Nachrichten, die Geschichte machten
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Claus Kleber hat die wichtigsten Nachrichten der Menschheitsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart zusammengestellt. Übersichtlich gegliedert und journalistisch lebendig werden Ereignisse aus Politik, Philosophie, Naturwissenschaften, Entdeckungen, Literatur, Musik, Kunst und Religion präsentiert und historische Zusammenhänge deutlich gemacht.
- Von den Feldzügen Alexander des Großen bis zum Mauerfall, von der Antike bis in die (aktuelle) Gegenwart
- Nachrichten: die wichtigsten Ereignisse der Geschichte und ihre Auswirkungen
- Mit zahlreichen Stichworten und ausführlichem Register
"Die Idee von Claus Kleber (...) ist eine ganz neue Idee und wir finden sie genial!" -- Hilde Elisabeth Menzel zum Juryentscheid für den Luchs # / Radio Bremen, "Funkhaus Europa"
"[E]ine Fundgrube für Wissbegierige." -- Tagesspiegel / Hella Kaiser
Nachrichten.Die Geschichte machen herausgegeben von Claus Kleber
LESEPROBE
AmAnfang steht das Wort
DieAntike bezeichnet die Epoche des Altertums im Mittelmeerraum, daher kommt auchihr Name, denn »antiquus« bedeutet »alt«, »altertümlich«. Im engeren Sinne wirdder Begriff »Antike« für die Geschichte Griechenlands und des Römischen Reichesverwendet und bezieht sich auf die Zeit etwa von 1000 v. Chr. bis etwa 500 n.Chr. Im weiteren Sinn verwendet, bezieht er auch die Geschichte derHochkulturen Ägyptens, Mesopotamiens*, Syriens, Persiens und Kleinasiens seitungefähr 3000 v. Chr. mit ein. Dort beginnt auch die Geschichte der Schrift unddamit der Wissens- und Nachrichtenvermittlung: Noch vor gut 5000 Jahren, imZeitalter der so genannten Frühgeschichte, sind alle Men- schen Analphabeten.Zwar können sie schon Häuser und ganze Städte bauen, aber nicht lesen und schreiben,ganz einfach weil sie noch gar keine Schrift haben! Das ändert sich jedochlangsam. Vor allem in Mesopotamien, das von den beiden Flüssen Euphrat undTigris durchflossen wird, verbessern sich die Lebensbedingungen der Menschenund die noch kleinen Städte beginnen zu wachsen. Ihre Verwaltung wird immeraufwändiger. Auch die Glaubensvorstellungen der Menschen werden umfangreicher. Priesterund Prediger erzählen lange Geschichten von Göttern und Helden und erklären soden Menschen, nach welchen Regeln sie leben sollen. Im Lauf der Zeit entstehenimmer neue Geschichten, die die Priester auswendig lernen müs- sen. DieHerrscher über die wachsenden Städte müssen sich nun mehr Namen, Zahlen und Dingemerken, um regieren zu können. Die Welt wird von Tag zu Tag komplizierter. Dochnicht einmal die klügsten Menschen können alles im Kopf behalten. Wie aber kannman sich etwas außerhalb seines Kopfes merken? Auf weichem Ton zum Beispiel, inden man mit einem Stöckchen Zeichen einritzt. Die Zeichen symbolisieren dieDinge, die man sich merken will. Eine geniale Erfindung, mit der um 3000 v.Chr. eine neue Zeit beginnt, die Antike. Wer genau die Schrift erfunden hat,ist nicht bekannt, doch die Sumerer in Mesopotamien sind eines der erstenVölker, die diese Erfindung nutzen. Ihre Schrift heißt Keilschrift. Endlichkönnen Verwaltungsaufgaben viel besser gelöst und Geschichten aufgezeichnetwer- den. Eine der ersten Geschichten handelt von Gilgamesch, der um 2600 v.Chr. König der Sumerer ist. Auch andere Dinge können nun endlich festgehaltenwerden, nämlich Gesetze. König Hammurabi von Babylon sammelt alle bis dahinmündlich überlieferten Gesetze und lässt sie in Stein meißeln. Allerdingskönnen nur Schriftgelehrte diese Texte lesen, denn die einfachen Menschen sinddes Lesens unkundig. Trotzdem profitieren sie von der Schreibkunst, da sie zu mehrHandel und einer ersten Blüte der frühen Wissenschaft führt.
