Liebe? Jetzt sofort?!
Die besten Freundinnen frisch verliebt - das hält der stärkste Single nicht aus. Was tun? Die Lover vertreiben? Nein, das tut man nicht. Also muss Melli sich verkuppeln lassen. Immerhin sind Alix und Paula auf diesem Gebiet echte Expertinnen!
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
6.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Liebe? Jetzt sofort?! “
Die besten Freundinnen frisch verliebt - das hält der stärkste Single nicht aus. Was tun? Die Lover vertreiben? Nein, das tut man nicht. Also muss Melli sich verkuppeln lassen. Immerhin sind Alix und Paula auf diesem Gebiet echte Expertinnen!
Auf der Suche nach Mr Right Die besten Freundinnen frisch verliebt und in trauter Zweisamkeit - das hält selbst der stärkste Single nicht aus. Was tun? Mit fiesen Machenschaften die neuen Lover vertreiben? Nein, so etwas tut man nicht. Also muss Melli in den sauren Apfel beißen und sich von Alix und Paula verkuppeln lassen. Immerhin sind die beiden auf dem Gebiet echte Expertinnen!
Lese-Probe zu „Liebe? Jetzt sofort?! “
Liebe? Jetzt sofort?! von Bianka Minte-König und Gwyneth MinteVon der Muse geküsst
... mehr
»Oh, verdammt! Könnt ihr mal endlich dieses Gejaule abstellen? Hier wird man ja wahnsinnig! Das ist ja schlimmer als am Ballermann!«
Es war einer dieser Tage, an denen ich mir wünschte, nie mein zwar unbeheiztes, aber idyllisches Loft im alten Schlachthof verlassen zu haben. Auch wenn das lichtdurchflutete Atelier im Jugendstilwintergarten unserer WG natürlich mehr Charme und vor allen Dingen eine Heizung hatte. Aber an Tagen wie heute hätte ich das alles aufgegeben, um nur endlich wieder meine Ruhe zu haben. Eine Künstlerin wie ich, kreativ und sensibel, war einfach nicht in der Lage, mit Ohropax in den Löffeln schöpferisch tätig zu sein! Ging das denn nicht in Paulas Gehirn rein? Ein großes Gemälde für die Ausstellung der Jury-Freien ließ sich nicht zum Gedudel eines Siebzigerjahre-Musicals kreieren! Aber wenn es nur Paula wäre! Sie mit ihrem Karaoke-Gedöns war zwar schon nervtötend genug, aber seit dieser Möchtegernschauspieler und -musicaldarsteller Justin das letzte freie Zimmer unserer WG bezogen hatte, war es schlicht-weg nicht mehr auszuhalten. Ich hatte mir doch gleich gedacht, dass an dem Typ was faul war. Wer strich schon seine Wände grau, wenn er eigentlich Rot bevorzugte? Doch nur jemand, der seine unterschwelligen Gelüste unter einem ehrbar anmutenden Tarnmäntelchen von Sachlichkeit verbergen musste. War ja klar, dass der nicht offen zugab, was für ein Feuerchen in ihm loderte. Ganz das kleine Rumpelstilzchen, das nur aus dem Hinterhalt zuschlug. Klar, dass er mich überredete, die Wände seines Zimmers, die ich bei seinem Einzug so großzügig rot getüncht hatte, wieder grau zu überpinseln. Nur über dem Bett durfte ich einen roten Streifen stehen lassen. Man beachte die Kombination: Bett - rot!
Der Typ hatte doch einen Schaden! Ich merkte, wie mir die Halsschlagader beim Gedanken an ihn ganz gewaltig anschwoll, und bevor sie platzte - oder ich -, riss ich die Tür meines Ateliers auf und stürzte in die Wohndiele, wo sich Paula und Justin in einem schmalzigen Duett gegenseitig falsche Töne um die Ohren schlugen. Und mir leider gleich mit.
»Geht's auch etwas leiser?«, pampte ich die beiden sofort an. »Und im Übrigen, Justin, dies ist eine WG, in der auch andere Menschen leben und arbeiten wollen, und keine Probenbühne!«
Paula zuckte zusammen, ließ den letzten Ton abschmieren, was ihn noch grausiger machte, und setzte sofort eine schuldbewusste Miene auf.
»Oh, Melli? Ich ... entschuldige ... ich habe gar nicht gewusst, dass du da bist ...«
Ach, das wunderte mich nun aber. Wo sollte ich denn wohl sonst sein, um neun Uhr an einem Sonntagmorgen? Hatte der Herr diesen Tag nicht zum Ruhetag erklärt? Also ...
