Literarisches Musizieren
Wege des Transfers von Musik in die Literatur bei Thomas Mann. Dissertationsschrift
Thomas Mann zählte sich selbst zu den Musikern unter den Dichtern und bezeichnete sein Schreiben als Weben epischer Musik. Die vorliegende Arbeit stellt heraus, wie dieser Transfer von der Musik in die Literatur funktioniert - und bis zu welchem Grade...
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Produktinformationen zu „Literarisches Musizieren “
Thomas Mann zählte sich selbst zu den Musikern unter den Dichtern und bezeichnete sein Schreiben als Weben epischer Musik. Die vorliegende Arbeit stellt heraus, wie dieser Transfer von der Musik in die Literatur funktioniert - und bis zu welchem Grade tatsächlich von einem literarischen Musizieren gesprochen werden kann.
Klappentext zu „Literarisches Musizieren “
Thomas Mann zählte sich selbst zu den Musikern unter den Dichtern und bezeichnete sein Schreiben als Weben epischer Musik. Die vorliegende Arbeit stellt heraus, wie dieser Transfer von der Musik in die Literatur funktioniert - und bis zu welchem Grade tatsächlich von einem literarischen Musizieren gesprochen werden kann.Mithilfe eines eigens entwickelten Verfahrens macht der Autor Thomas Manns vielgerühmte Virtuosität der Musikbeschreibung analytisch greifbar. Zugleich stellt er heraus, in wie frappierender Weise die Schilderungen von Musikstücken durch den jeweiligen Kontext des Erzählwerks determiniert sind. In diesem Zusammenhang fordert er, Adornos Bedeutung für die Musikbeschreibungen im Roman Doktor Faustus neu zu beurteilen.Erstmals empirisch erfasst und visualisiert wird auch, wie Thomas Mann Musik lautmalerisch und klanglich nachahmt. Ausführlich beschäftigt sich der Autor darüber hinaus mit der literarischen Adaption musikalischer Strukturen. Dabei legt er eine Theorie des - musikalischen wie literarischen - Leitmotivs vor, weist die strukturelle Analogie der Erzählung Tristan mit Wagners Oper sowie eine ,dodekaphonisch' inspirierte Kapitelgliederung des Doktor Faustus nach und schlägt eine Neubewertung dieses Romans als ein in sich geschlossenes, im Sinne von Leverkühns strengem Satz konzipiertes Werk vor.Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur intermedialen Forschung im Grenzbereich von Musik und Literatur. Sie stellt Methoden und Analysetechniken bereit, die für die Untersuchung aller der Musik nahestehender Literatur fruchtbar gemacht werden können.
Inhaltsverzeichnis zu „Literarisches Musizieren “
* 1. Einleitung* 2. Zu Thomas Manns Musikbeschreibungen
* 2.1 Blick auf die Forschungslage und Aufriss des Arbeitsfeldes
* 2.2 Wie kann man Musik beschreiben? Ein Systematisierungsversuch
* 2.3 Eine exemplarische Analyse: das dritte Meistersinger-Vorspiel im Doktor Faustus
* 2.4 Zwei Blicke auf das Frühwerk: Der kleine Herr Friedemann und Tristan
* 2.5 Beschreibung einer fiktiven Komposition: Apocalipsis cum figuris aus dem Doktor Faustus
* 2.5.1 Allgemeines und Wahl der Kontexte
* 2.5.2 Instrumentation und Besetzung
* 2.5.3 Bezüge zu den Äußerungen im Kridwiß-Kreis
* 2.5.4 Die Zweideutigkeit als System
* 2.5.5 Zur Glaubwürdigkeit und Anschaulichkeit der Apocalipsis-Beschreibung
* 2.6 Zur Unterscheidung der Beschreibungen fiktiver und nicht-fiktiver Werke
* 2.7 Konstanten und Charakteristika der Musikbeschreibungen Thomas Manns
* 2.7.1 Bindung an Kontexte
* 2.7.1.1 Ein Sonderfall der Kontextbildung: Unterlegung eines Textes durch den Autor
* 2.7.2 Symbolik
* 2.7.2.1 Explizite Bedeutungszuweisung: Luischen und Hannos erste Klavierphantasie
* 2.7.2.2 Modifizierende Färbung der Beschreibung durch den Erzählzusammenhang I: Hannos zweite Klavierphantasie
* 2.7.2.3 Modifizierende Färbung II: Leverkühns Violinkonzert. Zugleich ein Beitrag zur Diskussion um den Stellenwert von Adornos Mitarbeit
* 2.7.3 Ironische Brechungen
* 2.8 Zusammenfassung: Thomas Manns Musikbeschreibungen
* 3. Entsprechungen auf der klanglichen Ebene
* 3.1 Lautmalerei
* 3.1.1 Vokalismus
* 3.1.2 Konsonantismus
* 3.2 Prosodie
* 3.2.1 Vorüberlegungen und methodische Zurüstungen
* 3.2.2 Prosodische Eigenschaften (nicht nur) von Musikbeschreibungen
* 3.3 Zusammenfassung: Klangliche Entsprechungen
* 4. Strukturelle Adaptionen
* 4.1 Leitmotivik
* 4.1.1 Vorüberlegungen mit Blick auf die Forschungslage
* 4.1.2 Das Leitmotiv in Selbstaussagen Thomas Manns
* 4.1.3 ,Leitmotivisches' in der Literatur vor Thomas
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Mann: Homer und Tolstoi
* 4.1.4 Zum Leitmotiv bei Richard Wagner
* 4.1.5 Analogien zwischen dem Wagner'schen Leitmotiv und dem Charakterisierungsmotiv des realistischen Romans
* 4.1.6 Zur Praxis des literarischen Leitmotivs bei Thomas Mann
* 4.1.6.1 Das Leitmotiv als Zeichen mit textimmanenter Bedeutsamkeit
* 4.1.6.2 Zum Verhältnis zwischen Zeichenausdruck und Zeicheninhalt
* 4.1.6.3 Das Leitmotiv als Mittel des impliziten Kommentars und der Stiftung von Beziehungen
* 4.1.6.4 Zur Prozesshaftigkeit der Bedeutungsaufladung
* 4.1.6.5 Zur Variabilität des literarischen Leitmotivs
* 4.1.6.6 Abgrenzungsversuche: Was ist eigentlich kein Leitmotiv?
