieses Buch versucht eine Standortbestimmung und zudem Antworten zu geben auf den frustrierten Klageruf: "Warum können wir nicht so älter werden wie unsere Eltern?"
In der Altersfrage herrscht kein gesellschaftlicher Konsens mehr. In den letzten fünf Jahren gab es einen wahren Boom öffentlicher Diskussionen über die Probleme der Überalterung der Gesellschaft. Es ist Frank Schirrmacher zu danken, dass er die öffentliche Meinung mit seinem Manifest "Das Methusalem-Komplott" im Jahre 2004 so erregt hat, dass inzwischen eine Vielzahl von Büchern zum Thema erschienen ist. Die Alarmstimmung macht Sinn, solange das Alter als Krankheit angesehen wird. Ärzte, Naturwissenschaftler, Psychologen, Soziologen und in die Jahre gekommene Autoren und Autorinnen haben unabhängig voneinander eine Fülle von Schwierigkeiten erkannt und beschrieben. Zusammen ergibt sich ein bemerkenswert übereinstimmendes Bild. Es ist das Bild der kollektiven Ratlosigkeit: "Was bedeutet es heute, alt zu werden?"
Es gilt, mit gesellschaftlichen Mythen aufzuräumen: "Der Staat ist für das Alter verantwortlich." - "Kinder müssen für fremde Leute Rente zahlen." - "Mit 49 Jahren sterben die Konsumenten." Vor diesen Herausforderungen steht nicht nur Deutschland. Die Individualisierung erreicht jeden Lebensbereich. Die Frage der Altersplanung macht da keine Ausnahme. Für alle westlich orientierten Gesellschaften lauten die Zukunftsfragen gleich: Was kommt nach dem Modell der vertrauten und durch staatliche Garantien abgesicherten dreiteiligen Lebensbiografie? Wo bleibt das Recht aufs Alter? Die Schlüsselfrage aber heißt nicht: "Wer soll das bezahlen?", sondern: "Was wird aus der Liebe?"
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Autoren-Porträt von Corinna Langwieser, Peter Wippermann
Corinna Langwieser, geboren 1970, studierte in Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation. Von 1994 bis 1998 arbeitete sie im Trendbüro Hamburg, seither selbstständige Zukunftsforscherin mit den Schwerpunkten Gesundheit, Wellness, Generation.Peter Wippermann, Mitbegründer des Trendbüro, ein Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel. Seit 1993 unterrichtet er als Professor für Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste. Peter Wippermann ist Mitbegründer der LeadAcademy für Mediendesign und Medienmarketing, Beiratsmitglied von "hamburgunddesign" und gilt als einer der führenden Trendforscher in Deutschland.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Corinna Langwieser , Peter Wippermann
- 2007, 236 Seiten, Maße: 12,5 x 20,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 3492049109
- ISBN-13: 9783492049108
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