Nummer 3
Vertraue niemandem. Thriller
Bislang war Amy die Tochter eines reichen Bankers, die gemeinsam mit ihren Eltern zu einem langweiligen Segeltörn aufbrach. Doch jetzt ist sie "Nummer Drei" - eine Geisel in der Gewalt von Piraten. Vor der Küste Somalias haben sie Amys Yacht geentert und...
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Produktinformationen zu „Nummer 3 “
Klappentext zu „Nummer 3 “
Bislang war Amy die Tochter eines reichen Bankers, die gemeinsam mit ihren Eltern zu einem langweiligen Segeltörn aufbrach. Doch jetzt ist sie "Nummer Drei" - eine Geisel in der Gewalt von Piraten. Vor der Küste Somalias haben sie Amys Yacht geentert und die gesamte Besatzung gefangen genommen. Damit zwischen Piraten und Geiseln keine emotionale Beziehung entsteht, werden allen Passagieren Nummern gegeben. Amy wird Geisel Nummer Drei - doch das verhindert nicht, dass sie sich ihrem Bewacher, dem jungen Farouz annähert. Damit bringt sie sich in Lebensgefahr und beschwört eine Katastrophe herauf ...
Lese-Probe zu „Nummer 3 “
Küste von EylPuntland, Somalia
Oktober 2008
Wir stehen auf der Tauchplattform unserer Jacht im brutalen Sonnenlicht.
Dad hat mir einen Arm um die Schultern gelegt. Sein Schweiß riecht stechend. Das ist ziemlich ungewöhnlich. Im richtigen Leben riecht Dad nach Clinique-Feuchtigkeitscreme für Männer, und wenn er ausnahmsweise mal lässig daherkommen will, nimmt er die Manschettenknöpfe ab. Jetzt trägt er ein zerfetztes kurzärmeliges Hemd. Allerdings ist diese Situation unendlich weit vom Normalzustand entfernt.
Jemand zielt mit einer Pistole auf meinen Kopf.
Die Piraten haben uns umringt, über uns lodert der Glutball der Sonne, brät uns. Der Lauf der Waffe blitzt grellweiß.
Ahmed, der Anführer, schreit wegen eines Schlauchboots der Marine herum, das uns angeblich zu nahe kommt.
"Beiboot muss abdrehen", sagt er laut in das Handsprechfunkgerät. "Abdrehen, oder wir erschießen Geiseln."
Das Schlauchboot dreht nicht ab. Es hüpft über die Wellen auf uns zu, ich erkenne die uniformiertenund bewaffneten Marinesoldaten, die darin sitzen. Niemand sollte bewaffnet sein, denke ich. Das ist ein Teil der Abmachung.
Ich verkrampfe mich, ziehe die Schultern ein und gebe in den Knien nach, als hätte mir jemand unsichtbare, aber starke Bänder an die Gliedmaßen gebunden und kräftig daran gezogen.
"Keine Sorge, Amy", sagt Dad. "Hier wird niemand erschossen."
"Mund halten, Nummer Eins!", befiehlt Ahmed.
Wir sind nämlich durchnummeriert.
Mein Vater ist Nummer Eins.
Die Stiefmutter ist Nummer Zwei.
Ich bin Nummer Drei.
So ist es vermutlich leichter für die Piraten, wenn sie uns erschießen müssen. Allerdings haben sie uns versprochen, dass es nicht dazu kommt, wenn sich alle an ihre Anweisungen halten.
Wir beobachten das Schlauchboot, das nicht den Eindruck erweckt, als werde es umkehren. Meine Haut juckt am ganzen Körper vom Schweiß und von der heißen Sonne.
Ahmed drückt wieder auf die Sprechtaste.
"Abdrehen!", ruft er. "Oder Geisel stirbt."
Zuerst war ich sauer, weil
... mehr
die Stiefmutter vor mir dran war, dass sie Nummer Zwei und ich Nummer Drei sein sollte. Typisch, dass sie schon wieder wichtiger war als ich. So lief es immer ab, seitdem sie vor anderthalb Jahren nach einer Büroparty betrunken aus einem Taxi aus- und in unser Leben eingestiegen ist. Aber das meine Gereiztheit , das war vorher. Bevor sich alles zugespitzt hat und die ganze Sache auf einmal kein Abenteuer mehr war. Inzwischen ist die Stellung der Stiefmutter in der Hierarchie der Geiseln meine geringste Sorge.
