Managementkompass Komplexitätsmanagement

Die Wirtschaft wird komplexer: vielschichtiger, dynamischer, unvorhersehbarer. Für Unternehmensentscheider ist dies keine überraschende Diagnose. Denn sowohl die externe Komplexität global verflochtener Märkte mit ihren vielfältigen Regulierungen als auch die interne Komplexität der Unternehmen haben rasant zugenommen. Für immer anspruchsvollere Kunden müssen Unternehmen eine wachsende Zahl von Produktvarianten und Serviceangeboten offerieren. Zunehmend agieren Unternehmen weltweit, die Wertschöpfungsketten sind mit zahlreichen Kooperationspartnern verflochten. Die wachsende Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor hat außerdem die Spielräume der Mitarbeiter mit ihren individuellen Werten und Zielen erweitert und so die Steuerbarkeit insgesamt erschwert.
Wie der Managementkompass Komplexitätsmanagement zeigt, ist Komplexitätsreduktion durch Standardisierung und Verschlankung oft, aber nicht immer der richtige Weg, um in diesem Umfeld erfolgreich zu handeln. Denn Komplexität erzeugt nicht nur Kosten und Risiken, sondern ist auch ein Wert- und Wachstumstreiber für Unternehmen und die Volkswirtschaft. Daher ist der richtige Umgang mit Komplexität, also die Komplexitätsbeherrschung, der zentrale Erfolgsfaktor.
Ein neuer, interdisziplinärer Forschungszweig die Komplexitätsökonomie zeigt mit Analysen, Simulationen und Best-Practice-Beispielen das Wertpotential von Komplexität auf und gibt Entscheidern Werkzeuge für den richtigen Umgang damit an die Hand. "Mache alles so einfach wie möglich, aber nicht einfacher" , empfahl Albert Einstein. Vereinfachungen sind wichtig, um Kosten zu senken und Prozesse zu beschleunigen. Bei der strategischen Planung sollte aber die reale Komplexität der Märkte nicht ignoriert werden.