Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Hier geht es um die knallharte Realität der Identitätsfindung und den gnadenlosen Leistungs- und Erfolgsdruck, dem sich viele junge Menschen aussetzen, ohne eine Ahnung davon zu haben, was Selbstbestimmung oder echtes Lebensglück sein könnte. Es geht aber auch um eine romantische erste Liebe zwischen zwei Teenagern, die sich zwar scheinbar sehr ähnlich sind in ihren Wünschen und Zielen, das Leben als Musikstar zu gestalten, die allerdings überhaupt nicht die gleichen Voraussetzungen dafür haben. Carmen ist 17 Jahre alt, und solange sie denken kann, ist die Geige der Mittelpunkt ihres Lebens. Sie gilt als Wunderkind und kennt sich auf den großen Bühnen der Welt aus. Aber tatsächlich ist ihre Begabung eher das Werk ihrer ultrareichen Familie, vor allem der Mutter, die selbst von einer Karriere als Primadonna träumte. Um zu erreichen, dass wenigstens die Tochter als Genie gefeiert wird, schreckt sie auch nicht vor kriminellen Handlungen zurück. Wäre da nicht Jeremy King, der junge Star-Geiger aus London, der zwar der Hauptkonkurrent beim anstehenden Guarneri-Wettbewerb, dem wichtigsten Talentwettbewerb ist, der aber trotzdem für Carmen zum Mann ihrer Träume wird. Das liegt vielleicht daran, dass Jeremy im Gegensatz zu ihr wirklich begabt ist, und sich deshalb mit einer ungeheuren Leichtigkeit und Offenheit bewegen kann. Carmen findet ihn zwar zunächst ziemlich arrogant und ist irritiert von seiner unbekümmerten Art, aber genau das wirkt auf sie absolut ansteckend: Der Wunsch, eine Geigenvirtuosin zu sein, weicht dem Begehren, endlich ein ganz normaler Teenager, einfach ein verliebtes Mädchen sein zu dürfen. Diese Bedürfnisse sind allerdings für die Mutter, die auch ihre Managerin ist, vollkommen indiskutabel, und weil es schließlich auch um eine Menge Geld geht, kommt es zu einem gefährlichen, spannenden Machtkampf. Der Autorin gelingt es, die