Magierkrieg / Mithgar Bd.10
Steinriesen, Zwerge und Wölfe bevölkern die Wälder Mithgars, die zwei unerschrockene Helden auf ihrer Reise ans Ende der Welt durchqueren. Um ein magisches Artefakt seinem rechtmäßigen Besitzer zu überbringen, müssen die beiden eine geheimnisvolle...
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Steinriesen, Zwerge und Wölfe bevölkern die Wälder Mithgars, die zwei unerschrockene Helden auf ihrer Reise ans Ende der Welt durchqueren. Um ein magisches Artefakt seinem rechtmäßigen Besitzer zu überbringen, müssen die beiden eine geheimnisvolle Prophezeiung entschlüsseln. Doch die Gilde der Magier, deren Hilfe sie benötigen, kämpft ihren eigenen erbitterten Krieg.
"Dennis L. McKiernans Fantasy-Romane sind ein Muss für alle Tolkien-Fans!" - Publishers Weekly
Magierkrieg von Dennis L. McKiernan
LESEPROBE
1. Kapitel
Die fünfGefährten, Tipperton, Beau, Phais,Loric und Bekki, ritten ausden nunmehr freien Toren von Minenburg Nord hinaus, drei auf Ponys, zwei zuPferde und mit zwei Packtieren, die sie hinter sich her führten. Sie ritten ausdem Portal und über die Straße auf der östlichen Seite des Bergtalsnach Süden, zwei Wurrlinge, zwei Elfen und ein Zwerg.
Schon baldbogen sie nach Osten ab und folgten dem Handelsweg in die Stadt Dael. Von der gewaltigen Schlacht, die kaum zehn Wochenzuvor vor den Toren getobt hatte, und bei der die Belagerung der Rûpt aufgebrochen und ModrusGezücht in Panik geflohen war, von diesem Kampf gab es nur noch wenig Spuren zusehen. Denn das Schlachtfeld war mit dem unauffälligen Dezemberschnee bedeckt,und nicht einmal die riesigen Aschehaufen von den anschließendenFeuerbestattungen der Gefallenen schimmerten durch. Nur die runden Erdhügelunter dem Weiß verrieten, wo die Daelsmannen ihreToten beerdigt hatten.
Die fünfritten an diesem blutgetränkten Schlachtfeld vorbei, über einen Berghanghinweg. Geschlitzte Brillen schützten ihre Augen vor dem blendenden,unberührten Gleißen des Schnees in der Wintersonne, die ihnen jedoch nur wenigWärme spendete.
»Sag«, Beauwarf Tipperton einen Seitenblick zu, »wie weit ist esbis Dael?«
»Dreißig,vielleicht fünfunddreißig Werst über Land«, antwortete Tipperton.»Kürzer wäre es, wenn wir fliegen könnten.«
Bei diesenWorten schaute Beau unwillkürlich in den Himmel empor. Nirgendwo waren Vögel zusehen, nur Federwolken hoch über ihnen, die nach Süden zogen. »Pah. Selbst wennich ein Vogel wäre, fände ich es zu kalt zum Fliegen. Nein, Tip,ich halte mich lieber an mein Pony, auch wenn uns die Reise fünf oder sechs Tagekosten wird.«
»Fünf odersechs Tage, Beau, so lange dauert es bis nach Dael.Wir werden vierzig bis fünfundvierzig Tage lang nach Dendorbenötigen, und das auch nur, wenn wir unterwegs nicht auf Schwierigkeitenstoßen.«
»FünfundvierzigTage ?«
»Es sind zweihundertsechzigbis zweihundertsiebzig Werst, Wurro.«
»Meiner Seel, also fast achthundert Meilen?«
»Das sagt Bekki jedenfalls, Beau.«
Bekkiknurrte. »Es sind zweihundertsechzig Werst und zwei Meilen und noch ein paarSchritte auf der Route, die wir nehmen, und das auch nur, wenn alle Schritte soverlaufen, wie wir sie geplant haben.«
Beau nickteund zählte dann an den Fingern seiner behandschuhten Hand ab. Nach einer Weilegab er zu: »Du hast recht, Tip. Wenn wir sechs odersieben Werst am Tag schaffen, brauchen wir tatsächlich mehr als fünfundvierzig Tage.« Beau schüttelte den Kopf. »Eine lange Zeit, die wir unsvon Feldrationen ernähren müssen.«