»Es ist Sonntag«, sagte ich versöhnlich. »Jeder bibeltreue Christ ruht. Warum also ruht ihr nicht?«
Justin grinste sein ausgesprochen impertinent wirkendes Grinsen. »Weil wir vielleicht nicht bibelfest sind? Erzähl doch mal! Würde mich echt interessieren, wie du als Atheistin das mit dem Sonntag und dem lieben Gott so siehst.«
Nun riss mir der Geduldsfaden. Was bildete der Arsch sich eigentlich ein? Nicht nur, dass er sich bei Paula eingeschleimt hatte, um das freie WG-Zimmer zu kriegen, und mir am Sonntagmorgen die Ohren mit seinem Musicalschwachsinn volljaulte, jetzt besaß er auch noch die Frechheit, mich vor dem Frühstück zu einem Streitgespräch herauszufordern. Mich, Melli mit der scharfen Zunge! Na, hoffentlich hatte er sich warm angezogen. Danach sah sein labberiger Pyjama allerdings nicht grade aus. Überhaupt ... wie konnte der Typ so hier herumlaufen? Demnächst saß er in Unterhemd und Boxershorts am Küchentisch. Das praktizierte Spießertum! Grausam! Er tat ja schon so, als wenn er hier zu Hause wäre. Hm, war er in gewisser Hinsicht wohl sogar. Egal! Mich forderte man nicht unwidersprochen heraus!
Ich wollte ihm grade Kontra geben, als Paula sofort die Notbremse zog.
»Lass doch, Justin. Wir wollten doch üben, und Melli hat völlig recht. Sie will sicher noch schlafen, und wir können doch auch später ...«
»Nein«, baute ich gleich vor. »Ihr könnt auch später nicht! Ich muss arbeiten. Schöpferisch! Ich bin schließlich nicht so ein Reproduktionskünstler wie Justin, der nur nachleiern muss, was andere bereits Tausende von Malen vor ihm, vermutlich sogar besser, gesungen haben. Geht, wohin ihr wollt, von mir aus zum Schlachthof, da ist jetzt alles unbewohnt, und ihr stört niemanden, aber hier haltet bitte die Klappe! Klar?«
Ich wollte in mein Zimmer zurückgehen, aber Justin verstellte mir den Weg.
Was wollte der denn noch? Der konnte doch wohl froh sein, dass ich es bei einem sehr allgemein gehaltenen Statement belassen hatte.
»Geh aus dem Weg!«
»Nur wenn du mir eine Frage beantwortest.«
Der Kerl wurde wirklich immer unverschämter.
Schauspieler! Der war mir doch von Anfang an suspekt. »Was willst du?«
»Ich wollte nur wissen, ob du eigentlich mehr Miete zahlst als Paula und ich?«
»Mehr Miete? Wieso denn das?«
»Also nicht?«
»Nein. Warum auch?«
»Warum? Weil du so tust, als ob dir die ganze Wohnung allein gehören würde.« Er setzte bei seinen nächsten Worten eine übertrieben arrogante Miene auf und sagte mit gezierter Gestik: »Oh mein Gott, ich habe ja so einen genialen schöpferischen Einfall, den muss ich sofort auf Leinwand bannen. Wenn nur diese schrecklichen Untermieter nicht wären! Sie wagen es tatsächlich, sich frei in der Wohnung zu bewegen, und dabei sogar noch Töne von sich zu geben! Schrecklich! Einfach katastrophal!«
Paula griff Justin nun am Arm und wollte ihn wegziehen. Sie ahnte wohl, dass der Knabe mehr als einen Schritt zu weit gegangen war. Er war mir von Anfang an unsympathisch, und allmählich wusste ich auch warum. Der Typ hatte eine entschieden zu freche Klappe und musste sie ständig aufreißen - und zwar nicht nur zum Singen.
»Komm, Justin! Wir können doch ein bisschen spazieren gehen und dabei singen ... dann stören wir Melli nicht.«
»Ich will Melli aber stören!«, blaffte Justin sie nun ebenfalls an.
