Orkus

Jan Feller war ein ganz gewöhnlicher junger Mann, der mit seinen Freunden ins Kino ging oder in Cafes herumlungerte, wenn er nicht gerade ein bisschen Geld verdiente. Doch ein schreckliches Erlebnis in seiner Vergangenheit hat ihn verändert. Seitdem weiß er, dass es am Rande unserer Wirklichkeit eine andere Welt gibt, unendlich weit entfernt und doch zum Greifen nahe. Er kennt die Türen, die dorthin führen. Die Neugierde, mehr über diese unbekannte Zone herauszufinden, lässt ihn nicht mehr los. Und außerdem hat er noch eine alte Rechnung offen. Diesmal wird ihn das Abenteuer nicht unvorbereitet finden. Er hat dafür trainiert, hat sich einem rigorosen Programm unterzogen. Er hat ein Kraft- und Fitnesstraining absolviert, hat Klettern und Schießen gelernt. Bewaffnet mit der Ausrüstung eines Elite-Einzelkämpfers, fühlt Jan sich gerüstet für alle Eventualitäten. Doch er hat nicht mit dem gerechnet, was ihn wirklich erwartet. Denn der Orkus, die Welt unter der Oberfläche der Wirklichkeit, ist gewaltig. Ein riesiges System von unterirdischen Gängen, Treppenschächten, Tunnels und Hallen, manche von ihnen so groß, dass sich ihr Ende im Dunkel verliert. Ein verwirrendes Gebilde aus unterschiedlichsten Baustilen, einer bizarren, durch und durch fremdartigen Architektur, als hätte jemand verschiedene Ebenen der Zeit genommen und ineinander verschachtelt. Und in diesem drei-dimensionalen Labyrinth leben Menschen, in einander befehdenden Sippen- und Stammesverbänden. Menschen mit eigenen Träumen, Hoffnungen und Leidenschaften. Ihre Waffen sind primitiv, doch ihr Wissen ist uralt - und weitaus wirksamer als moderne Maschinenpistolen und Handgranaten. Denn sie sind nicht die einzigenBewohner des Orkus. Wesen, die der Mensch unserer Zeit nur aus alten Legenden und Schauergeschichten kennt, haben hier Gestalt angenommen. Ganz auf sich allein angewiesen, muss Jan in die Tiefen des Labyrinths vordringen, wo der Schatten seiner schrecklichsten Alpträume lauert. Etwas, das seine