»Ach, Beau,nur Mut«, erwiderte Tipperton. »Wir kommen unterwegsan zwei Städten vorbei.«
Beauschüttelte den Kopf. »Darauf können wir uns nicht verlassen, Tip, solange die Rûpt hierüberall rumlaufen. Ich meine, sieh dir an, wie lange wir gereist sind, als wir Ardental verließen, bevor wir wieder eine gute, warmeMahlzeit bekommen haben. Bis zum Grimmwall, darunter hinweg und durch die Gûnarring-Schlucht und hinauf bis nach DardaGalion.«
Tippertonschüttelte den Kopf. »Du vergisst das Murmeltier und das Kaninchen, die wir aufden Ebenen von Valon gebraten haben.«
»Na gut,und? Was heißt das schon? Eine warme Mahlzeit auf tausend Meilen? Das nenne ichnicht gerade eine ausgewogene Ernährung.«
Tippertonhob ergeben die Hände. »Wir haben in Darda Galion undin Caer «, Tips Mienewurde traurig, aber er schaffte es weiterzusprechen,»Lindor gut gespeist.«
Beau warfseinem traurigen Freund einen kurzen Seitenblick zu und deutete dann mit demDaumen über seine Schulter. »In Minenburg Nord auch.«
Tippertonlächelte unter Tränen, als er Beaus Blick erwiderte.
»Ja, dasstimmt.« Dann seufzte er und wischte sich die Tränenmit den Handschuhen von den Wangen.
»Tut mirleid, Beau, aber immer, wenn ich an Caer Lindor denke, fällt mir alles wieder ein.«
»Ich weiß, Wurro«, erwiderte Beau. »Ich weiß. Ist schon gut.«
Sie rittenin trübsinnigem Schweigen eine Meile weiter. Ein kalter Wind fegte von hintenheran, sie hüllten sich fester in ihre Mäntel.
Schließlichkamen sie zum Ausgang des Tales, wo die Straße nach Osten abbog. Sie folgtenihr in dieser Richtung und hinterließen auf dem unberührten Schnee Spuren. Plötzlichzogen dicke Wolken über sie hinweg.
Phais sahhinauf und setzte ihre Schneebrille ab. »Ich glaube, da zieht ein Sturm auf.«
»MeinerTreu«, erwiderte Beau. »Sollten wir lieber umkehren? Immerhin sind wir nochnicht weit von der schützenden Minenburg entfernt.«
Phais sahLoric an, der den Kopf schüttelte. »Wir haben Winterzeit,Beau, und ganz gleich, wann wir aufbrechen, es wird schneien Es sei denn, Ihrmöchtet bis zum Frühling warten.«
»O nein«,erklärte Beau rasch und unterstrich seine Weigerung mit einer Handbewegung.»Wir sind in dieser Mission schon viel zu lange unterwegs, um noch mehr Zeit zuvergeuden, während wir auf besseres Wetter warten. Außerdem, welche Botschaftoder Bedeutung oder welchen Zauber diese Münze auch immer in sich birgt, wirmüssen sie schleunigst dem überbringen, für den sie gedacht ist.«
Bei derErwähnung von Magie runzelte Tipperton seine Brauenund fuhr nervös mit der Hand zur Brust seiner Eiderdaunenjacke. »Beau, ichwünschte, du würdest endlich aufhören, ständig von Hexerei zu reden. Es genügt schon,dass ich die Münze tragen muss auch ohne dass jemand von Zauberei oder Magieoder dergleichen redet.«
»Schon gut,Wurro«, antwortete Beau. »Ich bin ja schon still. Ichweiß doch, dass es dir Unbehagen bereitet zu glauben, dass etwas, das deineHaut berührt, vielleicht verzaubert ist. Ich meine, wenn ein Magier die Münze verzauberthat, oder eine Hexe sie verhext oder ein Zauberer einen Bann darauf «
»Beau, dasreicht!«
Beau risserstaunt die Augen auf und runzelte verwirrt die Stirn. Schließlich lächelte erverlegen. »Ach so, schon gut.«
Loric undPhais sahen sich an und lachten schallend, obwohl sieversuchten, ernst zu bleiben. Ihr Gelächter hallte von den hohen Bergwänden zuihrer Linken zurück, bis schließlich zuerst Beau und dann Bekkimit einstimmten. Tipperton sah sie alle nur böse an,am Ende musste jedoch auch er grinsen.
