Marcus und Eneides
Seleme wird zur...
Seleme wird zur Amme und ''Mutter'' beider Jungen: Marcus und Eneides - bis Cornelia die Sklavin verkauft. Marcus hasst seine leibliche Mutter dafür.
Ihre Eltern hatten die in Göteborg geborene Marianne Frederiksson immer ermutigt, ihre Träume zu verwirklichen. Sie tat es - und wurde eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen.
Marianne Fredriksson hat eine großartige Vision des suchenden Menschen entworfen und einen Roman geschrieben, der in seiner Eindringlichkeit wieder überwältigt.
Autoren-Porträt vonMarianneFredriksson
Marianne Fredriksson wurde am 28.3.1927 in Göteborg geboren undlebt jetzt in der Nähe von Stockholm. Als Journalistin arbeitete sie lange fürbekannte schwedische Zeitungen und Zeitschriften. 1980 veröffentlichte sie ihrerstes Buch, seitdem hat sie 11 weitere erfolgreiche Romane geschrieben.
Interview mit Roger Willemsen
Wie ist eigentlich die Idee zu IhremBuch "Deutschlandreise" entstanden? Können Sie uns vielleicht auchein besonders eindrückliches Erlebnis von Ihrer Expedition schildern?
Ich wolltedas Land von unten sehen, mich treiben lassen, Krankenhäuser, Arbeitsämter,Freizeitparks sehen, "Mentalität" erforschen. Der Kriegsheimkehrer,der zum ersten Mal seine Geschichte erzählt; die Zapferin in derBahnhofsgaststätte, die wie Ben Hur fünf Betrunkene gleichzeitig befehligt; dieSchwestern, die am 50. Geburtstag der Mutter erfahren, dass sie eigentlichgerade 60 wird - sie waren alle auf unterschiedliche Weise sehr beeindruckend.
Sie sind ein Mann mit vielenBegabungen: Autor, Moderator, Filmemacher. Sie schreiben über Musik unddeutsche Befindlichkeiten. Mal ehrlich: Gibt es etwas, was Sie nicht können?
Ich kann janicht mal diese Frage so beantworten, dass es nicht kokett klingt.
Sie schrieben einmal, Ihr Vater seider festen Überzeugung gewesen, alle seine Kinder würden "an derTankstelle" enden. In der Schule hatten Sie zunächst große Probleme. Sinddies die idealen Voraussetzungen, um Selbstbewusstsein und Ehrgeiz zu entwickeln?
Eigentlichnicht. Aber wenigstens hat man immer was zu kompensieren.
Für Ihre Arbeit haben Sie unteranderem den Grimme-Preis erhalten. Daneben hagelte esaber immer mal wieder auch Kritik. So hat Sie HenrykM. Broder als "haspelnde Plaudertasche" bezeichnet. Wie gehen Sie mitKritik um?
Ach,Broder. Der verkauft aller Welt, wie subversiv er sei, George W. Bush zuunterstützen. Der geht seinen Weg auch ohne Broder. Ich halte Bush für einenSchurken und Broder für gesinnungslos. Wäre ja furchtbar, wenn die Kritikausbliebe. Die Wahrheit ist aber, Broder hat mal ein polemisches Buch von miräußerst lobend rezensiert. Das änderte sich, als er im nächsten selbst drinwar. Und die andere Wahrheit ist: Ob Grimme-Preisoder Broder-Kritik, beides ist gleich folgenlos. Man war halt gerade mal "Flavour of the Month".
Nachdem Sie 2001 dem Fernsehen, dasnach Ihren Worten "blöd macht", den Rücken gekehrt hatten,präsentieren Sie nun den Literaturclub im Schweizer Fernsehen. Woher kommt derSinneswandel?
Ich habe,trotz anders lautender Gerüchte, nie dem Fernsehen den Rücken gekehrt, sonderndem Programm, das ich dort moderieren sollte. Und blöd mache das Fernsehenzunächst die Macher, habe ich gesagt, sage ich noch. Der "SchweizerLiteraturclub" ist eine seit 16 Jahren mit großer Zustimmung laufendeSendung, in der ich mit klugen Menschen fesselnde Bücher besprechen undanschließend Gelage abhalten darf. Was wäre schöner?
Was halten Sie von der großangelegten Kampagne um das "Lieblingsbuch" der Deutschen. Heiligthier der Zweck die Mittel, oder eher nicht?
Es gehthier ja nicht um den Kanon der Besten, es geht um das Buch, das den Deutschenlieb ist. Ich bin gespannt. Aber ich fürchte, es wird irgend eines dieserBücher herauskommen, das sie in der Schule gehasst haben, irgendwas zwischenHesse, Thomas Mann und Max Frisch.
Geben Sie uns zum Schluss doch nocheine Leseempfehlung mit auf den Weg.
Es istgerade der Jahresbericht von amnesty international im Fischer Taschenbucherschienen. Er sagt mehr über die Gegenwart als die meisten Gegenwartsromane.
Die Fragen stellte Babett Haugk, literaturtest.de.
- Autor: Marianne Fredriksson
- 2000, 5, 480 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Walburg Wohlleben
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596140455
- ISBN-13: 9783596140459
- Erscheinungsdatum: 05.10.2001
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