Literarische Zeugnisse
Zur Erinnerung an den Holocaust in der deutschen Nachkriegsliteratur
Was darf über den Holocaust geschrieben werden, und was behält ein Autor besser für sich? Ein Problem, dem sich die deutsche Literatur vor allem in den Nachkriegsjahren ausgesetzt sah. So prägte die Ermordung tausender Juden nachhaltig das kollektive...
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Produktinformationen zu „Literarische Zeugnisse “
Klappentext zu „Literarische Zeugnisse “
Was darf über den Holocaust geschrieben werden, und was behält ein Autor besser für sich? Ein Problem, dem sich die deutsche Literatur vor allem in den Nachkriegsjahren ausgesetzt sah. So prägte die Ermordung tausender Juden nachhaltig das kollektive Gedächtnis. Das Schreiben über den Holocaust - noch heute ein Drahtseilakt zwischen öffentlicher Empörung und Lob des Feuilletons.Für die Literaturwissenschaftlerin Laura Sulzbacher gelten literarische Texte als Zeugnisse kollektiver Gedächtnisinhalte, die, ähnlich historischer Dokumente, die deutsche Geschichte nachvollziehbar machen. In ihrer Dissertation analysiert sie die literarischen Strategien der Holocaustdarstellung. Anhand der Werke Jurek Beckers Jakob der Lügner, Edgar Hilsenraths Nacht und Stephan Hermlins Zeit der Gemeinsamkeit stellt die Autorin die Tabus und die Dogmen der Holocaustdarstellung im geteilten Deutschland heraus: Während in der Bundesrepublik die Katastrophe tendenziell verdrängt wurde, erfuhr das Bild des jüdisch-kommunistischen Widerstandkämpfers in der Literatur der DDR eine propagandistische Zurichtung. Unter Einbeziehung moderner Gedächtnistheorien und einem Abriss deutscher Erinnerungsdiskurse zeigt Sulzbacher die Wirkmächtigkeit der jeweiligen Geschichtsnarrative auf. Laura Sulzbacher erforscht die Darstellung des "Undarstellbaren".
Inhaltsverzeichnis zu „Literarische Zeugnisse “
InhaltDanksagung1. Einleitung 2. Erinnerung und Gedächtnis 2.1. Das kollektive Gedächtnis - Halbwachs, Nora, Assmann 2.2. Erinnerung und Medien 2.3. Erinnerungspolitik 2.4. Die Erinnerung an den Holocaust in West- und Ostdeutschland nach 1945 3. Der literaturwissenschaftliche Holocaustdiskurs in Deutschland 3.1. Undarstellbarkeit und Darstellungsverbot 3.2. Zeitzeugenautorität und Authentizität 3.3. Die Darstellung des Undarstellbaren 3.4. Angemessenheit 4. Stephan Hermlin: Die Zeit der Gemeinsamkeit (1949) 4.1. Der Brief 4.2. Zwischen Apathie und Widerstand 4.3. Nacherleben 4.4. Kollektive Erinnerung 5. Edgar Hilsenrath: Nacht (1964) 5.1. Publikations- und Rezeptionsgeschichte 5.2. Das Ghetto Prokow. 5.3. Täter- und Opferdarstellung 5.4. Erinnerung und Identität 5.5. Debora - Eine Utopie von Moral
Bibliographische Angaben
- Autor: Laura Sulzbacher
- 2014, 1. Aufl., 304 Seiten, Maße: 14,6 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: edition claus
- ISBN-10: 3935842481
- ISBN-13: 9783935842488
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