Mustererkennung
Roman. Ausgezeichnet mit dem Canada Reads
Ein "neuer Gibson" -
der Erfinder des Cyberpunk schreibt über die globalisierte Welt, ein Jahr nach dem 11. September. Also kein Science-fiction Roman?
Dieser bisher unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Martin Heidegger geht aus...
der Erfinder des Cyberpunk schreibt über die globalisierte Welt, ein Jahr nach dem 11. September. Also kein Science-fiction Roman?
Dieser bisher unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Martin Heidegger geht aus...
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Produktinformationen zu „Mustererkennung “
Ein "neuer Gibson" -
der Erfinder des Cyberpunk schreibt über die globalisierte Welt, ein Jahr nach dem 11. September. Also kein Science-fiction Roman?
Dieser bisher unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Martin Heidegger geht aus Gesprächen der Nachkriegszeit über ein großangelegtes Zeitschriften-Projekt hervor, an dem neben Jünger und Heidegger auch Gerhard Nebel, Friedrich Georg Jünger und Werner Heisenberg beteiligt sein sollten. Ein Vorhaben, das nicht verwirklicht wurde - und das doch einen schriftlichen Austausch zwischen den beiden Autoren initiierte, der bis zum Tod Heideggers dauerte.
der Erfinder des Cyberpunk schreibt über die globalisierte Welt, ein Jahr nach dem 11. September. Also kein Science-fiction Roman?
Dieser bisher unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Martin Heidegger geht aus Gesprächen der Nachkriegszeit über ein großangelegtes Zeitschriften-Projekt hervor, an dem neben Jünger und Heidegger auch Gerhard Nebel, Friedrich Georg Jünger und Werner Heisenberg beteiligt sein sollten. Ein Vorhaben, das nicht verwirklicht wurde - und das doch einen schriftlichen Austausch zwischen den beiden Autoren initiierte, der bis zum Tod Heideggers dauerte.
Klappentext zu „Mustererkennung “
Im William-Gibson-Forum wird seit Erscheinen der amerikanischen Ausgabe engagiert diskutiert, auch die Frage, ob man den Autor denn auch erkannt hätte, wenn sein Name nicht auf dem Buch gestanden hätte? In einem Posting heißt es: "Mustererkennung" ist so typisch William Gibson, daß man fast meinen könnte, er sei von jemand anderem, der so schreiben will wie William Gibson.Ein Rezensent der Financial Review schreibt dazu einen bemerkenswerten Satz: "Will man heute einen Roman schreiben, der völlig auf der Höhe der Zeit ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als auf das Genre Science-fiction zurückzugreifen."
Als Gibson 1984 den Genrebegriff Cyberpunk kreierte, spielten seine Romane in einer unbestimmten Zukunft mit Internet und unglaublichen Computermöglichkeiten. Inzwischen ist der Cyberpunk der 8oer, ohne daß wir es bemerkt haben, um uns herum längst Realität geworden - alles hat sich geändert, während sich nichts geändert hat.
In Amerika hat die Zukunft schon begonnen. Das "alte" Europa erlebt Cayce Pollard, die Hauptfigur des Romans, als eine Spiegelwelt: alles ist hier anders, aber auch hier greift schon die Globalisierung.
Cayce arbeitet als Coolhunter, im Moment für einen Sportschuhhersteller in London: sie berät bei Firmenlogos und spürt Modetrends an der Basis auf. In jeder freien Minute loggt sie sich ins Internet ein. Seit einiger Zeit tauchen merkwürdige Filmclips im Netz auf, sie faszinieren, sind kult und werden fieberhaft diskutiert. Wie gehören die Schnipsel zusammen? Sind sie Teile eines Films? Was bedeuten Sie? Wer überhaupt macht sie? Und warum? Es sind suggestive Szenen, die Personen kaum zu erkennen, sie tauchen aus der Leere auf - zwei Personen? Ein Kuß? Ein weiter Strand - Cannes, vielleicht? Der Schemen eines großen Vogels?
Wieso sind Tausende User auf der ganzen Welt süchtig danach? Das Phänomen interessiert den Marketingmanager: nicht auszudenken, wenn man dies auf die Werbung übertragen könnte! Er engagiert Cayce, den Urheber
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dieser Filmschnipsel zu suchen. Mit Hilfe anderer Mitglieder des Fan-Forums gelingt es ihr, eine Markierung auf einem der Clips zu identifizieren.
