Limit
Reich, gewissenlos, tot. Thriller. Deutsche Erstausgabe
Mitglieder einer radikalen Organisation überfallen an Silvester den exklusiven Jefferson-Club in Montana. Sie nehmen sieben der reichsten Männer der Welt als Geiseln und fordern ein öffentliches Eingeständnis ihrer Schuld. Und die...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Limit “
Mitglieder einer radikalen Organisation überfallen an Silvester den exklusiven Jefferson-Club in Montana. Sie nehmen sieben der reichsten Männer der Welt als Geiseln und fordern ein öffentliches Eingeständnis ihrer Schuld. Und die Überweisung ihres Vermögens auf das Konto der Organisation. Für Mickey Hennessy, den Sicherheitschef des Clubs, beginnt ein Wettlauf mit dem Tod. Denn auch seine Kinder sind in der Gewalt der Entführer.
Klappentext zu „Limit “
Ein Alptraum wird wahr, als Mitglieder einer radikalen Organisation an Silvester einen exklusiven Club überfallen und die Reichsten der Reichen als Geiseln nehmen.
Lese-Probe zu „Limit “
Limit von Marc T. SullivanLESEPROBE
1
Gegen elf Uhr an diesem Silvestermorgen setzte der Winter ein. Der Wind blies von Norden und brachte klirrende Kälte. Bleischwere Wolken wälzten sich heran und warfen einen blassen, kristallinen Schimmer über die Westflanke der Jefferson Range, einer Gebirgskette im Südwesten Montanas.
Drei Transporthubschrauber flogen in östlicher Richtung auf die fernen Berge zu, über ein Tal hinweg, das aus Farmland bestand und von den Windungen eines Flusslaufs durchzogen war. Als sie sich den Gebirgsausläufern näherten, setzten Schnee und Hagel ein. Die Sicht wurde zunehmend schlechter. Der Pilot des vordersten Vogels wurde nervös.
»Wir kriegen eine Menge Schnee und Seitenwind, General«, sagte er ins Mikrophon, die Augen auf den harten Kerl neben ihm gerichtet, der von Kopf bis Fuß in einen weißen Tarnanzug gehüllt war und einen Klettergurt umgelegt hatte. »Sollen wir die Sache wirklich durchziehen?«
Der General drehte ihm den Kopf zu und musterte ihn kalt. »Wir haben einen Zeitplan«, entgegnete er eisig. »Den setzen wir nicht aufs Spiel.«
Der Pilot wandte sich wieder nach vorn. Der Ausdruck in den Augen des anderen vermittelte ihm das ungute Gefühl, verzichtbar zu sein.
»Dann macht euch auf was gefasst«, sagte er schließlich.
... mehr
Sie gewannen an Höhe und tauchten in die Wolken ein. Die Sicht betrug hier keine sechzig Meter mehr. Heftige Seitenwinde setzten dem Hubschrauber zu und brachten Frauen. Sie saßen nebeneinander, warfen sich verstörte Blicke zu. Er erhaschte den Blick der Frau, die ihm am nächsten war. Anfang zwanzig. Eher niedlich als hübsch, klein und drahtig, das rotblonde Haar zu Dreadlocks gezwirbelt, die Nase gepierct.
»Alles klar, Mouse? «, fragte der General.
Mouse starrte den General an, als wäre sie eine Art Prophetin, und sagte: »Höchste Zeit, dass sie endlich für das Unheil büßen, das sie in die Welt gebracht haben.«
Zustimmendes Raunen von den anderen. Der hellblonde Bursche neben Mouse setzte mit einem starken französischen Akzent hinzu: »Höchste Zeit, dass wir ihnen Feuer unter die fetten Hintern machen.«
»Gut so, Christoph«, stimmte der General zu. »Rose? Ist dir schlecht?«
Die Braunhaarige mit der großen Nase neben Christoph stöhnte elend: »Wenn das Geschaukel so weitergeht, muss ich kotzen. Ich bin diesen Scheiß nicht gewöhnt. Ich weiß nicht, ob ich’s noch bis zur zweiten Zone schaffe.«
Das Gesicht des General wurde hart. »Reiß dich zusammen, sonst fliegst du raus.«
Rose legte stöhnend den Kopf auf die Knie. Der Blick des Generals drang tiefer in den Bauch des Helikopters und blieb auf einem massigen Schwarzen haften, dem der kahle Schädel wie ein Basketball zwischen den breiten Schultern saß.»Truth, gleich ist es so weit«, sagte er. »Landezone zwei.«
Truth wischte sich mit seiner Boxerpranke übers Gesicht. »Sollen wir Ballast abwerfen?«
»Wir sind schon auf das Notwendigste runter. Wir müssen eben die Ärsche zusammenkneifen.«
Der Pilot rief: »Noch vierhundert Meter, General!« Der General drehte sich wieder nach vorn und blickte durch die Scheibe. Der Schnee fi el in abertausend weißen Wirbeln auf den Steilhang, der aus mächtigen Schieferplatten bestand. Eine trügerische Angelegenheit.