Offenbar hasste er Rückzugsgefechte. Ein Typ wie er brüllte vermutlich noch »Attacke«, wenn man ihm den Gaul unter dem Hintern weggeschossen hatte und die Fahne in Fetzen am Panier hing. Ich gehörte zwar selber auch nicht grade zu den Duckmäusern, aber so wie er auftrat, das war wirklich unverschämt und durch nichts begründet. Grade mal frisch von der Schauspielschule, hatte er bei uns am Staatstheater seine erste Rolle im Musical Hair bekommen und tat nun so, als wäre er Johnny Depp persönlich. Na gut, er sah ihm ein bisschen ähnlich, aber gab ihm das etwa das Recht, so aufzutreten? Nein! Ganz und gar nicht! Dem Knaben musste ich wohl erst mal Benimm beibringen. Also, wenn der hier in der WG überleben wollte, hatte er noch einiges zu lernen. Zuerst einmal Unterordnung! Dies war eine Frauen-WG, und er war als Typ hier allenfalls geduldet.
Und so etwas Ähnliches sagte ich dann auch.
Schallendes Gelächter dröhnte mir in den Ohren!
Ups! Ich starrte zuerst Justin an, und dann Paula. Die war irgendwie blass geworden um die Nasenspitze, und ihre runden Kulleraugen blickten mich stier an.
Als Justin sich langsam wieder beruhigte, keuchte er atemlos: »Die Klausel muss mir im Mietvertrag entgangen sein! Darf ich wissen, wie du dir diese ... äh ... Unterordnung vorstellst?«
Peinlich! Nun war es an mir, die Stellung zu verteidigen. Das wäre es ja noch, dass ich mein Terrain an diesen dahergelaufenen Möchtegerndarsteller abgab. Ich konnte meine Wut kaum bändigen, versuchte aber dennoch, bei meiner Antwort so kühl und arrogant wie möglich rüberzukommen.
»Leider gibt es diese Klausel nicht. Aber ich denke, sie ist auch überflüssig. Ich wette mit dir, dass du spätestens in einem Monat freiwillig deine Sachen packst und uns und diese WG von deiner impertinenten Gegenwart befreist.«
Ich schob ihn mit einer heftigen Armbewegung aus dem Weg und knallte meine Zimmertür vor seiner Nase zu.
Hoffentlich habe ich ihn damit getroffen, dachte ich wütend und sah schon im Geiste, wie Schwester Paula, mitleidig und mildtätig wie Mutter Teresa, ihm ein Stückchen Zellstoff unter den blutenden Rüssel presste. Sonst neigte ich ja nicht zu solch brutalen Fantasien, aber der Typ ging mir wirklich voll auf die Nerven!
Erstmals als cbt Taschenbuch März 2011
»Oh, verdammt! Könnt ihr mal endlich dieses Gejaule abstellen? Hier wird man ja wahnsinnig! Das ist ja schlimmer als am Ballermann!«
Es war einer dieser Tage, an denen ich mir wünschte, nie mein zwar unbeheiztes, aber idyllisches Loft im alten Schlachthof verlassen zu haben. Auch wenn das lichtdurchflutete Atelier im Jugendstilwintergarten unserer WG natürlich mehr Charme und vor allen Dingen eine Heizung hatte. Aber an Tagen wie heute hätte ich das alles aufgegeben, um nur endlich wieder meine Ruhe zu haben. Eine Künstlerin wie ich, kreativ und sensibel, war einfach nicht in der Lage, mit Ohropax in den Löffeln schöpferisch tätig zu sein! Ging das denn nicht in Paulas Gehirn rein? Ein großes Gemälde für die Ausstellung der Jury-Freien ließ sich nicht zum Gedudel eines Siebzigerjahre-Musicals kreieren! Aber wenn es nur Paula wäre! Sie mit ihrem Karaoke-Gedöns war zwar schon nervtötend genug, aber seit dieser Möchtegernschauspieler und -musicaldarsteller Justin das letzte freie Zimmer unserer WG bezogen hatte, war es schlicht-weg nicht mehr auszuhalten. Ich hatte mir doch gleich gedacht, dass an dem Typ was faul war. Wer strich schon seine Wände grau, wenn er eigentlich Rot bevorzugte? Doch nur jemand, der seine unterschwelligen Gelüste unter einem ehrbar anmutenden Tarnmäntelchen von Sachlichkeit verbergen musste. War ja klar, dass der nicht offen zugab, was für ein Feuerchen in ihm loderte. Ganz das kleine Rumpelstilzchen, das nur aus dem Hinterhalt zuschlug. Klar, dass er mich überredete, die Wände seines Zimmers, die ich bei seinem Einzug so großzügig rot getüncht hatte, wieder grau zu überpinseln. Nur über dem Bett durfte ich einen roten Streifen stehen lassen. Man beachte die Kombination: Bett - rot!