* 4.1.7 Zusammenfassung: Leitmotivik
* 4.2 ,Satztechnisches' im Doktor Faustus
* 4.2.1 ,Polyphonie': Zur Zeitgestaltung
* 4.2.2 Der strenge Satz
* 4.2.2.1 Der strenge Satz als Modell für Thomas Manns Schreibweise
* 4.2.2.2 Doktor Faustus: eine sehr feste, zusammengehaltene Komposition oder eine fragmentarische Ruine der Kontingenz?
* 4.2.2.3 Eine erzähltechnische Konsequenz des strengen Satzes: Zu Zeitbloms auktorialen Anmaßungen
* 4.2.3 Doktor Faustus - eine Zwölftonkomposition?
* 4.3 Adaptionen musikalischer Großformen
* 4.3.1 Auf der Suche nach symphonischen Strukturen
* 4.3.2 Die Sonatensatzform in Tonio Kröger?
* 4.3.3 Eine Wagner-Oper als strukturelles Muster: Tristan (und Isolde)
* 4.4 Zusammenfassung: Strukturelle Adaptionen
* 5. Schluss
* 6. Literaturverzeichnis
* 4.1.4 Zum Leitmotiv bei Richard Wagner
* 4.1.5 Analogien zwischen dem Wagner'schen Leitmotiv und dem Charakterisierungsmotiv des realistischen Romans
* 4.1.6 Zur Praxis des literarischen Leitmotivs bei Thomas Mann
* 4.1.6.1 Das Leitmotiv als Zeichen mit textimmanenter Bedeutsamkeit
* 4.1.6.2 Zum Verhältnis zwischen Zeichenausdruck und Zeicheninhalt
* 4.1.6.3 Das Leitmotiv als Mittel des impliziten Kommentars und der Stiftung von Beziehungen
* 4.1.6.4 Zur Prozesshaftigkeit der Bedeutungsaufladung
* 4.1.6.5 Zur Variabilität des literarischen Leitmotivs
* 4.1.6.6 Abgrenzungsversuche: Was ist eigentlich kein Leitmotiv?
* 4.1.7 Zusammenfassung: Leitmotivik
* 4.2 ,Satztechnisches' im Doktor Faustus
* 4.2.1 ,Polyphonie': Zur Zeitgestaltung
* 4.2.2 Der strenge Satz
* 4.2.2.1 Der strenge Satz als Modell für Thomas Manns Schreibweise
* 4.2.2.2 Doktor Faustus: eine sehr feste, zusammengehaltene Komposition oder eine fragmentarische Ruine der Kontingenz?
* 4.2.2.3 Eine erzähltechnische Konsequenz des strengen Satzes: Zu Zeitbloms auktorialen Anmaßungen
* 4.2.3 Doktor Faustus - eine Zwölftonkomposition?
* 4.3 Adaptionen musikalischer Großformen
* 4.3.1 Auf der Suche nach symphonischen Strukturen
* 4.3.2 Die Sonatensatzform in Tonio Kröger?
* 4.3.3 Eine Wagner-Oper als strukturelles Muster: Tristan (und Isolde)
* 4.4 Zusammenfassung: Strukturelle Adaptionen
* 5. Schluss
* 6. Literaturverzeichnis
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Autoren-Porträt von Johannes Odendahl
Johannes Odendahl, 1968 in Kerken am Niederrhein geboren, studierte in Essen die Fächer Deutsch und Musik für das Lehramt sowie in Dortmund Instrumentalpädagogik mit dem Hauptfach Klavier. Zur Zeit unterrichtet er an einem Solinger Gymnasium und an der Universität Duisburg-Essen. Er ist als regelmäßig konzertierender Musiker aktiv.
Bibliographische Angaben
- Autor: Johannes Odendahl
- 2008, 1., Aufl., 273 Seiten, 38 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 14,8 x 20,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Aisthesis
- ISBN-10: 3895286818
- ISBN-13: 9783895286810
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