»Noch hundertfünfundsiebzig Meter«, sagte der Pilot, wobei er die Anzeige auf seinem GPS im Auge behielt.
Truth und noch zwei Männer schafften etliche große, gummierte Rucksäcke vor den Ausstieg und öffneten die Schiebetüren. Frostige Luft trieb wirbelnde Flocken in die Kabine und brachte den Kieferngeruch des Waldes mit sich.
»Das da ist euer Felsen«, rief der Pilot.
Der General sah einen schmalen Felsvorsprung aus dem Wald ragen, über einer sechzig Meter tiefen Schlucht.
Er deutete auf die alten, knorrigen Kiefern, die ganz in der Nähe aus dem felsigen Untergrund wuchsen.
»Mach einen Schwenk und orientiere dich an den Bäumen«, riet er dem Piloten. »Jetzt wird sich zeigen, wie gut du wirklich in Form bist. Wenn du die hinteren Rotorblätter kappst, sind wir alle hinüber.«
Der Pilot blinzelte nervös und drückte den Knüppel nach vorn. Der Hubschrauber schwebte über dem steinernen Felsvorsprung. Ganz langsam, zitternd wie eine von Magneten gestörte Kompassnadel, kam die Nase des Vogels herum.»Los!«, brüllte der General.
Ein paar Kletterseile wurden aus der Tür geworfen. Truth griff nach dem Spezialkarabiner an seinem Brustgurt und klinkte sich am Seil fest. Er trug einen schweren Rucksack, an den etliche Granaten geschnallt waren. Langsam glitt er nach unten. Die gesamte Truppe tat es ihm gleich. Als Letzter schulterte der General seinen Rucksack, setzte die Brille auf und seilte sich ebenfalls ab. Das Seil, an dem er hing, schaukelte heftig im Wind. Truth stabilisierte es von unten und half dem General, sich auszuklinken. Mit ausgebreiteten Armen wie ein Hochseilartist balancierte der General daraufhin über den schmalen Grat, erreichte den Hauptfelsen und kam zu einem Wildwechsel, der in den Wald führte. Nachdem sich alle Mann ohne Zwischenfall abgeseilt hatten, drehte der vorderste Helikopter ab; ein zweiter nahm seinen Platz ein, aus dem weitere Passagiere und Vorräte abgeseilt wurden.
Der General bahnte sich einen Weg durch dichtes Unterholz und sah schließlich den Fuß des Felshangs, wo sich auf einer Lichtung sein Trupp versammelt hatte. Im Schutz einer schneebeladenen Tanne zog er den Rand seiner weißen Wollmütze lang und verwandelte sie in eine Maske mit Löchern für Augen, Nase und Mund. Dann kroch er auf allen vieren unter den Baum. Mit dem Tarnzeug war er praktisch unsichtbar, und so konnte er seine Leute noch einen kurzen Moment unbemerkt belauschen, um vor der Aktion noch etwaige Schwachpunkte auszuloten.
Auf der Lichtung riss sich ein schlaksiger Bursche Ende zwanzig mit dunklem Teint und goldenem Schneidezahn einen Handschuh herunter und stellte mit der bloßen Hand den Kragen seiner Jacke auf. »Das ist kein Spiel mehr«, sagte er, dem Akzent nach aus Oklahoma. »Wir werfen ihnen den Fehdehandschuh hin, das ist wie eine Scheißkriegserklärung. «
Christoph nahm seine Nickelbrille ab und wischte den Schnee von den Gläsern. »Der General hat recht, Dalton«, sagte er. »Wir haben keine Wahl.«
© Fischer Taschenbuch Verlag
Übersetzung: Irmengard Gabler
»Alles klar, Mouse? «, fragte der General.
Mouse starrte den General an, als wäre sie eine Art Prophetin, und sagte: »Höchste Zeit, dass sie endlich für das Unheil büßen, das sie in die Welt gebracht haben.«
Zustimmendes Raunen von den anderen. Der hellblonde Bursche neben Mouse setzte mit einem starken französischen Akzent hinzu: »Höchste Zeit, dass wir ihnen Feuer unter die fetten Hintern machen.«
»Gut so, Christoph«, stimmte der General zu. »Rose? Ist dir schlecht?«
Die Braunhaarige mit der großen Nase neben Christoph stöhnte elend: »Wenn das Geschaukel so weitergeht, muss ich kotzen. Ich bin diesen Scheiß nicht gewöhnt. Ich weiß nicht, ob ich’s noch bis zur zweiten Zone schaffe.«
Das Gesicht des General wurde hart. »Reiß dich zusammen, sonst fliegst du raus.«
Rose legte stöhnend den Kopf auf die Knie. Der Blick des Generals drang tiefer in den Bauch des Helikopters und blieb auf einem massigen Schwarzen haften, dem der kahle Schädel wie ein Basketball zwischen den breiten Schultern saß.»Truth, gleich ist es so weit«, sagte er. »Landezone zwei.«
Truth wischte sich mit seiner Boxerpranke übers Gesicht. »Sollen wir Ballast abwerfen?«
»Wir sind schon auf das Notwendigste runter. Wir müssen eben die Ärsche zusammenkneifen.«
Der Pilot rief: »Noch vierhundert Meter, General!« Der General drehte sich wieder nach vorn und blickte durch die Scheibe. Der Schnee fi el in abertausend weißen Wirbeln auf den Steilhang, der aus mächtigen Schieferplatten bestand. Eine trügerische Angelegenheit.