Und damit beginnt eine Suche, die Cayce nach Tokio und schließlich nach Moskau führt. Und die sie in tödliche Gefahr bringt.
Und damit beginnt eine Suche, die Cayce nach Tokio und schließlich nach Moskau führt. Und die sie in tödliche Gefahr bringt.
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Lese-Probe zu „Mustererkennung “
1: NACHT IM NETZFünf Stunden Zeitunterschied zwischen New York und London. Cayce Pollard erwacht in Camden Town, belauert von den schaurigen, endlos kreisenden Wölfen der Dysrhythmie.
Es ist die matte, gespenstische Unstunde, limbische Impulse schwappen durch die graue Substanz, erratische Regungen des Stammhirns funken inadäquates Reptilienverlangen nach Sex, Nahrung, Betäubung, obwohl im Augenblick nichts davon real verfügbar ist.
Nicht mal Nahrung, denn Damiens neue Küche enthält so wenig Essbares wie die Ausstellungsstücke ihres Designers in der Camden High Street. Sehr hübsch, die Oberschränke kanariengelb beschichtet, die Unterschränke ungebeiztes, klarlackversiegeltes Apfelbaumfurnier. Blitzsauber und so gut wie leer, bis auf eine Packung mit zwei trockenen Weetabix-Pellets und ein paar losen Beuteln Kräutertee. Gähnende Leere im Kühlschrank, Made in Germany, der noch so neu ist, daß es darin nur nach Kälte und langkettigen Polymeren riecht.
Jetzt, da sie das weiße Rauschen Londons hört, ist ihr klar, daß Damiens Jetlagtheorie stimmt: daß ihre Seele meilenweit hinterher hängt, erst langsam eingeholt wird, an einer geisterhaften Nabelschnur, in der längst verschwundenen Wirbelspur ihres Flugzeugs hoch über dem Atlantik. Seelen können sich nicht so schnell fortbewegen, also bleiben sie zurück, und man muß auf sie warten wie auf verloren gegangenes Gepäck.
Sie fragt sich, ob das mit dem Alter schlimmer wird, die namenlose Stunde noch unendlicher, unwirklicher, das Gefühl dabei noch seltsamer und gleichzeitig weniger interessant.
Wie betäubt liegt sie hier im Halbdunkel in Damiens Schlafzimmer, unter einem topflappenartig silbrigen Ding, das vom Hersteller garantiert nicht zum Zudecken vorgesehen ist. Aber sie war zu müde, um sich eine Bettdecke zu suchen. Die Laken zwischen ihrer Haut und der schweren Hightec-Tagesdecke sind aus seidigem, weichem Jacquardsatin und riechen schwach nach - Damien vermutlich. Aber nicht schlecht. Eigentlich sogar
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ganz angenehm; in dieser Situation ist jeder sinnliche Kontakt zu einem Mitsäugetier willkommen.
Damien ist ein Freund.
Unsere Steckverbindungen sind nicht kompatibel, würde er sagen.
Damien ist dreißig, Cayce zwei Jahre älter, aber er hat ein sorgsam isoliertes Unreifemodul in sich, etwas Scheues, Dickköpfiges, das den Geldgebern zuerst unheimlich war. Beide sind sie hervorragend in ihrem Job, und beide haben sie keine Ahnung, warum.
Wenn man Damien googelt, findet man einen Regisseur von Musikvidoes und Werbespots. Googelt man Cayce, findet man "Coolhunter", und wenn man genau hinguckt, vielleicht auch noch ein paar Hinweise darauf, daß sie so eine Art "Sensitive" ist, eine Wünschelrutengängerin in der Welt des globalen Marketings.
Obwohl das in Wahrheit, sagt Damien, eher so was wie eine Allergie ist, eine krankhafte und manchmal sehr heftige Reaktion auf die Semiotik der Warenwelt.
Damien ist momentan in Russland; er hat sich vor der Renovierung dorthin geflüchtet, angeblich um einen Dokumentarfilm zu drehen. Alles, was diese Räume hier halbwegs bewohnt wirken läßt, weiß Cayce, ist dem Wirken einer Produktionsassistentin zu verdanken.