Schriftenwerden »tragbar«
Einewichtige Rolle bei der Entwicklung unserer heutigen Wissens- undNachrichtenvermittlung spielen die Ägypter, deren Reich ebenfalls um 3000 v.Chr. entsteht. Zunächstentwickeln sie eine eigene Schrift, die ursprünglich rund 700 Schriftzeichenum- fasst. Diese Hieroglyphen sind anfangs Bildzeichen . so wird zum Beispieldas Wort »Sonne« durch das Bild einer Sonne dargestellt. Diese Bildzeichenwerden im Lauf der Zeit vereinfacht, bis sie nicht mehr für das Aussehen einesGegenstandes stehen, sondern für die einzelnen Wort- teile des gesprochenenWortes, die Silben und Laute. Im Palast des Pharao*, den die Menschen für eineArt Gott halten, können ausgewählte Jungen und manchmal auch Mädchen inbesonderen Schreibschulen die komplizierte Schrift erlernen. Die Ägypterschreiben zwar noch auf Steinen, in die sie die Hieroglyphen einmeißeln, be- nutzenaber auch schon eine Art Papier. Es besteht aus dem Mark der Papyrusstaude,einer Schilfart, das in Streifen geschnitten und zu Blättern zusammengepresstwird. Papyrus ist wesentlich leichter als Stein und so können Nachrichten durchBeamte, die Wesire, schnell in alle Landesteile übermittelt werden. Der Pharao erfährtauf diese Weise, ob sich seinem Reich Feinde nähern, wie viel Getreide geerntetworden ist und wie viele Steine noch für den Bau seines neuen Palastes benötigtwerden. Die Schreiber halten aber auch ganz Alltägliches wie die Lohnabrechnungender Arbeiter an den Pyramiden fest. Außerdem entstehen medizinische,mathematische und astronomische Werke. Selbst die Kinder werden nicht vergessen.Für sie wird »Kemit« (»Das Vollendete«) geschrieben, das älteste Schulbuch derWelt.
Wohinmit den ganzen Büchern?
Immermehr Bücher entstehen und werden von Hand kopiert. Diese Bücher sind jedochkeine ge- bundenen Bücher, wie wir sie kennen, sondern Papyrusrollen. Wohin mitimmer mehr dieser Rollen, die gleichbedeutend sind mit immer mehr Wissen? DerPharao Ptolemaios II. beauftragt einen griechischen Gelehrten mit dem Sammelnaller Schriften der Welt für ein »Haus des Wissens«. Mehr als 700 000Schriftrollen kommen im Lauf der Zeit zusammen und werden in der berühm- tengroßen Bibliothek von Alexandria aufbewahrt. Nicht alle Menschen sind vomNutzen dieses Wissens überzeugt. Mehrfach wird die Bibliothek von Eroberernangezündet. Auch andere Bibliotheken erleiden dieses Schicksal und unzähligeWerke von Dichtern und Forschern gehen für immer verloren, weil es immer wiederMenschen gibt, die die Kultur anderer Völker vernichten wollen. Daran hat sichleider bis heute nichts geändert. Trotzdem überdauern einige Texte aus derAntike die Zeit, etwa das »Gilgamesch-Epos«, die »Ilias« und die »Odyssee« vonHomer und natürlich die hebräische Bibel. Auch sie besteht aus Geschichten, dieursprünglich mündlich überliefert wurden.
Mehrals ein Jahrtausend lang erzählen die hebräischen Priester ihrem Volk diesebiblischen
Geschichten.Wer schließlich damit begonnen hat, sie aufzuschreiben, weiß niemand. Erst um
100n. Chr. einigen sich die Priester darauf, welche Schriften als heilig anerkanntund für den
jüdischenGlauben maßgebend sein sollen. Neben geschichtlichen Ereignissen (wie der
Knechtschaftin Ägypten, der Verkündigung der Zehn Gebote oder der Heimkehr der Juden aus
derBabylonischen Gefangenschaft) enthält die hebräische Bibel auch theologischeInhalte wie
dieSchöpfungsgeschichte.
