Mietminderung

"Musik- und Partylärm bis tief in die Nacht, dröhnende Radio- und Fernsehgeräte, Geruchsbelästigungen aus anderen Wohnungen, Feuchtigkeitsschäden an den Wänden, Klopf- und Knackgeräusche in den Heizkörpern, Verunreinigungen im Leitungswasser oder sonstige Gesundheitsgefährdungen durch Schadstoffe aller Art: Das sind nur einige wenige Beispiele aus dem täglichen Leben, bei denen Ihnen als Mieter buchstäblich der Kragen platzen kann. Die Reaktion der Mieter in vielen, wenn nicht sogar in den meisten Fällen: Es wird erst einmal die Miete gekürzt. Öfter noch sind es eher belanglose Vorkommnisse, die »das Fass zum Überlaufen bringen« und den Anfang heftiger Auseinandersetzungen und kräftiger Mietkürzungen bilden. Mietminderungen sind im Mietalltag ein »Dauerbrenner«. Immer häufiger müssen sich auch die Gerichte mit Streitigkeiten über Mietminderungen aufgrund von Wohnungsmängeln befassen. Neben Mietnebenkosten bilden Mietminderungen schon heute mit den häufigsten Anlass für Mietprozesse. Ganz klar: Der Vermieter kann nur dann die Miete in voller Höhe verlangen, wenn die Wohnung einwandfrei ist und keine Störungen auftreten. Kein Wunder also, dass Mieter die Miete kürzen, wenn es zu Feuchtigkeitsmängeln, Gesundheitsgefährdungen, Heizungsstörungen, Lärmbelästigungen kommt oder sonstige Wohnungsmängel vorliegen. Allerdings ist nicht jede Kürzung der Miete auch wirklich berechtigt. Nur wenn die Nutzungsmöglichkeit der Wohnung spürbar beeinträchtigt ist, darf ein Teil der Miete einbehalten werden. Subjektive Empfindungen und etwaige Überempfindlichkeiten spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle. Kommt es beispielsweise bei Lärmstörungen zu einem Rechtsstreit, wird gegebenenfalls ein unabhängiger Sachverständiger damit beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Und auch das kommt im Mietalltag immer wieder vor: Allzu oft ist die Mietminderung weit überhöht. Dabei gilt gerade auch bei Wohnungsmängeln: Emotionale Überreaktionen sind ein schlechter Ratgeber. Wann liegenüberhaupt