»Noch hundertfünfundsiebzig Meter«, sagte der Pilot, wobei er die Anzeige auf seinem GPS im Auge behielt.
Truth und noch zwei Männer schafften etliche große, gummierte Rucksäcke vor den Ausstieg und öffneten die Schiebetüren. Frostige Luft trieb wirbelnde Flocken in die Kabine und brachte den Kieferngeruch des Waldes mit sich.
»Das da ist euer Felsen«, rief der Pilot.
Der General sah einen schmalen Felsvorsprung aus dem Wald ragen, über einer sechzig Meter tiefen Schlucht.
Er deutete auf die alten, knorrigen Kiefern, die ganz in der Nähe aus dem felsigen Untergrund wuchsen.
»Mach einen Schwenk und orientiere dich an den Bäumen«, riet er dem Piloten. »Jetzt wird sich zeigen, wie gut du wirklich in Form bist. Wenn du die hinteren Rotorblätter kappst, sind wir alle hinüber.«
Der Pilot blinzelte nervös und drückte den Knüppel nach vorn. Der Hubschrauber schwebte über dem steinernen Felsvorsprung. Ganz langsam, zitternd wie eine von Magneten gestörte Kompassnadel, kam die Nase des Vogels herum.»Los!«, brüllte der General.
Ein paar Kletterseile wurden aus der Tür geworfen. Truth griff nach dem Spezialkarabiner an seinem Brustgurt und klinkte sich am Seil fest. Er trug einen schweren Rucksack, an den etliche Granaten geschnallt waren. Langsam glitt er nach unten. Die gesamte Truppe tat es ihm gleich. Als Letzter schulterte der General seinen Rucksack, setzte die Brille auf und seilte sich ebenfalls ab. Das Seil, an dem er hing, schaukelte heftig im Wind. Truth stabilisierte es von unten und half dem General, sich auszuklinken. Mit ausgebreiteten Armen wie ein Hochseilartist balancierte der General daraufhin über den schmalen Grat, erreichte den Hauptfelsen und kam zu einem Wildwechsel, der in den Wald führte. Nachdem sich alle Mann ohne Zwischenfall abgeseilt hatten, drehte der vorderste Helikopter ab; ein zweiter nahm seinen Platz ein, aus dem weitere Passagiere und Vorräte abgeseilt wurden.
Der General bahnte sich einen Weg durch dichtes Unterholz und sah schließlich den Fuß des Felshangs, wo sich auf einer Lichtung sein Trupp versammelt hatte. Im Schutz einer schneebeladenen Tanne zog er den Rand seiner weißen Wollmütze lang und verwandelte sie in eine Maske mit Löchern für Augen, Nase und Mund. Dann kroch er auf allen vieren unter den Baum. Mit dem Tarnzeug war er praktisch unsichtbar, und so konnte er seine Leute noch einen kurzen Moment unbemerkt belauschen, um vor der Aktion noch etwaige Schwachpunkte auszuloten.
Auf der Lichtung riss sich ein schlaksiger Bursche Ende zwanzig mit dunklem Teint und goldenem Schneidezahn einen Handschuh herunter und stellte mit der bloßen Hand den Kragen seiner Jacke auf. »Das ist kein Spiel mehr«, sagte er, dem Akzent nach aus Oklahoma. »Wir werfen ihnen den Fehdehandschuh hin, das ist wie eine Scheißkriegserklärung. «
Christoph nahm seine Nickelbrille ab und wischte den Schnee von den Gläsern. »Der General hat recht, Dalton«, sagte er. »Wir haben keine Wahl.«
© Fischer Taschenbuch Verlag
Übersetzung: Irmengard Gabler
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Autoren-Porträt von Mark T. Sullivan
Mark Sullivan ist Journalist und wurde bereits zweimal für den Pulitzer Prize for Investigative Reporting nominiert. Der Autor lebt nach Stationen in Boston, Agades/Westafrika, Washington, D.C. und Vermont heute mit seiner Familie in Montana.Irmengard Gabler war nach dem Studium der Anglistik und Romanistik in Eichstätt und London einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für romanische Literaturwissenschaft an der Universität Eichstätt tätig. Seit 1993 übersetzt sie Belletristik und Sachbücher aus dem Englischen, Französischen und Italienischen (u.a. Cristina Campo, Serena Vitale, Philippe Blasband, Christopher J. Sansom, John Dickie, Adam Higginbotham). Die Übersetzerin lebt in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mark T. Sullivan
- 2008, 1. Auflage., 448 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung:Gabler, Irmengard
- Übersetzer: Irmengard Gabler
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 359666098X
- ISBN-13: 9783596660988
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