Washat uns die Antike hinterlassen?
Zunächsteinmal die erste Schrift, die nicht mehr aus hunderten oder gar tausendenverschiedener Zeichen besteht, sondern nur noch aus 24 Buchstaben. In der Zeitder Griechen und Römer, die etwa von 1000 v. Chr. bis 500 n. Chr. dauert,entwickeln die Griechen aus bekannten Schriften die erste vollständigeLautschrift. Deren Buchstaben symbolisieren nicht Dinge, sondern Laute. Sieheißt daher Lautschrift oder phonetische Schrift. Sie ist so einfach aufgebaut,dass jeder sie erlernen kann. Konnten in den anderen Hochkulturen nur wenigeMenschen schreiben, so kann dies in Griechenland bald fast jeder. Die Griechenleben nicht in einem großen, einheitlichen Reich wie die Ägypter oder Sumerer. Vielmehrbesteht ihre Kultur aus einer Reihe von Stadtstaaten, »Poleis« genannt; diebeiden größten sind Athen und Sparta. In einer Polis leben einige tausendMenschen, die politisch un- abhängig sind und ihre Angelegenheiten selbstregeln. Das Zentrum der Polis ist der Markt- platz, Agora genannt, wo sich dieBürger treffen, um Handel zu treiben und Neuigkeiten aus aller Weltauszutauschen. Bedeutende Denker suchen dort das direkte Gesprächuntereinander, halten Vorträge und bemühen sich in öffentlichen Diskussionen,die Bürger zu erziehen und ihr Wissen zu vergrößern. Sie sind die ersten»Philosophen«. Die drei berühmtesten jener Zeit sind Sokrates, Platon undAristoteles. Aber in Griechenland hat nicht nur die Philosophie ihre Ursprünge,sondern auch die Demokratie. Denn über wichtige politische Entscheidungen wirdin Griechenland von den Bürgern abgestimmt. Das war vorher nicht üblich, da dieHerrschenden über das Volk entschieden, nicht umgekehrt. Die größten Poleissind durch Straßen miteinander verbunden und auf diesen werden auch dieneuesten Nachrichten transportiert, nämlich durch Boten. Der wohl bekanntestedieser Boten ist derjenige, der nach dem Sieg der Athener über die Perser inMarathon diese Nachricht ins über 40 Kilometer entfernte Athen getragen habensoll. Ein anderer Weg, Nachrichten über politische Zustände zu erfahren, ist,ins Theater zu gehen. Regelmäßig finden dort spannende Wettbewerbe für Dichterstatt, die in ihren Stücken auch gerne mal einen gerade herrschenden Tyrannenoder andere politisch einflussreiche Personen kritisieren, sehr zur Freude desPublikums. Das Theater ist aus religiösen Feiern zu Ehren des Gottes Dionysos*entstanden. Aus den Priestern, die die Entscheidungen der Götter erklären, werdennach und nach Schauspieler, die zeigen, welches Schicksal die Menschen erleidenkönnen. Das Theater wird so beliebt, dass bald große Theaterbauten entstehen. ImDionysos- Theater in Athen, das etwa 14 000 Zuschauer fasst, werden sowohlernste Dramen gezeigt, die »Tragödien« heißen, als auch lustige Stücke, die»Komödien« genannt werden.
Undwie erfahren die Römer die neuesten Nachrichten?
