Land der tausend Bäume
Roman
Bewegende Australien-Saga über grenzenlose Liebe und düstere Familiengeheimnisse. Ein beeindruckendes Debüt!
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Produktinformationen zu „Land der tausend Bäume “
Bewegende Australien-Saga über grenzenlose Liebe und düstere Familiengeheimnisse. Ein beeindruckendes Debüt!
Lese-Probe zu „Land der tausend Bäume “
1Ich stehe auf der Schwelle des Hauses. Vor der Tür die Stiefel meines Vaters. Auf dem Leder erkenne ich noch den Abdruck seiner Zehen. Ich bin nur hergekommen, weil er gestorben ist. Ich bin nur hier, weil ich verzweifelt bin. Eine Verzweiflungstäterin könnte man sagen.
Dreißig Jahre ist es Jetzt her, dass ich meinen Vater zum letzten Mal gesehen habe, und beim Blick in das dunkle Haus wird mir bewusst, dass dies der Tag ist, vor dem ich mich gefürchtet habe.
Völlig unbeeindruckt von alldem sitzt meine Tochter Lauren im Wagen, den ich in der Einfahrt geparkt habe. Ich höre, wie sie in ihr Handy schnattert. Glücklicherweise geht ihre Stimme im schrillen Klang der Zikaden unter, sobald ich in die kühle Stille des Hauses trete.
Das alte Farmhaus ist durch einen breiten Gang geteilt, der den Eingang mit der Hintertür verbindet. An den Wänden des Ganges hängen Fotos von meinem Vater: Jack, der verschiedene Schutzhelme und schmutzige Overalls trägt, mit riesigen Planierraupen und Baggern im Hintergrund. Auf einige Fotos sind Datum und Ort gekritzelt: Broken Hill 1955; Tennant Creek 1962. Ein paar Junge Typen vor einem Pub, die Arme locker um die Schultern eines Kumpels gelegt und ein breites Grinsen für die Kamera auf dem Gesicht - Mt. Isa 1967. Als Schulmädchen hatte ich ähnliche Fotos von ihm in meinem Album. Damals war er mein Held. Immer weg, immer irgendwo an einem interessanteren Ort.
Rechts vom Gang befinden sich zwei Schlafzimmer. Sie gehen beide auf eine breite Veranda hinaus, die sich ums ganze Haus zieht. Zu meiner Linken ist ein Wohnzimmer mit einer Küche im hinteren Teil. Der Raum ist vollgestopft mit Bücherstapeln, Felsbrocken und angeschlagenen Tassen, in denen der Schimmel sprießt. In den Ecken überall Spinnennetze. Es sieht traurig und verlassen und nach einem einsamen Leben aus.
"Meine Güte, was für ein Dreckloch!", ruft Lauren während ihrer raschen Besichtigungstour durchs Haus. "Es ist so dunkel und modrig - warum sind alle Vorhänge zugezogen?"
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Sie kommt zu mir ins Wohnzimmer, zieht die Vorhänge zurück und kämpft mit den Fenstertüren, bis sie aufspringen. Ein Sonnenstrahl fällt in den Raum, der ein Meer tanzender Staubkörner beleuchtet.
Dieses Haus hat früher meinen Großeltern gehört. Jack zog hierher, nachdem meine Mutter, Isabelle, gestorben war. Sie wusste immer, dass er am Ende hierherziehen würde. Sie fand es seltsam, dass er dieses Haus so mochte, weil es sie, die darin aufgewachsen war, immer gleichgültig gelassen hatte. Ich hingegen kann mir gut vorstellen, warum ihm dieses Haus gefiel. Es ist einfach und solide, ohne Zierrat und architektonischen Schnickschnack.
