Orte sind
Gedichte
Reisende suchen die Fremde. Sie ziehen in die unvertraute Ferne, betreten offene Räume und erfahren das Vergessen des Vertrauten. Sie erkunden die Lebenswelten anderer und finden die Fremde im Eigenen. Erika Wimmer Mazohls erste Lyriksammlung vereint...
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Produktinformationen zu „Orte sind “
Klappentext zu „Orte sind “
Reisende suchen die Fremde. Sie ziehen in die unvertraute Ferne, betreten offene Räume und erfahren das Vergessen des Vertrauten. Sie erkunden die Lebenswelten anderer und finden die Fremde im Eigenen. Erika Wimmer Mazohls erste Lyriksammlung vereint sprachverspielte und zeitkritische Texte, artifizielle Klanggedichte, Poeme und kleine Gedichtzyklen, die mit dem Fokus auf "Orte" eine Klammer gefunden haben, die die Texte zusammenhält: Ichkundig prangert sie Gewalt gegen Frauen und Kinder an. Ortserfahren führt sie uns durch Italien, Indien oder nach Brasilien, wohin 33 Wildschönauer Familien 1933 auswanderten und die Kolonie Dreizehnlinden gründeten. Oder zu Georg Trakl, der am Mühlauer Friedhof und im kollektiven Gedächtnis seinen Platz gefunden hat. Ihre Szenarien sind keine beschönigenden Reisebilder, es sind Erinnerungsorte, Echoräume, in denen Nachrichten über Krieg, Umweltzerstörung und deren Opfer zur Sprache kommen. Sie sind zarte Pflänzchen, die in Herbarien Zuflucht suchen und zeigen: Andernorts fängt bei uns an.
Lese-Probe zu „Orte sind “
walddie zweite schicht meines stadtplansbirgt kalte temperaturen der seeleder alte schnee knirscht gedämpftim wechsel von standbein und spielbein es gehn sich die wege des dichterszu füßen des berges von selbstdie stirn eilt voraus lässt zurücklässt haften die augen am bruch von fels dominiert ist das festspielund dort überwintert ein standbildund kleinbefenstert die häuserdie sich in den abgrund schmiegenein mönch und der narr sind im berg vier türme wehren wo feindeim drunten stehen die kreuzevon hinten wie schwarze männerdie legenden des waldes murmelnder verfallene pfad hinabsinktin den gruften warten noch tote und fassaden spiegeln in fensternim zweiten gesicht meines plansist der raum des himmels kreisrundund blau blickt ein auge ins hausund ein lichtmond steht in der wand
Autoren-Porträt von Erika Wimmer Mazohl
Erika Wimmer Mazohl, 1957 in Bozen/Südtirol geboren, Studium der Germanistik, Vergleichenden Literaturwissenschaft und Anglistik in Innsbruck, seit 1983 Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv der Universität Innsbruck. Mehrere Romane, Stücke und Essays, zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Preis der Stadt Innsbruck 2014.
Bibliographische Angaben
- Autor: Erika Wimmer Mazohl
- 2019, 128 Seiten, Maße: 0,6 x 21,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: edition laurin
- ISBN-10: 3902866810
- ISBN-13: 9783902866813
- Erscheinungsdatum: 07.09.2019
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