Lara Lustig und der liebe Gott
In Lillys Klasse treffen Kinder ganz unterschiedlicher Konfessionen aufeinander. Doch erst seit Tante Clara auf Cornelius' Erstkommunionfeier so spannend über das Christentum erzählt hat, wollen alle mehr über die unterschiedlichen Religionen wissen: Warum feiert man die erste Kommunion? Was bedeutet eigentlich koscher? Und was hat es mit dem Ramadan auf sich? Nach und nach nimmt die Lehrerin Lara Lustig den Kindern ihre Scheu vor den schwierigen Fragen. Sie lernen einander besser verstehen und erkennen, dass Gott viele verschiedene Gesichter hat.
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Lara Lustig und der liebe Gott von Elisabeth Zöller
LESEPROBE
Cornelius und die Erstkommunion
Wir waren zu einerErstkommunionfeier eingeladen, Linda und ich und Sara und Nikolai und Louis undThor, zusammen mit Lara Lustig. Und bei wem? Bei unserem Freund Cornelius! Cornelius,Linda und alle, die ich aufgezählt habe, gehören zu meiner Klasse. Genau wieLara Lustig, unsere wunderbare Lehrerin. Die meisten von uns sind evangelisch,so wie ich. Nur vier sind katholisch und Cornelius ist einer von ihnen. DieseErstkommunionfeier war also eine ziemlich spannende Sache für uns. Undaußerdem
Also, ich mag den Cornelius sehr,sehr gern, mit seiner kullerrunden Brille und den Stoppelhaaren. Cornelius isterst vor kurzem in unsere Klasse gekommen. Wir können toll miteinander Quatsch ma- chen und genauso gut zusammenernst sein. Es ist, wie wenn man verliebt ist und alles noch so neu und fast geheimist.
Und nun feierte Cornelius also seineErstkommunion, am Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, und wir waren dazueingeladen. Ich war schon total aufgeregt und kribbelig.
Am Sonntagmorgen zogen wir los zurKirche. Unterwegs summte ich mein Lara-Lustig-Lied: »Lara Lustig macht uns Mut,Lara Lustig tut uns gut.«
So sangen wir und wussten dabeigenau, dass Lara Lustig noch viel, viel mehr tat, als uns Freude und Mut zumachen. Lara Lustig war seit ungefähr einem Jahr bei uns. Seither hatte sievieles von dem, was uns schwach und unsicher machte, einfach stark und großgezaubert. Und tat es immer wieder aufs Neue. Natürlich fand ich Lara Lustigauch manchmal doof. Wenn sie streng war oder herummeckerte. Aber das steht aufeinem anderen Blatt. Jetzt waren wir alle festlich gestimmt, neugierig und vollErwartung, Cornelius Erstkommunion mitzufeiern.
Eigentlich hatte Mama mir ein neuesKleid kaufen wollen, aber dann hatten wir wieder keine Zeit dafür. TypischMama. Das hat man davon, wenn man sich mit drei Geschwistern herumschlagenmuss. Verflixte Nervensägen. Ich war ziemlich sauer auf die Zwillinge, Leon undLukas, weil die beiden genau an unserem Einkaufsnachmittag Zirkus machten. Und Lola,meine ältere Schwester, die voll durch die Pubertät rast, quäkte herum. Sieschrie, dass sie nicht immer auf die »kleinen Monster« aufpassen wolle. Werdenn die Kinder wohl gekriegt hätte, maulte sie weiter, das wären dochschließlich Papa und Mama, oder nicht? Und mitnehmen konnten wir die beiden auchnicht. Leon hatte einmal in einem Modegeschäft sämtliche Preisschilder an einemKleiderständer abgerissen, weil sie unten herausguckten, und Mama seine Beutevoller Stolz in die Umkleidekabine gebracht. Mama floh innerhalb einer Minute ausdem Geschäft und hatte danach noch lange ein schlechtes Gewissen gegenüber denarmen Verkäuferinnen, die alle Klamotten neu mit Preisschildern auszeichnenmussten.
Schließlich hat Mama mein hellesSommerkleid aus dem Schrank geholt. »Das ist doch wirklich schön«, sagte sie.
Ich konnte nur nicken, denn dasKleid hatten wir erst im vorigen Jahr neu gekauft. Zuerst wollte ich so einMädchenkleid gar nicht. Für diese Erstkommunionfeier? Ob Cornelius das gutfände? Ich in einem Kleid? In der Schule habe ich immer nur Jeans undSweatshirts an. Vielleicht sollte ich eine weiße Jeans anziehen? Aber festlichmusste es ja auch sein. Also blieb mir nichts anderes übrig, als nach langem Hinund Her in mein Kleid zu schlüpfen.
Wie verabredet trafen wir uns alleum neun Uhr vor der Kirche. Wir hatten sogar extra Platzkarten bekommen, damitwir bei der Messfeier einen festen Sitzplatz hatten. Doch zuerst stellten wiruns zu beiden Seiten des Mittelgangs auf, während die Erstkommunionkinder feierlichin die Kirche einzogen.
Alle waren sehr schön angezogen: dieMädchen in langen weißen Kleidern, mit Blumen und Blumenkränzchen im Haar, dieJungen in dunklen Anzügen.
Und jedes Kind trug eine weiße,schön geschmückte Kerze. Da wurden wir fast neidisch, weil wir in unserer Kirchekein solches Fest haben. ( )
© cbj Verlag
- Autor: Elisabeth Zöller
- Altersempfehlung: 8 - 10 Jahre
- 2006, 1, 122 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 16 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570131181
- ISBN-13: 9783570131183
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