Plötzlich war es Juni, und überall lagen Badetücher
Erzählungen. Deutsche Erstausgabe
In seinen wunderbaren, zu Herzen gehenden Geschichten erzählt Ron Carlson von Menschen, die das Staunen noch nicht verlernt haben: Ein verschrobener Mathematiker grübelt über die plötzliche Herkunft fremder Badetücher in seiner Wohnung; ein Teenager wächst...
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Klappentext zu „Plötzlich war es Juni, und überall lagen Badetücher “
In seinen wunderbaren, zu Herzen gehenden Geschichten erzählt Ron Carlson von Menschen, die das Staunen noch nicht verlernt haben: Ein verschrobener Mathematiker grübelt über die plötzliche Herkunft fremder Badetücher in seiner Wohnung; ein Teenager wächst inmitten von Genies auf und freut sich an den banalen Hobbys seiner Klassenkameraden; und ein junges Mädchen ist so von Wildgänsen fasziniert, dass sie beschließt, sie zu einem Bestandteil ihrer Hochzeit zu machen ...Lese-Probe zu „Plötzlich war es Juni, und überall lagen Badetücher “
"Badetuchsaison. Plötzlich war es Juni, und überall lagen Badetücher. Zwei oder drei waren auf dem Tisch in der Diele gestapelt, und Edison wusste genau, dass sie nicht ihnen gehörten. Im Flur musste er über gestreifte Berge feuchter, fremder Handtücher steigen, die auf die Wäsche warteten. Die Kinder, Rebecca und Toby, kamen in Schwimmsachen nach Hause geradelt und hatten unbekannte Badetücher über der Schulter hängen. Zweimal war Edison gestolpert, als er mit seinen Berechnungen in der Hand durch den Wäschekeller getappt war und seine Füße sich in großen Haufen dieser feuchten Dinger verfangen hatten. Der Lärm lockte Leslie aus der Küche, und sie schaute mitleidig auf ihren geistesabwesenden Professor hinab, der seine Papiere um seinen Kopf verteilt hatte. »Für so was bist du eigentlich noch zu jung«, sagte sie. Er lag wohl nicht mal unbequem. Sie wusste, wenn sie einfach zu ihrem Kartoffelsalat zurückginge, würde er wahrscheinlich ohne weiteres einschlafen. Er arbeitete fast jede Nacht bis ein Uhr an seinem bisher größten mathematischen Projekt. Sein letztes großes Forschungsabenteuer für die Firma: Wenn seine Theorie funktionierte, würde er bis zum Ende weitergehen dürfen. Wenn nicht, würde er sich in die Masse unbedeutender Ingenieure einreihen müssen.»Wem gehören diese Handtücher?«
Die Antwort lautete - je nach Wochentag - den Hanovers, den Plums, den Reeds; Badetücher aus der Nachbarschaft, denn die Hanovers und ihr Pool waren nebenan, die Plums und ihr Pool gleich um die Ecke, und die Reeds und ihr Pool nur drei Straßen von der Grundschule entfernt, auf die all ihre Kinder (insgesamt neun) gingen.
»Die gehören den Plums, mein Lieber, und wir bringen sie ihnen heute Abend wieder, wenn wir zum Grillen rübergehen, also sieh zu, dass du deine Arbeit fertig kriegst.« Sie sammelte seine Berechnungen ein und legte sie auf seine Brust. »Alles klar? Schwimmen? Drinks auf der Terrasse? Du erinnerst dich? Keine Angst, wenn es so weit ist, fahr ich uns hin.«
Edison
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krabbelte auf die Beine. »Alles klar.« Leslie sah ihm hinterher, als er ins Arbeitszimmer ging, dann stopfte sie die Handtücher in die Waschmaschine. Er arbeitete an den kompliziertesten und wichtigsten Gleichungen seines Lebens. Die Firma leistete sich nur einen oder zwei reine Mathematiker, und dieses Projekt entschied darüber, ob er es schaffen würde.