"Ich bin müde", sage ich und setze mich auf ein altes braunes Sofa, das genauso erschöpft wirkt wie ich. Die meisten Möbel müssen meinen Großeltern gehört haben. Jacks Vorstellung von Mobiliar ging mehr in Richtung Bierkästen mit einem Brett darüber. Er misstraute Jeder Form von gehobenem Lebensstil. Die beiden alten Sofas waren vermutlich sein Besitz, und auch der zwanzig Jahre alte Fernseher. Aber der polierte Holztisch in der Küche mit den dicken, geschwungenen Beinen und die dunkle Ankleidekommode mit den geschnitzten Blüten und Blättern eindeutig nicht. Es macht den Eindruck, als wären hier die Schichten mehrerer Leben übereinander gelagert. Es ist unsäglich deprimierend. Ich kann hier keinesfalls leben. Ganz unmöglich.
"Du kannst doch nicht ernsthaft hier wohnen wollen." Lauren lässt sich neben mir aufs Sofa fallen. "So schlecht kann's doch nicht stehen - das ist Ja grotesk!" Sie kostet das Wort förmlich aus.
"Sie wollen mir wohl nächste Woche meinen Wagen wegnehmen."
"Dein schönes Auto", seufzt sie.
"Das macht mir nichts mehr aus. Ich kauf mir einfach ein billiges Vehikel, mit dem ich rumfahren kann."
"In einer Bruchbude leben und eine Schrottmühle fahren - das bist doch nicht du, Adrienne!"
"Ich hab alles, was ich brauche", lüge ich. Es ist mein neues Mantra.
Dieses Haus hat früher meinen Großeltern gehört. Jack zog hierher, nachdem meine Mutter, Isabelle, gestorben war. Sie wusste immer, dass er am Ende hierherziehen würde. Sie fand es seltsam, dass er dieses Haus so mochte, weil es sie, die darin aufgewachsen war, immer gleichgültig gelassen hatte. Ich hingegen kann mir gut vorstellen, warum ihm dieses Haus gefiel. Es ist einfach und solide, ohne Zierrat und architektonischen Schnickschnack.
"Ich bin müde", sage ich und setze mich auf ein altes braunes Sofa, das genauso erschöpft wirkt wie ich. Die meisten Möbel müssen meinen Großeltern gehört haben. Jacks Vorstellung von Mobiliar ging mehr in Richtung Bierkästen mit einem Brett darüber. Er misstraute Jeder Form von gehobenem Lebensstil. Die beiden alten Sofas waren vermutlich sein Besitz, und auch der zwanzig Jahre alte Fernseher. Aber der polierte Holztisch in der Küche mit den dicken, geschwungenen Beinen und die dunkle Ankleidekommode mit den geschnitzten Blüten und Blättern eindeutig nicht. Es macht den Eindruck, als wären hier die Schichten mehrerer Leben übereinander gelagert. Es ist unsäglich deprimierend. Ich kann hier keinesfalls leben. Ganz unmöglich.
"Du kannst doch nicht ernsthaft hier wohnen wollen." Lauren lässt sich neben mir aufs Sofa fallen. "So schlecht kann's doch nicht stehen - das ist Ja grotesk!" Sie kostet das Wort förmlich aus.
"Sie wollen mir wohl nächste Woche meinen Wagen wegnehmen."
"Dein schönes Auto", seufzt sie.
"Das macht mir nichts mehr aus. Ich kauf mir einfach ein billiges Vehikel, mit dem ich rumfahren kann."
"In einer Bruchbude leben und eine Schrottmühle fahren - das bist doch nicht du, Adrienne!"
"Ich hab alles, was ich brauche", lüge ich. Es ist mein neues Mantra.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Amanda Hampson
- 2008, 303 Seiten, Maße: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Angelika Felenda
- Verlag: Diana
- ISBN-10: 3453352440
- ISBN-13: 9783453352445
Rezension zu „Land der tausend Bäume “
"Ein bewegender Roman über Liebe, Familie, Tradition und Identitätsfindung. Ein beeindruckendes Debüt!"
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