Personengeschichte der Pädagogik

Nicht "Verhältnisse", die "Evolution" oder ein obskurer Weltgeist machen Geschichte, sondern Personen. Und im Blick auf die Erziehung besitzt ihre Sicht des Menschen vorrangige Bedeutung vor Schulkonzepten und Hausordnungen, Lehrplänen und Unterrichtsstufen, Sozialschichten und Gesellschaftsentwicklungen. Der Autor befasst sich daher mit der Frage, wie Pädagogen seit etwa 800 vor Christus bis in die Gegenwart hinein den Menschen sehen. Welche Vorstellung über Erziehung haben sie, und welche Konsequenzen leiten sie aus ihrem jeweiligen Verständnis vom Menschen ab? Wie oft erliegen sie ihren Wunschträumen und anthropologischen Irrtümern, wenn sie eine "neue" Erziehung konzipieren, die einen "neuen" Menschen und eine "neue" Gesellschaft schaffen soll? Der Streifzug durch die Erziehungsgeschichte führt aber nicht nur zu den Illusionisten von der Art Rousseaus, sondern zu zahlreichen bewunderungswürdigen Persönlichkeiten, die - wie beispielsweise Johann Heinrich Pestalozzi, Maria Montessori oder Hermann Gmeiner - mit Engagement und Aufopferung den mühsamen Weg zur Humanität etwas geebnet und junge Menschen auf ihm hilfreich begleitet haben. Der Verfasser bemüht sich, die zeitbedingten Antworten bedeutender pädagogischer Denker und namhafter Erzieherinnen und Erzieher auf die zeitlosen Fragen, vor denen die für die Erziehung Verantwortlichen auch in der Gegenwart stehen, vorzustellen und zu reflektieren - die absurden Ideen ebenso wie die beherzigenswerten Gedanken und Initiativen.