Mit High Heels durch das Jahr

wünschte, ihr wärt hier

POSTKARTE

Ich liebe London wegen seiner Energie und des fantastischen Freizeitangebots . An einem perfekten Samstag würde ich zum Beispiel morgens im RAC Club schwimmen und anschließend in der Patisserie Valerie in Soho frühstücken und dabei eine Zeitung lesen ... Dann ginge ich in die Albermarle Street Nr 9 in Mayfair, um eine Stunde in meinem Möbelladen zu arbeiten, und anschließend weiter auf den Portobello Road Market in Notting Hill ... Vielleicht mache ich dabei eine kleine Pause im Mr Christian's in Elgin Crescent, um ein Sandwich zu essen Danach wieder eine Stunde Arbeit im Westbourne House, meinem Laden in der Kensington Park Road, bevor ich meine Frau für die Nachmittagsvorstellung im Kino, gerne im The Gate, abhole ... Als Abschluss lade ich sie zum Abendessen ins River Café, mein Lieblingsrestaurant, ein ...

Paul Smith
1. Januar

Der Januar - oder Jänner - verdankt seinen Namen Janus, dem römischen Gott der Türen und Tore, des Endes und des Neuanfangs. Dieser Gott wurde ursprünglich mit zwei Gesichtern dargestellt, die in entgegengesetzte Richtungen sehen (Janus Geminus - Zwillingsjanus), und dieser Kopf war auch Teil des ursprünglichen Logos des Hauses Fendi. Die zwei Gesichter standen für die Sonne und den Mond und symbolisierten den Wandel und den Übergang.

Heute ist der ideale Tag, um Träume in die Tat umzusetzen. Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Tagebuch, neues Ich.

Vom Sofa aufzustehen erweist sich nach den gestrigen Eskapaden als schwierig, ja geradezu unmöglich? Dann nutzen Sie den heutigen Tag, um darüber nachzudenken, was Sie verbessern könnten. Am Anfang steht dabei die ehrliche Nabelschau. Und bringen Sie nicht nur Ihre Garderobe auf Vordermann, sondern auch Körper, Herz und Verstand. Es bringt nämlich rein gar nichts, in der nächsten Saison in den richtigen Labels zu glänzen, wenn Sie im Kopf noch so ticken wie letztes Jahr.

Bette Davis gestand: "Ich bin stur, impulsiv, monoman, taktlos, launisch und häufig unangenehm ... vermutlich bin ich größer als das Leben."

Und Sie? Damit der erste Schritt sitzt

Nach englischer und schottischer Überlieferung bestimmt der erste Besucher, der nach Mitternacht im neuen Jahr den Fuß über die Schwelle setzt, wie das neue Jahr wird. Vielleicht hat damit ja das ganze Unglück angefangen ...

Ein männlicher Besucher soll Glück bringen (ist es denn zu fassen?). Genauer gesagt: Er sollte dunkelhaarig sein. Fügen wir doch gleich noch groß und gut aussehend zur Wunschliste hinzu, und das wäre gebongt. Es heißt, er kommt mit Geschenken wie Geld, Brot oder Kohle. Dabei wär's für den Anfang schon wunderbar, wenn er überhaupt käme.

Ist der erste Besucher, der den Fuß über Ihre Schwelle setzt, aber blond, rothaarig oder - im schlimmsten Fall - eine Besucherin, dann müssen Sie fürs neue Jahr mit Pech rechnen. Seien Sie also vorsichtig mit Einladungen und schauen Sie durch Ihren Türspion, bevor Sie jemanden reinlassen. Sie können ja noch immer so tun, als seien Sie nicht zu Hause. Oder bitten Sie Ihre blonden Freunde, doch morgen wiederzukommen. Das müssten sie doch verstehen.

Über die Kunst, ein Tagebuch zu führen

"Heute Morgen (wir schlafen seit einiger Zeit in der Dachkammer) stand ich auf, zog meinen Anzug mit den langen Rockschößen an, den ich seit einiger Zeit nur noch trage. Ging zu Mr. Gunnings Gottesdienst in Exeter House, wo er eine sehr gute Predigt hielt ..." So begann 1660 Samuel Pepys' Tagebuch.

Pepys (23. Februar 1633 - 26. Mai 1703) war unter König Karl II. ein leitender Beamter im englischen Marineamt und Mitglied des englischen Parlaments. Kein Hahn würde mehr nach ihm krähen, hätte er nicht ein geheimes Tagebuch geschrieben, das er neun Jahre und fünf Monate lang gewissenhaft führte (bis seine nachlassende Sehkraft dies nicht mehr zuließ). Es wurde posthum veröffentlicht, und seither ist sein Name für immer mit der Geschichte der englischen Restauration verknüpft.