Narrative Gruppentherapie

"Viele Köche verzaubern den Brei". Mit Hilfe dieser fast sprichwörtlichen Weisheit lässt sich zum Ausdruck bringen, was in dieser narrativen Gruppentherapie passieren kann. Dies geschieht nicht ohne einen theoretischen Hintergrund. Ausgehend von einer Diskussion der (Gesprächs-) Methoden in traditionellen und lösungsorientierten Gruppentherapien beschreibt der Autor sein Modell in der jungen Landschaft der systemischen Entwürfe. Entsprechend stellt er mit diesem Buch eine neue Form der Gruppentherapie vor, die in erster Linie den gemeinsamen Gesprächsprozess zwischen dem Therapeuten und den KlientInnen im Blick hat. So konzentriert sich der Autor neben der inhaltlichen Ausrichtung der Therapie auf den wechselseitigen "Diskurs des Erzählens". In diesem kommunikativen Geschehen können TherapeutInnen und KlientInnen in der Gruppe unterschiedliche Gesprächspositionen einnehmen. Sie ergänzen sich gewissermaßen in diesen Haltungen und fördern dabei z.B. Dialoge über Ressourcen oder sie erzeugen wechselseitig als ErzählerInnen und ZuhörerInnen Geschichten über Probleme, sie reflektieren miteinander ihr Denken und Handeln und profitieren schließlich von der Vielfalt der Ideen in der Gruppe. Auf diese Weise bringen die KlientInnen alternierend zu den Gesprächspositionen des Therapeuten die Dialoge in der Gruppe voran und konstruieren Erzählungen, die schließlich zur Auflösung von Problemen beitragen können. Anhand der Schilderung eines therapeutischen Prozesses in einer Gruppe für Paare verdeutlicht der Autor seine theoretischen, handlungsleitenden Prinzipien. Vor allem für die an der therapeutischen Praxis interessierten LeserInnen zeigt der Autor von der ersten konstituierenden Sitzung an den chronologischen Verlauf der Gruppentherapie und kommentiert dabei ausführlich sein Vorgehen. Weitere ergänzende Hinweise zur praktischen Arbeit, Bemerkungen über Gruppengröße, Zeit und alternative Arbeitsformen runden diese Darstellung insgesamt ab und laden zu eigenen Erfahrungen ein.