Pit und seine Freunde

"Eine absonderliche und schlimmbeinige Hundeart' nannte ein Herr Johann Tänzer den Freund von mir im Jahr 1734. Bloß wegen der krummen Beine. Aber hallo! So schlimm kann es ja wohl nicht sein, denn er ist inzwischen längst der Lieblingshund der Deutschen.
Außerdem hat er heute ja keine krummen Beine mehr. Die Züchter sprechen von verkürzten Beinen. Und die gehören zu ihm wie die hängenden Ohren. 'Wenn ihr ihn auf der Straße seht, schaut ihn einmal genau an. Dann werdet ihr sehen, dass er sehr muskulös ist, den Kopf aufrecht hält und einen aufmerksamen Gesichtsausdruck hat.
Wenn er wie eine unförmige Wurst aussieht und den Bauch fast am Boden schleifen hat, dann liegt das nicht an ihm, sondern an Herrchen und Frauchen, die ihn falsch halten. Schade, denn mein Freund ist sehr liebenswürdig, intelligent und mutig. Okay, manchmal kann er auch ganz schön dickköpfig und stur sein.
Es gibt ihn in drei Arten: mit kurzem, langem und rauhem Haar. Hm, wahrscheinlich habe ich jetzt schon zu viel verraten. Denn Du hast Dir doch gerade mit der Hand an die Stirn geklatscht und gemeint: 'Klar, das ist doch der ..!' Doch bevor Ihr hinten auf der Lösungsseite nachschaut, lest erst einmal weiter.
Es geht Euch bestimmt auch so: Wenn man ihn auf der Straße entlang wackeln sieht, kann man gar nicht glauben, dass dieser Hund schon im Mittelalter zur Jagd unter der Erde - etwa auf Dachse - eingesetzt wurde. Er entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem richtigen Jagdgebrauchshund.
Kein Wunder, denn er hat eine sehr feine Nase, viel Kraft und Ausdauer und ist für seinen unglaublichen Mut bekannt. Mit seinem lauten Gebell ist er übrigens auch eine tolle Alarmanlage. Deshalb ist er natürlich gut geeignet, Haus oder Garten zu bewachen.
Der neue Freund von Kalles Kuh ist aber nicht nur mutig, sondern auch ein bisschen streitlustig. Deshalb ist die Erziehung des kleinen Dickschädels auch so wichtig. Er braucht viel Auslauf - auch in einer Wohnung, wo er überall seine Schnauze

Roland Papenberg, Jahrgang 1955, liebt Kinder. Vielleicht auch, weil seine Kindheit in einem kleinen Städtchen im Badischen nur ab und zu stattfand. Umso schneller verließ er ¿Hotel Mama¿ und widmete sich dem, was ihn immer schon umgetrieben hatte: seine Neugier zu befriedigen. Folgerichtig absolvierte er ein Zeitungsvolontariat und ließ danach seiner Neugier auf Menschen und fremde Länder und Kulturen freien Lauf. Als Redakteur hatte er es sowohl mit den kleinen Geschichten auf dem heimischen Lande als auch mit großen Reportagen im Ausland zu tun. Allen gemein war immer eines: Es menschelte. Auf seinen ausgedehnten Reisen nach Nordamerika, Asien und Russland wurde und wird ihm immer noch bewusst, welch¿ wertvolles Gut Natur und Tiere sind und wie schwierig oft das Zusammenleben mit den Menschen geworden ist. Dies vermittelt er längst auch an seine beiden Söhne, die ihn schließlich dazu animierten, ein Buch über seine Begegnungen mit Tieren zu schreiben.
Papenberg lebt mit seiner Frau Elisabeth und den beiden Kindern auf der Insel Reichenau im Bodensee und arbeitet als Freier Journalist.