Schmidt, B: Mehrsprachigkeit in deutschen Grundschulen

Multilingual aufwachsende Kinder benötigen im deutschen Bildungssystem mehr Unterstützung, da das Risiko schulisch zu scheitern für diese Kinder ¿ vor allem wenn sie eine Minderheitensprache sprechen ¿ besonders erhöht ist (Fürstenau 2011). Auf Basis eines ressourcenorientierten Ansatzes werden an nähernd 200 Interviews von Zweitklässlern korpusbasiert nach Gemeinsamkeiten und Differenzen von multi- und monolingualen Schülerinnen und Schülern analysiert. Im Fokus stehen kohäsive und modale sprachliche Mittel der Mündlichkeit, da besonders in diesem Bereich und in dieser Altersstufe Studien bisher weitgehend fehlen. Obwohl die Ergebnisse der quantitativen Untersuchung allenfalls geringfügige Differenzen zwischen den mono- und multilingualen Kindern ergeben, deuten die qualitativen Ergebnisse sehr wohl auf interessante Unterschiede hin, die Anschlussmöglichkeiten zur Entwicklung von förderdiagnostischen Instrumenten bieten. Weitere aufschlussreiche Erkenntnisse ergeben sich zudem aus der Berechnung von Zusammenhängen zwischen der Verwendung von sprachlichen Mitteln der Konnektivität und Modalität im Kontext zu den fachlichen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten der Grundschülerinnen und Grund schüler.