Irgendwann dachte ich, wenn wirklich ernsthaft etwas den Bach runtergeht, dann wird sie wahrscheinlich vor mir erschossen.
Unsere Crew ist ebenfalls nummeriert, aber die Leute stehen ein Stück abseits. Unsere Familie umgibt so etwas wie ein Kraftfeld, das die angeheuerten Helfer auf Abstand hält.
"Beiboot stoppen", sagt Ahmed ins Funkgerät, "oder wir erschießen Mädchen."
Oh, denke ich. Also wird Nummer Drei wohl doch zuerst erschossen. Ich bin so unbeteiligt, als hätte das alles gar nichts mit mir zu tun, als solle eine andere Person eine Kugel in den Kopf bekommen.
Das Beiboot dreht nicht ab. Ahmed lässt den Daumen auf dem Sprechknopf.
"Farouz, erschieß Nummer Drei!", befiehlt er.
Klingt seine Stimme tatsächlich ein wenig brüchig?
Ahmed, du willst es nicht tun!, möchte ich ihm zurufen. Ich weiß, dass du es gar nicht willst. Und wenn doch? Wenn er tatsächlich bereit ist, mich zu töten?
Und wenn Farouz bereit ist, den Befehl auszuführen?
Mit leicht zitternder Hand richtet Farouz die Waffe auf mich. Es ist eine Pistole. Gewöhnlich trägt er sie, mit einer Schnur befestigt, am Hosenbund. Das Modell und das Kaliber kenne ich nicht. Im richtigen Leben interessiere ich mich nicht für Waffen. Auf einmal scheint es aber schrecklich wichtig zu sein, als könne ich nie wieder Ruhe finden, wenn ich nicht weiß, mit welchem Pistolenmodell er mich tötet.
"Was für eine Pistole ist das, Farouz?", frage ich.
"Halt
Irgendwann dachte ich, wenn wirklich ernsthaft etwas den Bach runtergeht, dann wird sie wahrscheinlich vor mir erschossen.
Unsere Crew ist ebenfalls nummeriert, aber die Leute stehen ein Stück abseits. Unsere Familie umgibt so etwas wie ein Kraftfeld, das die angeheuerten Helfer auf Abstand hält.
"Beiboot stoppen", sagt Ahmed ins Funkgerät, "oder wir erschießen Mädchen."
Oh, denke ich. Also wird Nummer Drei wohl doch zuerst erschossen. Ich bin so unbeteiligt, als hätte das alles gar nichts mit mir zu tun, als solle eine andere Person eine Kugel in den Kopf bekommen.
Das Beiboot dreht nicht ab. Ahmed lässt den Daumen auf dem Sprechknopf.
"Farouz, erschieß Nummer Drei!", befiehlt er.
Klingt seine Stimme tatsächlich ein wenig brüchig?
Ahmed, du willst es nicht tun!, möchte ich ihm zurufen. Ich weiß, dass du es gar nicht willst. Und wenn doch? Wenn er tatsächlich bereit ist, mich zu töten?
Und wenn Farouz bereit ist, den Befehl auszuführen?
Mit leicht zitternder Hand richtet Farouz die Waffe auf mich. Es ist eine Pistole. Gewöhnlich trägt er sie, mit einer Schnur befestigt, am Hosenbund. Das Modell und das Kaliber kenne ich nicht. Im richtigen Leben interessiere ich mich nicht für Waffen. Auf einmal scheint es aber schrecklich wichtig zu sein, als könne ich nie wieder Ruhe finden, wenn ich nicht weiß, mit welchem Pistolenmodell er mich tötet.
"Was für eine Pistole ist das, Farouz?", frage ich.
"Halt
... weniger
Autoren-Porträt von Nicholas Lake
Nicholas Lake lebt als Autor und Lektor in England.
Bibliographische Angaben
- Autor: Nicholas Lake
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2013, 368 Seiten, Maße: 13,6 x 21,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Langowski, Jürgen
- Übersetzer: Jürgen Langowski
- Verlag: IVI
- ISBN-10: 3492703062
- ISBN-13: 9783492703062
- Erscheinungsdatum: 17.09.2013
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