Brunk, B: Lebensstiländerung in der medizinischen Rehabilita

Die vorliegende empirische Arbeit führt zu einem vertieften Verständnis motivationaler, volitionaler und emotionaler Bedingungen der Veränderung des Gesundheitsverhaltens Freizeitsport im Anschluss an eine stationäre medizinische Rehabilitationsmaßnahme (Reha). Die Autorin bezog in ihre beiden Studien Rehabilitanden mit sozial-medizinischer Hauptdiagnose Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, orthopädischen Erkrankungen und Atemwegserkrankungen ein. Das gemeine klinische Merkmal aller Probanden ist Übergewicht. Zur Klärung ihrer Untersuchungsfragen wurden von der Autorin Variablen auf der Basis des sozial-kognitiven Prozessmodells gesundheitlichen Handelns erhoben und um Variablen zum emotionalen Befinden erweitert. Die Autorin zeigt anhand der Daten ihrer Längsschnittstudie, dass kognitive Prozesse der sportbezogenen Zielsetzung, Planung und Selbstwirksamkeitserwartungen einer poststationären des Freizeitsportverhaltens übergewichtiger Rehabilitanden vorausgehen, wie es das HAPA-Modell für gesundheitliches Handeln postuliert. Nach Datenlage kommt dabei dem kognitiven Prozess sportbezogener Selbstwirksamkeitserwartungen für die Phase der Initiative von Freizeitsport nach Reha ein besonderer Stellenwert zu. Den wesentlichen Einfluss der Phase der Initiative für die Entwicklung einer Lebensstiländerung unterstreichen weitere Befunde. Auch die Ergebnisse der Querschnittstudie der Autorin mit drei von ihr experimentell induzierten Planungsinterventionen sprechen dafür, dass die Unterstützung der Entwicklung sportbezogener Planungskognitionen nicht ausreicht, um eine Veränderung des Freizeitsportverhaltens übergewichtiger Rehabilitanden positiv zu beeinflussen.