Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945
Wie steht es um die nationale österreichische Identität in der Zweiten Republik? Was bedeutet dies für Männer und Frauen? Dieser Frage geht die Autorin unter Verwendung eines genderspezifischen Ansatzes nach. Trotz des Verzichts auf nationales Pathos und...
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Produktinformationen zu „Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945 “
Klappentext zu „Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945 “
Wie steht es um die nationale österreichische Identität in der Zweiten Republik? Was bedeutet dies für Männer und Frauen? Dieser Frage geht die Autorin unter Verwendung eines genderspezifischen Ansatzes nach. Trotz des Verzichts auf nationales Pathos und mit der Beschränkung auf einen "Nationalismus light" knüpft das "Haus Österreich" nach Kriegsende klar an Traditionen westlicher Nationalismen an, ebenso an traditionelle Geschlechterhierarchien, die den "nationalen Wiederaufbau" stabilisieren. Begreifen wir "Nationale Identität" nicht als statische, als stabile Größe, sondern als Teil eines ständigen Prozesses sozialer Beziehungen, in den (neue) Werthaltungen und Sichtweisen einfließen und konstruiert werden, dann kommt der Kategorie "Geschlecht" in der Erklärung ein zentraler Platz zu.Die in modernen nationalen Gesellschaften eingeschriebenen Ungleichheiten der Geschlechter haben Auswirkungen und Entsprechungen in die Gegenwart herein. Der politischen Bedeutung der bipolaren nationalen Konstrukte von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" steht allerdings die sträfliche Vernachlässigung der Kategorie "Geschlecht" in der Nationalismusforschung gegenüber. Die Untersuchung arbeitet diesem Mainstream vorgegebener "Geschlechtsneutralität" entgegen, durchleuchtet den nationalen Überbau nach geschlechtsspezifischen Prägungen und legt die Ein- und Ausschließung von Frauen in bzw. aus den nationalstaatlichen Konzeptionen dieser Zweiten Republik offen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Erika Thurner
- 2000, 151 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14,1 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: StudienVerlag
- ISBN-10: 3706514230
- ISBN-13: 9783706514231
- Erscheinungsdatum: 16.10.2000
Rezension zu „Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945 “
"Anhand der Beispiele analysiert die Autorin die Ein- und Ausschließungen von Frauen im Projekt der österreichischen Nation seit der Nachkriegszeit. Besonders die Analyse der historischen Quellen, welche Erika Thurner ausgewählt hat, machen die Untersuchung interessant, spannend zu lesen und auch einem nicht-wissenschaftlichen Publikum zugänglich. Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass Erika Thurner für diese Publikation den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch 2000 erhielt." (AEP Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft)"Von den 'Männern von Kaprun', die (unter Aussparung der nationalsozialistischen Vorgeschichte des Großglockner-Kraftwerks) zu idealisierten Alltagshelden des Wiederaufbaus hochstilisiert wurden, bis zu Sängerknaben, Philharmonikern und Lippizzaner-Bereitern - quer durch die Jahrzehnte der zweiten Republik findet Thurner vor allem symbol- und prestigeträchtige Männerbilder. Es gab auch wenig Frauen, die das Bild in der Öffentlichkeit zurechtrücken hätten können: Im Parlament waren Frauen kaum vertreten, erst 1974 wurde mit elf (von 183) Parlamentarierinnen wieder der Höchststand der ersten Republik erreicht ... Beispiele wie diese listet Thurner auf, wenn sie versucht, die männliche Dominanz in der Identitätsbildung zu ergründen." (Der Standard)"Trotz 'Nationalismus light' knüpfte Österreichs Identität nach 1945 deutlich am Modell westlicher Nationalismen und an traditionellen Geschlechterhierarchien an. Frauen tun gut daran, sich gerade jetzt genauestens zu informieren: Den nationalen Acker zu beackern und umzupflügen." (an.schläge)
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