Währenddessenwurden die grauen, schneebeladenen Wolken über ihnenimmer dicker.
»MeinerTreu!« Beau deutete auf eine Stelle links vor ihnen und sog zischend die Luftzwischen den Zähnen ein.
»Modrus Banner.«
EineFahnenstange mit einer zerrissenen Flagge ragte aus dem Schnee auf. Aufschwarzem Grund zeigte sie das Symbol eines Ringes aus Feuer.
»Vermutlichwurde sie von der fliehenden Horde zurückgelassen«, meinte Phais.
»Unter demSchnee liegt etwas.« Loricspornte sein Pferd an, ritt zu der Fahne und stieg ab.
»Seidvorsichtig!«, rief Beau.
Lorickniete sich hin und strich mit seiner behandschuhten Rechten den Schnee weg.
»Was ist es?«, wollte Tipperton wissen.
»Ein toterRuch«, antwortete Loric. Er blickte auf das dunkleGesicht herab. Als er noch mehr Schnee von der Leiche fegte, enthüllte er diegroße Wunde im gepolsterten Harnisch des Ruch. Loric sah zu seinen Gefährten hoch. »Die Wunde stammt voneinem Schwerthieb. Vermutlich hat er sie in der Schlacht erhalten. Er kam bis hierher,bevor er verblutete.«
Tippertonstieß den Atem aus, der in der kalten Luft eine Wolke bildete. »Ich würdelieber schnell im Kampf sterben, als einen so langsamen und qualvollen Tod zuerleiden.«
»Meiner Seel, sicher«, erklärte Beau. »Aber noch besser wäre es, imhohen Alter sanft zu entschlummern, oder nicht?«
Tippertonlachte, während Loric wieder aufstieg. »Ja, und dasnach einem langen und fruchtbaren Leben, was?«
Als Beauzustimmend nickte, mischte sich Bekki ein.
»Ich hättelieber ein langes und fruchtbares Leben, sagen wirdrei oder vier Jahrhunderte, und würde dann in einer ruhmvollen Schlacht denHeldentod sterben. Wenn das allerdings nicht geht, dann würde ich auchAltersschwäche akzeptieren.«
Erneutritten sie nach Osten. Plötzlich runzelte Beau die Stirn und sah Phais an.
»Wirsterben nicht an Altersschwäche, Beau«, antwortete sie, »falls Ihr darübernachdenkt. Sondern bis unser Leben durch Gewalt oder durch ein Unglück oder,wie bei mir schon einmal fast, durch Gift endet.«
»Meiner Seel!« Beau sah sie bestürzt an. »Ihr sterbt niemalsfriedlich?«
Phaisschüttelte den Kopf.
Beau sahauf seinen Medizinbeutel. »An Krankheiten?«
Phaisbreitete die Hände aus. »Es gibt einige Krankheiten, die auch die Elfenrassetreffen, und zwar die gefährlichsten.«
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© HeyneVerlag
Übersetzung:Wolfgang Thon
- Autor: Dennis L. McKiernan
- 2007, 317 Seiten, Maße: 11,8 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Thon, Wolfgang; Illustration: Drechsler, Arndt
- Herausgegeben: Natalja Schmidt
- Übersetzer: Wolfgang Thon
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 345352280X
- ISBN-13: 9783453522800
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