Dasist gar nicht so einfach, denn die Römer haben ein Weltreich geschaffen, dasvon England bis Nordafrika sowie vom Schwarzen Meer bis nach Portugal reicht. Entstandenist dieses riesige Reich aus einem kleinen Dorf am Tiber, wo Rom der Sage nach753 v. Chr. gegründet wird. Wie die Griechen nutzen auch die Römer die Vorteileder phonetischen Schrift. Das vereinfacht die Nachrichtenübermittlung sehr. Sieentwickeln das griechische Alphabet sogar weiter und ordnen die Buchstabenlateinischen Lauten zu. Dies ist die Schrift, die auch wir heute noch benutzen.Diese Schrift dient der Verwaltung, derGeschichtsschreibung* und der Gesetzgebung. 450 v. Chr. wird das geltende Rechtim »Zwölftafelgesetz« schriftlich festgehalten und auf dem römischen Marktplatz(Forum Romanum) aufgestellt. Jeder Bürger hat nun die Möglichkeit und diePflicht, sich über die gültige Gesetzeslage zu informieren. RömischeGeschichtsschreiber berichten in ihren Werken nicht nur über wichtige historischeEreignisse, sondern auch über ganz Alltägliches. Schriftsteller wie Juvenaloder Seneca schildern die Verkehrsprobleme in Rom oder die Badekultur der Römerso lebendig, dass ihre Berichte auch heute noch gute Unterhaltung sind. Damalswie heute stoßen Kochrezepte oder Sportnachrichten auf das besondere Interesseeiner breiten Leserschaft.
Nebendiesen schriftlichen Informationen werden Nachrichten auch mündlichausgetauscht.
Meistda, wo viele Menschen zusammenkommen, wenn sie sich in ihrer Freizeitvergnügen.
ZumBeispiel im Kolosseum in Rom, das 50 000 Zuschauern Platz bietet und in dem dieKaiser Pferderennen, nachgestellte Seeschlachten und blutige Gladiatorenkämpfe*veranstalten. Die Römer lieben aber auch das gesellige Miteinander in denTavernen, den damaligen Gasthäusern, und das Badevergnügen in den zahlreichenThermen, wie die Badeanstalten Roms heißen. Der Eintritt ist frei oder sehrgünstig, sodass jeder dort baden und sich massieren lassen kann. Manche Thermenhaben sogar Gärten, Imbissstände und Bibliotheken, wo die Gäste sich mit ihrenFreunden treffen können. All dies sind Orte der Kontaktpflege und derKommunikation unter den Bewohnern der Stadt. Aber was ist mit den Menschen, dieüberall verstreut in diesem riesigen Reich leben, wie erreicht zum Beispiel derKaiser diese Untertanen? Zuallererst hat er ein gutes Straßennetz errichtenlassen, auf dem die kaiserlichen Boten mit ihren Nachrichten große Streckenzurücklegen können. Da aber die Entfernungen sehr groß sind, ent- wickelt manein System, mit dem auch diese bewältigt werden können: An festgelegten Punktenwerden die Boten beziehungsweise ihre Pferde von einem anderen erwartet, derdie Nachricht übernimmt und weiterträgt. So kann der Weg bis zur nächstenAblösestation in Höchstgeschwindigkeit zurückgelegt werden. In dringendenFällen erhalten die Boten meist den Befehl, Tag und Nacht durchzureiten. Dieseauch für das römische Postwesen ungewöhnliche Maßnahme wurde nur im Kriegsfalloder bei vergleichbaren Ereignissen befohlen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wirddiese Form der Nachrichtenübermittlung eine der wichtigsten bleiben. Durch denAnsturm fremder Völker und von Bürgerkriegen geschwächt, wird unter Diokletian dasriesige Römische Reich zunächst zur Stabilisierung in vier Reichsteilegegliedert. 395 zer- fällt es dann endgültig in ein Ost- und ein Westreich mitjeweils eigenem Regenten und Regierungssitz. Westrom, also der ursprünglicheStaat, wird schließlich von Goten und Germanen erobert, die 476 den letztenKaiser absetzen. Das Ende der römischen Kaiserzeit markiert gleichzeitig denÜbergang von der Antike zum frühen Mittelalter. (...)
©cbj Verlag
- Autor: CLAUS KLEBER (HG.)
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2006, 367 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, Maße: 18 x 24,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben von Kleber, Claus
- Herausgegeben: Claus Kleber
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570129799
- ISBN-13: 9783570129791
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