Der Sommer brachte eine Reihe solcher Abendeinladungen und vertauschter Handtücher. An jenem Abend beluden sie das Auto, für die fünfhundert Meter zu den Plums und schlenderten mit den Hanovers und den Reeds zur Gartentür, alle beladen mit Kühlboxen, Töpfen und Tupperdosen, dazu das Bündel Badetücher. Edison kamen sie vor wie Zombies im Nebel, vor allem wohl, weil er selbst ständig im Nebel herumstocherte, so viele Stunden, wie er sie vor dem Bildschirm seines Computers verbrachte. Drinnen zogen sich die Begrüßungen in die Länge, obwohl man sich doch erst vor drei Abenden bei den Reeds gesehen hatte. Edison und Allen Reed setzten sich mit zwei Flaschen Corona raus an den Klapptisch, eingehüllt in die ständige Hitze der Jahreszeit. All diese Veranstaltungen verwirrten Edison und stellten ihn vor eine Art Rätsel. Ein Teil von ihm saß noch vor seinem grünen Bildschirm und grübelte über Gleichungen, während er zusah, wie die Kinder in den grünen Pool sprangen und die Frauen das Essen herrichteten.
»Wie läuft's mit dem Projekt, Ed?«, fragte Allen. Sein großer, braun gebrannter Nachbar Allen Reed arbeitete in der technischen Abteilung der Firma. Seine Haut war so dunkel, dass sie Ed wie ein Teil all des Fremdartigen erschien. Wie konnte ein Techniker so braun werden? Allen war ungefähr fünf Jahre älter als Edison und betrachtete mathematische Theorie mit milder Herablassung.
»Ich arbeite jeden Tag daran«, sagte Edison. Sein Blick fiel auf die Stapel Badetücher auf der Bank: insgesamt vierzehn. Niemals würde irgendeine Familie die richtigen m
Der Sommer brachte eine Reihe solcher Abendeinladungen und vertauschter Handtücher. An jenem Abend beluden sie das Auto, für die fünfhundert Meter zu den Plums und schlenderten mit den Hanovers und den Reeds zur Gartentür, alle beladen mit Kühlboxen, Töpfen und Tupperdosen, dazu das Bündel Badetücher. Edison kamen sie vor wie Zombies im Nebel, vor allem wohl, weil er selbst ständig im Nebel herumstocherte, so viele Stunden, wie er sie vor dem Bildschirm seines Computers verbrachte. Drinnen zogen sich die Begrüßungen in die Länge, obwohl man sich doch erst vor drei Abenden bei den Reeds gesehen hatte. Edison und Allen Reed setzten sich mit zwei Flaschen Corona raus an den Klapptisch, eingehüllt in die ständige Hitze der Jahreszeit. All diese Veranstaltungen verwirrten Edison und stellten ihn vor eine Art Rätsel. Ein Teil von ihm saß noch vor seinem grünen Bildschirm und grübelte über Gleichungen, während er zusah, wie die Kinder in den grünen Pool sprangen und die Frauen das Essen herrichteten.
»Wie läuft's mit dem Projekt, Ed?«, fragte Allen. Sein großer, braun gebrannter Nachbar Allen Reed arbeitete in der technischen Abteilung der Firma. Seine Haut war so dunkel, dass sie Ed wie ein Teil all des Fremdartigen erschien. Wie konnte ein Techniker so braun werden? Allen war ungefähr fünf Jahre älter als Edison und betrachtete mathematische Theorie mit milder Herablassung.
»Ich arbeite jeden Tag daran«, sagte Edison. Sein Blick fiel auf die Stapel Badetücher auf der Bank: insgesamt vierzehn. Niemals würde irgendeine Familie die richtigen m
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Autoren-Porträt von Ron Carlson
Ron Carlson ist Autor von zwei Romanen und drei gefeierten Bänden mit Erzählungen. Seine Geschichten wurden u. a. in 'The New Yorker', 'Harper's' und 'Esquire' abgedruckt und sind in der Anthologie 'Best American Short Stories' vertreten. Ron Carlson unterrichtet als Professor für englische Literatur an der Arizona State University.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ron Carlson
- 2005, 254 Seiten, Maße: 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übers. v. Ingo Herzke
- Verlag: Arkana
- ISBN-10: 3442455545
- ISBN-13: 9783442455546
Rezension zu „Plötzlich war es Juni, und überall lagen Badetücher “
"Diese Erzählungen legen einen heiligen Glanz auf ganz alltägliche Dinge und auf ganz gewöhnliche Schicksale, wie das ähnlich großartig sonst nur bei John Cleever zu finden ist."(John Irving)
"Wir halten das Buch ganz dicht vor unsere Augen, um keines seiner kostbaren Worte zu übersehen."
(New York Times Book Review)
"Diese Erzählungen sind so perfekt, dass man sich ganz in ihnen verliert und jede Szene so deutlich vor Augen sieht, als wäre man selbst dabei gewesen."
(Philadelphia Inquirer)
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