Nikolaus Harnoncourt

Dieses Buch ist auch die Biografie einer einzigartigen Partnerschaft. Seit mehr als fünfzig Jahren ist Alice Harnoncourt die schier unerschöpfliche Kraft hinter sämtlichen künstlerischen Aktivitäten und die einzige Instanz, deren Meinung für Nikolaus Harnoncourt unverzichtbar ist. Nikolaus Harnoncourt zählt heute zu den letzten "Großmeistern" im Musikleben unserer Zeit. Der österreichische Dirigent, der bedeutende Kapitel der Musikgeschichte umgeschrieben hat, kann Publikum und Kritik immer noch polarisieren wie kein anderer. Dennoch ist seine Autorität nunmehr unbestritten. Mit seinen künstlerischen Ansprüchen und idealistischen Überzeugungen hat er schließlich sogar so traditionsgebundene Ereignisse wie die Salzburger Festspiele und das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker geprägt. Dieses Buch zeigt einen kontroversiellen Quereinsteiger auf dem langen Marsch durch die Instanzen und erzählt, wie er sich auf dem Weg des Erfolges selbst die Treue hielt. Monika Mertl beschränkt sich nicht darauf, Harnoncourts Entwicklung vom Cellisten und "AlteMusikSpezialisten" zum bahnbrechenden Interpreten von Mozart und Beethoven, Schumann und Johann Strauß, Bruckner und Offenbach nachzuzeichnen, sondern beleuchtet vor allem den biographischen und weltanschaulichen Hintergrund, durch den seine Arbeit so unverwechselbar wird. Spezielle Aufmerksamkeit gilt auch der einzigartigen Partnerschaft mit seiner Frau Alice, die hier nicht in der traditionellen Rolle der Künstlergattin festgelegt bleibt, sondern in ihrer komplexen Funktion gewürdigt wird. Ein vielschichtiges Doppelporträt.