Der Typ hatte doch einen Schaden! Ich merkte, wie mir die Halsschlagader beim Gedanken an ihn ganz gewaltig anschwoll, und bevor sie platzte - oder ich -, riss ich die Tür meines Ateliers auf und stürzte in die Wohndiele, wo sich Paula und Justin in einem schmalzigen Duett gegenseitig falsche Töne um die Ohren schlugen. Und mir leider gleich mit.
»Geht's auch etwas leiser?«, pampte ich die beiden sofort an. »Und im Übrigen, Justin, dies ist eine WG, in der auch andere Menschen leben und arbeiten wollen, und keine Probenbühne!«
Paula zuckte zusammen, ließ den letzten Ton abschmieren, was ihn noch grausiger machte, und setzte sofort eine schuldbewusste Miene auf.
»Oh, Melli? Ich ... entschuldige ... ich habe gar nicht gewusst, dass du da bist ...«
Ach, das wunderte mich nun aber. Wo sollte ich denn wohl sonst sein, um neun Uhr an einem Sonntagmorgen? Hatte der Herr diesen Tag nicht zum Ruhetag erklärt? Also ...
»Es ist Sonntag«, sagte ich versöhnlich. »Jeder bibeltreue Christ ruht. Warum also ruht ihr nicht?«
Justin grinste sein ausgesprochen impertinent wirkendes Grinsen. »Weil wir vielleicht nicht bibelfest sind? Erzähl doch mal! Würde mich echt interessieren, wie du als Atheistin das mit dem Sonntag und dem lieben Gott so siehst.«
Nun riss mir der Geduldsfaden. Was bildete der Arsch sich eigentlich ein? Nicht nur, dass er sich bei Paula eingeschleimt hatte, um das freie WG-Zimmer zu kriegen, und mir am Sonntagmorgen die Ohren mit seinem Musicalschwachsinn volljaulte, jetzt besaß er auch noch die Frechheit, mich vor dem Frühstück zu einem Streitgespräch herauszufordern. Mich, Melli mit der scharfen Zunge! Na, hoffentlich hatte er sich warm angezogen. Danach sah sein labberiger Pyjama allerdings nicht grade aus. Überhaupt ... wie konnte der Typ so hier herumlaufen? Demnächst saß er in Unterhemd und Boxershorts am Küchentisch. Das praktizierte Spießertum! Grausam! Er tat ja schon so, als wenn er hier zu Hause wäre. Hm, war er in gewisser Hinsicht wohl sogar. Egal! Mich forderte man nicht unwidersprochen heraus!
Ich wollte ihm grade Kontra geben, als Paula sofort die Notbremse zog.
»Lass doch, Justin. Wir wollten doch üben, und Melli hat völlig recht. Sie will sicher noch schlafen, und wir können doch auch später ...«
»Nein«, baute ich gleich vor. »Ihr könnt auch später nicht! Ich muss arbeiten. Schöpferisch! Ich bin schließlich nicht so ein Reproduktionskünstler wie Justin, der nur nachleiern muss, was andere bereits Tausende von Malen vor ihm, vermutlich sogar besser, gesungen haben. Geht, wohin ihr wollt, von mir aus zum Schlachthof, da ist jetzt alles unbewohnt, und ihr stört niemanden, aber hier haltet bitte die Klappe! Klar?«
Ich wollte in mein Zimmer zurückgehen, aber Justin verstellte mir den Weg.
Was wollte der denn noch? Der konnte doch wohl froh sein, dass ich es bei einem sehr allgemein gehaltenen Statement belassen hatte.
»Geh aus dem Weg!«
»Nur wenn du mir eine Frage beantwortest.«
Der Kerl wurde wirklich immer unverschämter.
Schauspieler! Der war mir doch von Anfang an suspekt. »Was willst du?«
»Ich wollte nur wissen, ob du eigentlich mehr Miete zahlst als Paula und ich?«
»Mehr Miete? Wieso denn das?«
»Also nicht?«
»Nein. Warum auch?«
»Warum? Weil du so tust, als ob dir die ganze Wohnung allein gehören würde.« Er setzte bei seinen nächsten Worten eine übertrieben arrogante Miene auf und sagte mit gezierter Gestik: »Oh mein Gott, ich habe ja so einen genialen schöpferischen Einfall, den muss ich sofort auf Leinwand bannen. Wenn nur diese schrecklichen Untermieter nicht wären! Sie wagen es tatsächlich, sich frei in der Wohnung zu bewegen, und dabei sogar noch Töne von sich zu geben! Schrecklich! Einfach katastrophal!«
Paula griff Justin nun am Arm und wollte ihn wegziehen. Sie ahnte wohl, dass der Knabe mehr als einen Schritt zu weit gegangen war. Er war mir von Anfang an unsympathisch, und allmählich wusste ich auch warum. Der Typ hatte eine entschieden zu freche Klappe und musste sie ständig aufreißen - und zwar nicht nur zum Singen.