Sie wälzt sich an die Bettkante, macht Schluß mit dieser sinnlosen Schlafparodie. Grabbelt nach ihren Kleidern. Ein schwarzes Fruit of the Loom T-Shirt, Knabengröße, gründlich geschrumpft, ein dünner, grauer Pullover mit V-Ausschnitt, im halben Dutzend von einem Lieferanten für Ostküsten-Privatschulen bezogen, und eine neue, schwarze Oversize-501, sorgsam von jedem Markenlogo befreit. An dieser hier sind sogar die Knöpfe abgeschliffen worden, von einem verblüfften koreanischen Schlüsseldienst-Typen im Village, vor einer Woche.
Der Schalter der italienischen Stehlampe fühlt sich fremd an: ein anderer Knipsmechanismus für eine andere Voltzahl, exotischen britischen Strom.
Sie steht jetzt, steigt in ihre Jeans, richtet sich fröstelnd wieder auf.
Spiegelwe
Damien ist ein Freund.
Unsere Steckverbindungen sind nicht kompatibel, würde er sagen.
Damien ist dreißig, Cayce zwei Jahre älter, aber er hat ein sorgsam isoliertes Unreifemodul in sich, etwas Scheues, Dickköpfiges, das den Geldgebern zuerst unheimlich war. Beide sind sie hervorragend in ihrem Job, und beide haben sie keine Ahnung, warum.
Wenn man Damien googelt, findet man einen Regisseur von Musikvidoes und Werbespots. Googelt man Cayce, findet man "Coolhunter", und wenn man genau hinguckt, vielleicht auch noch ein paar Hinweise darauf, daß sie so eine Art "Sensitive" ist, eine Wünschelrutengängerin in der Welt des globalen Marketings.
Obwohl das in Wahrheit, sagt Damien, eher so was wie eine Allergie ist, eine krankhafte und manchmal sehr heftige Reaktion auf die Semiotik der Warenwelt.
Damien ist momentan in Russland; er hat sich vor der Renovierung dorthin geflüchtet, angeblich um einen Dokumentarfilm zu drehen. Alles, was diese Räume hier halbwegs bewohnt wirken läßt, weiß Cayce, ist dem Wirken einer Produktionsassistentin zu verdanken.
Sie wälzt sich an die Bettkante, macht Schluß mit dieser sinnlosen Schlafparodie. Grabbelt nach ihren Kleidern. Ein schwarzes Fruit of the Loom T-Shirt, Knabengröße, gründlich geschrumpft, ein dünner, grauer Pullover mit V-Ausschnitt, im halben Dutzend von einem Lieferanten für Ostküsten-Privatschulen bezogen, und eine neue, schwarze Oversize-501, sorgsam von jedem Markenlogo befreit. An dieser hier sind sogar die Knöpfe abgeschliffen worden, von einem verblüfften koreanischen Schlüsseldienst-Typen im Village, vor einer Woche.
Der Schalter der italienischen Stehlampe fühlt sich fremd an: ein anderer Knipsmechanismus für eine andere Voltzahl, exotischen britischen Strom.
Sie steht jetzt, steigt in ihre Jeans, richtet sich fröstelnd wieder auf.
Spiegelwe
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Autoren-Porträt von William Gibson
William Gibson wurde 1948 in South Carolina geboren und lebt heute in der Nähe von Vancouver. Mit seinem ersten Roman, Neuromancer, 1984 veröffentlicht, etablierte er das neue Genre des Cyberpunk. Mustererkennung ist seit sieben Jahren sein erster Roman.
Bibliographische Angaben
- Autor: William Gibson
- 2004, 460 Seiten, Maße: 13,9 x 21,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Cornelia Holfelder-von der Tann, Christa Schuenke
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608936580
- ISBN-13: 9783608936582
Rezension zu „Mustererkennung “
"Best Book of the Year 2003" (Washington Post)"... unzweifelhaft sein bestes Buch seit 'Biochips'. Gibsons Stil ist gelassener als früher ... sein laserscharfes Kulturradar treibt die Geschichte voran. Ein glattes, ein sehr menschliches Stück Literatur von dem Vater des Cyberpunk." (Kirkus Review)
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