»Komm, Justin! Wir können doch ein bisschen spazieren gehen und dabei singen ... dann stören wir Melli nicht.«
»Ich will Melli aber stören!«, blaffte Justin sie nun ebenfalls an.
Offenbar hasste er Rückzugsgefechte. Ein Typ wie er brüllte vermutlich noch »Attacke«, wenn man ihm den Gaul unter dem Hintern weggeschossen hatte und die Fahne in Fetzen am Panier hing. Ich gehörte zwar selber auch nicht grade zu den Duckmäusern, aber so wie er auftrat, das war wirklich unverschämt und durch nichts begründet. Grade mal frisch von der Schauspielschule, hatte er bei uns am Staatstheater seine erste Rolle im Musical Hair bekommen und tat nun so, als wäre er Johnny Depp persönlich. Na gut, er sah ihm ein bisschen ähnlich, aber gab ihm das etwa das Recht, so aufzutreten? Nein! Ganz und gar nicht! Dem Knaben musste ich wohl erst mal Benimm beibringen. Also, wenn der hier in der WG überleben wollte, hatte er noch einiges zu lernen. Zuerst einmal Unterordnung! Dies war eine Frauen-WG, und er war als Typ hier allenfalls geduldet.
Und so etwas Ähnliches sagte ich dann auch.
Schallendes Gelächter dröhnte mir in den Ohren!
Ups! Ich starrte zuerst Justin an, und dann Paula. Die war irgendwie blass geworden um die Nasenspitze, und ihre runden Kulleraugen blickten mich stier an.
Als Justin sich langsam wieder beruhigte, keuchte er atemlos: »Die Klausel muss mir im Mietvertrag entgangen sein! Darf ich wissen, wie du dir diese ... äh ... Unterordnung vorstellst?«
Peinlich! Nun war es an mir, die Stellung zu verteidigen. Das wäre es ja noch, dass ich mein Terrain an diesen dahergelaufenen Möchtegerndarsteller abgab. Ich konnte meine Wut kaum bändigen, versuchte aber dennoch, bei meiner Antwort so kühl und arrogant wie möglich rüberzukommen.
»Leider gibt es diese Klausel nicht. Aber ich denke, sie ist auch überflüssig. Ich wette mit dir, dass du spätestens in einem Monat freiwillig deine Sachen packst und uns und diese WG von deiner impertinenten Gegenwart befreist.«
Ich schob ihn mit einer heftigen Armbewegung aus dem Weg und knallte meine Zimmertür vor seiner Nase zu.
Hoffentlich habe ich ihn damit getroffen, dachte ich wütend und sah schon im Geiste, wie Schwester Paula, mitleidig und mildtätig wie Mutter Teresa, ihm ein Stückchen Zellstoff unter den blutenden Rüssel presste. Sonst neigte ich ja nicht zu solch brutalen Fantasien, aber der Typ ging mir wirklich voll auf die Nerven!
Erstmals als cbt Taschenbuch März 2011
... weniger
Autoren-Porträt von Bianka Minte-König, Gwyneth Minte
Bianka Minte-König, geb. in Berlin, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Professorin für Literatur-, Theater- und Medienpädagogik. Mit zwei Millionen Jugendbüchern hat sie sich in die Bestsellerlisten und die Herzen ihrer LeserInnen geschrieben und ist auch im All-Age-Bereich mit romantischen Mystery- und Frauenromanen erfolgreich.Gwyneth Minte, Jg. 1983, schloss 2007 ihr Jurastudium ab. Sie sammelte Erfahrungen bei Theater, Film und Rundfunk und als Hörbuch-Sprecherin. Daneben studierte sie Schauspiel an der Theaterakademie in Köln. Sie ist arbeitet als freie Autorin und Schauspielerin.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Bianka Minte-König , Gwyneth Minte
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2011, 336 Seiten, Maße: 12,6 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: cbt
- ISBN-10: 3570307204
- ISBN-13: 9783570307205
Kommentar zu "Liebe? Jetzt sofort?!"
0 Gebrauchte Artikel zu „Liebe? Jetzt sofort?!“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Liebe? Jetzt sofort?!".
Kommentar verfassen